Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

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wl01

65, Männlich

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Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von wl01 am 26.05.2015 10:26

Hallo Alexander!

Was Norman da von der der Existens von zwei, drei, vier, fünf Teilchen erzählt ist, sind brisante Schlußfolgerungen.
Also ich kann aus Normans Post keine drei, vier, fünf (unterschiedliche) Teilchen erkennen.

Norman es sagt: zwei Items würden ineinander stürzen und sich auslöschen.
Sehe ich nicht so. Dieses Postulat gilt nur für Materien mit unterschiedlicher elektrischer Ladung. Dann gibt es eine Annihilation, also eine Auslöschung. Der Grund ist, dass diese Massen mit unterschiedlicher Ladung aber positiver Masse angesehen werden und sich daher anzieht! Massen mit unterschiedlicher Masse stoßen aber einander ab, womit es zu keiner Auslöschung kommen kann.

MfG

Wl01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.05.2015 13:00.

Rico

52, Männlich

Beiträge: 966

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Rico am 26.05.2015 21:33

Interessante Sicht Normen.

 

Das Plasmafeld braucht keine Form da es grenzenlos wirkt. Die Objekte darin sind geballte Materie eines lokal positiv überwiegenden Gegenfeldes innerhalb dieses Plasmafeldes. Früher als Äther bekannt. Eine gebildete Kugelform erscheint darin als  logischstes Prinzip. Materiefelder sind die Synapsen des Kosmos. Entstanden durch lokal wechselwirkende Kraft einer partiell umkehrenden Dipolwirkung, die wir als Gravitation umschreiben. So entsteht Materie z.B. in Form von Planeten oder als weiterer Teil davon im Menschen, der darüber hinaus die Gabe einer Erinnerung besitzt. Löst sich das Plasmafeld wieder vergeht das Objekt (irdisches Sterben), aber durchdringt es (polarisierte) es enorm stark entsteht z.B. ein kosmischer Z-Pinch etc. bzw. ein Attraktor der sein Umfeld zwangsweise mitreist. Er betätigt die Schalter lokal umgebender Materiesynapsen in einer begrenzenden, da mit zunehmenden Abstand abklingenden, Impulswirkung.

Eine lokalbestimmende Dreidimensionale Objektbeschreibung kann also nicht für das Plasmafeld selbst gelten, sondern nur für die darin wechselwirkend gebildeten Zentren. Die als Materieobjekte selbstorganisiert in ‚Trinärsystematisch' elektrodynamischer Wechselwirkung hervortreten.
Aristoteles bezeichnete dies als Entelechie, quasi eine Dreiteilige Kraftbegabung.
Prinzipiell scheint alles in der Antike schon mal durchgekaut worden zu sein...nur durch irgendein drastisches Ereignis weigern wir uns partout zu erinnern....

Dazu fällt mir ein passendes Gedicht ein:

Setz deine Runen ins Rechte,
Sei, der du bist,
Ob dich der Himmel befechte,
Ob dich die Erde vergißt,
Gott sich mit Schattengebärde
Jenseits der Zeiten verlier,
Weißt du: Gott, Himmel und Erde
Dauern gewaltig in dir.

Rolf Schilling

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1Alexander

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Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von 1Alexander am 27.05.2015 12:43

@Justin

Also ich kann aus Normans Post keine drei, vier, fünf (unterschiedliche) Teilchen erkennen.
Norman: gibt es mindestens drei Teilchen in deinem geistigen Universum ...
Sobald wir ein viertes Teilchen in unserem geistigen Universum einbringen ...
Wer jetzt denkt, dass sobald wir nun ein fünftes Teilchen einfügen, das Universum vierdimensional wird, der irrt.
Doch. Ich würde in diesem Zusammenhang auch eher von Entitäten sprechen, nach welchen das Universum funktioniert.
Es wäre auch ein Ansatz für die Teilchenphysik an den richtigen Stellen zu suchen.
Meine kosmische Algebra lautet: eins = Potenial, Zwei = Spannung, drei = Stabilität, vier = Felxibilität, fünf = Struktur.

@Rico
Prinzipiell scheint alles in der Antike schon mal durchgekaut worden zu sein...nur durch irgendein drastisches Ereignis weigern wir uns partout zu erinnern....
Na klar. Wußten die alles. Nimmt man nun die Grundmotivation späterer Religionen, am Klarsten beim Buddhismus zu finden: "Sei glücklich", dann weiß man auch warum die keine Flachbildschirme gebaut haben.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.05.2015 12:45.

wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von wl01 am 27.05.2015 13:28

Hallo Alexander!

4 bis 5 Teilchen:
Doch. Ich würde in diesem Zusammenhang auch eher von Entitäten sprechen, nach welchen das Universum funktioniert.
Also so wie ich Normans Text einschätze (Norman bitte korrigieren, wenn ich falsch liege), meinte er 4 bis 5 Teilchen des selben Typs. Und die benötigt man nur um die Koordinaten und die Bewegung innerhalb eines Raumes zu definieren. (sonst hätten diese Teilchen keine Lokation!!) Also 3 Teilchen zur 3D-Darstellung und eines, das ich selbst bin! Bei 5 Teilchen ändert sich nichts weiter an der Darstellung.
Tja und zusätzliche Teilchen wären dann maximal die Flüssigkeits/Ätherteilchen.

Meine kosmische Algebra lautet: eins = Potenial, Zwei = Spannung, drei = Stabilität, vier = Felxibilität, fünf = Struktur.
Meinetwegen auch noch Geschwindigkeit, Spin, Ladung, Massentyp,...
Dies sind für mich jedoch nur "Eigenschaften" die sich aus diversen Teilchenströmen ergeben können.

MfG

WL01 

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

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1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von 1Alexander am 27.05.2015 15:50

@Justin

meinte er 4 bis 5 Teilchen des selben Typs.
Aus dieser Hinsicht heraus aus du natürlich Recht. Wenn man es auf der Ebene der Physik betrachtet, gibt es natürlich Unterschiede der Teilchen, wie auch der Objekt insgesamt.

Betrachtet man das logisch oder auch philosophisch, dann verschwinden aber Unterschiede. Den eine festgestelle in­t­rin­sisch Eigenschaften sind immer nur relativ. Auf gut deutsch ausgedrückt: die Unterschiedlichkeit von Teilchen kommen aus der selben Soße ;)


Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.05.2015 17:15.

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Norman am 27.05.2015 22:21

Ergänzungen zum Essai – Das invertierte Universum (Teil 1) Materie

Da sich zu meinem letzten Beitrag noch einige Fragen aufgetan haben, füge ich noch einige Ergänzungen hinzu. Im ersten Teil ging es mir darum, was Materie/ ein Objekt eigentlich ausmacht, wir sind uns wahrscheinlich einig, dass ein Objekt eine Form und eine Lokation haben muss, um zu existieren, und nehmen dies als gegeben hin. Die Meta-Frage hinter dem Essai lautete: Woher bekommt ein Objekt seine Form und Lokation? Ich denke, erst wenn wir hierauf eine Antwort finden, können wir den Ursprung der Materie erklären.

Auch möchte ich noch einmal auf diesen Absatz in meinem Essai hinweisen: Nun dieses ist nur ein rein geistiges Universum, es braucht einen Schöpfer, welches es sich vorstellt. Es ist letztendlich nicht mehr als eine Metapher, in der ich fiktiven Punkten gewisse Eigenschafen unterstellt habe.

Juistin:

Dann nämlich bestimmt diese Flüssigkeit (nennen wir es gleich beim Namen, sprich Äther) die Anziehung und Abstoßung. Dann kommen wir auch sehr nahe der philosophischen Vorstellung aller Völker, nämlich dass die Welt aus zwei (gleichwertigen) Substanzen besteht, Yin/Yang Plus/Minus Positiv/Negativ.

Unter Äther stellte man sich eine Substanz vor, welche sich zwischen der Materie befindet, und dies ist in meinem Weltbild nicht der Fall, daher halte ich mich mit diesem Begriff zurück, da schon viele vorgefertigte Meinungen an diesem Begriff angeknüpft sind. Ich bin der daoistischen Philosophie sehr zugetan, doch interpretiere ich sie wohl gänzlich anders als du es tust. Ich habe nichts von zwei (gleichwertigen) Substanzen geschrieben, es ist lediglich von einer die Rede. Auch im Daoismus sind Yin und Yang keine zwei unterschiedliche Substanzen, dass eine ist lediglich die Abwesenheit des anderen, das eine kann nicht ohne das andere existieren, beides ist Dao. Um bei den Begriffen Materie und Äther zu bleiben; stelle ich jetzt eine weiter gewagte Behauptung auf: Es kann nur Materie oder nur Äther existieren, aber nicht beides. (Anmerkung: Nicht umsonst nannte ich das Essai „Das invertierte Universum")

Alexander:
Zu den kleinsten unteilbaren Teilchen ist folgendes Festzustellen. Ähnliche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Vorstellung der Unendlichkeit des Universums. Und an dieser Stelle kommt auch zwingend der Beobachter ins Spiel. ... Das ist ähnlich wie in einem Computerspiel, etwa Minecraft, wenn man über den Horizont läuft, dann generiert sich die sichtbare Welt eben irgendwie neu und war doch schon vorhanden.

Hier kommt es ganz darauf an, wie man das „Universum" definiert. Bezieht man sich rein auf die Objekte, dann kann man diese zählen, jedoch ist nach oben keine Grenze gegeben. Ganz egal wie gut unsere Teleskope in Zukunft auch sein werden, wir könnten nie sicher sein, ob sich nicht noch etwas hinter dem sichtbaren Horizont verbirgt. Dein Beispiel ist gar nicht mal so schlecht, schließlich ist es unser Bewusstsein, was die Realität definiert. Doch sollte man nicht außer Acht lassen, das alle uns bekannten Objekte in einer Beziehung/Wechselwirkung zueinander stehen, wodurch ein Beobachter nicht zwingend erforderlich ist, damit etwas existiert. Ich behaupte sogar, dass der Beobachter aus der Wechselwirkung hervorgeht, und nicht eigenständig existieren kann.

Betrachtet man den Raum, welcher die Objekte umgibt als Universum, so kann dieser nicht endlich sein, aber auch nicht unendlich. Die Grenze liegt halt in der Betrachtung des Beobachters.

Angenommen wir könnten jegliche Bewegung im Universum anhalten, dann hätten alle Atome eine fixe Position/Lokation zu allen anderen. Sobald wir aber auch nur die Position eines einzelnen Atoms verändern, ändert sich auch die Lokation aller anderen Atome im Universum zu diesem Atom. In einen vereinfachten Beispiel mit einem Universum aus zwei Objekten, einem großen und kleinen, könnten wir bei ein und demselben Vorgang zwei verschiedene Beobachtungen machen: zum einem könnten wir beobachten, dass das eine Objekt schrumpft, zum andern könnten wir aber auch feststellen, wie das andere wächst. Beide Ansichten entsprechen der Wahrheit, es kommt nur auf den Blickwinkel an.

Folgende Metapher möchte ich hier noch einwerfen, um zu verdeutlichen wie wichtig die Wechselwirkung zwischen dem Beobachter und der Beobachtung ist:

Angenommen ein Mensch wird mit einer seltsamen Krankheit/Fehler geboren (es geht nicht um medizinische Korrektheit), sein Körper und sein Gehirn sind zwar voll ausgebildet, jedoch stimmt etwas mit den Nervenverbindungen nicht, wodurch dieser Mensch weder sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken kann. Er ist ein Mensch ohne Sinne, er wird nie erfahren, was Farben sind, nicht den Unterschied zwischen hell und dunkel kennen, nie auch nur einen Klang hören, weder Wärme noch Kälte spüren, nichts hartes und nichts weiches fühlen und niemals einen Schmerz. Er würde nichts von seinen Eltern wissen, nicht einmal, dass eine Welt um ihn herum existiert. Abgesehen davon, dass er keine Sinne hat, ist sein Gehirn ansonsten normal.

Versucht euch vorzustellen, wie sein Weltbild aussehen könnte. Und nun die alles entscheidende Frage: Hat dieser Mensch ein Bewusstsein? Wenn ja, wie wäre es beschaffen?

Justin/Alexander:
wie Norman es sagt: zwei Items würden ineinander stürzen und sich auslöschen.

Das habe ich nie gesagt. Ich schrieb davon, dass wenn sich die Teilchen nicht abstoßen würden, könnten sie auch nicht existieren. Um sich auszulöschen müssten sie erst existiert haben.

Hierzu gebe ich folgende Metapher mit (ich bediene mich hierzu der „Platonischen Körper", da ich davon ausgehe, dass jeder sie kennt):

Angenommen wir hätten ein Universum in dem nur ein einziges Objekt existiert. Um genau zu sein ist es ein Platonischer Körper. Wir wissen aber nicht welcher es ist. Wie finden wir heraus ob es sich um einen Tetraeder, Hexaeder, Oktaeder, Dodekaeder oder Ikosaeder handelt?

Damit es nicht zu einfach wird, lege ich noch folgende Beschränkungen auf. Es gibt in diesem Universum kein Licht, alles ist nur finsteres schwarz. Auch gibt es keine Geräusche, noch gibt es eine Temperatur. Woran können wir nun erkennen, was für ein Objekt es ist?

Ich weiß nicht, welche Lösungsansetze ihr fandet, wahrscheinlich würden die meisten verschlagen, an seiner Festigkeit. Doch woran legt man die Festigkeit fest? Wenn es das einzige Objekt im Universum wäre, könnte es niemand berühren. Die Festigkeit erhält es erst durch die Interaktion mit einem anderen Objekt.

Justin:
Also so wie ich Normans Text einschätze (Norman bitte korrigieren, wenn ich falsch liege), meinte er 4 bis 5 Teilchen desselben Typs.

Ja und nein, eigentlich bekommen die Teilchen ihre Eigenschaften, durch die Existenz der anderen Teilchen, im Ursprung sind sie gleich, bis zu dem Augenblick wo eines aus der Reihe tanzt.

PS: Da du vorhin etwas von zwei gleichwertigen Substanzen geschrieben hast, noch folgendes. Bestände das Universum aus zwei Substanzen, so könnte man diese in ein Verhältnis setzten, entweder sind beide von gleicher Menge, oder eine überwiegt die andere. In beiden Fällen, hatten wir es mit einem begrenzten/endlichen Universum zu tun. In meinem Essai schrieb ich von einer Substanz, welche dem gesamten Raum ausfüllt. Sieht man diese Substanz als ein Objekt an, und zwar als das einzige Objekt im Universum, dann hätte dieses Objekt weder eine Form noch eine Lokation, da es nicht mit anderen Objekten interagieren kann.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.05.2015 22:50.

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Norman am 31.05.2015 23:49

Essai – Das invertierte Universum (Teil 2) Entstehung von Materie

Im ersten Teil ging es darum, was Materie ausmacht. Materie, darunter verstehen wir jene Teilchen, aus denen sich unsere Alltagsobjekte zusammensetzen. Ein Objekt muss zwei Eigenschaften aufweisen, eine Form und eine Lokation. Diese Eigenschaften erhält ein Teilchen durch die Wechselwirkung mit anderen Teilchen, indem sie sich gegenseitig anziehen und abstoßen. Im zweiten Teil versuche eine mögliche Ursache dieser Wechselwirkung aufzuzeigen. Ich beziehe mich jetzt lediglich auf die Gravitation, wobei in meinem Weltbild die Ursache für die Starke- und Schwache Kernkraft identisch ist, den Elektromagnetismus lasse ich bewusst außen vor. Folgend möchte ich noch einmal anmerken, dass dies meine persönliche Ansicht ist, und keine wissenschaftliche Wahrheit repräsentieren soll. Mir geht es lediglich darum Gedankenanstöße für weitere Inspirationen zu vermitteln.

Angenommen ihr befindet euch in einem Haus auf einer Geburtstagsfeier; jemand hält einen Ballon mit Helium gefüllt in der Hand und lässt diesen los. Was basiert mit dem Ballon? Er steigt auf, bis er an die Decke stößt.

Stellen wir uns nun vor, Astronauten feiern ihre Landung auf dem Mond außerhalb ihrer Landekapsel. Sie haben einen Heliumballon dabei. Was basiert mit dem Ballon auf dem Mond? Nanu, der Ballon fällt zur Mondoberfläche anstatt aufzusteigen.

Warum dies so ist, dürfte wohl jedem bekannt sein. Das Helium im Ballon hat eine geringer Dichte als das Gasgemisch auf der Erdoberfläche, welches sich unter den Ballon schiebt und diesen nach oben drück. Da auf dem Mond keine nennenswerte Atmosphäre ist, kann den Heliumballon nichts von der Oberfläche wegdrücken, wodurch er zum Boden fällt. Ob ein Ballon nun aufsteigt oder fällt hängt von der Umgebung ab.

Nun scheint es naheliegend anzunehmen, dass Gravitation nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Geht man davon aus, dass es im Universum zwei Substanzen gibt, die eine Materie und die andere nenne ich jetzt einfach mal Äther, dann könnten wir damit das Phänomen der Gravitation erklären. Oder etwa doch nicht?

Angenommen wir wären Atome, und die Luft um uns der Äther; ist die Luft in Bewegung, dann spüren wir dies als Wind, und je schneller wir mit dem Fahrrad fahren, umso stärker spüren wir den Windzug im Gesicht. Bestände das Universum aus Materie und Äther, und dies wäre die Ursache für die Gravitation, dann würde der Ätherwind die Planeten, welche die Sterne umkreisen ausbremsen, so dass diese auf dem Stern hinabstürzen. Desweiteren wäre es dann auch möglich Gravitation abzuschirmen. Dies sind nur einige Gründe, weshalb die Äthertheorie zurück gewiesen wurde.

Doch wieso wirken zwischen den Teilchen überhaupt irgendwelche Kräfte? Nachdem man den Äther als Ursache ausschloss gab es zwei verbreitete Ansichten, die einen gingen von einer göttlichen Kraft aus, die anderen suchte nach sogenannten Trägerteilchen. Auf die Religion gehe ich jetzt nicht ein, und bei der Suche nach Trägerteilchen ergeben sich die gleichen Probleme wie beim Äther, oder man fügt immer kleiner Trägerteilchen hinzu; Atom, Proton; Quarks bis hin zu überdimensionalen Strings. Man könnte dieses Spiel bis uns unendliche fortführen. All das bringt uns keinen Schritt näher nach der Ursache jener Kraft, wir schieben die Problematik nur vor uns her.

Albert Einstein löste die Problematik, in dem er dem Raum Eigenschaften von Objekten zuwies, ohne ihn jedoch als Objekt zu definieren. Ich möchte jetzt nicht auf Einsteins Theorie eingehen, doch sei angemerkt, dass Einstein die Ursache für die Gravitation nicht in der Materie fand, sondern in der Krümmung des umgebenden Raumes. Unterstellen wir Einstein, dass er sich mit seiner Idee bereits auf dem richtigen Weg befand, dann müsste im nächsten Schritt, dass Konzept und Objekt Problem gelöst werden.

Mechanisch gesehen sieht jeder von uns die Welt spiegelverkehrt als Projektion auf der Netzhaut, doch davon merken wir nichts, da unser Gehirn uns die Welt so zeigt wie sie sein müsste. „Müsste!", nicht wie sie ist. Uns wird das gezeigt, was uns zum überleben dient, nicht mehr und nicht weniger. Gaukelt unser Gehirn uns nur die Beschaffenheit der Materie vor? Nehmen womöglich wir das gesamte Universum invertiert wahr? Stellt euch vor, die Materie wäre weiß, und der umgebende Raum/ das Nichts wäre schwarz, und nun invertiert das Bild in euren Kopf. Der Raum ist jetzt das, was ist, und die Materie ist nur noch etwas Löchriges in diesem Ding.

Im ersten Teil bat ich darum, sich vorzustellen, der gesamte uns bekannte Raum sei mit einer Substanz gefüllt, welche erhitzt wird. Nun könnte man sich eine Art Flüssigkeit ausdenken, in der sich kleine Bläschen bilden. Dies dient als geeignete Metapher, da die Annahme, die kleinsten Materieteilchen seien winzige Bläschen im Kosmischen Äther meinem Weltbild schon recht nah kommt, auch wenn dieser Gedanke nicht ganz richtig ist.

Voraussetzung für die Entstehung von Materie ist, dass die alles ausfüllende kosmische Substanz ungleichmäßig verteilt ist. Wäre sie gleichmäßig verteilt, gäbe es nichts. Ich bezeichne diese Substanz jetzt einfach als Raumdichte (von mir aus könnt ihr sie auch anders bezeichnen, z.B. Äther, Raumkrümmung, Raumzeit, Tachyonendruck , usw.; wählt jene Bezeichnung, welche am besten in euer Weltbild passt, und lasst euch nicht vom Namen stören.) So gibt es in diesem Universum Bereiche mit einer hohen Raumdichte und Bereiche mit einer niedrigen Raumdichte, wobei hoch und niedrig jeweils im Verhältnis vom angrenzenden Bereich bestimmt wird. Alle Bereiche haben eines Gemeinsam, sie stehen unter einer Art Druck; dass bedeutet die Raumdichte neigt dazu sich auszudehnen, sofern es ihr möglich ist. Auf Grund des enormen Druck kann man auch sagen, es brodelt innerhalb der kosmischen Substanz. So gibt es Bereiche in denen die Raumdichte steigt, und wiederum Bereiche, in denen diese fällt.

Ein Bereich in dem der Druck stark ansteigt, kann sich ab einem kritischen Punkt entladen. Nun mag einer zu Recht einwenden; „Müsste sich die Substanz nicht gleichmäßig verteilen?" Dies wäre auch der Fall, gäbe es das Phänomen der Materie nicht. Ich gehe davon aus, dass überall im Universum die gleichen Prinzipien gelten, wie im Großen (Makrokosmos), als auch im Kleinen (Mikrokosmos). Betrachtet man das gesamte Universum als einen Organismus, und trennt sich von der Unterteilung in toter und lebender Materie, so kann man wiederkehrende Prozesse in der Natur bei den unterschiedlichsten Phänomenen beobachten. Oberflächlich betrachtet, scheint die Natur grausam zu sein, es geht nur um fressen oder gefressen werden. Wir sind hier, weil wir unseren Platz im Universum behauptet haben, ganz gleich für wie stark oder wie schwach du dich fühlst. Doch versucht man es aus der Perspektive des Ganzen zu betrachten, geht es um Balance. Ein System funktioniert aufgrund seines Geleichgewichtes, und ist bestrebt dieses zu halten. (Wobei von dieser Selbsterhaltung kein Wille ausgeht).

Überträgt man dieses Prinzip auf dem Makrokosmos, so sind jene Bereiche, welche sich ausdehnen bestrebt ihren Zustand zu halten. So kann sich ein Bereich weiter ausdehnen, obwohl in dem umliegenden Bereich, ein höherer Druck vorherrscht. Wieso das? Weil in diesem Bereich Materie existiert. Materie lässt den Druck in der Raumdichte ansteigen. Ich erkläre es am besten, indem ich ein mögliches Entstehungsszenario unseres materiellen Universums durchspiele.

Zu einer Zeit, lange bevor es in unseren bekannten Teil des Universums Galaxien gab, war unser heutiger Bereich des Kosmos noch frei von Materie, jedoch gab es weit entfernte Bereiche in denen Materie (Super-Galaxien-Cluster) bereits existierte, welche sich ausdehnten und dadurch den Druck in unserem Bereich ansteigen ließen. Irgendwann erreichte die Raumdichte in unserem Bereich einen kritischen Punkt, wahrscheinlich war die Materie in den umliegenden Bereichen zu jener Zeit gerade dabei wieder zu zerfallen und konnte dem Gegendruck nicht mehr länger stand halten. Stellt euch nun vor, ihr öffnet eine geschüttelte Brauseflasche. So wie es in der Flaschen anfängt zu sprudeln, so sprudelte es durch den extremen Druckabfall in unserer Raumdichte; es entsteht Materie (Auf den Prozess gehe ich gleich näher ein. Ich bezeichne die Urmaterie als Materiebläschen, da dies die Metapher verstärkt.) Materiebläschen sind wie alles in der Natur bestrebt, ihren Zustand aufrecht zu erhalten. Die Materiebläschen verdrängen die Raumdichte, wodurch der Druck weiter ansteigt. Dadurch, dass Materiebläschen die Raumdichte verdrängen, stößt sich Materie grundsätzlich gegenseitig ab. Moment; das kann nicht sein, werden jetzt einige einwenden, denn ich werde von der Erde angezogen und nicht abgestoßen. Doch ich lege noch einen drauf; du wirst von der Erde angezogen, da diese dich abstößt. Verständlich? Nein? Macht nichts, ich kläre es gleich auf.

Aufklärung: Erinnert euch an den Heliumballon, welcher aufsteigt, weil der Luftdruck über ihm geringer ist, als unter ihm. So ist es auch mit dem Materiebläschen, sie bewegen sich in die Richtung, wo die geringste Raumdichte vorherrscht. Da sie die Raumdichte verdrängen, ist diese zwischen ihnen an geringsten, so dass diese sich durch den so entstandenen Unterdruck gegenseitig anziehen (Gravitation) bis zu jener Distanz an der die Abstoßungskräfte unserer Atome überwiegen. Daher ist die Gravitation auch die mit Abstand schwächste der vier Grundkräfte in der Physik. Die stärkste Kraft, welche auf uns einwirkt, geht vom Druck der Raumdichte aus, welche unter anderen Protonen im Atomkern bindet. Genau genommen ist es auch jener Druck, welcher uns gegen die Erde drückt.

Während in der Teilchenphysik Anziehungs- und Abstoßungskräfte gleichermaßen berücksichtigt werden, betrachten Astronomen alles nur aus der Brille der Anziehungskraft (Gravitation). Ich schrieb bereits, dass überall die gleichen Prinzipien vorherrschen, wie im Großen, als auch im Kleinen. Ob sich Materie anzieht oder abstößt, wird bestimmt aus dem Verhältnis ihrer Masse und vor allem ihrer Distanz. Innerhalb unseres Sonnensystems ist die Abstoßungskraft wohl noch zu gering, so dass man die Bewegungen der Planeten nur anhand ihrer Anziehungskraft noch gut beschreiben kann. (Erst bei dem Dreikörperproblem scheint Abstoßungskraft eine tragende Rolle zu spielen.)

Bei den Sternen sieht dies schon ganz anders aus. Während sich im Sonnensystem die äußeren Planeten entsprechend ihrer Entfernung immer langsamer Bewegen, scheinen die äußeren Sterne einer Galaxie sich als eine kompakte Masse zu bewegen, so dass Astronomen sich genötigt sahen einfach Materie in ihren Berechnungen hinzu zu erfinden (Schwarze Materie). Geht man jedoch davon aus, dass Sterne sich nur bis zu einer bestimmten Distanz anziehen, und sich dann wieder abstoßen, kann man die Bewegung äußeren Sterne dadurch erklären, da sie sich gegenseitig anstoßen bei ihrer Bahn um die Galaxie. Nur wenn Sterne sich zu nahe kommen, ziehen sie sich wieder an.

Das gleiche trifft auch für die Galaxien zu, die Beobachtungen deuten mehr darauf hin, dass sich Galaxien gegenseitig abstoßen (alles dehnt sich auch), und sich nur anziehen, wenn sie sich zu nah kommen. Auch hier konnten Astronomen die Ausbreitungsgeschwindigkeit nicht erklären, da diese sich sogar weiter beschleunigt, und sahen sich genötigt eine zusätzliche Energie in ihren Berechnungen zu erfinden (Dunkle Energie). Was dass sein soll, dass wissen sie selber nicht. Wenn man berücksichtigt, dass Materie sich auch gegenseitig abstößt, braucht man keine mysteriösen Energien zu erfinden.
Wo wir gerade bei mysteriösen Dingen sind, möchte ich mich noch einem Mythos der Astronomie widmen, den „Schwarzen Löchern". Der ursprüngliche Gedanke dahinter war, dass ein Stern ab einer bestimmten Masse eine so starke Gravitation hat, dass selbst Licht von diesem angezogen wird, so dass kein Licht mehr von ihm ausgeht. Das ich dies persönlich für unmöglich halte ist nebensächlich, wichtig ist, dass man hier noch von einem Objekt ausging. Heute glaubt man, Schwarze Löcher seien Risse im Nichts, welche alles verschlingen. Sie entstehen aus Resten alter Sterne, und vernichten Materie. Man soll durch diese Löcher an entfernte Orte, in Paralleluniversen und sogar in die Vergangenheit reisen können. Wer mich kennt, weiß was ich von diesen Geschichten halte. Inzwischen halte ich es für wahrscheinlicher einen Pfarrer davon zu überzeugen, dass es keine Gott gibt, als einen Raumzeit-Jünger davon, dass Schwarze-Löcher keine Risse im Nichts sind. Doch was ist ein Schwarzes Loch überhaupt.

Dass ein Stern zu so etwas wie einem Schwarzen Loch werden kann, halte ich kaum für möglich (schließe es jedoch nicht gänzlich aus). Schwarze Löcher findet man in den Zentren von Galaxien, eingebettet in einer dicken Plasmawolke (schaut euch einfach einige Bilder von Galaxien an, dann seht ihr es). Frage: Was treibt ein Schwarzes Loch an? Was ist im inneren, was solche eine Energie erzeugt? Die Antwort ist recht einfach, dort ist nichts.

Dabei ist das Phänomen der Schwarzen Löcher durchaus ein irdisches, welches wir auf der Erde beobachten können. Was? Habt ihr noch nie ein schwarzes Loch über eine Stadt hinwegfegen gesehen?

Wovon sich spreche, nennt man auch Windhosen, Tornados und Hurrikans. Kennt ihr die Geschichte „Der Zauberer von Oz"? In dieser Geschichte gerät ein Mädchen in einem Tornado und wird von diesem in einen Paralleluniversum wieder ausgespuckt. Ich behaupte mal, dass keiner von euch dies wirklich für möglich hält. Vielleicht wusste der Auto der Geschichte nicht, was im inneren eines Tornados ist, und hatte einfach nur viel Fantasie. Wenn ein Metrologe behaupten würde, man könnte durch einen Hurrikan an weit entfernte Orte reisen, und sogar in die Vergangenheit, dann wird ihm kaum einer Beachtung schenken. Doch sobald Physiker den gleichen Unsinn verbreiten, dann glauben es die meisten.
Hurrikans entstehen nicht dadurch, dass irgendeine massereiche Wolke kollabiert, sondern wenn ein gleichmäßiges Temperaturgefälle in großer Höhe ein bestimmtes Maß übersteigt. Es spielen hier mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle, wichtig ist, dass ein Hurrikan nicht von innen heraus entsteht, sondern aus energetischen Differenzen seiner Umgebung. Und da sind wir schon wieder bei meiner Entstehungsgeschichte unseres materiellen Universums.

Ich schrieb bereits, dass Materie dabei entstand, als es zu einem starken Abfall in der Raumdichte kam. Würde dieser Abfall alleine zur Bildung von Materie führen, dann müssten wir überall zwischen den Galaxien die Entstehung von Materie beobachten können. Können wir aber nicht. Ergo, habe ich vorhin noch etwas Wichtiges weggelassen. Zur Entstehung von Materie ist hohe Menge von Energie nötig (ggf. noch einmal mein Essai „Was ist Energie?" lesen). Als es zum Druckabfall innerhalb der Raumdichte kam, entstanden etliche Turbolenzen, aus denen sich kosmische Hurrikans bildeten. Diese wirbelten die kosmische Substanz so stark auf, dass diese „aufschäumte". Es entstand Materie in seiner Urform – Plasma.

Galaxien sind kosmische Hurrikans. Die Schwarzen Löcher im inneren fressen die Materie nicht auf, sie sind die Ursache für Materie. Junge Galaxien sind uns als Quasare bekannt. Na na, wendet vielleicht noch jemand ein; Quasare sind doch alte schwarze Löcher (Sternenreste), und stehen am Ende der Entwicklung. So behaupten es zu mindestens viele Mainstreamphysiker. Angenommen die wäre so; je weiter eine Galaxie von uns entfernt ist, umso länger braucht ihr Licht, bis es uns erreicht. Angenommen wir beobachten eine Galaxie, welche 10 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt ist, dann sehen wir die Galaxie, wie sie vor 10 Milliarden Jahren aussah. Es ist ein Schnappschuss aus der Vergangenheit des Universums. Wenn Quasare am Ende der Galaxieentwicklung stehen, dann müssten wir Quasare überwiegend in unserer kosmischen Nachbarschaft entdecken, und je weiter wir ins Universum schauen, umso seltener müssten Quasare werden. Jedoch wurde genau das Gegenteil beobachtet, zu den ältesten bekannten Objekten im Universum zählen vorrangig Quasare, sind haben im Schnitt die höchste Rotverschiebung.

Es liegt auf der Hand, dass sich aus den Quasaren einst unsere Galaxien herausbildeten. Die Aktivität im inneren von Galaxien nimmt nicht zu, sondern im Laufe der Zeit ab. In einer fernen Zukunft, werden sich die galaktischen Zentren auflösen, und nur noch Sternenhaufen bleiben übrig, deren Lichter nach und nach verblassen, letztendlich wird die gesamte Materie wieder zerfallen, sich auflösen. Bis dahin wird noch viel sehr Zeit vergehen, ich vermag dies auch nicht in einer Zahl auszudrücken. Wir leben in einer... wir sind Teil einer kosmischen Entladung, welche sich irgendwann einmal entladen haben wird. Doch dies ist nicht das Ende, denn wenn sich ein Super-Galaxien-Cluster auflöst, setzt dieser die Voraussetzung dafür, dass sich woanders ein neuer bilden kann. Irgendetwas hat es schon immer gegeben, und irgendetwas wird es auch immer geben. Es ist nur die eingeschränkte menschliche Sicht, welche uns daran hinter räumliche und zeitliche Unendlichkeit zu fassen.

Letzte Anmerkung zum Schluss: In meinen Weltbild gibt es keine fixe Gravitationskonstante, sie setzt sich aus der Differenz innerhalb der Raumdichte zusammen. Es wäre theoretisch möglich, dass sich die Raumdichte innerhalb eines Sonnensystems verändert (z.B. durch vorbeifliegende Sterne, oder anderen galaktische Störungen), und dadurch auch die Gravitationskraft auf den Planeten. Wer weiß, vielleicht war zur Zeit der Dinosaurier alles leichter auf der Erde.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.06.2015 18:47.

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Norman am 07.06.2015 23:52

Essai – Alltragstrancen (Teil 1) – Flow

In der folgenden dreiteiligen Essai-Reihe beschreibe ich drei Alltagstrancen (Flow, Wu Wei, Nondualität) die ein jeder erleben kann, jedoch viel zu selten erlebt werden.

Flow

Eigentlich wollte ich mit einem Beispiel beginnen, wo ich eine allgemeingültige Situation beschreibe in der viele von euch diesen Zustand erlebt haben, leider fiel mir dies beim Flow-Erleben nicht so leicht. Dies liegt daran, dass die Situationen für das Flow-Empfinden sehr individuell sind, doch vor allem, weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass viele Mitmenschen diesen Zustand nicht mehr kennen. Nicht, dass sie diesen Zustand nie erlebt haben, denn das haben sie ganz gewiss, jedoch scheinen sie sich nicht mehr daran zu erinnern.

Wo können wir den Zustand des Flow beim Menschen beobachten? Es gibt Musiker, welche im Flow aufgehen, und auch bei Sportlern ist der Zustand nicht unbekannt, doch vor allem sind es Kinder, welche die Welt noch im Flow erleben. Im Volksmund sagt man: „sie spielen".

Doch was ist Flow überhaupt? Der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi beschreibt das Flow-Erleben als einen Zustand bei dem man völlig in seiner Handlung aufgeht. Man ist eins mit der Handlung, der Fokus ist auf die Gegenwart gerichtet (dies ist der wesentliche Unterschied zum Wu Wei, wo es keinen Fokus gibt).

Oft sind wir mit unseren Gedanken nicht bei der Sache, grübeln über Vergangenes nach, sorgen uns um künftiges, und beurteilen das gerade Erlebte anhand unserer falschen Erwartungen. (Wer den letzten Satz verstanden hat, sollte mit einem Schlag ca. 80 % seiner Sorgen los sein, notfalls mehrmals lesen. Allen anderen wird auch künftig noch dieses und jenes auf die „Nerven gehen".) Eine Voraussetzung für das Flow-Erleben ist die Akzeptanz des Augenblickes. Wer kennt es nicht, die Vorfreute auf ein Ereignis ist da, doch sobald die erhoffte Situation eintritt, gleicht man diese nur noch mit seiner erwünschten Vorstellung ab. Folgendes oft zitierte Zitat mag falsch sein, doch bringt es die Metapher genau auf den Punkt: „Männer denken nur an Sex, außer wenn sie Sex haben". Das Denken steht dem Flow entgegen.

Beim Flow ist man bei der Sache, Handlung und Bewusstsein verschmelzen miteinander, das Gestern und das Morgen sind ausgeblendet, man lebt im Jetzt. Alle erzielten Resultate erfolgen in einem überschaubaren Handlungsfeld, das Ergebnis ist Teil des Erlebens. Der Handlungserfolgt ist sofort erkennbar, so dass wir unser Verhalten jederzeit anpassen können. Es bedarf keines höheren Zieles, oder sonstiger externer Motivationen. Ist man der Anforderung scheinbar nicht gewachsen, so empfindet man Frustration statt Flow. Doch auch hier liegt die Ursache in unserer falschen Erwartungshaltung. Aufgrund unseres Bildungssystems wurde uns die Angst vor Fehlern anerzogen. Wir schämen uns für das, was wir nicht wissen, und aus Angst etwas falsch zu machen, verharren wir meisten in einen Zustand der Tatenlosigkeit. Das Problem liegt in den meisten Fällen in unserer Erwartungshaltung. Die geistigen Mauern in den Köpfen vieler Mitmenschen sind zu einem stark ausgeprägten Teil der Persönlichkeit geworden, dessen Grenzen sehr eng gesteckt sind. So ärgern sie sich über die Welt, weil sie nicht so ist, wie sie in ihrer Vorstellung sein sollte bis zu dem Tag, wo der Tod sie von der Wirklichkeit erlöst.

Doch wie kommt man in das Flow-Erleben? Im Grund ist dies ganz einfach; mach etwas, was dir Freude bereitet, und richte deinen Fokus darauf. Dies könnte theoretisch nahezu jede Tätigkeit sein, wichtig ist, dass du unmittelbare Ergebnisse dabei erzielst. (z.B. wenn du Jonglieren übst, und den Ball wieder fängst, bzw. nicht fängst.) Da das Flow-Erleben auch bei Videospielen recht bekannt ist, lassen sich daran die Voraussetzungen gut beschreiben. Die Tätigkeit muss fordernd sein, anderen falls wird es nach kurzer Zeit langweilig. Ist es jedoch zu schwer kommt schnell Frust auf. Psychologisch ist auch folgende Erkenntnis sehr interessant; die Vergabe von Punkte für belanglose Tätigkeiten kann sehr motivierend sein kann. Es sind Fälle bekannt, in denen Personen virtuellen Punkten so lange nachjagten, bis ihr Kreislauf zusammenbrach und sie starben. Der Drang nach immer mehr und mehr dieser virtuellen Punkte unterdrückte den Instinkt für Nahrungsaufnahme und Schlaf. Jemand sagte mir einmal: „Schade das die Wirklichkeit kein Rollenspiel ist." Sollte ich mal einen Staat gründen, so würde ich ein Punkte-Belohnungssystem einführen.

Nun könnte man entgegnen, dass man für die Arbeit, welcher man nach geht auch mit einer Art Punktesystem belohnt wird, auch Geld genannt. Warum erlebten viele ihre Arbeit nicht als Flow? Dies hat mehrere Gründe, zum einen erfolgt die Zahlung in der Regel nur einmal im Monat, wobei die Tätigkeit mehrere Tage die Woche über etliche Stunden in Anspruch nimmt. Die Zahlung erfolgt nicht zeitnah, es ist so, als würde man einen Hund für etwas tadeln oder loben, was er vor einem Monat gemacht hat. Der kausale Zusammenhang zwischen Arbeit und Verdienst liegt in unserem rationalen analytischen Verstand, Flow ist jedoch nichts Rationales. Ich schrieb bereits, dass Grübeln dem Flow-Erleben entgegen steht. Desweitern sorgen die steigenden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt für immer mehr Frust, auch die Angst vor Fehlern und dem Verlust des Arbeitsplatzes tragen ihren Anteil bei. Dies ist natürlich nicht nur auf die Arbeit beschränkt, sondern umfasst die meisten Lebensbereiche. Wer das Leben nur als eine Bürde empfindet, dem werden Sorgen, Ärger und Verbitterung davon abhalten im Augenblick zu leben. Flow bedeutet fließen (im Einklang mit der Welt), und sich nicht gegen die Realität zu stemmen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.06.2015 23:56.

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von 1Alexander am 08.06.2015 09:54

@Norman

Megainteressantes Thema. Ich bin der Versuchung erlegen, zu antworten, bevor du die anderen Teile veröffentlichst. Ich hoffe das stört nicht und bremst dich nicht.

Danke für den Hinweis mit dem zeitnahen Bezahl-/Belohungssystem. Das hatte ich noch nicht im Fokus.
Hier zum RPG-Thema: Dame - 12 Millionen [WoW Song] . "...und erst seit ich hier bin weiß ich wirklich was Zusammenarbeit heißt..." Auch dieses Thema ist überaus interessant. Man sollte mal einen eigenen Thread aufmachen, um das Phänomen zu beleuchten. Ja der Flow ist hier ein bekanntes Phänomen, auch in ego shooter oder auch beim Tischtennis, beim Komponieren oder Dichten. Voranschicken möchte ich das Problem der unbestimmten Definitionen und Überschneidung mit anderen kontemplativen Zuständen, welche du benannte hast. Ich frage mich, ob Abgrenzungen nicht zu willkürlich sind. Wir sollten aber nicht über ausgedachte Worte streiten. Im Gegensatz zu deiner Schilderung, sehe ich bei Flow ein besonderes Merkmal. Den Flow zeichnet nach meinem Verständis ein besonderes Maß an Kreativität und Fehlerlosigkeit aus, welches durch Routine nicht zu replizieren ist. Mozart war im Flow. Unsere angeblich aufgeklärte Gesellschaft hat für derart Talent leider nur esotherische Erklärungen. Ich bin der Überzeugung, dass es sich um psycholgische und neurowissenschaftliche Phänome handelt, welche der Erklärung zugänglich sind. Du hast selbst das Stichworte gegeben. Eine herausragende Symphonie kann man nicht durch rationales Denken zusammenbasteln. Also was ist es? Es ist die ungebremste Hervortreten des Unterbewußtseins. Ich habe mit Flow-Zuständen herumgespielt, aber ich will das hier nicht austreten. Die Frage lautete aber, wie kommt man in den Flow.
Nicht durch Konzentration, sondern durch Lösung. Kennt man aus dem Chemieuntericht ;) Man beachte die Perfektion unser Sprache: Lösung=Losmachen, Lösung=Konzentration beseitigen, Lösung=Problem beheben. Im Unterschied zu deiner Interpretation sehe ich hier überhaupt keinen Fokus, denn so etwas wäre gesunde Konzentration. Meinetwegen auf Etwas oder sogar auf Alles. Beim Flow schwebt man. Man muß selbst Techniken und Tricks ausprobieren, wie man sich in kreative Zustände hebt. Nicht umsonst helfen viele mit Drogen nach, was aber unnötig ist. Wichtig ist die Information, dass es so etwas gibt und das man dort willentlich reinkommen kann. Ein Flow ist aber ausdrücklich mehr als nur ein "göttliche" Eingebung, denn das wäre wieder esotherischer Quatsch. Das rationale Denken spielt in diesem kreativen Prozess tatsächlich eine maßgebliche Rolle. Aber anders als erwartet. (Wir haben das Thema schon bei den neuronalen Netzen gestreift) Ich will es so ausdrücken. Mozart wäre nie in einen Flow gekommen, wenn er nicht vorher rational Notenkunde und breites Verständnis für das Thema angesammelt hätte. Meinetwegen in einem sich selbstaufschaukelnden Wechselspiel, zwischen rationalem Verständnis und Kreativität. Womit ich einen dritten Wegmarke des Flow kennzeichen will: Die vorhandene Information. In konzentrierten, kontemplativen Zuständen, etwas deinem Wo-wei - jedem erfahrenen Handwerker bekannt -, geht es um etwas anderes. Explizite Informationen sind hier nicht zwingend notwendig. Man könnte so etwas als konstruktiv bezeichnen, im Gegensatzt zur Kreativität des Flows. Oder auch optimales try and error.
Wie du siehst unterscheidet sich meine Flow-Interpretation etwas von deiner. Aber es sind ohnehin nur gewillkührte Worte. Ich wollte nur ein paar Parameter herausstellen.

Un das noch:

Sollte ich mal einen Staat gründen, so würde ich ein Punkte-Belohnungssystem einführen
Besser wäre: Wenn ich einen Staat abschaffen wollte, dann durch Einführung eines Punkte-Belohnungssystem. Siehe ebay.
Beim Flow ist man bei der Sache, Handlung und Bewusstsein verschmelzen miteinander, das Gestern und das Morgen sind ausgeblendet, man lebt im Jetzt.
Das ist allgemein bekannt, aber schwierig zu erlangen. Nicht umsonsten verdrehen sich die Mönche im Kloster ihren Verstand, bis er ausreichend abgestumpft ist. Ein totaler Irrweg. Wenn man Unter Wu wei nachschlägt, fallen sofort zwei Hinweise auf: Stoa und Alan Watts. Ja diese Chinesen haben schon damals alles nachgemacht ;) und Alan Watts habe ich schon empfohlen. Er liefert die Informationen, um überhaupt Vertständnis für die sogenannten Weißheitlehren zu erlangen. Und ja, auch Rico beachten. Alle sind verrückt!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.06.2015 09:57.

Staubkorn
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Staubkorn am 08.06.2015 13:24

Norman

"...und sich nicht gegen die Realität zu stemmen."

Wenn man während seiner Geburt, oder viele Monate davor, einen Sauerstoffmangel (durch Rauchen, Alkohol usw.) erleidet, wird das Leben entscheiden dass der Körper zum Vorteil des Überlebens des Gehirns, weniger wachsen soll. Was passiert da ? Das Nervensystem passt sich den Kranken Umständen an, vergisst aber seine Ursprüngliche Aufgabe sein Ursprüngloich Genetisch festgelegtes Wachstum überhaupt nicht. Es stemmt sich einerseits nicht gegen die "Realität", des Tabaks usw., andererseits erschafft es eine neue Realität. Das Nervensystem des Fötus, ist praktisch immer noch im Erwachsenen Präsent, wenn man so will, denn Erinnerung ist eine Totale Biologische Bedingung des Überlebens an sich. Was wollt ich sagen...ähm lol. Verdammt wo sind meine Worte...Oink ^^

Ahja, Einklang mit der Welt - haben wir längst vergessen. Dass wussten wir nur als wir Föten waren. Alles was später kam, wurde dem Zauber des Ur-Bewusstseins geopfert zum Vorteil des Materialismus den man nun als Lösung für alles was man vergessen hat ansieht. Wenn Flow und die anderen Zustände helfen zu erinnern wer und was man einmal war und wie man wurde was man nicht wollte, der man aber immer noch ist und doch vergessen hat, ja dann nützt so ein Flow vielleicht ein wenig. Kommt man aber nicht zur Ur Erinnerung zurück, bietet der Flow nur eine schöne Abreaktion, die sicher auch spass macht, aber einer Evolutionären weiterentwicklung der Menschheit genauso im wege steht, wie Raumschiffe und Zahnpasta. Nein, ich habe nichts gegen Flowisten ;) Hatte selbst einige "Flows", ohne das ich wusste das es mir Flowt :)

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