Konzepte existieren, also existiert Gott
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Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Jannik am 08.07.2012 22:44Wie Darius gesagt hat, dein Ich ist eine Illusion. Wie Morphieus in Matrix, was betrachtest du als Realität, ist es das was du riechst was du fühlst was du siehst oder was du schmeckst, dann ist es nichts anderes als elektrische Signale interpretiert von deinem Verstand. Durch diese Anordnung der Synapsen in deiner Birne, entsteht der Eindruck eines Ichs. Für uns mag das phänomenal klingen, doch die Unendlichkeit hat für uns womöglich noch ganz andere Überraschungen auf Lager wer weiß. "I'm gonna show you a world without borders and boundries, a world where anything is possibly" Neo. In dieser Welt leben wir. Es sind uns keine Grenzen gesetzt. Die Vielfältigkeit der Materie bei unterschiedlicher Anzahl und Anordnung kann manchmal verblüffend sein. So lange wir nicht wissen was sache ist sollten wir den Ball flach halten und keine voreiligen schlüsse ziehen. Wir haben das Glück das genießen zu können was uns das Leben beschert und das sollten wir tun. Auf dem Weg zum Tod müssen wir nicht trist wie eine Spinne in der Ecke sitzen und das Leben an uns vorbeiziehen lassen. Wir haben Emotionen und Gefühle, wir können das Leben bewusst spüren. Ist das nicht ein Segen ^^
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Jann am 16.07.2012 23:32@ Darius
Wieso sollte ich die "Welt"(welche überhaupt?) als "Ganzes" verstehen? Das ist mMn ein typisch menschlicher Zug, er will alles verstehen, alles erforschen - auf Teufel komm' raus! Und was kommt dann am Ende dabei herum? Dass man in der Wissenschaft "Joker" einsetzt, um sich gewisse Dinge zu erklären, welche man eigentlich gar nicht erklären kann, weil man nicht "vorort" ist und richtig beobachten kann.
Ob Du nun die Farbe Grün so empfindest wie ich, ist völlig irreleveant. Denn mir ging es um den materalistischen Sinn und nicht um künstlerische Aspekte - also bitte im Kontext bleiben ;) Und mit Verlaub, ein Baum ist keineswegs sinnlos und diese Tatsache beruht auch keinesfalls auf der menschlichen Natur, allem einen Sinn zu geben. Nur der Begriff "Sinn" oder "Zweck" wurde vom Menschen geschaffen, um etwas Beobachtetes zu beschreiben. Nun hat der Mensch eben auch Fantasie und fragt nach einem Sinn vom "Ganzen", halt auf den Kosmos bezogen usw, welchen er aber noch nicht gefasst hat. Da kann es dann schon mal irrational werden. Aber das kann man nicht mit dem Baum vergleichen. Wenn ein Bewußtsein anfängt allem den Sinn und Zweck abzusprechen, entfernt es sich von dessen Realität. Denn dann hat auch das Universum keinen Sinn, es wäre alles sinnlos.
Objektivität hat was mit den diesbezüglichen Fähigkeiten vom Subjekt zu tun, da kann man mE nach nicht einfach jedem ankreiden, er wäre automatisch zu subjektiv. Und wenn man sowieso nicht an eine Realität glaubt, braucht man überhaupt nicht anfangen über Objektivität zu diskutieren - es wäre nicht logisch.
Die Eule ist nachtaktiv und jagt nachtaktive Lebenwesen, ob das was mit deren Gefühlen für die Temperatur zu tun hat mag ich nicht beurteilen, aber tagsüber wird es wohl auch Jäger geben, denen Eulen gut munden.
Zum Bewußtsein gibt es keinen festen empirischen Stand, es wird geforscht etc pp, aber ich weiß ganz sicher, daß ich eins habe. Nicht jeder Mensch hat dasselbe Bewußtsein, der eine mehr, der andere weniger ... Ich für meinen Teil bin froh, dass meins relativ gut ausgeprägt ist und ich mir meiner Taten und Gedanken bewußt bin. Ja, selbst meine Träume verstehe ich. Man kann da nix festmachen und behaupten, es wäre ein Sinnestäuschung und hey, dass "innewohnende Ich" kann man auch eindämmen.
@ Jannik
Zu dem "Ich" habe ich ja schon meine Meinung geschrieben, von Hollywood halte ich in der Beziehung allerdings wenig. Aber ich gebe Dir in der Hinsicht recht, dass man sein Leben geniesen sollte und der Natur vertrauen. Man weiß es halt nicht, außern vielleicht, dass aus einer Raupe ein Schmetterling werden kann.
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Darius am 17.07.2012 14:31@ Jann:
Wieso Du die Welt als Ganzes verstehen solltest, weiß ich nicht. Meine Motivation die funktionsweise der Dinge, auch der im Gehirn, zu verstehen, entspringt dem Bedürfnis meine Neugier zu befriedigen.
Ich bin mir nicht schlüssig, ob Deine Wahl des Begriffs "Joker" in Bezug auf den menschlichen Erkenntnisdrang auf- oder abwertend gemeint war. Das Einsetzen eines Jokers kann ein Spiel beleben und bereichern, es kann aber auch ein Spiel überraschend abwürgen, was Neumischen der Karten zur Folge haben kann. An die Wissenschaft geknüpft, sind es die getroffenen Grundannahmen (um beim Kartenspiel zu bleiben: die Spielregeln), die jeder Theorie zugrunde liegen. Einmal getroffen, bestimmen sie den Werdegang und Verlauf einer wissenschaftlichen Theorie. Wegen der Unvollständigkeit unseres Wissens muss die Wissenschaft solche Grundannahmen treffen, um die Überprüfbarkeit einer Theorie überhaupt zu ermöglichen. Jedoch spätestens, wenn eine Theorie versagt, müssen ihre Grundannahmen hinterfragt werden. Ob anschließend eine anerkannte Grundannahme um neues Wissen erweitert und bereichert wird (ein das Spiel aufwertender Joker), oder ob sie verworfen werden muss (ein das Spiel abwertender Joker), hängt davon ab, wie die Bobachtungsdaten zu "Spielregeln" einer Theorie passen. Und genau wie beim Kartenspiel ein Joker gegen die Spielregeln aus dem Ärmel gezaubert werden kann, so zaubern uns die Gravitations-Kosmologen viele dunkle Materie-Energie-Joker herbei.
Deswegen entwickeln wir immer wieder neue Experimente, die auf den getroffenen Grundannahmen einer Theorie basieren, um stets immer richtiger beobachten zu können.
Mir ging es ebenfalls darum. Das subjektive Empfinden einer Farbe als grün ist ein Produkt der materiellen (mechanischen) Vorgänge im Gehirn. Relevant ist es insofern, um die Wichtigkeit der Unterscheidung zwischen Realität und Wirklichkeit zu betonen.
Doch. Stelle Dir die Erde ohne Menschen vor. Oder einen anderen Planeten auf dem auch baumartige Gebilde wachsen. Frage an Dich: Welchen Sinn hat ein Baum auf einer menschenfreien Erde? Oder: Welchen Sinn hat ein baumartiges Gebilde auf einem anderen Planeten?
In der Wirklichkeit haben die Begriffe "Sinn" und "Zweck" und "Ziel" eine Bedeutung und werden genauso vielfältig angewandt, wie interpretiert. In der Realität sind sie bedeutungslos.
Die Realität ist durch und durch rational, Irrationalität entspringt unseren Gehirnen.
Wenn ein Bewusstsein anfängt Allem den Sinn und Zweck abzusprechen, entfernt es sich von der Wirklichkeit und nähert sich der Realität.
Jeder Mensch ist naturgemäß subjektiv. Ob er automatisch zu subjektiv ist, kann ich nicht beurteilen.
Man muss an Realität nicht glauben, man kann sie anfassen. Aber das Anzweifeln der Wirklichkeit ist berechtigt, hier spielt Glaube eine Rolle.
Lass knacken! Zeig mal?! So viel ich weiß, wurde noch keins gefunden. Sensation! Wo hast Du es her? Ich weiß, dass selbst bei Experimenten, bei denen Menschen im Augenblick des Todes gewogen wurden, oder lebendig in Behältern eingeschlossen wurden, um herauszufinden, ob ein Bewusstsein, eine Seele, ein Geist nach dem Tod im Behälter eingeschlossen wird, oder sich wiegen lässt, nichts derartiges gefunden wurde. Falls Du echt eins hast, dann mache bitte ein Foto, oder zeichne wenigstens symbolisch auf, wie es aussieht. Ich bin so neugierig auf die Eigenschaften eines Bewusstseins: Wo findet man welches? Woraus besteht es? Ist es teilbar? Falls Du mir ein kleines Stück zur Analyse schicken könntest, würde ich Dir als Dank ein Stück meiner Würde zum Untersuchen zukommen lassen.
Vergesse dabei das Unterbewusstsein nicht. Es hat mehr Einfluss auf Dich, als Du es Dir vorzustellen vermagst. Ich bezweifele es wirklich, dass Du in der Lage bist Dein Unterbewusstsein zu kontrollieren.
Lutz
Gelöschter Benutzer
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Lutz am 19.07.2012 12:04@ Darius
"" Vergesse dabei das Unterbewusstsein nicht. Es hat mehr Einfluss auf Dich, als Du es Dir vorzustellen vermagst. Ich bezweifele es wirklich, dass Du in der Lage bist Dein Unterbewusstsein zu kontrollieren.
Wie schoen beschrieben ! Es freut mich zu lesen wie meine Erfahrungen mit meinem eigen Unterbewusstsein auch bei anderen zu existieren scheinen.
Die Frage die ich mir schon laenger stelle: wie steht es mit dem Einfluss meiner Ratio auf mein Unterbewusstsein auf die Dauer. Ich merke z.B. oft dass mir vom Unterbewusstsein Entscheidungen vorgeschlagen werden die meiner Ratio nicht logisch erscheinen. Doch ist meine Ratio sehr oft nicht in der Lage sich durchzusetzen. Jetzt kommts: Die Erkenntnis hinterher dass meine Ratio sehr wohl recht hatte und mein Unterbewusstsein wieder mal sehr kurzsichtig wahr muesste meiner Meinung nach doch auf die Dauer einen Einfluss auf mein Unterbewusstsein haben. Ich bin wahrscheinlich niet objektiv genug um das statistisch zu bestimmen, aber ich bemerke doch wie schwierig es ist meinem Unterbewusstsein etwas beizubringen.
Es ist mir bekannt dass die meisten vom Unterbewusstsein genommenen Entscheidungen mir garnicht bewusst werden.
Also, kontrollieren kann ich mein Unterbewusstsein nicht, aber kann ich es (auf die Dauer) beeinflussen ?
"" Lass knacken! Zeig mal?! So viel ich weiß, wurde noch keins gefunden. Sensation! Wo hast Du es her? Ich weiß, dass selbst bei Experimenten, bei denen Menschen im Augenblick des Todes gewogen wurden, oder lebendig in Behältern eingeschlossen wurden, um herauszufinden, ob ein Bewusstsein, eine Seele, ein Geist nach dem Tod im Behälter eingeschlossen wird, oder sich wiegen lässt, nichts derartiges gefunden wurde. Falls Du echt eins hast, dann mache bitte ein Foto, oder zeichne wenigstens symbolisch auf, wie es aussieht. Ich bin so neugierig auf die Eigenschaften eines Bewusstseins: Wo findet man welches? Woraus besteht es? Ist es teilbar? Falls Du mir ein kleines Stück zur Analyse schicken könntest, würde ich Dir als Dank ein Stück meiner Würde zum Untersuchen zukommen lassen.
Das kann ich alles unterschreiben. Darf ich dann voorschlagen: Das Bewusstsein ist eine Konstruktion unseres Gehirns. Diese Konstruktion gibt uns das Gefuehl dass wir innerhalb eines begrenzten Rahmens begreifen worum es geht.
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Jann am 22.07.2012 03:39@ Darius
Es ist kein Bedürfnis, sondern ein menschlicher Trieb. Diese Triebe können auch krankhaft werden - womit ich jetzt keinesfalls Dich persönlich meine - aber es ist eine Tatsache, womit wir zu dem angesprochenen Joker kommen:
Ganz genau so war es gemeint - es ist immer sehr wichtig wann und wie man diesen Joker einsetzt. Denn letztendlich muss man auch bereit sein, dem Joker seine Wertigkeit abzusprechen und die Karten neu zu mischen - wie Du es auch schon erwähnt hast. Allerdings sollte man darauf achten, dass nicht zuviele Joker ein Spiel bereichern, denn das macht es schlecht.
So wie bei den "schwarzen Löchern"?
Er würde Tieren eine Lebensgrundlage bieten und von der Photosynthese hast Du ja sicher auch schon was gehört ...
Realität, Wirklichkeit - was willst Du mir sagen? Wenn man objektiv ist(was entsprechendes Wissen - beruhend auf Tatsachen - voraussetzt), ist man zugleich in der Realität! Man spinnt sich nichts dazu, sondern geht von bloßen Tatsachen aus. Alles andere überlasse ich den Philosophen - sollen sie weiter darüber diskutieren und noch "1000 weitere Begrifflichkeiten" erfinden, welche eigentlich nur eine Tatsache aus verschiedenen subjektiven Standpunkten beschreiben.
Das kann man nicht verallgemeinern.
Aha, Du hast den Trieb zu forschen und sprichst der Realität einen Sinn und Zweck ab.
Es kommt ganz auf den Menschen an, man kann einfach nicht alle in einen Topf schmeißen.
Wieder dieser Tanz mit den Begrifflichkeiten! Klar gibt es verschiedene Wahrnehmungen der Wirklichkeit/Realität, aber letztendlich trifft man sich eben auf dem Boden der Tatsachen. Wer das nicht kann, hat wohl kein richtiges Bewußtsein, sondern lebt eher unterbewußt, um seinen "Stand" nicht zu verlieren.
...
[...]
Wenn man nicht weiß, wonach man suchen soll, ist es sehr müßig, etwas zu finden. Außerdem habe ich nicht behauptet, dass mein Bewußtsein ein erfassbares Objekt wäre - mach' mal bisschen halblang!
Das glaube ich Dir aufs Wort.
@ Lutz
Ganz genau! Es heißt nicht umsonst "Der innere Schweinehund".
Ja - Du mußt dir stets Deiner Handlungen bewußt sein, sie quasi immer im Augenblick fassen und beurteilen können. Du mußt Dich selbst "objektiv sehen" können. Umso besser man das beherrscht, desto mehr profitiert das Unterbewußtsein davon. Man kippt quasi die "Waage" ;O) Dazu bedarf es allerdings auch einer "gesunden Moral", ab vom Eigennutz und dem ganzen Firlefanz um sich selbst auf Biegen und Brechen darüber zu profilieren. Man muss wissen wer man ist.
Lutz
Gelöschter Benutzer
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Lutz am 22.07.2012 10:23@ Jann
"" Ja - Du mußt dir stets Deiner Handlungen bewußt sein, sie quasi immer im Augenblick fassen und beurteilen können. Du mußt Dich selbst "objektiv sehen" können. Umso besser man das beherrscht, desto mehr profitiert das Unterbewußtsein davon. Man kippt quasi die "Waage" ;O) Dazu bedarf es allerdings auch einer "gesunden Moral", ab vom Eigennutz und dem ganzen Firlefanz um sich selbst auf Biegen und Brechen darüber zu profilieren. Man muss wissen wer man ist.
Mich selber ojektiv sehen, ja das uebe ich. Ich habe einen kleinen Helikopter, sehr schoen, mit Ledersessel, damit steige ich machmal auf bis in eine obere Ecke des Zimmers, dann schau ich runter und seh mich da unten herumlaufen und Unsinn treiben. Aber Scherz bei Seite, das ist sehr wichtig finde ich. Ueber den Eigennutz, da gebe ich Dir sehr recht. Ich habe bemerkt, wenn ich mit einem Problem anderer konfrontiert werde und um Hilfe gebeten werde, dass das zur Seite setzen jeglichen Eigennutzes der objektiven Betrachtung und damit der Loesung zugutekommt.
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Darius am 22.07.2012 20:27@ Lutz:
Du schriebst:
Vielen Dank für diese positive Bewertung! Deutsch ist nicht meine Muttersprache, daher freut es mich immer wieder aufs Neue, wenn jemand meine Texte schön findet.
Dann schriebst Du weiter:
Fähigkeiten, wie zum Beispiel Zweirad fahren oder häkeln, müssen bewusst erlernt werden. Es liegt daran, dass der Mensch erst paar Jahrhunderte Zweirad fährt, beziehungsweise häkelt und diese Fähigkeit über den kurzen Zeitraum nicht zum Bestandteil unsere Meme, beziehungsweise Gene werden konnte.
Als Gegenbeispiel zu Zweirad fahren oder häkeln kann schwimmen genannt werden. Alle Neugeborenen können schwimmen, ohne es bewusst gelernt zu haben. Anscheinend war der evolutionäre Verlauf so vonstatten gegangen, dass die Fähigkeit zu schwimmen für die Vorfahren der Menschen relevant war. Interessant ist dabei, dass Neugeborene, falls sie nicht regelmäßig durchs Wasser kreuzen, diese Fähigkeit schnell verlernen.
Auf der evolutionären Ebene bedarf es Jahrmillionen, bis erlernte und über Generationen ausgeübte Tätigkeit zu einem Mem oder Gen wird, beziehungsweise bis sie "vergessen" wird und gegebenenfalls neu erlernt werden muss.
Ich kann mir vorstellen, dass wenn alle Menschen über einen langen Zeitraum zu einem Kollektiv von Zweiradfahrern und Häklern werden würde, Neugeborene diese Fähigkeit nicht bewusst lernen müssten. Auf jeden Fall findet auf der evolutionären Ebene einer Art Rückkopplungsprozess zwischen Organismen und ihrer Umwelt.
Einen ähnlichen Rückkopplungsprozess sprichst Du mit Deiner Frage an, nur dass dieser nicht zwischen einem Organismus und seiner Umwelt stattfinden soll, sondern zwischen dem Bewusstsein und Unterbewusstsein. Es liegt tatsächlich nahe, eine Interaktion und gegenseitiges Beeinflussen zwischen dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein zu behaupten (ein Gespräch mit sich selbst zu führen), jedoch ist dies meiner Meinung nach eine irrtümliche Vorstellung.
Deine Aussage:
widerspricht sich. Wie kannst Du wissen, dass Dein Unterbewusstsein kurzsichtig war, wenn es doch gerade die unterbewussten Vorgänge sind, die sich dem Bewussten entziehen. Du hebst somit das Unterbewusstsein auf die Ebene des Bewussten, wodurch Du nicht mehr vom Unterbewussten sprechen darfst. Jann sprach vom "Kippen einer Waage" oder einem "inneren Schweinehund". In Bezug auf Realität ist beides Nonsens. Eine Entscheidung, eine bestimmte Handlung durchzuführen, hat Dein Gehirn längst getroffen, noch bevor Dein Gehirn dazu kommt Dir vorzugaukeln, es gäbe was abzuwägen oder "einen inneren Schweinehund" zu besiegen. Nicht umsonst heißt es: "Der erste Gedanke ist meistens der beste", oder um es im Sinne von Murphys Gesetz auszudrücken: "Ich wusste es, dass es so kommt!"
Übrigens: meimuna schrieb im Forum zum Thema Meme und Memetik bereits unter dem Titel "Memetik".
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@ Jann:
Du schriebst:
Irgendwie widersprüchlich das Ganze. Mir wirfst Du begriffliche Spitzfindigkeit beim Unterscheiden zwischen "Wirklichkeit" und "Realität" vor, aber selber versuchst Du die miteinander verwandten Begriffe "Bedürfnis" und "Trieb" abzugrenzen.
Jann schrieb:
Dass die Gravitations-Kosmologen sich bemühen Objekte zu finden, die nicht existieren können, ist wahrlich eine amüsante Angelegenheit.
Jann schrieb:
Hier bestätigst Du selbst, wie realitätsfremd es ist, den Dingen einen Sinn und Zweck anzukreiden und dass beides tatsächlich (auf Tatsachen beruhend) Bestandteile der Wirklichkeit des Einzelnen sind, aber nicht der Realität. Zwar habe ich von Photosynthese schon was gehört, aber es ist mir nicht geläufig, dass ein Dendrit Photosynthese betreibt und Tieren eine Lebensgrundlage bietet.
Jann schrieb:
Indem ich zwischen beiden Begriffen unterscheide, versuche ich Dir zu verdeutlichen, dass der Mensch die Fähigkeit das Reale zu begreifen erst dann entwickelt, wenn er seine im Gehirn zusammengestrickte Wirklichkeit hinterfragt. Ist man dazu nicht in der Lage, so kann es schnell passieren, dass die im Kopf entstandenen Gedankenkonstrukte (bewusst oder unbewusst - spielt keine Rolle) nicht als realitätsfremd bewertet werden können. Aus diesem Grund gibt es Menschen, die an Einhörner, Engel oder Götter glauben und meinen, diese abstrakten Konzepte wären ein Teil der Realität. Der Titel dieses Threads steht stellvertretend dafür.
Jann schrieb:
Zur Erinnerung: Die Realität ist durch und durch rational, Irrationalität entspringt unseren Gehirnen. Hier wird nichts verallgemeinert, sondern differenziert.
Jann schrieb:
Beide Aussagen sind korrekt. In meiner Neugier finde ich den An"trieb" zu forschen und damit dies möglichst objektiv erfolgt, stelle ich meine subjektiven Wertungen, die Bestandteil meiner Wirklichkeit sind, soweit es geht in den Hintergrund.
Jann schrieb:
Ich frage mich, wie Du zu der Behauptung kommst, ich könnte auf Basis meiner Aussage "jeder Mensch ist naturgemäß subjektiv" nicht alle Menschen in einen Topf schmeißen. Selbstverständlich kann ich das, weil Subjektivität eines jeden Menschen natürlich (naturgemäß) ist.
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Quellen:
Kalkdendrit: Website hier, Bild hier
Eisdendrit: Website hier, Bild hier
Zinkdendrit: Website hier, Bild hier
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Jann am 23.07.2012 01:19@ Lutz
Das ist relativ. Denn Du kannst, während du anderen hilfst, etwas lernen - es würde dir somit etwas nützen. Man muss da ganz klar differenzieren, daher auch meine Anmerkung zur gesunden Moral. Die muss man nämlich erst mal erkennen. Hilfestellung bedarf zudem nicht immer Objektivität. Es ist eben verzwickt.
@ Darius
Vielleicht sollten wir für einen gesunden Diskurs gewissen Begrifflichkeiten auch EINE Bedeutung zuweisen ;p
Ein Bedürfnis ist nichts weiter als ein Wunsch ... Begriffsduselei unso ...
Ein Trieb ist etwas angeborenes, wie das von Dir erwähnte Schwimmen der Babys. Es ist ein Überlebenssinn, welchen man verlernt(im Bezug aufs Schwimmen), weil es später bewußt wird, dass man im Wasser ertrinken kann, oder auch nicht ...
Das glaube ich nicht. Denn dann wären wir ganz anders.
Du verstehst es nicht, weil Du es nicht kannst. Es kann nicht sein, was nicht sein darf ™
Ist Dir noch niemals etwas bewußt geworden, was Du vorher unterbewußt getan hast?!
Sehr lustig, wirklich! Bergriffsduselei, nichts weiter! Kommt da noch mehr, oder ist das alles, was Du zu bieten hast? Zur Erinnerung: Es ging um Bäume in der Natur und Du kommst jetzt mit solchen Verdinglichungen, um Dich aus der Affäre zu bringen. Sehr geistreich! Da vergeht einem normalerweise die Lust auf den Diskurs, aber schauen wir mal.
Ich weiß was Deine Intention ist, aber mir ist das schlicht zu "kompliziert"(im Sinne von Zeitverschwendung). Man kann sagen: Meine Realität, geschaffen durch meine Auffassung der Wirklichkeit. Man kann aber auch sagen: Meine Wirklichkeit, geschaffen durch meine Auffassung der Realität. Nun hat man aber ein Problem. Nämlich das von Dir erwähnte "Reale". Was ist das, wer definiert das? Richtig, wir, wir Menschen definieren es! Es ist menschliche Realität und keine absolute! Also kann man nur davon ausgehen, von dem tatsächlichen Wissen der Menschheit über "die Dinge", alles andere treibt einen nur in den Wahnsinn - man kommt keinen Meter weiter. Empirische Theorien beruhen ja auch auf diesem Wissen, es sind keine Fantastereien. Und lassen wir bitte diesen abstrusen "transzendentischen" Einhorn-Quatsch beiseite, da es wohl für uns beide etwas völlig irrationales ist :)
Siehe oben
Das ist aber kein Grund nicht nach einem Sinn zu fragen. Fragen kostet immerhin nichts.
Korrekt - aber nicht jeder Mensch muss aus seiner Subjektivität heraus handeln. Ein Punkt, von dem die meisten Menschen wohl noch sehr weit entfernt sind, vor allem in der westlichen Welt.
Lutz
Gelöschter Benutzer
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Lutz am 24.07.2012 11:22@ Jann
"" Das ist relativ. Denn Du kannst, während du anderen hilfst, etwas lernen - es würde dir somit etwas nützen. Man muss da ganz klar differenzieren, daher auch meine Anmerkung zur gesunden Moral. Die muss man nämlich erst mal erkennen.
Ich begreife Deine Ausfuehrungen sehr gut und koennte uns die Sache einfach machen und sagen: ja ich kann das unterschreiben. Doch da wir hier sind um etwas von einander zu lernen, sollte ich mMn meine Nuancen hinzufuegen. . (Ich habe kuerzlich von Raphael etwas fuer mich wichtiges gelernt, naemlich das die Definitionen dazu dienen mich gegenueber anderen verstaendlich zu machen)
Was Du die gesunde Moral nennst, nenne ich Weisheit Meine Absicht ist jedenfalls Entscheidungen zu treffen die in meinen Augen weise sind. Natuerlich kann ich mich irren, aber es geht um die Absicht. Wenn ich falsch liege bin ich zumindestens noch Teil der Statistik
'''' Hilfestellung bedarf zudem nicht immer Objektivität.
Erklaere mir das doch bitte mal naeher, um sicher zu stellen was Du meinst
Lutz
Gelöschter Benutzer
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Lutz am 25.07.2012 13:01@Darius
'''' Einen ähnlichen Rückkopplungsprozess sprichst Du mit Deiner Frage an, nur dass dieser nicht zwischen einem Organismus und seiner Umwelt stattfinden soll, sondern zwischen dem Bewusstsein und Unterbewusstsein. Es liegt tatsächlich nahe, eine Interaktion und gegenseitiges Beeinflussen zwischen dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein zu behaupten (ein Gespräch mit sich selbst zu führen), jedoch ist dies meiner Meinung nach eine irrtümliche Vorstellung.
warum sollte das eine irrtuemliche Vorstellung sein?
"" widerspricht sich. Wie kannst Du wissen, dass Dein Unterbewusstsein kurzsichtig war, wenn es doch gerade die unterbewussten Vorgänge sind, die sich dem Bewussten entziehen. Du hebst somit das Unterbewusstsein auf die Ebene des Bewussten, wodurch Du nicht mehr vom Unterbewussten sprechen darfst. Jann sprach vom "Kippen einer Waage" oder einem "inneren Schweinehund". In Bezug auf Realität ist beides Nonsens. Eine Entscheidung, eine bestimmte Handlung durchzuführen, hat Dein Gehirn längst getroffen, noch bevor Dein Gehirn dazu kommt Dir vorzugaukeln, es gäbe was abzuwägen oder "einen inneren Schweinehund" zu besiegen. Nicht umsonst heißt es: "Der erste Gedanke ist meistens der beste", oder um es im Sinne von Murphys Gesetz auszudrücken: "Ich wusste es, dass es so kommt!"
natuerlich werden uns nach meiner groben Schaetzung mindestens 90% der unterbewussten Entscheidungen nicht bewusst. Ich referiere an die Vorgaben des Unterbewustsein die uns bewusst werden. Benjamin Libet hat beobachtet dass zwischen des bewusstwerdens des unterbewussten Vorschlags und der Ausfuehrung noch 0,3 Sekunden liegen. Und da liegt genau meine Frage. Die Zeit ist kurz. Und der Einfluss der unterbewussten Vorgabe stark. Aber ich koennte mich noch anders entscheiden?
Ich bewundere Deine Logik im allgemeinen. Vieleicht kannst Du mir mit dieser Frage, die mich seit langem sehr beschaeftigt , weiter helfen.