Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

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wl01

64, Männlich

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Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von wl01 am 25.02.2016 07:04

Hallo Alexander1

Was ich aber auch nicht verstehe, warum drastische Änderungen Wellen erzeugen sollen. Wenn ich am Gummituch ziehe, erfolgt der Materialtransport dann auch wellenförmig?
Die Vorstellung Einstein mit dem Gummiboot, ähh, Gummituch ist definitiv falsch, da es ja 3D (oder eigentlich 4D) sein müsste. Ich denke in der heutigen Zeit haben wir bessere Vergleichsmöglichkeiten.
Denke Dir eine visköse Flüssigkeit aus und denke Dir einen Mechanismus wie beiner Viskokupplung aus. Wenn die eine Antriebswelle rotiert, wird auch die gegegenüberliegende Welle zum Rotieren anfangen, ohne direkte Berührung, einfach, weil die zähe Viskoflüssigkeit nach anfänglichem Widerstand mitrotiert. Es erhebt sich lediglich die Frage ob die Antriebswelle "Wellen" erzeugt, oder ob das lediglich strömungsbedingte Impulse sind. Zumindestens funktioniert der Tachyonenäther in meiner Vorstellung so. Nur so zur Anregung...

MfG

WL01
 

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

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Darius

46, Männlich

Beiträge: 249

Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von Darius am 25.02.2016 11:03

@1Alexander:

1Alexander: Eine Bewegung, welche durch die Raumszeitkrümmung ja immer eine Bewegungsänderung sein muß, [...]
Darius: Nein, nicht immer. Bewegungsänderung, also Beschleunigung und Abbremsung, hängt von den jeweiligen Massen der beteiligten Körper ab. Sind beide Körper von identischer Masse und keine weiteren Körper in der Nähe, so stören sie die Raumzeit kaum, so gibt es keine Bewegungsänderung; die Raumzeitkrümmung ist dann im Ganzen gleichförmig, also glatt.
1Alexander: Ich glaube du übersiehtst hier etwas. Hier mußt du differenzieren. Es trifft zu was du sagst, wenn sich die Körper in relativer Ruhe zueinander befinden.
Ja, das war käsig ausgedrückt. Und ja: bei Einstein ist jede Bewegung in der Raumzeit eine Beschleunigung. In Bezug auf Gravitationswellen meinte ich das aber so: in einem idealisierten Fall von zwei identischen, umeinander kreisenden Körpern, wo sich alle Kräfte in einem perfekten Gleichgewicht befinden, ist die Raumzeit im Ganzen (also die Raumzeit der beiden Körper zusammen) in einem Gleichgewicht, also im Ganzen ungestört und glatt (was ich mit „glatt" meine, kommt gleich). Beide können als ein einzelner, rotierender Körper verstanden werden. Rotation verursacht zwar Gravitationswellen, aber solange ein ideales Gleichgewicht herrscht, also die beiden Körper in ihrer einsteinschen Beschleunigung keine zusätzliche Änderung (Bewegungsänderung) erfahren, ist diese Gravitationswelle eine ebene Welle. LIGO könnte solch eine ebene Welle nicht detektieren, weil das Licht einen ungestörten Lauf hätte. Das meine ich mit "glatt" bzw. "gleichförmig".

Kommt es aber zu einer Bewegungsänderung im Sinne einer Beschleunigung oder Abbremsung innerhalb der einsteinschen Beschleunigung, gibt es keine ebene Welle mehr, sondern der Wellenverlauf wird inhomogen (Frequenz und Amplitude variieren). Genau für solche Raumzeitwellen sind Detektoren wie LIGO ausgelegt (z. B. kollidierende, sich nicht mehr in einem Gleichgewicht befindende Körper). Das ist das Extraordinäre, wie Du es passend gefasst hast. Halt die Inhomogenität innerhalb der Raumzeitkrümmung.

Daher habe ich geschrieben, das nach diesen obskuren Lehren, eine Bewegung immer eine Bewegungsänderung sein muß.
Ja, es ist so, sofern Du mit Bewegungsänderung eine Beschleunigung oder Abbremsung innerhalb der einsteinschen Beschleunigung meinst. Denn diesen von mir erwähnten, idealisierten Fall mit zwei identischen Körpern im perfekten Gleichgewicht es gar nicht gibt.

Wenn ich am Gummituch ziehe, erfolgt der Materialtransport dann auch wellenförmig?
Wenn Du am Gummituch ziehst erzeugst Du eine homogene Krümmung. Aber lass uns bei Gummituch bleiben:

Wenn Du eine Kugel aufs Gummituch legst, dann krümmt die Kugel das Gummi gleichförmig in alle Richtungen.

Wenn Du eine rotierende Kugel aufs Gummituch legst, dann krümmt die rotierende Kugel das Gummi und kräuselt es. Diese Kräuselung breitet sich innerhalb der Krümmung wellenartig aus und solange die Rotation gleich bleibt, breitet sich vom Berührungspunkt der Kugel mit dem Gummituch eine gleichförmige Kräuselung aus (eine ebene Welle mit gleicher Frequenz und Amplitude). Ändert sich die Rotationsgeschwindigkeit der Kugel (Beschleunigung oder Abbremsung) entstehen in der Kräuselung des gekrümmten Gummituchs Inhomogenitäten, die sich mit unterschiedlichen Frequenzen und Amplituden ausbreiten (abhängig von der Rotationsgeschwindigkeit; die Kräuselung der Krümmung variiert). Beides: die ebene Welle und die inhomogene wären Gravitationswellen.

So kann man das weiter spinnen; mit zwei gleich großen Kugeln oder mit zwei gleich großen rotierenden Kugeln, mit unterschiedlich großen Kugeln, etc pp.

Was ich aber auch nicht verstehe, warum drastische Änderungen Wellen erzeugen sollen.
Weil die erforderliche Energie, um eine Raumzeit(krümmung) messbar zum Zittern zu bringen immens sind. Bei LIGO sollen innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde ca. 3 Sonnenmassen zu Energie umgewandelt worden sein, welche ein bei uns angekommenes Gravitationswellchen von 0,2 Sekunden Dauer und einem Ausschlag von je 1*e-21 Meter (2*0,000.000.000.000.000.000.001 Meter, 2*1 Trilliardstel Meter) verursacht hat. Gravitationswellen von kleineren Ereignissen sind noch nicht messbar.


@wl01:
Ok, aber das bedeutet, dass jede Raumzeitkrümmung Gravitationswellen auslöst (auch wenn sie noch so gering sind)!
Also ich meine, Gravitationswellen entstehen erst, wenn der Körper einen Impuls hat. Ich stelle mir einen einzelnen, impulslosen Körper vor, der dann die umgebende Raumzeit krümmt, aber aufgrund fehlender Bewegung oder fehlender Rotation in der Raumzeit die vorhandene Raumzeitkrümmung nicht stört (nicht verwellt).

Grüße, Darius

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wl01

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Beiträge: 1162

Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von wl01 am 25.02.2016 20:45

Hallo Darius!

Also ich meine, Gravitationswellen entstehen erst, wenn der Körper einen Impuls hat. Ich stelle mir einen einzelnen, impulslosen Körper vor, der dann die umgebende Raumzeit krümmt, aber aufgrund fehlender Bewegung oder fehlender Rotation in der Raumzeit die vorhandene Raumzeitkrümmung nicht stört (nicht verwellt).
Nur einen impulslosen Körper wirst Du im ganzen Universum nicht finden. Womit jeder Körper leichte Gravitationswellen erzeugt, da er sich immer in Bewegung im Vergleich zu einem anderen Körper befindet. Denn Gravitationswellen krümmen eben den Raum und erzeugen eben entsprechend einen Impuls, auch wenn das Einstein wahrscheinlich so nicht zugeben würde.

MfG

WL01 

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

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1Alexander

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Beiträge: 1233

Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von 1Alexander am 25.02.2016 21:10

@Daruis

Wenn Du eine rotierende Kugel aufs Gummituch legst, dann krümmt die rotierende Kugel das Gummi und kräuselt es.
Sorry. Wenn ich hier weiterlese, dann geht meine Hand automatische in die Schreibttischschublade .


Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.02.2016 21:11.

Struktron

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Beiträge: 120

Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von Struktron am 25.02.2016 22:34

Hallo,
im Spektrum-Artikel Gravitatinswellen entdeckt
gibt es eine anschauliche Animation: Animation vom MPI für Gravitationsphysik

Auch Bild der Wissenschaft hat einen interessanten Artikel dazu: Gravitationswellen: Das Beben der Raumzeit.

Und auf scinexx Gammablitz wirft neues Licht auf Gravitationswellen-Ursprung werden schon weiter gehende Fragen gestellt.

Vielleicht war das hier schon, habe momentan wenig Zeit.
MfG
Lothar W.

Erklärungen durch diskrete Erweiterung der Standardphysik

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Darius

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Beiträge: 249

Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von Darius am 26.02.2016 07:34

@wl01:

Nur einen impulslosen Körper wirst Du im ganzen Universum nicht finden. Womit jeder Körper leichte Gravitationswellen erzeugt, da er sich immer in Bewegung im Vergleich zu einem anderen Körper befindet. Denn Gravitationswellen krümmen eben den Raum und erzeugen eben entsprechend einen Impuls, [...]
Genau! Diesen idealisierten Fall gibt es nicht.

[...] auch wenn das Einstein wahrscheinlich so nicht zugeben würde.
Soviel ich weiß, ist er davon ausgegangen, nur bezweifelte er, dass man Gravitationswellen experimentell messen kann. Zu seiner Zeit war von Schwarzen Löchern keine Rede, bzw. Einstein hielt sie für unmöglich, weil sie ihm zu "unphysikalisch" erschienen, hehe.

@1Alexander:
Sorry. Wenn ich hier weiterlese, dann geht meine Hand automatische in die Schreibttischschublade.
Halt! Dieses Forum und die Welt brauchen Dich! Und für den Fall, dass die Kugel für mich gedacht ist: ich hätte gerne vorher noch eine Henkersmahlzeit... Hast Du noch Eis? Drei Kugeln Raumzeit bitte .

@Struktron:
Danke für die Links! Vor allem für den dritten von scinexx:
Doppelter Kernkollaps
Normalerweise würde ein Kernkollaps bei einem so massereichen Stern einfach ein Schwarzes Loch bilden. Doch dieser Stern rotierte so schnell, dass sich sein Kern hantelförmig auseinanderzog und schließlich zwei extrem dichte Klumpen bildete. "Das ist das kosmische Äquivalent zu einer schwangeren Frau, die Zwillinge in sich trägt", erklärt Loeb. Schließlich seien diese beiden Teilkerne kollabiert und bildeten jeder ein Schwarzes Loch.
Da fehlen nicht nur alle Tassen im Schrank, die haben gar keinen Schrank!

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wl01

64, Männlich

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Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von wl01 am 26.02.2016 17:52

Hallo Darius!

Hast Du noch Eis? Drei Kugeln Raumzeit bitte
Wie Du siehst, auch der Eiskugelnkrümmungslöffel erzeugt einen von außen erzeugten Impuls auf das Eis und krümmt somit das Eis und nicht umgekehrt! 
 
 
Doppelter Kernkollaps Normalerweise würde ein Kernkollaps bei einem so massereichen Stern einfach ein Schwarzes Loch bilden. Doch dieser Stern rotierte so schnell, dass sich sein Kern hantelförmig auseinanderzog und schließlich zwei extrem dichte Klumpen bildete. "Das ist das kosmische Äquivalent zu einer schwangeren Frau, die Zwillinge in sich trägt", erklärt Loeb. Schließlich seien diese beiden Teilkerne kollabiert und bildeten jeder ein Schwarzes Loch.
Darius:
Da fehlen nicht nur alle Tassen im Schrank, die haben gar keinen Schrank!
Da muss ich Dir voll und ganz zustimmen. Diese Aussagen lassen einem den Kopf schütteln. Entweder wollten sie es lustig formulieren, oder aber sie wollen einfach "nicht Passendes" passend machen. Damit wären sie in guter Einsteinschen Näherung. Auch der hat unrealistische Gedankenexperimente geschaffen, die uns heute noch quälen.

Also nur zum Mitschreiben:
Ein 50 KeV Photonenstrahl ist also ab sofort kein normaler EM-Impuls, sondern eine Sonne mit zumindest 65 Sonnenmassen und sehr schneller Rotation, die durch diese Rotation hantelförmig wird und die in den beiden Hanteln je ein Schwarzes Loch gebiert. Diese Schwarzen Löcher besinnen sich eines Besseren, fressen iher Mutter auf (=Photonen, die von Fermi gemessen wurden) und dann verschmelzen sie miteinander (=Gravitationswellen, die von LIGO gemessen wurden).
Naja, aber Phantasie habe sie ja diese Burschen.

PS nachträglich:
Zu seiner Zeit war von Schwarzen Löchern keine Rede, bzw. Einstein hielt sie für unmöglich, weil sie ihm zu "unphysikalisch" erschienen, hehe.
Naja, da gebe ich ihm sogar recht, denn es könnten ja auch noch immer Gravosterne (oder rotierende Hanteln...) ohne Ereignishorizont und Singularitäten sein!


MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.02.2016 11:19.

1Alexander

58, Männlich

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Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von 1Alexander am 26.02.2016 18:45

@Jutin

Wie Du siehst, auch der Eiskugelnkrümmungslöffel erzeugt einen von außen erzeugten Impuls auf das Eis und krümmt somit das Eis und nicht umgekehrt
Nein, nein. Du hast es immer noch nicht verstanden. Die Masse der Eiszange krümmt die Raumzeit und diese formt wiederum die Kugel.

@Darius
Der Revolver war für mich.
Nachtrag: Weil ich als Angehöriger des Landvolkes zu dumm zum Verstehen der hohen Lehre bin. Vielleicht nach dem Evolutionssprung. Aber ich hoffe immer noch auf Flügel.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.02.2016 09:35.

wl01

64, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von wl01 am 27.02.2016 11:11

Hallo Alexander!

Nein, nein. Du hast es immer noch nicht verstanden. Die Masse der Eiszange krümmt die Raumzeit und diese formt wiederum die Kugel.
Aha, verstehe! Dann müssen also alle einsteinschen Massen hohlkugelförmig sein, um zu krümmen???!!

Aber ich hoffe immer noch auf Flügel.
Dann nimm den roten Stier, denn der verleiht Flüügel (Ha, österreichisches Produkt...)


MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.02.2016 11:13.

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Neuigkeiten aus der Wissenschaft im Mainstream

von 1Alexander am 27.02.2016 16:18

@Justin

Aha, verstehe! Dann müssen also alle einsteinschen Massen hohlkugelförmig sein, um zu krümmen???!!
Ja genau. Deshalb ist die Erde auch hohl. In Wirklichkeit ist sie aber eine Scheibe, welche uns nur durch die Raumzeitkrümmung als Kugel erscheint. An dieser Stelle läuft dann alles zusammen. Das Ganze nennt man dann die vereinheitlichte Theorie.
Dann nimm den roten Stier, denn der verleiht Flüügel (Ha, österreichisches Produkt...)
Ich bin altmodisch und saufe lieber.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.02.2016 20:05.
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