Theorie der Erdausdehnung

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Raphael
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44, Männlich

Beiträge: 243

Theorie der Erdausdehnung

von Raphael am 12.10.2011 13:44

Meiner Meinung nach ist die Theorie, daß die Erde in früherer Zeit kleiner war und sich entweder graduell oder auch recht zügig ausgedehnt habe, eine sehr interessante Idee, die durch allerlei geologische (und auch biologische) Indizien erhärtet wird. Eindeutig passen alle Kontinente - auch die Ostküste Asiens und die Westküste Nordamerikas - auf einem kleineren Globus zusammen. Arte brachte vor ein paar Jahren eine interessante Doku dazu, die es wenigstens einmal erlaubte, eine vom Mainstream abweichende Ansicht zu hören. Von der "Neutrino"-Theorie, die dort zur Erklärung der Massenzunahme der Erde vorgestellt wird, halte ich zwar nichts, aber davon einmal abgesehen, ist die Sendung doch sehr lobenswert. Besonders der Teil ab etwa 17-30 min. hat mich angesprochen, da es dort um den Einfluß elektrischer Kräfte auf die Erschaffung geologischer Strukturen geht, was im PlasmaVersum durchaus wichtig ist.

ARTE: Und sie bewegt sich doch!
(Frankreich, Italien, 2006, 43mn)
Samstag, 24. April 2010 um 10.15 Uhr
ZDF
Regie: Franz Fitzke
http://www.youtube.com/watch?v=inPEHBvdsOA


Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.10.2011 13:49.

meimuna

38, Männlich

Beiträge: 55

Re: Theorie der Erdausdehnung

von meimuna am 14.10.2011 17:40

Ich habe auch vor einigen Jahren von dieser Theorie gehört . Das die Landmassen so gut zueinander passen ist wirklich interessant . Mein großer einwand dagegen ist allerdings das wenn sich die Masse der Erde erhöht sich der abstand zur Sonne veringern müsste und sich die umlaufgeschwindigkeit der Erde um die Sonne erhöhen müsste . Ich weis allerdings nicht ob es Untersuchungen in diese richtung gab . Man könnte vieleicht Argumentieren das die Sonne masse verliert und dadurch die Umlaufgeschindigkeit ausgegelichen werden wird . Es drängt sich natürlich die Frage auf wie es sich mit den anderen Himmelskörpern im Sonnensystem verhält denn diese müssten sich dann natürlich auch ausdehnen und das unterschiedlich schnell . Wenn die Masse sich vergößert würde das denke ich mal dazu führen das sich auch das Wachstum beschleunigen müsste . Ich denke ein exponentielles Wachstum währe uns aufgefallen . Ich denke das es unwahrscheinlich ist aber ich kann es nicht wiederlegen da ich mich in der Thematik leider nicht all zu gut auskenne .

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Raphael
Administrator

44, Männlich

Beiträge: 243

Re: Theorie der Erdausdehnung

von Raphael am 15.10.2011 14:23

Zu den Planetenumlaufbahnen ist zu sagen, daß sie nicht unbedingt abhängig von der Masse sein müssen. Die Titius-Bode-Reihe legt einen tieferen Grund nahe, der aber noch unbekannt ist. Da man in der Gravitationskosmologie keinen Grund finden wird, wird das auffällige Verhältnis, das nicht nur bei den Planeten, sondern auch den Monden des Jupiter und Saturn gilt, als reiner Zufall abgetan.
Sollte es tatsächlich einen tieferen Sinn bzgl. der Titius-Bode-Reihe geben - vielleicht einen elektromagnetischen? - dann müßte eine Massenänderung der Erde nicht unbedingt zu einer Verschiebung ihrer Bahn führen.

Was die anderen Planeten betrifft, braucht man nicht zwangsläufig von einer ähnlichen Expansion auszugehen. Die Erde hat ja schon eine große Besonderheit, die kein anderer Planet vorweisen kann - sie hat einen sehr nahen, sehr großen Mond. Manche sprechen sogar von einem Doppelplanetensystem. Wenn ich mal einfach so spekulieren darf, dann könnte die Ankunft des Mondes - natürlich wie die Erde ein elektrisch geladener Himmelskörper - vielleicht für die Expansion der Erde verantwortlich sein. Denn daran, daß der Mond eingefangen wurde, gibt es im PlasmaVersum keinen Zweifel.

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osengpiel
Gelöschter Benutzer

Re: Theorie der Erdausdehnung

von osengpiel am 08.01.2012 00:21

Hallo Raphael,

die Titius-Bode-Reihe ist zwar unabhängig von der Masse, die Umlaufbahnen der Planeten aber nicht. Diese hängt von der Masse und der Geschwindigkeit ab.

Der Abstand würde sich nicht ändern, wenn die eine Masse zunimmt und die andere abnimmt, das ist sogar möglich. Jedoch müsste auch der Mond seine Masse verändern. Ein Problem sehe ich darin, dass es keine geeignete Quelle für die zusätzliche Masse gibt. Diese könnte am wahrscheinlichsten von außen kommen, würde sich damit aber auf der Oberfläche der Erde ablegen.

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Basti

40, Männlich

Beiträge: 53

Re: Theorie der Erdausdehnung

von Basti am 08.01.2012 19:07

Hallo zusammen,

vielleicht gewinnt die Erde ja garnicht an Masse, sondern lediglich an Umfang.
Die Prozesse im inneren der Erde bauen genug Druck auf, um immerwieder riesiege Mengen
Magma durch die Erdkruste an die Oberfläche zu "drücken".
Vielleicht reicht dieser kontinuierliche Druck aus, um die Erdkruste als ganzes auszudehnen.
Damit wäre erklärt warum die Erde ihre Rotation mit der Zeit verlangsamt, ohne das es Auswirkungen auf die Gravitation hätte. 

Ich muss dazu sagen, ich bin weder Physiker oder Wissenschaftler. Und wenn ich einen Denkfehler begangen habe, klärt mich bitte auf.

Schöne Grüße
Basti 

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osengpiel
Gelöschter Benutzer

Re: Theorie der Erdausdehnung

von osengpiel am 08.01.2012 19:28

Hallo Basti,

das könnte tatsächlich (zumindest in kleinen Maßstäben) stattfinden, da sich durch die Ausdehnung das Drehmoment ändern würde, verringere sich dann auch die Drehgeschwindigkeit. Bisher wurde die Verlangsamung der Erdrotation immer mit der Synchronisation mit dem Mond erklärt. Dies ist beispielsweise auch bei dem System Sonne - Merkur der Fall. Allerdings müsste man für diesen Ansatz annehmen, dass sich die Erde, als sie noch kleiner war, erheblich viel schneller gedreht haben muss. Und man müsste herausfinden, wie sich die Masseverteilung, also die Dichte der Erde, verhalten hat.

Ist die Erde in den äußeren Schichten weniger dicht, so nimmt mit einer Verteilung über einen Größeren Radius die Winkelgeschwindigkeit nur leicht ab. Ist jedoch mehr Masse nach außen gewandert, so hat sie mehr von ihrer Drehbewegung eingebüßt. Hier die Formel, die das Problem beschreibt:

(Σmi*ri)  *  ω = L

Das Produkt in den Klammern gibt in gewisser Weise die Masseverteilung an. Höhere Werte sind eine höhere Trägheit. ω ist die Winkelgeschwindigkeit. Steigt die Trägheit, so sinkt ω, da L erhalten bleiben muss (Drehimpulserhaltung).

Wenn man jetzt errechnet, wie groß die Erde gewesen sein müsste, dann kann man die Winkelgeschwindigkeit ausrechnen, mit der sie sich wahrscheinlich gedreht hat bzw mit der sie sich gedreht haben muss.

PS: für eine Massenzunahme gilt übrigens die gleiche Formel. Wenn die Masse steigt, dann ändert sich auch die Trägheit.

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osengpiel
Gelöschter Benutzer

Re: Theorie der Erdausdehnung

von osengpiel am 08.01.2012 20:37

Ich hab mal ein bisschen rumgerechnet:

Kugeloberfläche: π * d²

Alle Kontinente haben zusammen eine Oberfläche von ca 149 Mio. km².

√(149,0e6 km²:π) = d = 6886,8 km

Vergleich: Die Erde heute hat einen Durchmesser von ca 12.730 km. Also muss die Erde die Hälfte ihre jetzigen Durchmessers gehabt haben, damit die Kontinente einmal eine Kruste waren.





Im inneren der Erde herrschen heute 3,5 Mio. Bar Druck und 6500 °C. Im flüssigen Kern herrschen 5000°C.

Nach der Termodynamik ist das Verhältnis p * V / T immer konstant.

V-Erdkerne heute: ca. 164.636.210.208 km³
V-Erdkerne damals: ca. 20.579.526.276 km³

Das Volumen der Kerne ist also (wenn die Erde gleichmäßig gewachsen ist) um das 8fache gestiegen!
Das heißt im Umkehrschluss, dass der Druck bis zu 8 mal so groß gewesen ist, oder die Temperatur bis zu 8 mal niedriger.

Da die Erde unseres Wissens nach auskühlt, kann die Temperatur schlecht kleiner gewesen sein. Ein größerer Druck hätte jedoch dazu geführt, dass auch der flüssige Kern starr gewesen sein muss (was unser Magnetfeld ausfallen ließe) oder die Erde hätte explodiert sein müssen, da selbst bei einem Druck von 3,5 Mio Bar Vulkanausbrüche keine Seltenheit sind.

Mein Fazit, die Erde müsste im Inneren Masse zugenommen haben, was unlogisch erscheint, oder auf ihrer Äußeren Schicht, was die Theorie mit den zusammengefügten Kontinenten nicht gerade bestätigen würde (die wären dann jetzt bedeckt von den Schichten). Es kann jedoch zu kleinen Ausdehnungen gekommen sein - aber die Kontinente waren wahrscheinlich nicht auf einer Kruste vereint.

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Basti

40, Männlich

Beiträge: 53

Re: Theorie der Erdausdehnung

von Basti am 09.01.2012 19:28

Danke für deine Antworten! Finde ich sehr interessant die Überlegung.

Da scheint ja vielleicht mehr dran zu sein, als man vielleicht denken könnte. 

Eine kleine Sache fällt mir dazu allerdings noch ein. Was hätte die Gravitation für Auswirkungen auf den "Innendruck"
Wenn die gleiche Masse des Erdkerns auf einen kleineren Raum im Vergleich zu Heute zusammen gedrückt wäre?
Würde die Gravitation dem Druck nicht entgegen wirken?

Mfg
Basti

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.01.2012 19:34.

osengpiel
Gelöschter Benutzer

Re: Theorie der Erdausdehnung

von osengpiel am 09.01.2012 20:56

Das kann man auch berechnen:

zum Druck: 1 Bar = 100.000 pascal

Die Formel für den Druck: p (Druck) = |F| (Betrag der Kraft) : |A| (Betrag der Fläche)

der Druch wäre (Ich betrachte erstmal den Extremfall vom 8-fachen Druck) 28 * 10^6 Bar also 28 * 10^11 Pa.

Die Fläche des Kerns beträge 36.316.811 km².

In der Formel gäbe das folgendes:

28 * 10^11 Pa * 9079202 * 10^6 m² = F = ca 1000000000 * 10^17 Newton das sind 1 * 10^26 Newton.

Masse des Erdkerns laut Wiki (die Masse soll sich ja nicht verändert haben): 19400000000000000000000 kg
das ist ein Drittel der Masse, deshalb hat der darumliegende Mantel 6466666666666666666666 kg

Nun berechnen wir die Kraft, die zwischen den Schichten dank der Gravitation wirkt:

F = m1*m2 /r² * G   (als r nehmen wir den Mittelpunkt der Erde bis zu der Schicht, die 1/3 der Äußeren Schicht vom Inneren entfernt ist, damit wir näherungsweise an die Kraft kommen)

r = 5.400 km = 5.400.000 m

berechnen wir die Kraft durch einsetzen:
                283.947.873.799.725.651.577 N

Zum Vergleich die andere Kraft:
100.000.000.000.000.000.000.000.000 N


Die Kraft hätte also höchstwahrscheinlich die Erde gesprengt (Achtung, meine Rechnung ist lediglich eine Approximation und zeigt lediglich die Größenverhältnisse und keine genauen Werte.)

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osengpiel
Gelöschter Benutzer

Re: Theorie der Erdausdehnung

von osengpiel am 09.01.2012 21:04

Ach sorry, ich habe deine Frage nicht beantwortet:

Nein die Gravitation würde zwar Stärker werden, jedoch würde der Druck steigen und gleichzeitig würde die Fläche, auf die er wirkt, kleiner werden (Druck ist Kraft pro Flächeneinheit).

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