Jenseits von Eros und Thanatos

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Rico

52, Männlich

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von Rico am 05.01.2017 12:58

@Justin

Man weiß z.B, dass sogar währdend der Hypnose, wo das bewusste ICH ausgeschalten ist, also nur das Unterbewusstsein aktiv ist, der Hypnotisierte einen Fragesteller so was von anlügen kann.

Dreh diesen bikameralen Psychologenstandpunkt doch einfach um.
Stell das permanent postulierte Nichtwissen der „Fragensteller" auf die Füße.
Der „Fragensteller" ist selbst Patient.
Er ist irrender Teilnehmer und somit Teilchen des Gesamtproblems.

 

Somit schaltet sich unter „Hypnose" nicht das ICH aus sondern die Maske des 'Nur Bewußten'. Sondern wird das Unterbewußte = ICH aktiviert. Damit kann der gleichsam bikamerale „Fragensteller" = Psychologe nicht umgehen. Er ist schlicht zu 'Kurz geschlossen' in seiner Birne.
Das bei derartigen Praktiken das nie abgerufene ICH des 'Patienten' meist völlig verstört argumentiert ist der Tatsache geschuldet das der Bikameral 'Nur-Bewußte' Maskenträger ein Leben lang sein wahres ICH verdrängt hat. So wie der „Fragensteller" auch.

 

Diese Aussagen sind populär, allerdings nicht richtig. Tatsache ist, dass rechte und linke Gehirmhälfte unterschiedliche Aufgaben haben, aber eben NICHT ungenutzt sind. Ebenso ist die Tatsache, das große Teile des Hirns generell ungenutzt sind falsch. Ich zitiere mal diverse Gehirnspezialisten zu diesem

Oh nein Justin.....
Du bedienst Dich beim klassischen „Fragensteller"^.

 

Da mein Hirnkasten unter einem Handfesten Dunning Kruger Syndrom hantiert kann ich mir eine andere Beurteilung erlauben:

Zwischen nutzen und Ausnutzen klaffen Welten zwischen den beiden Hirnhälften. Cortexventilation hin oder her.
Sicher kann man sich über 10 oder 30% Funkenflug zwischen den Denkkapseln streiten.
Das berührt auf keine Weise das brachliegende Gesamtvolumen. Zudem egal ob die Schwachbestromten Hälften von Rechten und Linken Kameraden sektioniert werden....
Das gegenwärtige Hirnvolumen wird nur marginal genutzt. Deins wie meins.

Dazu muß man weder die Private Z-Pinch-Maschine im Labor mit Klingeldraht verbinden, noch sich Pseudohypnotischer Verrenkungen bedienen. Ein banales Gespräch, oder Schriftlicher Verkehr, mit beliebigen Teilnehmern offenbart den ganzen unterschiedlichen Denksalat im eigenen Denkpropeller. Von wegen Gleichheit....
Manch einer hat nich mal einen handgetriebenen Zweiflügligen in seiner Schüssel am wirken.
Und natürlich wird derartiges stetig dementiert.

Hier entwirft sich der Psychologische Apparat einen perfekten Zirkelschluß. Ist schlicht 'Mehrheitenbewußt', Mähhhh...... Sie kauen den Schafen also genau den Fraß vor den diese auch nur fressen wollen. Am ende fressen Psychologen ihren fürchterlichen Fraß selber.
Somit sind Hirnkästen der falschen Fragensteller dem lähmenden Bikameralen Massenprozess aller Durchschnittspropeller unterworfen.

Wendet man hierbei wieder den verflixten Unvollständigkeitssatz an, dann bekommen Psychologen, als Vertreter offizieller Systemik, eine Handfeste Kopfkrise. Denn ein System kann sich nicht selbst infrage stellen. Dieselbe fatale Metawirkung zeigt sich in der „Ökonomie", „Politik", „Soziologie", resp. den „Wissenschaften". Ein globaler Saustall schwarmnarzisstischer Zirkelschlüsse.
Quod erat demonstrandum.

Kollektiv Bikamerale Störung:

Bikameral.jpg

 

Wie im Einzelnen so im Kollektiv. >Metathema.
Der Schlüssel liegt im Verdrängten. >Völkerwanderung
Das Verdrängte ist Ursache unserer seither schmerzlich praktizierten Gesellschaften.
Die Historie erfährt sich durch aufdecken und erklären sämtlicher Mythen und Rituale....
...im Lichte eines Plasmaversum.

Drum wäre das 'sogenannte Erwachen' heftigst..... Und drum tragen wir allesamt Masken.

Notwendige Schlußfolgerung:

...im Unterbewußten verbirgt sich das 'Ich'. >Dein reales DU. Nur das oberflächlich 'Bewußte' trägt Maske. Deshalb will man durch Joharis Fenster glotzen.

Um das überhaupt zu erkennen sollte man sein ICH nach Aktivierung weit außerhalb parken und zurückblicken >Reflektieren. Alexander hat dies richtig erkannt. Das geht wiederum nur Psychisch, will heißen gedanklich. Denn Physisch ist jeder Unfrei. So ist nun mal die Regeln der Realität.

Grundsätzlich ist der Austausch gleichgesinnter Denkapparate im Internet gut. Nur auf lange Sicht führt dies wiederum zu Selektionen und Gruppen. Hieraus erwachsen stetige Attraktoren und werfen sämtliches stetig um. Voila da ham mer se: Bewegung.....

Unser derzeit kollektives Johari-Windows-Westwertewelt-Fenster ist gleichsam ISS und Hubbles Linse.

...da hab ichs doch grad mal vor der Mittagsspeiße skizzirt:

 

Johari_Fenster_2.jpg

 

 

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1Alexander

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von 1Alexander am 05.01.2017 11:23

@Struktron

Freier Wille entsteht vermutlich im Gehirn, wenn ein chaotischer Zufallsgenerator eingeschaltet wird.
Ich habe das schon beschrieben. Die Frage ist der Entscheidungsakt. Der so gennante Rubikonübergang des Willens bzw. auch die Einleitung des Prozesses.
Hierzu bedarf es innerhalb eines Spielschemas zwingend eines Events. Jegliche bewußten Willensbildungsprozesse würden sonst endlos laufen. Ein wichtige Punkt für den freien Willen ist somit auch die Reflextion der eigenen Sterblichkeit.
Das führt einer Ökonomie des Prozesses und zu einem Handlungsdruck. Aber es bedarf trotzdem eines Events.
Das kann man sich ganz plausibel machen. Man grübelt und grübelt und es muß ein Impuls her, um zur Handlung überzugehen. Wer macht das? Was löst das aus? Wie funktioniert das?
In einem Computer gibt es keinen echte Zufallsfunktion. Der Zufall wird berechnend simuliert. Das selbst Problem hat der Mensch. Ein Event muß die Charakteristika eines Zufalls haben, welcher auch nicht chaotisch erzeugt werden kann. Auch ein chaotisches Resultat muß bestätigt werden. Mit Willen oder Zufall, nenn es wie du willst.
Für den Willen ist somit Selbsterkenntnis und die Fähigkeit zur Vorwegnahme bestimmter Ereignisse notwendig (Vorstellung), d. h. die Simulation des Selbst in einer simulierten Umgebung. Und in diesem Wechselspiel der Vorstellungswelten wird der Zufall-/Willensakt generiert. Gegenseitig geborgt. Intern orakelt.

Man muß sich klar machen, dass Bewußtsein ein Lerntool ist. Nichts anderes. Jede Entscheidung/Handlung konditioniert. Man lernt. Wenn ich bewußt Nachdenke, dann simuliere ich lediglich, um mich im Schnelldurchlauf zu konditionieren. Im Wege eine hermeneutsichen Spirale. Simulation - emotionale Auswertung.Try and Error. Es ist ein Lernturbo. Das unterscheidet uns vom gemeinen Hausschwein. Und desweg stehen die in der Box und nicht wir.
Im hermeneutsicher Kreis ändert der Zyklus die Ausgangsbedingungen. Aber das muß irgendwann zu einer Handlung ausgeleitet werden. Und das ist der springende Punkt. Hier benötigt man den Event.

Die ganze Debatte umd Zufall oder Nichtzufall ist nur eine Ableitung dieser Frage. Es ist die einzige Stelle wo sie Relevanz hat. Wie funktioniert der Event? Und das kann man beantworten. Zwei Instanzen borgen sich gegenseitig ihre "Zufälle".
In der EDB wird das auch so gemacht. Für den internen Prozess werden äußere Parameter geborgt. Z. B. Netzfrequenz, Prozessortemperatur, Lüftergeschwindigkeit.  Innerhalb des Daten-Systems gelten diese dann als nicht kausal und echt zufällig.

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Struktron

78, Männlich

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von Struktron am 05.01.2017 10:10

Hallo miteinander,
nur kurz, was mir eben eingefallen ist:
Freier Wille entsteht vermutlich im Gehirn, wenn ein chaotischer Zufallsgenerator eingeschaltet wird. Je weniger Wissen dabei benutzt wird, desto besser kann chaotische Kreativität wirken. Fehler im logischen Denken verstärken diese, konkretes Wissen schränkt sie ein.
MfG
Lothar W.

Erklärungen durch diskrete Erweiterung der Standardphysik

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1Alexander

58, Männlich

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von 1Alexander am 05.01.2017 08:25

@Justin

Diese Aussagen sind populär, allerdings nicht richtig. Tatsache ist, dass rechte und linke Gehirmhälfte unterschiedliche Aufgaben haben, aber eben NICHT ungenutzt sind. Ebenso ist die Tatsache, das große Teile des Hirns generell ungenutzt sind falsch. Ich zitiere mal diverse Gehirnspezialisten zu diesem Thema:

Stimmt. Aber der Denkfehler der Neurophysik liegt noch woanders. Irgendwie gehen alle davon aus, dass Geist und Gehirn irgendwie fest verzurrt sind. D. h. die Art zu Denken durch die Gehirnkonfiguration vorgeben ist. Das ist eine grobe Fehlannahme. Und hier geht ess nicht um Kleinigkeiten oder Weltbilder, sondern um was ganz Grundsätzliches
Das Denken auf prinzipiell recht unterschiedlich Art stattfindet, kann man schon quer durch die Population beobachten.
Manche laufen mit Linux, andere mit Window 10 oder gar 3.1 und ein paar DOS-Typen gibt es auch noch;)

Ein wichtige Erkenntnis. Demnach ist ein Metamorphose des Geistes durchaus möglich.
Das jegliche Lebensprozesse chaotisch verlaufen, aber sich nach dem Prinzip des Attraktors organsieren, ergeben sich daraus Fragestellungen. Kann man sein "Geistesattraktor" willentlich umschalten? Somit in einen anderen Modi gehen. Vielleicht sogar in good-mode? Also unter Hypnose geht das anscheinend schon mal recht gut. Ein paar Worte und der Schläger verwandelt sich in eine Baletttänzerin.
Nach langen Übrlegungen bin ich zu dem Schluß gekommen, dass das geht.

Ein kleiner Schritt wäre z. B., wenn die Masse sie sich ihre ("Zufall"-)Events sich nicht mehr von außerhalb besorgen, sondern auf internen Modus umschalten. Der Unterschied der Dichter und Denker zum Pleps.
Rico, wenn du das mit liest, dann war bei James von Oraklen und Omen die Rede. Genau das findet heute noch ebenso statt.
Das Problem daran ist natürlich, dass das Verständnis vorheriger Jahrhunderte gar nicht mehr nachvollziehen können. Nach 100 Jahren ticken die Leute grundsätzlich anders. Es kann gut sein, dass die Leute in Delphie ganz andere Sachen im Sinn hatte und sich über unser Auffassung darüber, schwer an den Kopf fassen würden. Wir leiden auch hier sicher an unserer eigenen Blödheit.

Die selbstbestimmte Überwindung der eigenen Blödheit wäre die wahre Freiheit. Das ist der Fluchtpunkt aus der Teeküche der Anstalt. Eine andere Freiheit kann es nicht geben, da jede attraktorinterne Freiheit allenfalls die Reihenfolge ändert.
Wie gesagt, ich schraube noch daran rum.
Die diesbezüglich Alegbra ist heftig. Ich kann bisher soviel sagen.  Ein Trick scheint zu sein, einen Gänge nach unten zu schalten.
Ergo eine Downgrad vorzunehmen. Ich weiß nicht wie ich das anders umschreiben soll. Es ist ein Modell. Wenn man sich bewußt macht, dass man in einem bestimmten Modi denkt, dann hat man allenfalls Zugriff auf niederwertige Modi. Das sollte man aber ausreizen. Zusammen ergibt sich dann ein Bundle, welches einen wohlmöglich Upgradet. In einen anderen Attraktor führt. Hört sich verrückt an.
Aber dahinter steckt einiges.
Hier gibt es verschiedene Ansätze. Zum einen kann man bei der Neurobiologie klauen. Die haben nämlich herausexperimentiert, dass nicht nur die Art des Denkes auf den Körper durchschlägt, sondern auch umgedreht. Im Grund wird das ja schon ewig praktiziert. Alerdigs recht unsystematsich und esoterisch. Aber die Methode nur nebenbei.


Das Problem, welches Rico umtreibt, ist folgendes. Derart große Zusammenhänge sind nicht vermittelbar. Irgenwann setzt ein Informations-Overkill ein. Wo ist die geistige Abkürzung?
Hier kann man schön an seinem Geist rumspielen. Vorsicht, nichts für zarte Gemüter. Es ist aber wie mit allen Dingen. Mit Gebrauchsanweisung ist das dann relativ klar. Verücktes Zeug. Aber die Mechaniken sind einleuchtend.
Die großen Wörter dahinter heißen Einbildung und Bestimmung. Wie bilden wir uns was ein, quasi konstruieren gedankliche Räume bzw. wie blicken wird dann darauf?
Ich weiß das hört sich völlig schräg an, aber diverse Phänomene sind beobachtbar und der Analyse zugänglich.
Beispiel: Klageweiber. Man kauft sich Klageweiber, welche dann rumjammern. Alle wissen das es Bullshit ist. Es werden Illusionen erzeugt, welche keinen Besitzer haben. Die Subjekt, welchen zugesprochen wird, dass es tatsächlich getrauert wird, werden illusionärisch mit erzeugt. Mentale Instanzen, welche aber emotional verkoppelt sind.
D. h. Denkprozesse basierien auf einem multiplen Illusionsgefüge und es scheint entscheiden zu sein, welchen interen Blickwinkel  man darauf einnimmt. Wenn man so will, ein Art Transzendenz.
Naja, das ganze ist eine mentaler Spielplatz. Zum Selbstversuch: Die herkömmliche Weltbetrachtung ist der "Bewußtsein" sitzt irgendwo im Kopf und schaut nach draußen. Probiere mal die Blickrichtung zu ändern. Schau dich mal mental von Außen an und lassen das Bild das reflektiert zurückfalle, dass du dann wieder so siehts, wie sonst auch.
(Macht die Lehrerin unbewußt, wenn sie mit hochgezogen Augen den Rabaucken ermahnend anschaut - ganz klar eine Machttechnik)
Oder mach die Augen zu und versuche helle bunte Bilder zu erzeuen, wie im Kino oder unter LSD. Stell dir einen See vor und versuche das blaues Wasser wirklich gedanklich zu sehen. Hell und strahlend. Sehr schwierig, aber das serviert ein paar schöne Glücksmomente.
Vielleicht sind wir ja alles Dunkelbirnen?

Eins habe ich sicher rausbekommen. Das mit dem Rückwärstdenken hat Gehalt. Jedes Bewußtseinsdenken ist eine Ozzilation. Mit Vorwärst- und Rückwärstkomponenten. Der Geist schwingt sich ein - Mustererkennung, aber mehr musikalisch, als bildlich zu modellieren (man versteht sich selbst) > Event > Entscheidung.
Ist bloß eine Modell. Aber das Wissen darum macht einen schon mal lockerer. Man hängt nicht so in der Lineraritäts-, Dualismusscheiße fest. Da gleich gilt für das kausale Strickmuster. Alles rein konditioniertes Flachlanddenken. Sobald ich einen Typen gefunden habe der das kann, mache ich mal ein Animationsvideo zur Kausalität. Das wird ganz sicher lustig ud zum staunen.
Achja. Und es gibt auch in der herkömmlichen Philosophie Ansätze einer Zukunfstdeterminiertheit. Vergangenheit - Zukunft ist im Grunde das selbe.



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wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von wl01 am 05.01.2017 06:55

Hallo Alexander!

Und nebenbei. Setz mich in eine Strandvilla mit eine paar Girls, guter Küche und einem Weinkeller und ich brauche kein Internet mehr. Ich habe ja dann auch Diener und berittenen Boten. ;) Da du das nicht machst - was ich irgendwie kleinlich und gemein von dir finde - muß ich mich halt selbst kümmern.
Das mit den Girlis und der Strandvilla?
Also ich habe Haus, Garten, Pavillon, Wintergarten und Pool drin, Girlis, naja das war einmal UND ICH HAB JA DICH zum Diskutieren! Und Letzteres geht ja nur übers Internet.

Hallo Rico!
Bringt man es auf den Punkt mit verständlichen Vokabular, ohne Wortverenkungen von Alex, dann stellt sich die Sachlage etwas anders dar. Der allgemeine Hirmbehälter ist eine Doppelspaltpastille, deren rechte Hemmisphäre kaum genutzt wird. Und da das der Fall ist >Bikamerales Problem, man blätter zurück und schaue...<, haben sich die Genossen der Binärsystematik selbst NICHT in der Hand. Da nur zur Hälfte vernetzt.
Diese Aussagen sind populär, allerdings nicht richtig. Tatsache ist, dass rechte und linke Gehirmhälfte unterschiedliche Aufgaben haben, aber eben NICHT ungenutzt sind. Ebenso ist die Tatsache, das große Teile des Hirns generell ungenutzt sind falsch. Ich zitiere mal diverse Gehirnspezialisten zu diesem Thema:
Thema Linke und Rechte Gehirnhälfte:
Prof. Onur Güntürkün, Abteilung Biopsychologie der Universität Bochum:

Wie oft bei populären Vorstellungen gibt es einen wahren Kern, zu dem viel Mythos hinzukommt. Richtig ist, dass es durchaus Asymmetrien gibt: Nicht beide Hirnhälften sind für alles gleichermaßen zuständig. So ist die linke Hemisphäre spezialisiert auf viele – aber nicht alle – Sprachprozesse. Links wird etwa die motorische Sprachumsetzung gesteuert, für die tausende kleinster Muskelpartien angesprochen werden müssen. Auch für abstrakte Begriffe wie Freiheit oder Liebe ist überwiegend die linke Hirnhälfte zuständig. Unser Lexikon für konkrete Begriffe wie Laptop oder Kaffeetasse ist dagegen in beiden Gehirnhälften in etwa gleich gut repräsentiert. Und es gibt auch einige rechtshemisphärische Komponenten von Sprache, etwa die Sprachmelodie oder das Lesen zwischen den Zeilen. Und auch außerhalb der Sprache gibt es Asymmetrien in der Aufgabenverteilung: Räumliches Denken, Zahlenverständnis oder Gesichtserkennung sind etwa eher rechts angesiedelt, die Messung kleiner Zeitabstände und Wahrnehmung kleiner Details eher links. Das ist der wahre Kern. Leider gibt es darüber hinaus extremen Wildwuchs. Da heißt es dann zum Beispiel, die linke Hemisphäre sei fürs analytische, die rechte fürs ganzheitliche Denken da. Das ist aber eine neurowissenschaftlich schlicht falsche Verallgemeinerung des oben Gesagten. Nur weil die rechte Hirnhälfte zwischen den Zeilen lesen kann, ist sie noch lange nicht für alles zuständig, was man unter den Begriff „ganzheitlich“ fassen kann! Gerade in der pädagogischen Literatur wird in dieser Hinsicht aber wild extrapoliert, etwa wird die Fähigkeit zur Empathie in diesen Korb hineingeworfen. Und dann wird zuweilen sogar an Universitäten gelehrt, um sich gut in Schüler hineinzuversetzen, müsse man die rechte Hemisphäre aktivieren, etwa indem man mit der linken Hand die ganze Zeit einen Gummiball quetsche. Dafür gibt es aber aus wissenschaftlicher Sicht keinerlei belastbare Belege – weder dafür, dass die Empathie insgesamt rechts sitzt, noch dafür, dass sich eine Aktivierung motorischer Areale auf andere Bereiche derselben Hemisphäre übertragen würde. Ebenso ist die Unterscheidung links- und rechtshemisphärisch geprägter Kulturen reiner Mythos. Das kam in den 1960ern in den USA auf, wo es hieß, die moderne, von Logik dominierte US-Gesellschaft sei linkshemisphärisch (und schlecht), die ur-indianische, schamanische Kultur rechtshemisphärisch (und gut). Da wird dann Logik gleich Sprache gleich links gesetzt – auch das ist eine ärgerliche Überinterpretation. Und schließlich muss klar sein, dass auch tatsächlich nachweisbare Asymmetrien nur eine relative Angelegenheit sind: Wenn Hirnscans bei bestimmten Prozessen eine einseitige Aktivierung zeigen, bedeutet das ja nicht, dass der Rest des Gehirns völlig inaktiv wäre. Vielmehr müssen wir davon ausgehen, dass letztlich immer beide Seiten zusammenarbeiten – bei Frauen übrigens je nach Zyklusphase mal mehr, mal weniger.

Thama Gehirn ist nur zu 10% genutzt:
Prof. Dr. Klaus Funke, Abteilung für Neurophysiologie, Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum:

Grundsätzlich kann man die Frage sicher mit Nein beantworten. Natürlich benutzen wir alle Teile unseres Gehirns, denn jedes hat seine spezielle Funktion. Das haben Studien mit bildgebenden Verfahren in den letzten zwei Jahrzehnten gezeigt. Je nach Situation und den jeweiligen Anforderungen sind allerdings unterschiedliche Regionen mehr oder weniger aktiv. Wenn ich mich zum Beispiel bewege, sind viele so genannte motorische Zentren im Gehirn aktiv. Wenn ich hingegen etwas intensiv anschaue oder lese, regt sich das visuelle System stärker und andere sensorische Systeme dafür weniger. Das liegt beispielsweise daran, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge richten, um diese besser wahrzunehmen. Dabei werden andere Eindrücke ausgeblendet, die wir dann auf der Ebene unseres Bewusstseins nicht mitbekommen. Trotzdem verarbeitet das Gehirn solche Reize unbewusst, das heißt diese entsprechenden Hirnregionen werden in dem Moment gebraucht und sind aktiv. Auch beim Nichtstun bleibt das Gehirn nicht untätig. Ein so genanntes Ruhenetzwerk (Default Mode Network), zu dem etwa der mediale präfrontale Cortex gehört, fährt seine Aktivität immer dann hoch, wenn wir gerade untätig sind. Sobald wir dann wieder eine Aufgabe in Angriff nehmen, fährt dieses Netzwerk seine Aktivität wieder herunter. Selbst im Schlaf ruht unser Gehirn nicht. Es verarbeitet Eindrücke, die wir am Tag zuvor erlebt haben und sortiert sie in das Gedächtnis ein. Dabei sind sogar viele Gehirnteile gleichzeitig aktiv, was man auch als synchronisierten Zustand im Tiefschlaf bezeichnet. Würde ein Gehirnteil tatsächlich nicht benutzt, so würden die Hirnzellen möglicherweise absterben, oder sie übernehmen Aufgaben von benachbarten Hirnregionen. Schließlich ist das Gehirn plastisch und kann sich je nach Anforderung und Verwendung verändern. Die Sehrinde im Gehirn von Blinden erhält beispielsweise keinen visuellen Input von den Nervenzellen der Netzhaut. Da sie normalerweise visuelle Eindrücke verarbeitet, bliebe sie bei diesen Menschen quasi arbeitslos. Da das Gehirn aber nun eben plastisch ist, übernimmt die Sehrinde andere Aufgaben. Beim Ertasten der Blindenschrift Braille aktivieren von Geburt an Blinde die Sehregion. Diese Region wird also durch die Blindheit neu organisiert und übernimmt das Verarbeiten von Informationen des Tastsinns. Letztlich gibt es im Gehirn eine Art Konkurrenz um Ressourcen. Ein Vorgang, der häufig abläuft, „verleibt“ sich mehr Hirnzellen ein, als einer, der selten stattfindet. Darauf beruht dann auch zum Teil das bessere Erlernen von Tätigkeiten, die wir häufig ausüben.


 

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

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1Alexander

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von 1Alexander am 05.01.2017 03:54


@Rico

...aber wie um himmelswillen wollen sich wenige gegen tausende, milliarden dunstkiepen durchsetzen.....

"Es kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen..... Was? Einer? Tausende...."

Wozu und was durchsetzen? Was kommt als nächstes, die Schäferhunde und Hausschweine umerziehen?

Icb habe es schon mal verlauten lassen.

Wenn du von Inbstabilität im kosmischen Gefüge ausgehst und das nächste Blitzgewitter kommt, dann ist es für die Menschheit absolut vernünftig, sich vorher hemmungslos zu vermehren und dabei auf die Umwelt zu scheißen. Dann gibt es mehr Überlebende und vielleicht wird denen ja dann mehr Verstand eingebläut. Plus Flügel vielleicht.

@Justin
Das sagt die Tiefenpsychologie sowieso schon immer, ist also durchaus nicht schräg! Denk an das JOHARI-Fenster. Aber wahrscheinlich ist es sogar mehrschichtig. Man weiß z.B, dass sogar währdend der Hypnose, wo das bewusste ICH ausgeschalten ist, also nur das Unterbewusstsein aktiv ist, der Hypnotierte einen Fragesteller so was von anlügen kann. Und dass der Hypnotisierte von diesen Aussagen aber andererseits überzeugt ist, dass sie wahr seien. Oder denke an die Schizipränie. Da wohnen tatsächlich mehrere ICHS nebeneinander und kennen einander gar nicht!
Ich sehe du hast das Prinzip erkannt. Du bist doch Informatikler. Klassen, Objekte, das Vererbungsschema und Instanzen sind dir also geläufig. Ich hab es doch schon mehrfach verkündet. Die ganze Informatik ist doch der großtechnische Versuch sich selbst zu ergründen und dient dem Metathema. Und auf der anderen Seite bedient sie auch den Wahnsinn. Aber man kann natürlich daraus Rückschlüsse ziehen.
Und nebenbei. Setz mich in eine Strandvilla mit eine paar Girls, guter Küche und einem Weinkeller und ich brauche kein Internet mehr. Ich habe ja dann auch Diener und berittenen Boten. ;)
Da du das nicht machst - was ich irgendwie kleinlich und gemein von dir finde - muß ich mich halt selbst kümmern.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.01.2017 06:38.

wl01

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von wl01 am 04.01.2017 22:19

Hallo Alexander!

Im Grunde könnten diese (meine) Gedanken auch von einer völlig fremden Instanz kommen. Gott? Die große Universumsdatenbank? Ich, dein großer Prophet? Wer weiß? 
Eher nicht.
Stimmt, ich wollte damit nur feststellen, dass der "eigene Gedanken" nicht unbedingt der eigene Gedanken sein muss, sondern durchaus von außen aufgesetzt sein kann.
 
Vermutlich drehte es sich bei dem ganzen Pholosophiekram um die Frage des ICH.
Natürlich. Mengenlehremäßig erklärt: "Ich bin das was nicht die/der/das Andere ist".

Das Resultat könnte überraschen. Vielleicht haben wir ja mehrer ICH´s und merken es nicht?
Hört sich sicher schräg an, aber so in etwa funktioniert so etwas. 
Das sagt die Tiefenpsychologie sowieso schon immer, ist also durchaus nicht schräg! Denk an das JOHARI-Fenster. Aber wahrscheinlich ist es sogar mehrschichtig. Man weiß z.B, dass sogar währdend der Hypnose, wo das bewusste ICH ausgeschalten ist, also nur das Unterbewusstsein aktiv ist, der Hypnotisierte einen Fragesteller so was von anlügen kann. Und dass der Hypnotisierte von diesen Aussagen aber andererseits überzeugt ist, dass sie wahr seien. Oder denke an die Schizipränie. Da wohnen tatsächlich mehrere ICHS nebeneinander und kennen einander gar nicht!

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.01.2017 07:02.

Rico

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von Rico am 04.01.2017 21:44

Ich lasse nichts aus. Nimm mal die Theorien von Johan Huizinga zum Spiel. Das hat - mit deinem Worten - überaffektiert Effekte.

Es spricht einiges dafür, das Affekte "sich instanzenhaft" summieren. Das wäre dann die faslchen Mehrfachs-Ich´s. Oder eben multipler Wahnsinn.

....in der Tat.
Ist die Psyche verhunzt dann ist auch das Spiel verhunzt.
Das Leben ist prinzipiell ein Spiel, da es frei nach Nash auf Try & Error basiert. Ungeachtet seines sinnlosen equilibrium Wahnes. Oder gerade deshalb, als Bestätigung vollkommener Binärsystematik >Berechnungswahn da NUR Bikameral vernetzt. Was weiß ich....

Mag sein das der Hebel genau hier sitzt Alexander....

...aber wie um himmelswillen wollen sich wenige gegen tausende, milliarden dunstkiepen durchsetzen.....

"Es kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen..... Was? Einer? Tausende...."

Ein verdammt einsames Problem....

Spielen wir lieber Star Citizen um den "perfekten" Murx zu träumen?.... Traurig ists.

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1Alexander

58, Männlich

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von 1Alexander am 04.01.2017 21:27

@Rico

Bei Dir bin ich mittlerweile schwer am grübeln. Soll ich Dich am End in ein anderes Zimmer verlegen?
Ach Quatsch.

Vielleicht haben wir ja mehrer ICH´s und merken es nicht?
Das wäre ja der Wahnsinn.
Ich lasse nichts aus. Nimm mal die Theorien von Johan Huizinga zum Spiel. Das hat - mit deinem Worten - überaffektiert Effekte.
Warum? Oder unterbewußte aufsummierende Ambivalenzeffekt. Warum? Die ganze Religionsscheiße? Wo ist hier das emotionale Zuckerbrot begründet . Und der Kaufzwang. Und die Massenpsychose. Und der Schuldkomplex. Usw.
Es spricht einiges dafür, das Affekte "sich instanzenhaft" summieren. Das wäre dann die faslchen Mehrfachs-Ich´s.
Oder eben multipler Wahnsinn.

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Rico

52, Männlich

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Re: Jenseits von Eros und Thanatos

von Rico am 04.01.2017 21:11

...und noch eins hinterdrein gebrüllt...@Alexander

Vielleicht haben wir ja mehrer ICH´s und merken es nicht?

Na klar. Aber immer. Das ist die Dimensionenfalle der Kosmoclowns. Die tragen auch Janusmaske beim aufzählen der vielen bunten Dimensionen. Albert hats begonnen indem er die Zeit verdinglichte. Bums und haste nich gesehen war die Vierte geboren....

Bei Dir bin ich mittlerweile schwer am grübeln.
Soll ich Dich am End in ein anderes Zimmer verlegen?

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