Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz
von Dieter am 12.12.2016 18:57Zu diesem Thema habe ich vor einiger Zeit folgenden Beitrag an das Bundeskanzleramt gesandt:
Ich vertrete die Auffassung, dass auch für wissenschaftliche Meinungen und Forschungsergebnisse die Meinungsfreiheit gelten muss.
Es ist die jetzige Praxis, dass nur dann eine Meinung zitieren werden darf, wenn sie nach einer subjektiven Begutachtung veröffentlicht wurde..
Das ist aber Unterdrückung der Meinungsfreiheit, denn jeder Mensch hat das Recht über sein wissenschaftliches Experiment, oder seine wissenschaftliche Erklärung zu berichten und diese allen anderen Wissenschaftler zugänglich zu machen, wozu das Netz das geeignetste Mittel ist.
Eine echte Prüfung kann nur ein anderer Wissenschaftler dadurch vornehmen, wenn er feststellt, dass das Beschriebene sich mit seinem gerade gemachten Ergebnis deckt. Erst in diesem Fall wäre dann diese neue Veröffentlichung eine Bestätigung der bereits veröffentlichten. Man muss sich endlich davon lösen, dass Menschen prüfen können, ob eine Erklärung richtig ist oder nicht, denn nur eine Anwendung einer Theorie an anderen Experimenten oder eine Wiederholung eines Experimentes unter anderen Bedingungen kann ein Beweis werden.
Außerdem sollten Verständigungsfehler dadurch vermieden werden, dass ein Beitrag nur in der Muttersprache veröffentlicht werden muss, denn auch bei der Übersetzung, aber auch schon bei schlechtem Ausdruck, kann es zu Missverständnissen kommen und die kann nur der Nutzer der Veröffentlichung selber klären .
Deshalb wäre es sinnvoll ein Portal in das Netz zu stellen, in dem alle Erkenntnisse gespeichert sind, von dem aus alle Wissenschaftler die Beiträge abrufen können.
.
Dieses Portal sollte als Suchmaschine über Schlagworte funktionieren und als Suchergebnis zunächst nur Autor, Titel und Zusammenfassung liefern
Der Originalbeitrag ist von dort aus dann gegen Entgelt je Datenmenge abrufbar, woraus sich dann das Portal neben Werbung finanzieren sollte.
Erst bei einer derartigen Verfahrensweise ist sicher gestellt, dass keine Erkenntnis der Menschheit verloren geht.
Dieter Grosch
.
Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz
von Steffen am 12.12.2016 19:31
Ich verstehe Deine Frustration. Aber die Situation ist etwas anders. Veröffentlichen kann jeder im Internet wie er will. Es ist nur so, dass Wissenschaftsjournalisten nur das lesen, was durch den Peer-Review-Prozess gegangen ist. Sie sind ja meist keine Experten und verlassen sich daher auf die Meinung derjenigen, die sie für solche halten.
Gibt es schon: www.vixra.org. Hier kann man einen Artikel veröffentlichen und den Link an potentielle Peer-Reviewer weitergeben. Wenn der Artikel gut geschrieben ist, die Form stimmt etc., melden sich hoffentlich einige und man kann dann in eine Diskussion übergehen, den Artikel schrittweise verbessern und dann einer Fachzeitschrift anbieten (inklusive Liste mit Peer-Reviewern).
Bekannter als www.vixra.org und www.arxiv.org. Aber dort kann man nur veröffentlichen, wenn man eine sogenannte Affiliation (Zugehörigkeit zu einer Universität) besitzt.
Das Veröffentlichen in Artikelform funktioniert leider nur, wenn man kleine in sich abgeschlossene Probleme behandelt. Ganze Theorien lassen sich leider nie zu Artikeln komprimieren.
Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz
von Rico am 12.12.2016 19:36Hallo Dieter,
guter Vorschlag.
Doch:
Was ist eine "Echte Prüfung"?
Zumal von einem "anderen Wissenschaftler"?
Das 'beschriebene' stellt die Realität dar und diese ist leider nur durch alle Teilnehmer im Konsenz definierbar. Das schließt also Einen -anderen- "Wissenschaftler" aus. Diese Praktik ist per se die Krux unseres Zustandes.
Das Kollektiv ist selbst "Wissenschaftler" genug. Doch dazu sollte es sich vom Diktat des Irrationalen >Graviton >Gottzentrum etc. lösen. Dazu müsste es jedoch erst einmal selbst jenseits von Symbolen, App's und SMS Qualm zu denken anfangen um hernach gedachtes sinnvoll zusammenzufügen.....
Ich will damit nicht behaupten das ich das selbst tue, doch scheint zumindest die Kausalkombination dessen erfolgversprechender. Gleichwohl blitzt man damit bei jeder "Echten Prüfung" eines "anderen Wissenschaftler" und somit beim dämlich hörigen Kollektiv gnadenlos ab.
Aber das geht Dir und anderen hier genauso, obwohl sogar die "Feldaxiome" der Anstalt beibehalten werden....
Der Globalkollektive Zustand ist leider total zerfahren....
...aber auch echt lustig.
https://www.google.de/search?q=welt+irrenhaus&biw=1366&bih=633&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj17o7Cpe_QAhVC1BoKHaSCBXQQ_AUIBigB
Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz
von Darius am 12.12.2016 22:08Nur so ordnungshalber: Einen identisch betitelten Faden hatten wir hier bereits:
Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz
Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz
von Rico am 12.12.2016 22:38Lustig vor allem wenn man von sich auf andere schließt.
Ja was können wir denn da machen?
Wolln mer ne abschaffe?
Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz
von Dieter am 13.12.2016 08:39Hallo Steffen,
das mag sein, nur brauchen wir den Peer-Reviewer nicht denn das macht jeder der seine Ergebnisse erklären will, indem er sich Erklärungen dafür sucht, die ihm am einfachsten erscheinen.
Nur ist in solchem genannten Portal die Suche schlecht, ich meine jede Fachorganisation sollte solch ein Portal besitzen und dieses noch struktuieren in Allgemein und und Sachgebiete, um bereits die Suche zu erleichtern, und damit die Suchbegriffe zu spezilisiern.
Wichtig ist ein schnelles Auffinden von bereits gemachten Erklärungen.
Damit kann jeder mit seiner Messung sich am Peer-Reviewer beteiligen.
Dieter Grosch