Expandierende Erde

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inductor

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Re: Expandierende Erde

von inductor am 11.02.2015 14:48

Das hatten wir weiter oben schonmal. Die meisten radioaktiven Stoffe zerfallen nicht, indem sie sie aufspalten.

Ich weiß, ich wollte da auch noch die Frage in den Raum werfen ob wir mit letzter Sicherheit wissen ob das bei den Verhältnissen im Erdinneren auch noch gilt. Und wie sicher sind wir überhaupt was die Zusammensetzung im Erdinneren betrifft?

An entsprechenden Thesen scheint es nicht zu mangeln:
Die Welt: Die Erde ist ein riesiger Atomreaktor
Der Spiegel: Neue Theorie: Forscher vermuten natürlichen Kernreaktor im Erdinneren

Wer weiß was da unten ausgebrütet wird. (Siehe auch Brutreaktor).

Seltsamerweise sind die größten Planeten im Sonnensystem Gasplaneten und damit auch die geringerer Dichte. Könnte das auch das Schiksal der Erde sein?

sodass sich Wasserstoff oder Helium bildet

Wasserstoff gibt's doch in Mengen sowohl im Wasser also auch in Kohlenwasserstoffen. Das steigt teilweise von selbst nach oben (Methanquelle) oder spätestens wenn man danach bohrt (Ölquellen, schlimmer noch die Ölpest im Golf von Mexiko).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.02.2015 14:50.

Phil

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Re: Expandierende Erde

von Phil am 11.02.2015 15:03

Ja, aber um mit den "zusammenpassenden Kontinenten" im Einklang zu sein, bräuchten wir eine Volumszunahme um über 400%. Mehr als 80% der Erde müsste aus diesen leichten Zerfallsprodukten bestehen, selbst wenn man davon ausgeht, dass am Anfang nur schwere Elemente da waren.

Ich weiß nicht, mit welcher Zerfallsreihe du das Volumen vervierfachen willst. Eine Grundsätzliche Erhöhung der Atomanzahl ist sicher nicht abwegig, aber eine mehr als vernachlässigbare Zunahme des Volumens dadurch halte ich für quasi ausgeschlossen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.02.2015 15:04.

inductor

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Re: Expandierende Erde

von inductor am 11.02.2015 16:04

Mit einer einfachen Zerfallsreihe wird es nicht gehen, das sehe ich schon ein. Es müsste schon Kernspaltung sein und das auch noch in Reihe. Wie das genau ablaufen kann weiß ich auch nicht. Aber rein rechnerisch bekomme ich aus einem Uran-Atom (Dichte 19) doch ca. 8-9 Wassermoleküle heraus. Wäre das nicht eine Volumenänderung von 19x8 = 152 = 15200%?

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Phil

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Re: Expandierende Erde

von Phil am 11.02.2015 17:40

@inductor:

Aber rein rechnerisch bekomme ich aus einem Uran-Atom (Dichte 19) doch ca. 8-9 Wassermoleküle heraus. Wäre das nicht eine Volumenänderung von 19x8 = 152 = 15200%?
Rein rechnerisch geht das, aber erstens kennen wir keinen Zerfall, der das bewerkstelligt, und zweitens müssten wir dann sehr viel leichte Elemente haben, wie schon oben gesagt. Die Dichte der Erde kennen wir ja recht gut, und für Wasser, selbst unter enormem Druck, ist sie zu hoch.

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inductor

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Re: Expandierende Erde

von inductor am 11.02.2015 18:07

@Phil
Ich meine nicht Zerfall ich meine wirklich Spaltung. Dass beim Zerfall bestenfalls Wasserstoff oder Helium plus etwas schweres entsteht ist klar. Ich meine aber Spaltung schwerer Elemente (angefangen beim Uran) zu leichteren, darunter Fe, Si, C, N, O und natürlich auch viel H. Also alles was wir hier in Mengen finden, bzw das Zeugs was ständig von unten nach oben zu kommen scheint (Wasser, Methan, Erdöl, Magma, etc).

Umgekehrt muss man sich fragen warum schwere Elemente wie Uran, Blei, Eisen etc. überhaupt hier oben zu finden sind. Das ist doch mit der protoplanetaren Scheibe und einer früher heißen Erde gar nicht zu erklären. Die schweren Elemente müssten doch alle im Erdkern zu finden sein.

Mal ganz platt und wie Robert Distinti es nennen würde "Reciprocical Thinking": Nicht nur die Sterne fussionieren die leichten zu schweren Elementen sondern die Planeten fissionieren die schweren (wieder) zu leichten. Nicht die schweren sinken in den Erdkern, sondern die leichten kommen nach oben. Ist es nicht das was wir sehen? Vulkane, Methanquellen und Grabenbrüche?

Es geht immer nur aufwärts. Wo geht's denn mal abwärts richtung Hölle?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.02.2015 18:08.

Phil

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Re: Expandierende Erde

von Phil am 11.02.2015 18:35

Hier mal eine Liste der wichtigsten Elemente, die durch Spaltung entstehen:

1 Germanium-72, 73, 74, 76
2 Arsenic-75
3 Selenium-77, 78, 79, 80, 82
4 Bromine-81
5 Krypton-83, 84, 85, 86
6 Rubidium-85, 87
7 Strontium-88, 89, 90
8 Yttrium-89
9 Zirconium-90 to 96
10 Niobium-95
11 Molybdenum-95, 97, 98, 100
12 Technetium-99
13 Ruthenium-101 to 106
14 Rhodium-103
15 Palladium-105 to 110
16 Silver-109
17 Cadmium-111 to 116
18 Indium-115
19 Tin-117 to 126
20 Antimony-121, 123
21 Tellurium-125, 127 to 132
22 Iodine-127, 129, 131
23 Xenon-131 to 136
24 Caesium-133, 134, 135, 137
25 Barium-138, 139, 140
26 Lanthanides (lanthanum-139, cerium-140 to 144, neodymium-142 to 146, 148, 150, promethium-147, and samarium-149, 151, 152, 154)
(Quelle)

Soviel zum Thema leichte Elemente. Nicht einmal Eisen findet man darunter, geschweige denn Kandidaten wie Suaerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Natrium, Chlor oder Silizium. Das leichteste Element in der Liste ist Germanium, und das ist bereits schwerer als Eisen, Nickel oder Kobalt. Wenn du kurz vergleichst, was wir so an häufigen Elementen herumliegen haben und was in dieser Liste ist, dann musst du dich fragen, wie das sein kann, wenn ein so großer Teil des Erdvolumens aus Spaltprodukten bestehen soll. Die Liste spaltbarer Elemente ist noch exotischer.

Und dass wir trotzdem schwere Elemente an der Oberfläche finden, ist nicht verwunderlich, es sei denn man geht davon aus, dass sie sich während der Forumung des Planeten perfekt getrennt haben, was ich für eine geradezu absurde Annahme halte. Richtig schwere Elemente (Blei und schwerer) machen ohnehin einen extrem geringen Teil der Kruste aus.

Elemente in unserer Kruste:

1 oxygen  474
2 silicon 277,1
3 aluminium 82
4 iron 41
5 calcium 41
6 sodium 23,
7 potassium 21
8 magnesium 23
9 titanium 5,6
10 hydrogen 1,5
11 phosphorus 1
12 manganese
13fluorine
14 barium 0,340
15carbon
16 strontium 0,36
17 sulfur
18 zirconium 0,13
19 tungsten
20 vanadium
(Quelle)
Die Zahl dahinter gibt an, wieviel Promille unserer Kruste diese Elemente ausmachen. Unter den häufigsten 20 sind nur drei der wichtigsten Zerfallsprodukte (fett markiert) und sie machen zusammen weniger als ein Promille der gesamten Kruste aus.

Interessant ist, dass sich Eisen so weit vorne befindet. Das deckt sich gut mit der Beobachtung, dass Fusion nur bis zum Eisen effizient ist, alles darüber verbraucht mehr Energie, als es freisetzt. Umgekehrt lohnt sich Spaltung darunter nicht, sondern verbraucht sogar mehr Energie als sie freisetzt. Es ist also nicht überraschend, dass gerade Eisen so häufig vorkommt, wenn man davon ausgeht, dass die derzeitige Kernphysik halbwegs weiß, was sie tut. Das nächste Element, das so schwer ist wie eisen, findet sich erst auf dem 14. Platz: Barium.

Aus genau diesem Grund bezweifle ich die Annahme, dass Spaltung einen relevanten Beitrag geliefert hat. Wer eine dermaßen gewaltige Produktion an Spaltprodukten postuliert, muss diese Diskrepanz irgendwie erklären können.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.02.2015 18:51.

inductor

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Re: Expandierende Erde

von inductor am 11.02.2015 18:51

Mir ist schon klar, dass die Spaltung gemäß herkömmlicher Vorstellungen hier Schwierigkeiten macht. Die Frage ist ob die uns bekannten Ergebnisse auch für's Erdinnere gelten.

Ein bisschen mehr Sorgen bereitet mir allerdings folgendes Argument von Dir:

Ich weiß nicht, ob man das irgenwie prüfen könnte, aber ich kann mir vorstellen, dass eine Abnahme der Gravitation ihre Spuren hinterlassen hätte, in welcher Form auch immer.

Eine kleinere Erde mit gleicher Masse würde zwar schneller rotieren und so am Äquator eine gewisse Entlastung verursachen, aber trotzdem wäre die Schwerkraft unter dieser Hypothese früher auch am Äquator größer gewesen. Das scheint mir der Existenz von Dinosauriern zu widersprechen, die dem Vernehmen nach der heutigen Schwerkraft schon nicht gewachsen waren.

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Phil

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Re: Expandierende Erde

von Phil am 11.02.2015 18:57

Mir ist schon klar, dass die Spaltung gemäß herkömmlicher Vorstellungen hier Schwierigkeiten macht. Die Frage ist ob die uns bekannten Ergebnisse auch für's Erdinnere gelten.
Ich weiß nicht, wie es für Spaltung aussieht, aber zumindest die Fusion in Sternen scheint recht gut mit der Kernphysik zusammenzupassen, und die Bedingungen dort sich wesentlich extremer.

Ein bisschen mehr Sorgen bereitet mir allerdings folgendes Argument von Dir:
Ich weiß nicht, ob man das irgenwie prüfen könnte, aber ich kann mir vorstellen, dass eine Abnahme der Gravitation ihre Spuren hinterlassen hätte, in welcher Form auch immer.
Inwiefern? Immerhin lieferst du mir direkt danach ein Argument, das gegen deine Version spricht:

Eine kleinere Erde mit gleicher Masse würde zwar schneller rotieren und so am Äquator eine gewisse Entlastung verursachen, aber trotzdem wäre die Schwerkraft unter dieser Hypothese früher auch am Äquator größer gewesen. Das scheint mir der Existenz von Dinosauriern zu widersprechen, die dem Vernehmen nach der heutigen Schwerkraft schon nicht gewachsen waren.
Wärst du so freundlich, für den fett markieren Teil eine Quelle zu nennen? Das habe ich nämlich noch nie gehört bisher.

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1Alexander

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Re: Expandierende Erde

von 1Alexander am 11.02.2015 19:05

@Phil

Ich weiß nicht, wie es für Spaltung aussieht, aber zumindest die Fusion in Sternen scheint recht gut mit der Kernphysik zusammenzupassen, und die Bedingungen dort sich wesentlich extremer.
Aha, ein Ungläubiger! Ein Kosmos ohne Urknall, Elektrische Sterne

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Phil

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Re: Expandierende Erde

von Phil am 11.02.2015 19:06

Ich kenne die Videoserie und habe sie komplett geschaut, die Diskussion hatten wir ja schon.

Ich beobachte immer wieder, dass hier in Diskussionen sobald es schwierig wird, die nächsthöhere Ebene angegriffen wird, bis am Ende die ganze Physik falsch sein soll. Was soll ich darauf noch antworten?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.02.2015 19:14.
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