Klimawandel reine Abzocke?
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Re: Klimawandel reine Abzocke?
von Phil am 10.05.2014 15:51Hallo wl01!
Ich habe gezeigt, dass die Zahlen vermischt waren. Bei deiner Abschätzung bist du von zwei verschiedenen Grundlagen ausgegangen. Natürlich sind beide Zahlen von Wikipedia, aber es waren Maße für zwei verschiedene Dinge (anthropogener Anteil bzw. Gesamttreibhauseffekt). Gemäß deiner Logik sind sich die Wissenschaftler nicht einig, weil du die Zahlen verwechselt hast und deswegen zu anderen Ergebnissen kommst.
Mit welcher Begründung ziehst du 8,6% von 100% ab? Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Was sind diese 91.4% genau? Ich denke du verwechselst Gehalt und Fluss. Hier ein Beispiel:
Wir sind für eine positive Differenz zwischen Ausstoß und Absorbtion verantwortlich, welche etwa 2-4% des Gesamtflusses beträgt. Somit wird mehr CO2 Ausgestoßen als Absorbiert. Im ersten Jahr erhöht sich der Gehalt um 2-4% des Gesamtflusses, was nicht 2-4% des Gehalt sein muss. Im zweiten Jahr ebenfalls, und so weiter.
Beispiel mit Einfachen Zahlen über 100 Jahre:
Natur stößt 1t/Jahr aus, Menschen 40 kg/Jahr
Natur absorbiert 1t/Jahr
In der Atmosphäre befinden sich bereits 12 Tonnen CO2
Die Gesamtmasse der Atmosphäre in diesem Beispiel sei 40.000 Tonnen (wir haben also 0.03% CO2)
In einem Jahr passiert folgendes mit dem CO2-Gehalt: 12.000 + 1.000 + 40 - 1000 = 12.040 kg
Im nächsten Jahr: 12.000 + 1.000 + 40 - 1.000 - 12.080 kg
und so weiter
Nach 100 Jahren haben wir also 12.000 + 100 * 40 = 16.000 kg (wir haben also jetzt ~0.039996% ~ 0.04% CO2)
In dieser Rechung erreicht man mit ca. 4% des Gesamtausstoßes also eine Zunahme des Gehalts von ca. 33%.
Der mehr oder weniger konstante Gehalt der letzten paartausend Jahre ist Anhaltspunkt genug. Wenn es eine Differenz gäbe, hätte sie sich akkumuliert. Ander kann man den Gehalt nicht konstant halten. Abgesehen davon bringt eine Google Scholar suche nach "natural carbon dioxide sinks" 134.000 Ergebnisse.
Nein, das Wasser kann nicht mehr so viel CO2 Aufnhemen, völlig unabhängig von Pflanzen. Das Lösungsverhältnis von CO2 nimmt mit höherer Wassertemperatur ab, so wie man z.B. mehr Zucker auflösen kann in warmem Wasser, nur umgekehrt. Noch sind wir aber nicht an der Grenze. Sollten wir diese erreichen, dann blüht uns ganz anderes. Ich weiß nicht wie nahe wir dran sind und ob wir sie überhaupt erreichen können.
In meinem obigen Beispiel hast du insofern recht, dass selbst ein sofortiges reduzieren auf null den Effekt nicht mehr Rückgängig macht, weil hinterher der Gehalt höher ist, aber Absorbtion und Ausstoß wieder balanciert. Wenn das tatsächlich stimmen würde, wäre es umso dringender, den Austoß sofort auf null zu reduzieren, weil jede Änderung irreversibel wäre und jedes Jahr, in dem wir CO2 Ausstoßen, egal wie viel, alles nur noch schlimmer machen würde.
//edit: Ich glaub ich spinne. Ich habe gerade eine Stunde an einer Antwort an Basti geschrieben und jetzt ist sie weg. Ich muss das verschieben für den Moment.
Aber ernsthaft, EIKE??
Der Artikel ist so dermaßen schlecht, selektiv, verzerrend und falsch, dass mir die Haare zu Berge stehen.
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von Phil am 14.05.2014 14:34Hallo Basti!
Sorry für die späte Antwort. Ich habe mir die Zeit genommen, meine verlorene Antwort zu rekonstruieren. :)
Woher hast du dieses Wissen? Abgesehen davon, dass es der Intuition zuwider läuft - warum sollte 100% eine Wirkung haben, 50% aber gar keine? - ist es auch falsch. Die Absorbtion ist abhängig von der Konzentration. Es wurde bereits von Guy Stewart Callendar (1938) festgestellt, dass CO2 sehr wohl wichtig ist. Unter anderem vergleicht er die Wirkung von 0.01%, 0.03% und 0.06% Konzentration auf die Absorbtion von infraroter Strahlung. Bis dahin waren die Messungen nicht genau genug gewsen, um zu widerlegen, dass Wasserdampf jegliche Wirkung von CO2 so weit in den Schatten stellt, dass es irrelevant ist. Aber er zeigte, dass CO2 Wellenlängen absorbiert, welche Wasserdampf durchlässt, und somit sehr wohl einen Unterschied macht.
Da hast du recht. Der IPCC-Bericht ist eine Sammlung von Ergebnissen. Seinerseits weist der Bericht zu unzähligen Quellen zu den jeweiligen Themen. Aber ich werde mich bemühen, diese in Zukunft direkt zu verlinken. Leider sind viele davon nicht öffentlich zugänglich, sondern nur nach Bezahlung. Solltest du Interessant an einem Paper haben, auf das du nicht zugreifen kannst, dann schick mir eine PM, eventuell kann ich es über die Universität herunterladen für dich.
Die Arbeit von Gerlich und Tscheuschner wurde - zurecht - breit kritisiert und ist in Fachkreisen wenig akzeptiert. Unter anderem hast du einen schönen Kommentar dazu verlinkt. Du hast recht, es herrscht keine hundertprozentige Einigkeit, aber es herrscht auch nicht die Uneinigkeit, die manche gerne herbeireden wollen. In den Medien werden oft zwei Seiten angesprochen, diese haben dann etwa gleich viel Platz im Artikel. Tatsache ist, dass wenn man sie proportional aufteilen würde, die echten Skeptiker nicht mehr als ein bis zwei Zeilen Platz bekämen. Die breite Öffentlichkeit bekommt so einen völlig falschen Eindruck von der Stärke des Konsens bzw. der Debatte. Du hast sechs Links gepostet, drei mal für und drei mal wider. Wer sich nicht auskennt, sieht hier eine schön balancierte Debatte zwischen Wissenschaftlern. Wenn deine Stichprobe aber repräsentativ wäre, dann sähe das Verhältnis ganz anders aus, bei sechs Quellen dürfte im Schnitt wohl nicht eine einzige widersprechen.
Wie kommst du mit diesem Widerspruch klar? Auf der einen Seite sagst du, dass der Effekt von CO2 in der Atmosphäre nicht nachgewiesen ist, und auf der anderen Seite stellst du eine Verschwörungstheorie auf, die auf genau diesem Effekt aufbaut.
Ohne genau zu wissen worauf du anspielst, kann ich hierzu wenig sagen. Fakt ist, dass 4000 ppm sehr lange her sind und die Sonne damals deutlich schwächer war als heute. Fakt ist auch, dass es 4000 ppm mit einer Eiszeit bis zum Äquator gab, aber das war eine Momentaufnahme eines langen Prozesses, der mittlerweile verstanden ist. Welchen Zeitraum meinst du genau?
Interessante Definition von schön. Das EIKE ist für seine selektive, verzerrende und ungenaue Berichterstattung bekannt. Aber sehen wir uns den Artikel trotzdem einmal an - die weiteren Zitate stammen alle aus dem Artikel, wenn nicht anders angegeben.
1. 1998 war das wärmste Jahr des 20 Jahrhunderts. Einen Trend dort anzusetzen, verringert ihn zwingend.
2. Seit 1998 sind 16 Jahre vergangen, das ist zu kurz für einen verlässlichen Klimatrend
3. Trotz 1998 war 2000 bis 2010 das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der aufzeichnungen (Met Office, siehe weiter unten)
4. Sowohl 2005 als auch 2010 waren noch wärmer als 1998. (NOAA, NASA)
5. Der Anstieg war nicht signifikant, das ist aber nicht das selbe wie "Es gab keinen.". Das sagt lediglich, dass er bei konstantem Klima mit mehr als 5% Chance auch Zufall sein könnte. Das sagt aber auch im Umkehrschluss, dass eine bis zu 95%ige Chance besteht, dass der Anstieg dennoch real ist. (Met Office als Antwort auf einen Bericht zu "no warming in 16 years" von David Rose in der Daily Mail)
6. Das IPCC gibt nur alle paar Jahre einen Bericht heraus.
Das ist der erste Satz, normalerweise höre ich nach so etwas sofort mit Lesen auf, aber schauen wir mal weiter:
1. Es wurde nie behauptet, dass die Erwärmung ein pausenloser kontinuierlicher und streng monotoner Prozess ist. Natürliche Schwankungen gibt und gab es immer schon und es wird sie auch immer geben.
2. Und die Formulierung "... Jahrzehnten anstrengender Erwärmungsarbeit..." ist einfach nur lächerlich
Dieses Kompliment kann man eins zu eins zurückgeben. Zum Klima zählt neben langjährigen Mittelwerten nämlich auch die Wahrscheinlichkeit, mit der Einzelereignisse von diesem Mittelwerten abweichen. Und wenn sich der Mittelwert verlagert, verlagern sich auch diese Wahrscheinlichkeiten. Herr Thüne hat offensichtlich eine Chance gesehen, ein Argument zurückzuwerfen, das Skeptiker selbst oft zu hören bekommen. Leider ist es in diesem Kontext falsch verwendet.
Wenn Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am 31. März 2014 ernsthaft empfiehlt, die Räume weniger zu beheizen und aus Klimaschutzgründen „kühler zu wohnen", da der Klimawandel das Risiko für Krieg und Hungersnot vergrößere, dann mag Sie sich politisch korrekt verhalten. Sie kann ja eine „klimaschonende Lebensweise" führen, aber ist diese auch wetterschonend? Auf das Wetter braucht der Mensch keine Rücksicht zu nehmen, es braucht keine Schonung, denn es erhält täglich ein Übermaß von Arbeitsenergie von der Sonne. Wie viele Mal in der Menschheitsgeschichte hat es schon größere und kleinere Klimaschwankungen gegeben, ohne das ein UN-Bericht die ungemein törichte Aussage traf: „Klimawandel gefährdet Milliarden Menschen". Diese Art Politik mit dem „Knüppel der Angst" ist überreizt und verfängt nicht mehr!
Was sollen diese zwei Absätze? Ich dachte es geht um Fehler in der Klimawissenschaft. Mein Verdacht: Es werden einfach ein paar Zeilen eingestreut, wo der Leser innerlich zustimmt, um den Eindruck zu vermitteln, dass es in den nächsten Absätzen korrekt weitergeht, auch wenn keine Belege kommen.
Hierzu eine Grafik des Met Office (Britischer Wetterdienst)
Man sieht deutlich, dass das Jahrzehnt nach 2000 deutlich wärmer war, als die Neunziger. Mit welcher Rechtfertigung wird die Trendlinie immer im wärmstmöglichen Jahr angesetzt? Doch nicht etwa, um ein Ergebnis zu bekommen, das die eigenen Behauptungen stützt...
(...)
Zur Beruhigung: Bei den numerischen Computermodellen werden Szenarien nach dem Motto wenn, dann durchgespielt und berechnet. Hier kann der Phantasie gemäß den politischen Rahmenbedingungen freier Lauf gelassen werden. Die Berechnungen beruhen nicht auf Messungen in der real existierenden Welt, sondern auf fiktiven Annahmen.
Die Frage, was passiert, wenn sich die antarktische Küste erwärmt, ist berechtigt. Ich sehe nicht ganz ein, warum Herr Thüne hier an einem Paper herumnörgelt, das eine berechtigte Frage zu beantworten versucht. Er stellt eine seriöse Arbeit als Panikmache hin. Das tun aber bestenfalls die Medien, weil es sich besser verkauft. Dann aber bitte auch über Medien schimpfen, und nicht über die Wissenschaftler.
(...) Bei dem nicht näher umrissenen „tropische Westpazifik" muss es sich um das Seegebiet zwischen Japan und Papua Neu Guinea handeln.
Aus der Quelle der zitierten Textstellen. Warum tut Herr Thüne hier so, als wäre etwas nichT genau umrissen, wenn auf der Seite, die er Zitiert, eine gottverdammte Landkarte zu sehen ist!? Er tut anscheinend alles, um den Eindruck zu erwecken, dass die Quelle nicht glaubwürdig ist.
Schön und gut. Aber weswegen sind Klimatologen deswegen Lügner?
Nicht nur feste und flüssige Körper dehnen sich bei Erwärmung aus und ziehen sich bei Abkühlung zusammen. Dies geschieht auch mit der Luft, die als Gasgemisch die Erde umgibt. Deren Ausdehnung beträgt 1/273 pro 1 Grad Erwärmung. Bei Erwärmung um 273 Grad verdoppelt sich ein Luftvolumen. Wird durch die Sonne der Boden erwärmt, so überträgt sich diese Erwärmung durch molekulare Leitung auf die Luft, die sich ausdehnt, spezifisch leichter wird und damit thermischen Auftrieb erhält. Statt Thermik sagt man auch Konvektion. Durch die bei der Ausdehnung zu leistende Arbeit wird der Luft Wärmeenergie entzogen, sie kühlt sich um 1 Grad pro 100 Meter Aufstieg ab. Ist der Taupunkt der Luft erreicht, dann kondensiert der Wasserdampf in ihr, es bilden sich Wolken ganz unterschiedlicher Mächtigkeit, von kleinen Schönwetterwolken bis zu mächtigen Gewitterwolken.
Damit soll nur angedeutet sein: Wer von Klima spricht, kommt am Wetter nicht vorbei. Es ist das Wetter, von dem Klima abgeleitet wird. Das Wetter macht das Klima! Wer dies verinnerlicht, wird ermessen, wie unsinnig der Ausdruck „klimaneutral“ ist.
Was macht dieser Teil hier? Er tut absolut nichts zur Sache. Aus der Formulierung des dritten Absatzes geht hervor, dass er eine Schlussfolgerung aus den ersten beiden sein soll. Er hat aber rein gar nichts damit zu tun. Das ist so als würde ich Schreiben:
Am Tag ist es Hell. In der Nacht wird es dunkel. Das wussten schon die alten Griechen. Ich will damit nur andeuten, dass Herr Thüne möglicherweise unrecht hat.
Herr Thüne zitiert hier eine Pressemitteilung und bezeichnet den Text als von "Experten" geschrieben. Als Diplommeteorologe sollte man den Unterschied zwischen den Verfassern von Pressemitteilungen und Klimaexperten eigentlich kennen. Warum liest und zitiert er nicht das Paper dazu?
Mein Fazit ist, dass dieser Artikel seiner Überschrift nicht einmal annähernd gerecht wird. Es werden lediglich zwei Studien direkt erwähnt, deren eventuelle widerlegung rein gar nichts am Kern der Sache ändern würde. Ein widerlegen wird nicht einmal versucht. Es ist ein geistiger Erguss ohne jede argumentative Stütze. Die Formulierung ist bewusst so gewählt, dass der Leser den Eindruck bekommt, die Klimatologen seien strumzdumm und inkonsistent. Dazwischen werden völlig zusammenhangslos wahre Fakten gestreut, um den Schein vor Wissen und Wahrheit zu erzeugen.
Ich verstehe nicht, wie man so etwas auch nur im Ansatz ernst nehmen kann. Ohne mutwilliges Ignorieren von einfach und frei im Internet verfügbaren Information ist es unmöglich, einen so falschen Text zu schreiben, selbst wenn man kein Diplommeteorologe ist.
Eine weitere Kostprobe von Thüne:
Quelle
Wie kann man Tatsachen so verdrehen? Die ganze Theorie des Treibhauseffekts basiert darauf, dass die Energie von der Sonne kommt.
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von 1Alexander am 14.05.2014 18:54@Phil
Klimaforscher Bengtsson: "Ich hatte Angst um meine Gesundheit und Sicherheit"
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimaforscher-lennart-bengtsson-tritt-aus-skeptikerverein-gwpf-aus-a-969382.htmlIch weiß nicht was an der Geschichte dran ist, aber sowas ist immer Wasser auf die Mühlen der Gegner, was umgedreht auch schon wieder überaus verdächtig ist.
Wertungsfrei zitiert:
"Wie bei der Kommunistenverfolgung"
Er fühle sich an die Zeit der Kommunistenverfolgung in den USA in den sechziger Jahren erinnert, erklärt Bengtsson.
oder
Allerdings muß ich einräumen, dass man sehr, sehr, sehr wenig über die wirklichen Umstände und Verhältnisse weiß.
Es könnte auch genau andersrum oder ganz anders sein. Welche Seite manipuliert hier wen?
Wenn SPON hier eine Denktendenz vorgibt, dann ist sowieso Vorsicht angesagt.
Du siehts, dass ist für das profane Publikum nicht mehr zu überblicken.
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von Phil am 15.05.2014 08:31Das ist in der Tat traurig. Ich kann verstehen, dass sein "Überlaufen" viele verärgert hat. Aber im SPON-Interview, das letzens hier verlinkt war, sagt er selbst, dass er nicht zu den "Skeptikern" gewechselt hat. Ich habe es so verstanden, dass er nach wie vor der Meinung ist, dass der KW ein Problem ist, aber dass man sich eher vorbereiten als ihn vermeiden sollte.
Bei seinen Antworten sagt er im Grunde genommen gar nichts über Klimawissenschaft, die Überschrift behauptet also wieder einmal etwas, das man im Artikel vergebens sucht. Aber wenn man den Bericht verlinkt, wird es genug Leute geben, die nur einen Klimatologen seine Meinung ändern sehen, weil sie den Bericht nicht lesen, das ist das wirklich schlimme an der Geschichte. Schlechtes Benehmen ist aber nicht den Befürwortern vorbehalten.
Was die Global Warming Policiy foundation betrifft, darf man auch misstrauisch sein. Offiziell nehmen sie keine Spenden von Energiekonzernen an, weigern sich aber, ihre Spender offen zu nennen. Auf der Homepage findet man eine Temperaturtrendlinie, welche keinen Erwärmungstrend zeigt. Diese Grafik wurde in der Vergangenheit als Fehlerhaft entlarvt, wodurch sie einen Trend verbarg, der eigentlich positiv war. (Quelle)
Auf der Homepage der GWPF selbst findet sich ein Sammelsurium an Links zu Berichten, welche aus dem Kontext gerissen sind (Record Sea Ice in the Antarctic usw.). Ich will niemanden anschwärzen, aber die GWPF zeigt einige Merkmale der "konservativen Thinktanks", welche in den USA gerne durch Desinformation und Missinterpretation glänzen.
Das wahre Problem für mich ist das Maß an Polarisation, mit dem man es hier offensichtlich zu tun hat. Die Wissenschaftler steigen auf die Barrikaden und attackieren jeden, der widerspricht, weil sie es satt haben, dass ihre soliden Ergebnisse in der Öffentlichkeit mit - verzeih mir den Ausdruck - Bullshit angeschwärzt werden. Die Gegner stellen sich entweder als Opfer hin, oder bezeichnen sich selbst, wie z.B. die GWPF, als "skeptische Mitte", während sie Information verbreiten, welche vielleicht sogar wahr ist, aber ohne Kontext eben ein verzerrtes Bild von der Realität erzeugt. Die echte skeptische Mitte, die Bengtsson so wie ich ihn verstehe gerne vertreten würde, existiert quasi nicht dank der Polarisation.
Stell dir eine Analogie aus Sicht echter Klimatologen so vor: Du betreibst eine Autowerkstatt, und zwar seit 40 Jahren. Gegenüber ist ein Fahrradladen und der Mechaniker dort kritisiert ständig deine Arbeit, erklärt allen, dass du nichts von Autos verstehst, der Konzern, der die Marken anbietet, welche du vertreibst, dich besticht und seine Fahrräder viel besser seien als deine Rostlauben. Natürlich ist er kein Automechaniker hat erst kürzlich in einem Interview mit einer Zeitung eine Zündkerze mit einem Luftfilter verwechselt und du weißt davon. Aber die lokale Zeitung interviewt euch trotzdem ständig beide und druckt dann "ausgeglichene" Berichte über eure beiden Meinungen zu Autos, wo ihr beide gleich viel Platz bekommt auf einer Seite. Dabei ist in Medien ständig die Rede von zwei Mechanikern, aber so gut wie nie von Auto- bzw. Fahrradmechaniker.
Jetzt geht dein früherer Azubi nach abgeschlossener Gesellenprüfung und wechselt zum Fahrradmechaniker und erklärt dann der gleichen Zeitung, dass es wichtig ist, nicht nur eine Meinung zu sehen und dass man vielleicht besser überlegen sollte, wie man Zündkerzen durch Luftfilter ersetzen kann in Zukunft.
Wie fühlst du dich als Automechaniker? Und warum ist es so schwer zu verstehen, dass Klimatologie eben von Klimatologen betrieben wird und nicht von Ingenieuren, Astronomen, etc...? Wenn man Ausschlag hat, geht man schließlich auch nicht zum Zahnarzt. Wenn das Auto spinnt, gibt man es nicht beim Fahrradgeschäft ab.
Und die Analogie ist durchaus angebracht. Oft genug wird nämlich in den Medien jemand als Wissenschaftler nicht näherer Spezialisierung hingestellt, der wieder einmal die Theorie des AGW über den Haufen geworfen haben will. Dabei handelt es sich um Geographen, Ingenieure, Geologen, Astronomen und vieles mehr, aber echte Klimatologen sucht man dabei mehr oder weniger vergeblich. Natürlich gibt es auch echte Klimatologen, die echte skeptiker sind, aber wenn man jene, die am lautesten gegen AGW schreien, fragt, dann können sie in der Regel nicht einen davon mit Namen nennen. Stattdessen kommen sie mit Leuten wie Christopher Monckton oder anderen Fahrradmechanikeräquivalenten. Die echten Klimatologen, selbst wenn sie skeptisch sind, argumentieren den Medien einfach nicht reißerisch genug, weil sie im Gegensatz zu anderen wissen, wie weit sie gehen können, bevor sie in unfundierte Behauptungen abdriften.
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von inductor am 05.12.2014 14:43Aber Spaß beiseite, auch ich habe lange die klimaschädliche Wirkung von CO2 geglaubt, bis ich auf Aussagen wie folgende gestoßen bin:
gelesen hier: Stellungnahme zum Thema „Klimaschutz“, (Seite 12) wo es weiter heißt:
Durch ein solches Experiment müßte bewiesen werden, daß ein auf einem warmen Boden aufliegendes luftähnliches kaltes Gas die Temperatur des Bodens unter sich erhöht, sobald man in ihm den CO2-Spurengasanteil erhöht. Ein solches Experiment aber gibt es bis heute nicht.
Sollte es tatsächlich kein solches Experiment geben, so wäre das schon ein gravierendes Manko und somit eine gewisse Skepsis durchaus gerechtfertigt.
Stattdessen werden wir mit einem Experiment aus Al Gore's Film konfrontiert, das laut dieser Darstellung:
Replicating Al Gore’s Climate 101 video experiment shows that his “high school physics” could never work as advertised
nicht funktioniert und der direkte Vergleich zweier Thermometer im Film sogar als Fälschung entlarvt wird.
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von wl01 am 05.12.2014 15:38Hallo Inductor!
MfG
WL01
PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von Phil am 05.12.2014 17:36- Diese Abstrahlung (näherungsweise Schwarzkörperstrahlung) kommt von jeder Art von Materie. Der Erdboden strahlt in der selben Art und Weise und diese Strahlung wird zum Teil von der Atmosphäre absorbiert. Je mehr davon absorbiert wird, desto weniger schafft es ins All.
- Wenn nun die Atmosphäre diese Strahlung vom Boden absorbiert, dann erwärmt sie sich und strahlt selbst stärker. Diese Strahlung ist aber nicht nur nach oben gerichtet, sondern in alle Richtungen gleich, also auch nach unten.
Würde die Atmosphäre sämtliche Strahlung vom Boden absorbieren, so wäre sie sogar für 100% der Kühlung verantwortlich, obwohl es genau aus diesem Grund noch wärmer wäre.
//edit: Es scheitert übrigens jeder Versuch, etwas über "KE Research" herauszufinden. Hat jemand etwas konkretes?
//edit2: Zum Rest:
Gore schießt übers Ziel hinaus, aber er ist trotzdem näher an der Wahrheit als Durkins. Daran lässt sich nicht rütteln.
Übrigens: Sowohl die Theorie, dass CO2 die Erdadmosphäre heizen kann als auch die Erkenntnis, dass CO2 IR-Strahlung absorbiert sind deutlich älter, als die Erkenntnis, dass sich das Klima tatsächlich verändert, und zwar um gute 30-70 Jahre.
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von inductor am 04.02.2015 07:29Dass CO2 Strahlung absorbieren kann wird nicht bestritten. Aber ist es nicht so, dass alles was Strahlung absorbiert auch umgekehrt wieder Strahlung abgibt? Damit ist also immer noch nicht geklärt ob der Boden oder die Meere tatsächlich mehr Wärmezufuhr erfahren.
Wie ist es eigentlich mit folgender analogen Überlegung: Photovoltaik bezieht unbestreitbar Energie aus der Sonne. Diese Energie wird meines Wissens letztlich immer in Wärmeenergie verwandelt. Muss man hier nicht befürchten, dass dieser Effekt zu einer globalen Erwärmung führt? Für Solarthermie gilt im Prinzip das gleiche.
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von Phil am 07.02.2015 00:36@inductor:
Die Überschüssige Energie würde ja abgestrahlt werden... würde sie denn nicht von der Atmosphäre absorbiert werden.
Re: Klimawandel reine Abzocke?
von inductor am 07.02.2015 18:22Das sehe ich momentan auch so, deshalb habe ich auch mein Dach mit PV eingedeckt. Trotzdem wundert es mich warum diese Frage nicht diskutiert wird, im Gegensatz zum CO2. Zurück zur Strahlung:
Nach unten in Richtung des wärmeren Bodens (Nachts)? Widerspricht das nicht dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik, der verlangt dass die Nettostrahlung immer in Richtung des kühleren Körpers wirkt, laut Wikipedia:
Tagsüber sollte dann auch das selbe in der anderen Richtung gelten, also die folgende Abwandlung deiner Aussage: "Wenn nach unten gerichtete Strahlung absorbiert wird, wird sie hinterher, also auch nach oben, abgegeben."
Kühlt also CO2 nicht genau in dieser Situation?
Diese vielen Interpretationsmöglichkeiten sollten vielleicht doch lieber durch einen aussagekräftigen Versuch geklärt werden. Gibt es den?