Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

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Hannes

65, Männlich

Beiträge: 782

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von Hannes am 02.03.2016 17:33

So hab' ich's auch verstanden, Justin!  Aber ich war ja schon lange nicht mehr in einer Disco. 

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Bambi

39, Männlich

Beiträge: 320

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von Bambi am 05.03.2016 22:47

Long time no see!

Schauen wir uns doch mal die Alternativtheorie an, welche in dem Video vorgestellt wird.
Die Lichtblitze sind also Resultat elektrischer Entladungen zwischen zwei Sternen. Die Pulse von Pulsaren werden also einfach über Blitze zwischen zwei Sternen erklärt. Blitze erzeugen Licht entlang ihres Weges daraus ergibt sich der Lichtpuls.
Ein Kernargument des Videos warum die Standardtheorie falsch ist, liegt in der schnellen Folge von Pulsen. Also schauen wir doch mal ob die alternativtheorie diese erklären kann.
Nehmen wir großzügig eine Ausbreitungsgeschwindigkeit des Blitzes zwischen den Sternen von 300.000km/s an. Gehen wir der Einfachheit von 400 Lichtblitzen Pro Sekunde aus, dann resultiert daraus ein Abstand der beiden Sterne = (300.000km/s) / (400 1/s) = 750km. Die Beiden Sterne hätten dementsprechend einen Abstand von 750km. Kann jeder für sich entscheiden wie plausible das ist.

Nur am Rande... Neutronensterne wurden lange vor der Beobachtung von Pulsaren vorhergesagt.

Grüße
Bambi

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.03.2016 22:48.

Rico

52, Männlich

Beiträge: 966

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von Rico am 06.03.2016 10:44

Genau Bambi.
Da aber die Lichtgeschwindigkeit = Entfernung -> c mit ca. 300.000km/s festgeschrieben ist, mündet dies in einen klassischen Zirkelschluß von 750km. Kann jeder für sich entscheiden wie plausibel das ist.

Nur am Rande... Zeusblitze wurden lange vor der Beobachtung von Filamentverbindungen vorhergesagt.

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wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von wl01 am 06.03.2016 12:14

Hallo Bambi!

Nehmen wir großzügig eine Ausbreitungsgeschwindigkeit des Blitzes zwischen den Sternen von 300.000km/s an. Gehen wir der Einfachheit von 400 Lichtblitzen Pro Sekunde aus, dann resultiert daraus ein Abstand der beiden Sterne = (300.000km/s) / (400 1/s) = 750km. Die Beiden Sterne hätten dementsprechend einen Abstand von 750km.
Nun, ähem, was hast Du da nun ausgerechnet?
Ah ja, den Abstand, den zwei Entladungen voneinander haben könnten (wenn man nach Onestone die Konstanz der LG postuliert). Sprich, in deinem Beispiel ist der Abstand von einer Entladung zur nächsten gerade mal 750 km. OK. Und was sagt uns das? Gar nichts. Denn bei aufgeladenen Plasmen, bzw. derart kompakten kosmischen Gebilden, kann es durchaus vorkommen, dass bereits die nächste Entladungsfront entsteht, obwohl die erste noch gar nicht am Ziel eingelangt ist! Und wenn man das Bild des sog "Pulsars PSR B0833-45" (Vela-Pulsar) sieht, kann man darauf das Abbild von zwei Entladungsfronten erkennen, wobei eine dritte bereits im Entstehen ist.
Die Spannung entsteht ja nicht nur zwischen den beiden Polen (Sonnen), sondern bereits im Plasma selbst. Siehe auch Plasmaozillation.

Nur am Rande... Neutronensterne wurden lange vor der Beobachtung von Pulsaren vorhergesagt.
Ja 1931, aufgrund der Entdeckung des Neutrons fast zur selben Zeit. Als die Elektrizität als benutzbare Lösung entdeckt wurde (Elektromotor), dachten auch alle, dass man in Hinkunft nur mehr mit Elektroautos fahren würde. Diese Annahme ergab sich rein aus dem damaligen Zeitgeist.

Nur am Rande... hat man Neutronensterne bereits vor Ort untersucht?

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.03.2016 12:17.

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von 1Alexander am 06.03.2016 15:35

@Justin

Als die Elektrizität als benutzbare Lösung entdeckt wurde (Elektromotor), dachten auch alle, dass man in Hinkunft nur mehr mit Elektroautos fahren würde.
Was kaum bekannt ist, dass es ja auch tatsächlich so war. Die erste Stadtmotorisierung erfolgte im größeren Stil mit Elektroautos und Bleiakkus. Erst die militärische Anwendung und das Ölgeschäft haben einen Umstieg verursacht. Darüber hört man aber nichts, bei allem dämlichen Gequatsche um moderne Elektroautos. Damals ging es auch allenfalls nur um den innerstädtischen Transport von Gurkenkisten. Zu mehr brauchte kein Mensch ein Auto. Wir hatten das Thema schon mal. Erst kommt das Produkt, dann wird ein Bedarf gepuscht. Es war seit der Glühlampe nie anders.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.03.2016 18:13.

Bambi

39, Männlich

Beiträge: 320

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von Bambi am 06.03.2016 17:46

Rico: Da aber die Lichtgeschwindigkeit = Entfernung -> c mit ca. 300.000km/s festgeschrieben ist, mündet dies in einen klassischen Zirkelschluß von 750km. Kann jeder für sich entscheiden wie plausibel das ist.
Ich habe hier einfach mal auf die Lichtgeschwindigkeit aufgerundet um zugunsten der Theorie zu rechnen. Natrülich breitet sich eine elektrische Entladung (Blitz) im Plasma eigentlich viel langsamer aus. Wie man auch wunderschön an Blitzen beobachten kann.
Man kann natürlich auch völlig ohne experimentelle Hinweise von einer Ausbreitungsgeschwindigkeit mit Überlichtgeschwindigkeit ausgehen. Nur sollte man dann so offen sein und eingestehen das es keine bekannten Plasmaphänomene gibt die diese Eigenschaften aufweisen. 


wl01: Nun, ähem, was hast Du da nun ausgerechnet? 
Ah ja, den Abstand, den zwei Entladungen voneinander haben könnten
Nein, ich habe die Strecke ausgerechnet welche eine Entladung maximal zurücklegen kann um zeitlich innerhalb der Pulsdauer zu zu bleiben. Bei einem größeren Abstand würde die Entladung länger dauern und damit die Pulsdauer zu lang sein.
Im Video wurde gesagt die Entladungen fänden zwischen zwei Sternen Statt, daraus resultiert damit der maximale Abstand den die Sterne nach dieser Theorie haben können. 

wl01: dass bereits die nächste Entladungsfront entsteht, obwohl die erste noch gar nicht am Ziel eingelangt ist!

Die Spannung entsteht ja nicht nur zwischen den beiden Polen (Sonnen), sondern bereits im Plasma selbst. Siehe auch Plasmaozillation. 
Das ist egal, da die Pulsdauer der relevante Punkt ist. Die Pulsdauer ergibt sich aus der Zeit welche die Entladung (der Blitz) für das Zurücklegen der Strecke benötigt.
Eine Plasmaosziallation ist etwas ganz anderes und sorgt auch nicht für Strahlungsblitze.

Grüße
Bambi 

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Rico

52, Männlich

Beiträge: 966

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von Rico am 06.03.2016 18:13

Hallo Bambi,

 

Natrülich breitet sich eine elektrische Entladung (Blitz) im Plasma eigentlich viel langsamer aus. Wie man auch wunderschön an Blitzen beobachten kann.

Kann man Lokale Bedingungen einfach so ins weite extrapolieren...?

Nur sollte man dann so offen sein und eingestehen das es keine bekannten Plasmaphänomene gibt die diese Eigenschaften aufweisen.

Diesbezüglich bekannte Plasmaphänomene sind z.B. Pulsare.

Was will man wie von wo berechnen wenn Bezug und Zustand einer Lokalität unbekannt ist...?
Etwa mit formaler Astromechanik?

 

 

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wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von wl01 am 07.03.2016 07:14

Hallo Bambi!

wl01:
Nun, ähem, was hast Du da nun ausgerechnet?
Ah ja, den Abstand, den zwei Entladungen voneinander haben könnten
Bambi:
Nein, ich habe die Strecke ausgerechnet welche eine Entladung maximal zurücklegen kann um zeitlich innerhalb der Pulsdauer zu zu bleiben. Bei einem größeren Abstand würde die Entladung länger dauern und damit die Pulsdauer zu lang sein.
Meine Aussage war vielleicht nicht exakt, ich meinte eher den Abstand zwischen zwei Entladungsfronten. Aber ich denke wir meinen das Selbe.

Das ist egal, da die Pulsdauer der relevante Punkt ist. Die Pulsdauer ergibt sich aus der Zeit welche die Entladung (der Blitz) für das Zurücklegen der Strecke benötigt.
Ich denke nicht, dass die Pulsdauer gemessen wird, lediglich die Zeit zwischen zwei Pulsmaxima.
Womit man aus dieser Zeit eben nicht den Abstand zweier hypothetischer Sonnen schließen kann, lediglich den Abstand zweier Pulsfronten.

Im Video wurde gesagt die Entladungen fänden zwischen zwei Sternen Statt, daraus resultiert damit der maximale Abstand den die Sterne nach dieser Theorie haben können.
Da muss ich dir zustimmen, das könnte aber auch nur eine verbale Verallgemeinerung sein. Aber was sehen wir wirklich in den Messergebnissen des Pulsars?
 
Man kann das Bild so interpretieren, dass man zwei Entladungsfronten sieht, die von links unten nach rechts oben laufen. So eine Art Christbaum (eher Palme). Was den Versuchen entspräche, die im Video damit verglichen wurden.

Man kann allerdings, und ich neige eher dazu, aber auch zwei Vortexringe darin erkennen, die sich vom Zentrum nach außen bewegen (oder parallel zueinander angeordnet wären) und die darauf senkrechte Entladung wäre lediglich der Jet, der sich nach der Korkenzieherregel (Magnetfeld) daraus entwickeln würde. Dann allerdings, und da stimme ich Dir zu, wäre die Theorie einer zweiten Sonne vom Tisch. Nicht allerdings die Möglichkeit von elektrischen Entladungen zwischen Stern und Vortexring, oder zwischen den rotierenden Vortexringen. Diese Theorie würde meiner Vorstellung von zwei gegenläufigen Vortexringen entsprechen, was wir in diesem Thread bereits besprochen haben.
Was natürlich den im Video vorgetragenen Hypothesen widersprechen würde.

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.03.2016 15:15.

Bambi

39, Männlich

Beiträge: 320

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von Bambi am 08.03.2016 00:36

rico: Kann man Lokale Bedingungen einfach so ins weite extrapolieren...?
Das wissen wir nicht, es ist eine Hypothese die man in der Wissenschaft trifft (Diese Hypothese wird natürlich auch getestet, sofern es eben geht). Wenn die Hypothese unsinn ist, so stehen sämmtliche Theorien der Astronomie auf einem hinfälligem Fundament und sind damit natrülich ebenfalls hinfällig. Das gilt natürlich sowohl für die sog. Lehrmeinung als auch für das EU.

wl01: Ich denke nicht, dass die Pulsdauer gemessen wird, lediglich die Zeit zwischen zwei Pulsmaxima. Womit man aus dieser Zeit eben nicht den Abstand zweier hypothetischer Sonnen schließen kann, lediglich den Abstand zweier Pulsfronten.
Es wird beides gemessen. Ich habe hier eine Vereinfachung maximal zugunsten der im Viedo vorgestellen Theorie verwendet. Grundsätzlich ist die Pulsdauer(=Zeitdauer eines Pulses) deutlich kürzer als die Pulsperiode(=Abstand zwischen zwei Pulsmaxima). Ich habe mal exemplarisch ein paar Pulsare zufällig aus der Pulsare-Datenbank rausgegriffen:
Pulsperiode | Pulsdauer10 | Pulsdauer50
144ms | 9.2ms | 5.7ms
145ms | 10ms | 5ms
150ms | keine Angabe | 14ms
156ms| 10.8ms | 3.9ms
162ms | 21ms | 16ms
Pulsdauer50 ist der Wert der als Pulsdauer definiert ist. Das ist die Zeitspanne ab der die Signalsärke 50% des Maximums erreicht hat und dann bis sie wieder auf 50% abgefallen ist. Pulsdauer10 wird auf die gleiche Weise bestimmt, nur für 10%. 

Die Pulsare strahlen nur in Pulsen, nicht aber dazwischen. Eine Entsprechende Entladung darf also nicht länger dauern als die Pulsdauer.  

Grüße
Bambi

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.03.2016 00:37.

Hannes

65, Männlich

Beiträge: 782

Re: Astronomisches Rätsel: Dieser Pulsar dreht sich zu langsam

von Hannes am 11.03.2016 20:05

Hallo Bambi,

auch wieder mal da. 

Ich bin noch bis Anfang April restlos mit anderen Projekten und Aufgaben befasst, mache aber trotzdem schon einmal einen kurzen Einwurf

Nur am Rande... Neutronensterne wurden lange vor der Beobachtung von Pulsaren vorhergesagt.

Ja, aber es hat ja auch niemand etwas anders behauptet - oder habe ich etwas übersehen?
Das Neutron wurde 1932 entdeckt und es wird behauptet, dass Lew Landau über einen Neutronenstern im selben Jahr - angeblich noch vor der Entdeckung des Neutrons (?!) - spekuliert habe. Zwicky und Baande hatten auch Überlegungen zu einem Neutronenstern (1934) als mögliches Endprodukt der Sternentwicklung. 1939 berechneten Oppenheimer u.a. erste theoretische Modelle für einen solchen Neutronenstern - basierend natürlich wieder einmal auf der unrealistischen Annahme von „idealem Gas". Die Einbeziehung von Einsteins ART machte dies auch nicht besser.
Und weil keine belastbaren Messgrößen von den (kosmisch gesehen) angeblich winzigen Neutronensternen vorliegen, versuchen die Physiker bis heute dem Problem beizukommen indem sie Zustandsgleichungen für angeblich „entartete" Sternmaterie hin- und her berechnen, um etwas über deren inneren Aufbau zu erfahren - mathematische Spökenkiekerei eben.

 

Die Beiden Sterne hätten dementsprechend einen Abstand von 750km. Kann jeder für sich entscheiden wie plausible das ist.

Wieso kommst Du überhaupt auf die Idee, dass es das nicht geben könnte?


Du solltest einfach mal die Begriffe „contact binary" und „overcontact binary" googeln! Es gibt auch hübsche künstlerische Darstellungen zu diesen Exoten. Klar ist, dass sich die Oberflächen solcher Sterne im ersteren Fall berühren können (also Entfernung bis hinunter zu 0 km) und im zweiten Fall bereits zu einer gemeinsamen Plasmahülle verschmelzen Die beiden Sterne stellt man sich dann als erdnussförmigen Stern vor, ähnlich der Form vieler Asteroide und Kometen.

Das emotionale Argumentieren mit der beeindruckend niedrigen Kilometerzahl geht also am Sachverhalt vorbei. Du müsstest dann schon behaupten, dass es beide Arten von o.g. Doppelsternen gar nicht gibt und Dich mit dem Mainstream in dieser Frage anlegen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.03.2016 20:49.
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