Magnetfelder als Geburtshelfer

Erste Seite  |  «  |  1  |  2 [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Tambour-Major
Gelöschter Benutzer

Re: Magnetfelder als Geburtshelfer

von Tambour-Major am 13.07.2012 02:41

...wirft doch die frappierende Ähnlichkeit der Struktur des neuronalen Netzes mit der Struktur der Galaxien, eine Frage auf: Gibt es einen Grund, warum sich in beiden Fällen eine solche Struktur ausbildet? Liegt da das gleiche Naturprinzip zugrunde? Der Grund ist, daß beides im Endeffekt elektrische Strukturen sind. Das neuronale Netz ist ja eine biologische Struktur, die elektrische Signale leitet. Es liegt in der Tat das gleiche Naturprinzip zugrunde - Elektrizität.

Er meint vllt nicht ein Konzept zur Erfassung von Objekten sondern eine Funktion oder methode zur Erschaffung derselbigen (die durch Mathematik dargestellt werden kann) : Fraktale - selbstähnlichkeit ist das stichwort.

Antworten

Eugen
Gelöschter Benutzer

Re: Magnetfelder als Geburtshelfer

von Eugen am 13.07.2012 04:03

Mir ist noch nicht klar, wie die einzelnen Elemente des Faraday'schen Motors nun genau auf die Objekte zu übertragen sind. Kannst du das kurz klären?

Les dich am besten ein mal Kurz in das Thema elektromagnetismus ein:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0302153.htm

Um jeden stromdurchflossenen Leiter bildet sich ein Magnetfeld. Man nennt diesen Effekt Elektromagnetismus. Bewegte Ladungen (Strom) sind die Ursache des Elektromagnetismus.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.07.2012 04:04.

Eugen
Gelöschter Benutzer

Re: Magnetfelder als Geburtshelfer

von Eugen am 13.07.2012 04:50

von: Raphael am 16.01.2012 21:31:25:
Wir wissen leider nur, daß diese Ströme den gesamten sichtbaren Bereich durchziehen. Ihren Usprungsort können wir durch den Plasmanebel hindurch (noch) nicht sehen. Man kann vermuten, wie Halton Arp es zum Beispiel tut, daß die Abermilliarden Galaxien, die wir sehen können, nur ein kleiner Teil einer sehr viel größeren Struktur sind.

von: JayEl am 17.01.2012 15:48:03:
Ohne das jetzt esoterisch-religiös zu meinen, wirft doch die frappierende Ähnlichkeit der Struktur des neuronalen Netzes mit der Struktur der Galaxien, eine Frage auf: Gibt es einen Grund, warum sich in beiden Fällen eine solche Struktur ausbildet? Liegt da das gleiche Naturprinzip zugrunde?

Ich für meinen Teil führe das Gedankenspiel dass das Universum in die Unendlichkeit skalierbar ist. Das heisst dass auf alle Galaxien, eine weitere Ebene übergeordneter Strukturen folgt und für diese gibt es weitere übergeordnete Strukruren, darüber ebenfalls usw. Wir wissen auch nicht dass die kleinste mögliche "Form" jene eines Elementarteilchens ist, es könnte genauso gut sein dass es noch weiter ins Detail geht.

Seit dem ersten Tag an dem ich die Theorie des Plasmaversums kennenlernen durfte (ein sehr bedeutender Tag für meine Sicht des Universums) führe ich das Gedankenspiel dass das Universum, ein gewaltiges elektrisches, komplexes Netzwerk wie das Neuronale Netz darstellt.

Was haltet ihr davon? Könnte das alles tatsächlich in so komplexer Wechselwirkung stehen, dass sich eine Art Bewusstsein entwickelt?

Bei diesem Gedankenexperiment hat sich mir als größte Frage aufgetan, ob es auch Plasmen gibt, die durch die Wechselwirkung mit Licht bzw. Strahlung, Strom in diese Netze induzieren können.... bzw. ferner für ein Ladungspotential sorgen, indem Sie die Ladung verlagern? Was dann wiederum die Energieabnahme also die Rotverschiebung des Lichts hervorrufen würde?!? Alles nur ein Gedankenexperiment. Ich denke wir wissen einfach noch viel zu wenig über alle Kräfte und Felder so dass dieses Gedankenspiel gerechtfertigt ist :) Die moderne Physik wirkt auf mich noch kein wenig offener und klarer, als zu der Zeit als noch die Tatsache galt dass die Welt eine Scheibe ist.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.07.2012 04:52.

Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Magnetfelder als Geburtshelfer

von Darius am 23.02.2014 18:25

Vollständigkeitshalber muss ich anmerken, dass das hier im Thread, als auch im Forum oft präsentierte Bild (und seine Perspektiven)

Millenium-Simulation_Void.jpg

nicht aus Beobachtungen stammt, sondern Ausschnitte der sog. Millennium-Simulation abbildet.

Original ist unter Supercomputer Simulationen untersuchen die Entstehung von Galaxien und Quasaren im Universum downloadbar.

Mir ist nicht bekannt, dass großflächige Beobachtungen dieser Art detailliert „in echt" kartographiert wurden.

Nichtdestotrotz scheint das Resultat dieser Simulation, unabhängig der Annahme der Existenz Dunkler Materie und der behaupteten Richtigkeit der Beobachtungen der kosmischen Hintergrundstrahlung, hinnehmbar der großräumigen Verteilung zu entsprechen.

Diese Feststellung leite ich von den Beobachtungen der einzelnen Galaxienhaufen ab, die in ihrer Summe den Resultaten der Millenium-Simulation ähneln.

Antworten

Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Magnetfelder als Geburtshelfer

von Darius am 23.02.2014 19:10

Die Gravitationskosmologen von astronews.com berichteten am 2009-09-10 im Artikel "Rolle von Magnetfeldern unterschätzt?":

Doch allein durch die Gravitationskraft kann die beobachtete Sternentstehung nicht erklärt werden. Auch andere Kräfte müssen noch am Werk sein. Forscher haben nun Hinweise darauf gefunden, dass Magnetfelder wohl eine wichtigere Rolle spielen als bislang angenommen.

Hintergrund des Artikels war eine durch Beobachtungen ausgelöste Kontroverse, ob ausschließlich Gravitation Materie (Plasma) zu Sternen verdichten kann, bzw. inwieweit Elektromagnetismus bei der Sternentstehung relevant ist. Kurzrum: Turbulenzen versus Magnetfelder.

tagesspiegel.de schreib dazu am 2012-01-02 im "Kosmische Geburtshelfer":

Die Mehrheit der Astronomen vertrat bislang die Auffassung, dass Magnetfelder keine bedeutende Rolle bei dieser ersten Stufe der Sternentstehung spielen können: Turbulente Bewegungen des Gases in den Wolken würden jede Ausrichtung des Magnetfeldes verwischen.

Wie sich herausstellte (astronews.com vom 2009-09-10):

Das kann nur bedeuten, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler, dass Magnetfelder eine deutlich wichtigere Rolle bei der Sternentstehung spielen als Turbulenz.

Details dieser durch Beobachtungen untermauerten Feststellung, können dem o. g. astronews.com-Artikel entnommen werden.

tagesspiegel.de zittiert dazu die u. a. andere am Thema beteiligten Forscher:

Wir haben bislang kaum eine Vorstellung davon, wie Molekülwolken entstehen.

Dieses Zitat führe ich bewusst auf, denn das oft gegen die Plasmaversum-Idee gebrachte (folgend sinngemäß aufgeführte) Argument "Der Staub und Gas sind nicht ionisiert", wird somit entkräftet. Aussagen wie "Staub und Gas sind rekombinierte, kalte, elektrisch neutrale Materie", samt der dazugehörigen, äußerst schlecht begründeten Schätzungen, wie viel ionisierte Materie eine Staub- und Gaswolke ausmachen, gründen auf Annahmen der Gravitations-Kosmologie und bezeugen zugleich die Engstirnigkeit dieser.

Definitiv sind 99,9% der sichtbaren ("standardmäßig" leuchtenden) Materie ionisiert, der Rest abseits des Sichtbaren ist nicht definiert. Erst die Nutzung und entsprechende Ergebnisse moderner, multispektraler Teleskope, werden das Gesamtbild ein Stück sichtbarer machen.

Aktuell verfügen wir über keine verlässlichen Aussagen, um den faktischen Anteil an Plasma (ionisierte, zur Zeit unsichtbare Materie) in großflächigen Dimensionen feststellen zu können.


NGC4631_sichtbar.jpg
Galaxie NGC4631 im "sichtbaren" Licht
Quelle: Website hier, Bild hier


NGC4631_Megnetfeldlinien.jpg
Galaxie NGC4631 mit beobachtetem Magnetfeldlinienverlauf
Quelle: Website hier, Bild hier


NGC4631_Multispektral.jpg
Galaxie NGC4631 im "multispektralen" Licht
Quelle: Website hier, Bild hier

Wer in diesen Aufnahmen die Wucht des Plasmas und des damit verbundenen Elektromagnetismus auf globaler Ebene nicht erkennt, der hat den Startschuss verpasst! Hierzu passend empfehle ich die Publikation der uni-bonn.de vom 2004-08-08 "Das interstellare Medium (ISM): Materiekreislauf"

Relevanz dieses Themas untermauern die Bemühungen das Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in der Verfassung der eigenen wissenschaftlichen Ziele "Magnetfelder" (Datum unbekannt), wie des Max-Planck-Instituts für Astronomie im Artikel vom 2011-11-16 "Magnetfelder bereiten Sternengeburten vor".


NGC4631_Radiohalo.jpg
Radiostrahlung aus dem Halo der Galaxie NGC4631 mit eingezeichneten Magnetfeldlinien
Quelle: Website hier, Bild hier

NGC4569_Magnetfeldlinien.jpg
Radiostrahlung der Galaxie NGC 4569 mit eingezeichneten Magnetfeldlinien
Quelle: Website hier, Bild hier

Darius mit Grüßen!

Antworten

Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Magnetfelder als Geburtshelfer

von Phil am 25.02.2014 11:31

Sehr interessant, danke. Ich werde mir die Quellen durchlesen, wenn ich Zeit habe.

Antworten

Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Magnetfelder als Geburtshelfer

von Darius am 25.02.2014 13:24

Bitte, Phil. Ich fand es auch sehr interessant.

Mir ist noch etwas aufgefallen:

Betrachtung des beobachteten Magnetfeldlinienverlaufs der Galaxie NGC4631

NGC4631_Megnetfeldlinien.jpg
Quelle: Website hier, Bild hier

und der Visualisierung von Magnetfeldlinien unter Verwendung von Eisenspänen

Magnetfelder_Eisenspaene_Eisenpulver_2D-Ebene.png
Quelle: Website hier, Bild hier

legt die Schlussfolgerung nahe, wie der zur Zeit nicht messbare Verlauf der Magnetfeldlinien von NGC4631 extrapoliert auf seine Gesamtheit aussehen könnte.

Daran geknüpft ist in meinen Augen ein Zusammenhang zwischen den sogenannten Galaxieblasen, wie sie in unserer Galaxie beobachtet wurden, mit der Universalität der elektromagnetischen Natur der uns zugänglichen Gesamtheit der Dinge unübersehbar.

Galaktische_Blasen.jpg

focus.de bietet dazu eine Animation vom 2010-11-12 "Forscher rätseln über Blasen im Zentrum der Galaxie" an.

Mir kommen zwei Fragen auf:

1. Ist die Anzahl der Iterationen im Sinne unserer Vorstellungen vom Elektromagnetismus, gekoppelt an die Annahme, natürliche Gesetzesmäßigkeiten seien fraktal, konstant auf der Mikro- und Makroebene, um einen Attraktor zu bilden? Oder weist diese Anzahl eine Variabilität gegenüber der Größenordnung auf? Und Falls variabel: Welche Möglichkeiten böten sich an, um eine Dimensionierung der Größenordnungen zu definieren?

2. Wo ist hierbei noch Platz für die absurden Relativitätstheorien der Gravitationskosmologen?

Bei der zweiten Frage muss ich einfach emotional werden:

big_rofl.gif
Quelle: Website hier (lesenswert!), Bild hier

-------------------------------------------------------------

Bezogen auf die galaktischen Magnetfelder ist auch der Artikel von astronews.com vom 2014-02-24 "Schneller Stern mit Bugwelle" interessant.

Ich hätte mich sehr gefreut, wenn astronews.com bei dem Begriff "Material" einfach nur "Plasma" verwendet hätten.

astronews.com schreibt nämlich:

Die Bow Shocks entstehen dort, wo Material, dass der Stern von seiner Oberfläche ins All abgeblasen hat, mit dem diffusen und normalerweise unsichtbaren Gas und dem Staub im interstellaren Raum kollidiert. Die Art und Weise wie diese Stoßwellen dann aufleuchten, verrät den Astronomen einiges über den Stern, der dafür verantwortlich ist, aber auch über das Material zwischen den Sternen.

Und krönend schreibt astronews.com im selben Artikel:

Die rötlichen Filamenten, die durch den Bow Shock laufen, könnten nach Ansicht einiger Astronomen ein Hinweis auf das Magnetfeld unserer Galaxie sein.

Für weiterführende Gedanken, auch als Essay , danke ich Euch im Voraus.

Darius mit Grüßen

Antworten

Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Magnetfelder als Geburtshelfer

von Darius am 23.08.2014 15:10

Das Max-Planck-Institut für Radioastrnomie schrieb am 2014-08-20 in "Elektronenwirbel in der Strudelgalaxie":

Das Aussehen von Galaxien im Radiobereich ist sehr unterschiedlich zu ihrem optischen Erscheinungsbild. Während im Optischen das sichtbare Licht von den Sternen dominiert, zeigen Radiowellen zwei Bestandteile von Galaxien, die von optischen Teleskopen nicht erfasst werden können, nämlich Magnetfelder und bis fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigte Elektronen. Welche Rolle sie für die Stabilität und die Entwicklung von Galaxien spielen, wird verstärkt von den Experten diskutiert.

Projektbetreuer sagt:

Das eröffnet uns ein weiteres neues Fenster zum Universum, und wir wissen noch nicht, wie die Galaxien in diesem Frequenzbereich aussehen. Vielleicht können wir sogar eine magnetische Verbindung der Galaxien zum intergalaktischen Raum erfassen.

2014-08-23_09_51_06-Forschung___Aktuelles___2014___Elektronenwirbel_in_der_Strudelgalaxie.png

Quelle: Website, Bild


Als ich diese Pressemitteilung gelesen habe, musste ich sofort daran denken:

2014-08-23_10_35_06-ViaVeto_-_Neue_Perspektiven__PlasmaVersum.png
Quelle ViaVeto aus dem Video "Plasma-Galaxien"

Ein Hoch auf die Radioastronomie!

weltderphysik.de reisst das Thema in "Neue Einsichten in die Strudelgalaxie" an, astronews.com schreibt darüber in "Detaillierter Radioblick auf Messier 51".

Die Originalarbeit "The nature of the low-frequency emission of M51" ist hier zu finden.

Darius mit Grüßen

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2

« zurück zum Forum