Evolution

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1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Evolution

von 1Alexander am 12.04.2015 15:52

@Darius
Du bist ein klasse Typ, da erlaube ich mir mal ein paar deutlichere Worte. Sei mir nicht sauer und denk mal darüber nach.

Selbstverständlich ist das kein abschließendes Kriterium. Noch gilt diese Definition jedoch als allgemeiner Konsens und hat sich als dienlich bei der Erkenntnissuche erwiesen. Den Tamagotchi als Lebewesen umzudefinieren, wäre gewiss nicht so hilfreich. In der Zukunft wird Biologie eh in die Physik einfließen, aber aktuell sind wir, was den Forschungsstand betrifft, noch nicht so weit, weshalb es noch keiner Umdefinierung erfordert.
Das kann alles sein und ist sicher sehr hilfreich. Aber die Zweckmäßigkeit einer Definition sagt nichts über deren Wertigkeit aus.
Wenn ich über Leben rede, dann sollte ich hoch ansetzen. Ich kann das verdeutlichen. Jeder Mensch lebt und will leben. Das ist die Referenz. Bloß weil wir das nicht vollständig verstehen, sollten wir das nicht ingnorieren. Keiner will eine Lobotomie alá мы, welche seine Gefühlswelt, die Kreativität und die Erinnerung einschränkt. Und jeder will geliebt werden. Das ist eine empirische Tatsache. Das sind intergrale Bestandteile des menschlichen LEBENS. Was der Hund oder der Delfin davon hält, ist reine Spekulation und eine Willkür in der Definition. Natürlich ist es zweckmäßig nach bestimmten Kriterien eine Bakterie Leben zuzubilligen, obwohl sie vermutlich kein vergleichbares Selbstbewußtsein hat und sicherlich keine Gedichte verfaßt. Hier wurde schon einiges über den freien Willen und die Unmöglichkeit einer objektiven Abgrenzung des Menschen vom Universum geschrieben. Wenn man das und anderes beachtet, dann stellt man schnell fest, dass wir von verschieden Sorten Leben reden. Vielleicht sollte man besser zwei Wörter gebrauchen, dann gibt es keine Missverständnisse. Das eine wäre das Leben eines autonom funktionierenden Organsimus, welcher naturwissenschaftlich untersucht und meinetwegen auch geschaffen werden kann, sowie das andere LEBEN im Sinne von Selbstbewußtsein, Liebe, Humor und Kreativität. Bis hierher kannst Du mir sicherlich folgen.

An dieser Stelle begehst Du m. M. n. aber den Fehler, welchen Raphael in sein Videos gewarnt hat. Du vermischst in der Konsequenz verschiedene Begrifflichkeiten und kommst demzufolge zu falschen Schlußfolgerungen.
Wenn ich deinen folgenden Satz lesen, dann wird mir ehrlich gesagt richtig schlecht.
Und mögen die beiden Lehren zügig vorankommen, den tatsächlich wäre es gesellschaftskulturell besser in einer Welt zu leben, die den Menschen als das erkennt, was er ist: "Hauptsächlich mit Wasser gefüllte Beutel". Es würde die menschliche Selbstverliebtheit (Egomanie) zügeln und wir würden dann wieder Harmonie mit der gesamten Umwelt anstreben.
Was passiert? Da du den Unterschied zwischen Leben und LEBEN nicht beachtest, kannst du den sich scheinlogischen Trugschluß
nicht erkennen und kommst folgerichtig zu solchen Aussagen. Genau wie Raphael es in seinem Urknallvideo gesehen hat. Großer Mann!
Deine Aussage würde dir sicherlich bitterlich aufstoßen, wenn du selbst vor dem Genickschußkommando stehst, weil Leute genau das  exikutieren, was in deinem Satz verborgen ist. Ich muß das hier so drastisch formulieren, da es sich ja tatsächlich schon so abgespielt hat. Nicht aus Zufall verweise ich auf Samjatin weil er die Verherrungen des zwanzigsten Jahrhundert als folge technokratischen Denkens hingewisen hat.

Und wieder unterläuft dir ein Fehler in der Definition. Du setzt das menschliche Gebot zur Eigenliebe mit krankhafter Egomanie gleich. Deine Kur ist aber schlimmer als das Problem.

Und auch noch etwas will ich dich hinweisen.
In der Zukunft wird Biologie eh in die Physik einfließen, aber aktuell sind wir, was den Forschungsstand betrifft, noch nicht so weit, weshalb es noch keiner Umdefinierung erfordert.
Du benutzt das Wort wir. Das kann Zufall sein. Mach ich auch manchmal. Es kann aber soviel mehr bedeuten. Es kann als rethorische Versrtärkung des eigenen Standpunkte benutzt werden oder das idiologischen Bekenntnis zu eine Gruppe beinhalten. Ich will mich hier nicht festlegen, sag du es mir. Wenn dem so wäre, dann ist das gefährliches Gruppendenken. Ich spreche als Individium. Gruppenidiologien haben immer was verherrendes. Wir gegen die anderen versus ich zusammen mit den anderen.

Ich will dich hier nicht abwatschen, sondern vor etwas bewahren. Vielleicht muß ich es gar nicht.
Der Tamagotchi lebt. Ich LEBE und bin somit mehr als nur ein gefüllter Wassersack.
Und noch meine Überzeugung: egal was in den Teufelsküchen so zusammengebastelt wird und ich bin nicht dagegen, LEBEN wird es nie. Das Universum dreht sich um die Erde. Wir sind wieder an dem Streitpunkt, wo wir vor hunderten von Jahren schon mal waren. Die Naturwissenschaft hat es übrigens klar bewiesen.

Nachtrag:
Wenn sich verwirrte Eierköpfe zum Schöpfer des LEBENS aufspielen, dann leiden sie wieder an fehlerhaften Wortverständnis. Sie habe einfach nicht begriffen was Schöpfung bedeutet, nicht anfertigen! Auch hier wieder die Verbeugung vor Raphael, welcher wohl als erster auf diese babylonischen Sprachverwirrung hingewiesen hat. Stellt dem Mann ein Denkmal hin.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.04.2015 16:15.

1Alexander

58, Männlich

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Re: Evolution

von 1Alexander am 12.04.2015 17:05

@Rico

Im Ergebnis erreicht man nun das Gegenteil und ein nichtlinearer Attraktor bahnt sich gewaltsam seinen Weg er erzeugt >nichtlineares Chaos. Zerstört die Ordnung und errichtet eine vermeintlich neue = alte.
Ich bin schwer beindruckt. Picasso hat Höhle von Lascaux geagt: Wir haben nichts Neues gelernt.
So auch hier. Da ist der ewige Kreislauf des Universum, das Rat des Samsara, Ostern, der Sonnenlauf und der Mondlauf, Ying und Yang, Hell und Dunkel. Geburt und Tod und neue Geburt - diesmal aber wissenschaftlich abgesichert ;)


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Rico

53, Männlich

Beiträge: 966

Re: Evolution

von Rico am 12.04.2015 20:00

Hallo Alexander,

unsere Postings heute Nachmittag die sich auf Darius Beitrag beziehen kamen ja ziemlich zeitgleich...
Hoffentlich ist Darius nicht erschlagen.... Denn seine Beiträge schätze ich sehr!

Genau das scheint Picasso vielleicht ausgedrückt zu haben? Wenn wir (Menschen---) uns nicht von der Binärsystematik alias einer dualen Denkmethode lösen wird sich das selbsterzeugte Umfeld in unserem derzeit geschlossenen System auch nicht ändern können. Dann ists weiterhin essig mit Freien Willen und friedlicher Gesellschaft.
Die Dinge von Slim Jim im neuen Plasmabeschleunigungsthread zeigen eins.: Das die Realität nur durch Ingenieurtechnische Leistung erfasst und erfahrbar gemacht werden kann. Allein mit Abstarktionen, ob an der Höhlenwand, der Wandtafel oder Kubricks Fernsehmonolithen in allen Wohnzimmern ist die Realität nicht zu greifen. Nur zu manipulieren....

Denkbar ist das Kubrick viel mehr wusste als er preisgab. Wie auch Picasso...

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1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Evolution

von 1Alexander am 12.04.2015 20:06

@Rico

Ja ich schätze Darius Beiträge sehr, ein ganz schlauer Kopf.  Ebenso Phil, welche sich leider etwas rar gemacht hat. Die beiden strecken immer klaglos die Prügel für andere ein.

Ohne diese Stimmen wäre das Forum nicht, dass was es ist. Ich denke wir sind hier echt weitergekommen.

Was vielleicht manchmal untergeht, wir singen ja alle ein Lied auf die Naturwissenschaft und auch auf Technikerungenschaften.

Wenn wir (Menschen---) uns nicht von der Binärsystematik alias einer dualen Denkmethode lösen wird sich das selbsterzeugte Umfeld in unserem derzeit geschlossenen System auch nicht ändern können. Dann ists weiterhin essig mit Freien Willen und friedlicher Gesellschaft.
Vor einem Jahr war ich noch kulurpessimistisch. In der Zwischenzeit habe ich sehr viel dazu gelernt, auch durch diese Forum.
Im Plasmauniversum gibt es keinen Zufall ;). Derzeit sehe ich, wie sich unser Ameisenhaufen rasant vernetzt. Das System muß gar nicht durch die Ameisen verschlimmbessert werden, es evoluniert von selbst. Statt Hierachie und Konfontration, tritt Vernetzung und Kooperation im fairen Wettbewerb. Das kann man überall sehen. Die Revoltion läuft bereits, sie findet bloß nicht mehr auf den Barrikaden statt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.04.2015 20:15.

Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Evolution

von Darius am 12.04.2015 20:15

@Rico:

Wie kann man einen Prozess welcher Teil der ganzen Systematik ist nun stoppen um Ordnung (fraktale Linearität) zu bewahren? Antwort: gar nicht.
Richtig. Aber da Dynamik intrinsisch ist, würde sie auf einem anderen Pfad (Trajektorie) zum neuen Attraktor führen. Es gibt auf keiner Ebene keine "Nichtbewegung".

@1Alexander:
Du benutzt das Wort wir. Das kann Zufall sein. Mach ich auch manchmal. Es kann aber soviel mehr bedeuten. Es kann als rethorische Versrtärkung des eigenen Standpunkte benutzt werden oder das idiologischen Bekenntnis zu eine Gruppe beinhalten. Ich will mich hier nicht festlegen, sag du es mir.
Mit dem Wir meine ich den Schwarm Menschheit mit allen seinen Stärken und Schwächen. Vom Individualismus halte ich nicht mehr viel, weil ich inzwischen einen Platz samt einer erfüllenden Aufgabe vorerst gefunden habe.

1Alexander? Dürfte ich Dir eine Ja-Nein-Antwort abverlangen? Ist Freier Wille mit Determinismus vereinbar? Bekenne!

Nachtrag: Danke für die Blumen und vice versa! Und: Ich würde mir von den stillen Mitlesern mehr Aktivität wünschen. Menschen legen sich allzu oft aufgrund falschen Stolzes und/oder gekränkter Eitelkeit einen Balken vor die Füsse. Etwas nicht zu wissen ist kein Problem, aber nach Wissen nicht zu fragen ist es.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.04.2015 20:37.

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Evolution

von 1Alexander am 12.04.2015 20:19

@Darius

1Alexander? Dürfte ich Dir eine Ja-Nein-Antwort abverlangen? Ist Freier Wille mit Determinismus vereinbar? Bekenne!

Klasse das Du das gerade fragst! Ich habe bis heute darüber nachgedacht, weil mich das echt fertig gemacht hat.
Ich hab das sogar noch mit meinem Sohn besprochen, als ich ihn zur Bahn gebracht habe.
Und mit den Weibern hat das auch zu tun ;)
Ja freier Wille existiert.

Übrigens die Frage an der sich alle, aber auch alle unser großen Vorfahren die Zähne ausgebissen haben. Das ist die größte Frage überhaupt, denn der Rest ist schon lange beantwortet.

Nachtrag: Sie haben sich nicht nur die Zähne ausgebissen, sie haben das Thema auffällig häufig klammheimlich umschifft.
Noch ein Nachtrag: Die Frage nach dem freien Willen, ist aber nur die Außenseite einer noch viel grundlegenderen Frage. Die Fragen aller Fragen. Der Schlüssel, die Weltenformel.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.04.2015 20:49.

wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Evolution

von wl01 am 13.04.2015 06:54

Freie Wille?

Im Grund gibt es folgendes Ablaufdiagramm:
a) JA, es gibt einen freien Willen, da man sich (das ICH) ja jederzeit anders entscheiden kann...
b) NEIN, es gibt keinen freien Willen, da man durch Untersuchungen weiß, dass bevor die formelle Entscheidung getroffen wird, im Gehirn bereits derartige chemisch/elektrische Prozesse abgeschlossen sind, die dem armen ICH nur mehr eine einzige Entscheidung offenlassen...
c) JA, es gibt einen freien Willen, denn wer sagt, dass es nicht das "ÜberICH" war, der die chemisch/elektrischen Prozesse zum Abschluss gebracht hat und da man sich (das ICH) ja jederzeit anders entscheiden kann...
d) NEIN, es gibt keinen freien Willen, da man durch Untersuchungen weiß, dass bevor die formelle Entscheidung getroffen wird, im Gehirn bereits derartige chemisch/elektrische Prozesse abgeschlossen sind, die dem armen ICH....., außerdem wer sagt, wer dieses "ÜberICH" eigentlich ist und wo es "zu Hause" ist (ist das ICH dann noch das ICH)....

Tja, ich finde es ist ein offener Schlagabtausch, wobei ich als positiver Negativist eher zum NEIN neige...

PS:
Ist das ICH dann noch das ICH?
Wobei wir damit eben bei der Frage aller Fragen wären...

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.04.2015 06:59.

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Evolution

von 1Alexander am 13.04.2015 08:58

@Justin
Das war gut. Du hast den Erkenntnistand auf den Punkt gebracht, wie so häufig.
Es sage das jetzt nicht zu zufällig. Das ist aber wie die Quadratur des Kreises. 
Auf dieser Ebene kommt man nicht weiter und landet in der Verzweiflung.
Die Philosophie hat das restlos ausgearbeitet und doch keine Lösung gefunden, sondern nur faule Ausreden, welche als geschliffene Formulierungen daher kommen. Erst in den letzten 20 Jahren ist Bewegung in die Sache gekommen. Befeuert durch die Physik, die Neuro- und Genforschung und die Psychologie, waren es dann aber bezeichnender Weise die Praktischen- und Alltagsphilosophen, die hier weiter gekommen sind. Die denken derzeit in die richtige Richtung. Ich hatte vorgestern noch mal bei Nietzsche nachgeschlagen, um etwas gegenzuchecken. Ich war nicht so begeistert. Manchmal werde aber den Verdacht nicht los, dass die gewisse Leute an einer gewissen Stelle einfach ihr Maul gehalten haben.

Ich muß das verschlüsseln, weil es anders noch unverständlicher ist.
Es gibt ein diesbezügliche seltsame Algebra. Ja genau. Dieses Wissen ist m. M. n. in vielen Kulturen verankert und sogar codiert, aber seltsamer Weise nicht ganz vollständig. Das ist keine Esoterik, sondern knallharte Physik. Knallharter geht es gar nicht.

Ist das ICH dann noch das ICH?
Wobei wir damit eben bei der Frage aller Fragen wären...
Justin, dass ist nicht die Frage aller Fragen, denn darüber haben wir eine bestimmte und Gewissheit.
Aber das führt uns unbedingt weiter und zur nächsten Frage in der großen Zwiebel. Also Du kannst dir ein ausgezeichnet in dein Heftchen eintragen + Bienchen. . Denn in deiner Antwort liegt die nächste Frage verborgen.
Ich denke ich fahre nicht zur Hölle, wenn ich noch einen Hinweis gebe.
Die vorhindusistischen Systeme der Veden, was bei den Brahmanen noch durchscheint, haben sich bezüglich der Weltsicht am Klarsten ausgedrückt. Sie haben aber aufgrund fehlernder Überprüfungsmöglichkeiten (keine Naturwissenschaft) eine der zwei Möglichkeiten als gegeben hingenommen.
Leichter kann ich es an dieser Stelle nicht machen. Das ist kein böser Wille. Ich habe förmlich eine physische Schreibhemmung.
Ich kann das nicht erklären. Frag mich nicht.

Ergänzung:
An der Hauptantwort hängt wieder eine kleine fiese Subfrage. Womit man auf dem kürzeste Weg wieder bei Nietzsche (was mir erst hier beim schreiben klar geworden ist) und dem EU landet. Nietzsche der Arsch.

Hinweis: Wer jetzt das Wort Gott benutzt fliegt aus dem Universum und dem Forum. Ich werde das bei Raphael höchstpersönlich beantragen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.04.2015 09:11.

inductor

63, Männlich

Beiträge: 244

Re: Evolution

von inductor am 13.04.2015 15:23

Wer jetzt das Wort Gott benutzt fliegt aus dem Universum und dem Forum.

Er kann auch durch die Hintertür kommen ganz ohne, dass man das Wort gebraucht. Siehe z.B. folgende Zitate aus vorhergehenden Beiträgen:

Hmpf, ich habe keine Ahnung was Evolution will.

Eine Homogenisierung, wie sie auf gesellschaftspolitischer Ebene aktuell stattfindet, ist biologisch bestimmt nicht vorgesehen.

Hierbei muss man sich fragen, was die DNA "will".

Hier ist meiner meinung nach - vielleicht vollkommen unabsichtlich - von einer höheren Macht die Rede, die etwas plant und vorhat. So verstehe ich Evolution nicht. Evolution ist ein Prinzip welches erklärt wie komplexes aus weniger komplexem entstehen kann eben ohne dass eine Planung oder ein Ziel vorhanden ist.

Da passt dann auch der sogenannte "Freie Wille" gleich mit rein. Meiner Ansicht nach ein völlig verunglücktes sprachliches Konstrukt ohne Bezug zur Realität. Ein Wille mag ja existieren aber was sollte daran frei sein? Schopenhauer bringt es klar zum Ausdruck:

Der Mensch kann tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will.

Damit ist eigentlich alles gesagt. Meiner Meinung nach wird der Freie Wille nur im religiösen Bereich gebraucht um die Theodizee-Frage abzumildern.

Antworten

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Evolution

von 1Alexander am 13.04.2015 16:27

@all @inductor

Der Mensch kann tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will.
Das ist genau die vernebelte Art, drumrum zu reden, welche ich meinte.

Da ich hier rätselhaft umgelabbert habe und wir in einem Physikforum sind, will ich mal Klartext reden.
Bevor man etwas physikalisch untersucht, sollte man Klarheit über die Beschaffenheit des Untersuchungsobjektes erlangen.

Beim Universum wäre zunächst Gewissheit zu erlangen, dass es überhaupt existiert. Jeder kennt Platons Höhlengleichnis oder den Film Matrix. Wie kann man aber etwas anschauen, wenn man selbst drin sitzt?
Die Veden umschreiben das Problem mit der schönen Vorstellung, dass das Universum geträumt ist. Das es sich selbst geträumt hat.
Die Frage nach dem freien Willen wird gegenstandslos, wenn das Universum "nur geträumt" ist. Das wurde in der Literatur und Philosophie unendlich oft aufgegriffen. Das ist die Urfrage überhaupt, welche in recht unterschiedlicher Gestalt daher kommt.
Nun kann man das einfach voraussetzen, was in der Philosophie auch häufig gemacht wurde, aber ohne befriedigende Ergebnisse. Es ist absolut folgerichtig, dass die moderne Kosmologie das aufgegriffen hat und ein Universumskonzept erdacht hat, welche eine Außenschau ermöglichen könnte. Klingelts? Hier sind unbewußte Mechanismen am Werk. Nun kommen Schlauköpfe daher und enttarnen die moderne Kosmologie als Metaphysik und verweisen sie wieder an den richtigen Platz. Damit sind wir wieder in der unendlichen Kiste gelandet.

Wie kann man aber Physik betreiben, wenn nicht abgesichert wurde, dass physikalische Objekte überhaupt existieren? Hier ist die Physik ihrer großen Schwester Philosophie beigesprungen, welche für sich keine Antwort finden konnte. Das ist doch eine schöne Erklärung. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die Naturwissenschaft den unmöglichen Beweis bereits erbracht hat. Es ist nur noch nicht klar geworden.

Das Universum ist real.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.04.2015 16:33.
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