Moderner Glaube
Erste Seite | « | 1 | 2 | 3 | 4 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
EyDrian
Gelöschter Benutzer
Re: Moderner Glaube
von EyDrian am 23.07.2014 12:26Ich möchte den Plan B der Wissensmanufaktur als langjährige Übergangslösung ins Spiel bringen.
Z.Zt. bin ich auch der Meinung wie die Zeitgeistler, dass nur der Verzicht auf Patente und die "Freigabe" geistigen Eigentums eine Veränderung bringen können. Viele Ideenhaber werden lt. VTs ja ziemlich reich oder ziemlich tot angetroffen. Ist halt ein 200 Billionen Dollar Sparschwein(fossile Primärenergieträger).
Re: Moderner Glaube
von Phil am 23.07.2014 14:04@ju3iane
Re: Moderner Glaube
von 1Alexander am 23.07.2014 22:26@EyDrian
Davon Kann ich nur dringende abraten. Andreas Popp ist ja mal ganz kurzweilig. Aber Plan B ist erstens nur erbärlich schlecht geklaut bei der Geldreformidee. Diese ist wissenschaftlich sehr gut bearbeitet, so dass es keinen Grund gibt, eine Alternative am Küchentisch auszuhecken.
Zudem erwähnen die Typen Gottfried Feder lobend und sein Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft, was schon inhaltlich überhaupt nichts hergibt. In späteren Schriften erklärte Feder, dass seine Kritik am Kapital, sich natürlich nur auf jüdisches Kapital bezieht.
Angreifbarer kann Plan B sich nicht mache. So dumm kann m. M. n. keiner sein. Da ist der Ablehnungsgrund bereits eingebaut. Und das ist wohl das Ziel der Übung, alternative Geldsysteme insgesamt zu diskredietieren.
Am Ende stufe ich Popp als Desinfoagenten oder Agent Provocateur ein. Eine andere Erklärung finde ich nicht.
Auch Zeitgeist fällt bei mir in diese Schublade
Re: Moderner Glaube
von wl01 am 23.07.2014 22:56Also irgend einen vergleichbaren Standardwert für die Umwandlung von Gütern und Leistungen muss es schon geben.
Und ein noch größeres Missverhältnis gibt es zwischen den Banknoten und dem "virtuellen Geld", sprich dem, was zwischen den einzelnen Konten rein auf Befehl eines Rechners hin und her transferiert wird. Kaum wird noch "echtes Geld" zum Kauf von Gegenständen verwendet. Es genügt lediglich ein OK zum Transfer über die Bankomatkarte und ein Virtueller Wert wird von einem Konto auf ein anderes übertragen, ohne dass ein tatsächlicher reeller Wert übertragen werden. Alles funktioniert rein virtuell. Wenn man alle weltweiten Transaktionen zusammenzählt, müsste es rund das rund 100ertfache an Papiergeld geben. Also auch hier gibt es eine gigantische Unterdeckung.
MfG
WL01
PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?
Re: Moderner Glaube
von 1Alexander am 23.07.2014 23:00@Phil
Zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet. Und wie so häufig hast Du recht. Geld vereinfacht den Handel und ist m. M. n. nicht zu ersetzen. Das einzige Problem unseres Geldwesens ist die eingebaute Halbwertzeit und der Zinseszinseffekt. Bisher liegen aber kein wirklich praktikablen Alternativen vor. Eine goldgedeckte Währung ist nicht wirklich besser, als unser heutiges Fiatgeld. Das zeigt schon die Geschichte.
Wirklich ausgesprochen lesenswert hierzu: Karl Walker - Das Geld in der Geschichte, leider nur antiquarisch erhältlich und recht teuer.
Geldlose Systeme, etwa Verechnungssysteme oder ähnliches, weisen strukturelle Fehler auf, welche schnell zum Kolaps führen könnten. Ebenso habe ich noch von keiner Umlaufsicherung gelesen, welche praktisch funktionieren würde, es sei denn ich will den totalitären Apperat, was wiederum kein Garant darstellt. Das Hauptproblem bei allerlei Alternativen ist, dass es einen Neustart des Systems bedarf. Das ist utopisch, da sich weltverbesserische Experiment mit ungewissen Ausgang von allein verbieten (hat es alles schon gegeben, häufig mit desaströsen Folgen). Allerdings gibt es derzeit gewisse interessante Entwicklungen zu beobachte, was natürlich am erwarteten Kollaps des derzeitigen Geldsystems liegt.
Natürlich habe ich eine praktikable Alternative entwickelt, was sicherlich viele behaupten. Der einzige Unterchied besteht darin, dass meine konsistent, idiologiefrei und transformatorisch ist.
Re: Moderner Glaube
von 1Alexander am 23.07.2014 23:37@wl01
Gold oder ähnliches hat lediglich den Vorteil, dass es sich nicht unbegrenzt vermehren läßt. Dafür treten dann andere Problem auf, nähmlich die Verknappung des Geldes durch Verschatzung (Sparen). Insofern nicht ständig progressiv neues Gold in Umlauf kommt, etwa durch Bergbau oder Eroberungen, kolabiert ein solches System ebenso. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, wurden schon historisch frühzeitig solche gedeckten Systeme durch "Wechselsysteme" ergänzt und erweitert.
Insbesondere gibt es bisher keine klare Definition oder Analyse, was viturelles Geld überhaupt sein soll.
Hier muß man klar trennen zwischen Verrechnungseinheiten, welches unterfüttert oder nicht unterfüttert sind, durch ein "einlösbare" Rücklage. Diese kann heutzutage auch viturell sein.
Man kann das auch anders ausgedrückt: der Gradmesser für echtes oder scheinbares viturelles Geld liegt im Grad der Geltung bzw. der allgemeinen Akzeptanz.
Im Prinzip wird jeder Schuldschein zu Geld, wenn es im breiten Maß akzeptiert wird. Man umwölkt das gern mit den Begriff Annahmezwang, was meiner Meinung nach aber ein Fehlansatz ist. Das beinhaltet die Definitionshoheit durch eine Instanz oder Gruppe, was in die Hose geht.
Wie oft das Geld umläuft ist relativ egal. Insofern ist ein scheinbare Missverhältnis zwischen transfierierten Geld und tatsächlichen Geld kein Problem.
Insofern nicht alle gleichzeitig "einkaufen" wollen. Dann zeigt sich sehr schön, dass Geld in jedem Fall Schuldschein der Allgemeinheit zugunsten des Inhabers darstellt. Das kann auch bedeuteten, dass dieser nicht mehr akzeptiert wird. (Es gibt gute Gründe, dass dies recht und billig ist)
Das Problem unseres Geldwesen ist aber, dass dieser Umstand verschleiert wird. Oder es wird versucht, dieses Faktum wegzukonstruieren, worin das ganze Dilema begraben liegt. Ein vernünftiges Geldsystem muß diese Tatsache einfach akzeptieren und integrieren. Es gibt unwiderlegbare Belege, dass sowas funktioniert. Es gibt Dogmen über Geldmengensteuerung, dem ausgewogenem Verhältnis von Geld und angebotenen Leistungs usw. Auch das sind eindimmensionale Fehlansätze.
Aber ich komme ins schwafeln.
EyDrian
Gelöschter Benutzer
Re: Moderner Glaube
von EyDrian am 24.07.2014 00:29Prof. Joseph Huber von der Uni Halle Wittenberg, der auch die Vollgeldreform befürwortet, sagte zum Verhältnis Notenbankgeld zu Giralgeld ca. "1:60".
Das Problem am Schuldgeldsystem ist einfach, dass die 5 + x % Gewinn nicht ewig reinzuholen sind(Zinseszins), auch nicht wenn man in Länder einmarschiert und die Rohstoffe quasi umsonst bekommt.
Re: Moderner Glaube
von wl01 am 24.07.2014 06:56Hallo 1Alexander!
Sollte dies nicht mehr möglich sein -und exakt das passiert nunmehr bei den meisten "Ostgeschäften"-, dann sind diese Forderung bis auf Null abzuschreiben und auf einmal fehlt dieses "virtuelle Geld" und der Staat muss bei den Banken eingreifen!
Um jedoch "frisches Geld" zu beschaffen muss der Staat wiederum bei den Banken Kredite aufnehmen, womit das fiktive "virtuelle Geld" gigantische Ausmaße ohne Bedeckung ausmacht.
Man kann natürlich annehmen, dass es sich in Summe wieder ausgleicht, vielleicht.
Wie in dem Witz in dem jeder dem anderen 5 Euro schuldet und diese dann herumgereicht werden und am Ende keiner etwas davon hat.
Oder die Frage eines Spekulaten an den Bankfachmann:
"Und durch die Wirtschaftskrise ist mein ganzes Geld futsch?"
MfG
WL01
PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?
Spacerat
Gelöschter Benutzer
Re: Moderner Glaube
von Spacerat am 24.07.2014 08:08Hallo wl01:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/530889/Schuldentilgung-auf-Griechisch
Da haben bloß alle etwas davon... sie sind ihre Schulden los. Funktioniert prächtig, wie man sieht...
Re: Moderner Glaube
von 1Alexander am 24.07.2014 18:03@wl01
Klar. Das sind aber alles nur Folgeerscheinungen. Ursprünglich war Papiergeld nur ein Inhaberpapier zum Einlösen von Gold.
Das konnte auch weitergeben werden. EDV-Geld war dann wiederum nur ein Buchung, welche mit Papiergeld unterlegt waren.
Und tatsächlich habe ich vor 25 Jahren Bankräume mit schier unvorstellbaren Mengen an Bargeld mit eigenen Augen gesehen.
Dieses EDV-Geld kann in Rahmen von Transaktionen beliebig oft hin- und her gebucht werden, ohne das sich die Menge an Bargeld ändert. Schwierig wird es, wenn folgender Geldschöpfungsprozess stattfindet: das Leihen von der Zentralbank (Kasse an Verbindlichkeiten_EZB) und dann das Verleihen (Forderungen_Kreditnehmer an Kasse). So wird tatsächlich Geld virtuell geschöpft.
Das ist dann das Schuldgeldsystem. Hierbei gibt es ein Problem für 100 Euro verliehenes Schuldgeld müssen 100 + x% zurückgezahlt werden, was ja im System nicht vorhanden ist. Es muß erneut geschöpft werden.
Ob es sich bei dem EDV-Geld noch um durch Hinterlegung um gedecktes Geld oder um Luftgeld handelt ist eigentlich unerheblich, da auch Papiergeld im gewissen Sinn ebenso virtuell ist.
Es ergibt sich systembedingt eine künstliche (ich sage unnatürliche*) 1:1 Konvertierung, was auch das Papiergeld im Zweifelsfall mit in den Abgrund reißt.
Daraus ergibt sich auch ein Wachtumszwang, da die Zinsen erwirtschaftet werden müssen. Die Alternative ist die Senkung des Lebensstandards, was sich nicht beliebig ausdehnen läßt. Das herumlaufene Geld sucht demnach Anlagemöglichkeiten, was sich mittlerweile zum hellen Wahnsinn entwickelt hat.
Aber da ist nicht neu: Tulpenmanie.
Interessant ist die Tatsache, dass für dieses System Schuldner benötigt werden. Die besten Schuldner sind immer noch die Staaten. Es ist somit eine logische Funktion des Staates den Leuten viel Geld abzuköpfen, es unproduktiv rauszuhauen (Siehe Teilchenbeschleuniger) und sich trotzdem immer weiter zu verschulden.
Würde der Staat anders handeln und seine Schulden tilgen, würde das System sofort crashen. So kann man die Sache noch vor sich her schieben und auf ein Wunder warten.
Um bei deinem 5 Euro-Beispiel zu bleiben. Stell dir eine Insel mit 10 Produzenten/Händlern vor, welche ihre Waren tauschen wollen. a) jeder hat 5 Euro einstecken und geht damit für 5 Euro einkaufen und verkauft seine Waren auch für 5 Euro. Am Ende haben alle gekauft und verkauft und jeder hat wieder seine 5 Euro einstecken. b) es gibt nur ein 5 Euro Stück, womit der Erste kauft und verkauft usw., am Ende haben wieder alle für 5 Euro gekauft/verkauft und der erste hat sein 5 Euro wieder.
Insgesamt wurden waren im Wert von 50 Euro umgeschlagen, wobei die Geldmenge bei a) 50 Euro, bei b) 5 Euro beträgt.
Soviel zum angeblichen Verhältnis von Geldmenge zur Nachfrage. Gleichzeitig dient es als Beispiel, dass die Betrachtungen zu Geldbeständen müßig sein können. Da ist alles zu kurz gedacht. Tatsächlich liegt das Problem woanders.
*Zusammenfassend mächte ich aber auf das Kernproblem hinweisen.
Die 1:1 Bindung von EDV-Luftgeld zu Bargeld ist ein Anachronismus. Sowas hat es aber auch schon im Goldsystemen gegeben. Da waren es eben die Wechsel. Führt man diesen Gedanken weiter, dann müßte zu eine stabilen Grundwährung eine konvertierbare Schuld/Sparwährung geben, welche entsprechend abgewertet wird. Tatsächlich sind solche Komplementärwährungen wieder in der Diskussion, allerdings auch in anderen Problemstellungen. Das hat es früher schon gegeben, als es Kupfer-, Silber- und Goldstückelungen gabe, welche nicht nur nach festen Umstauschsätzen verrechnet wurden.
Dazu kamen auch Landes- oder Lokalwährungen, welche auch anders gewichtet wurden. Die Geldwechsler hatte damals eine wichtige Regulierungsfunktion.
Wie aktuell diese Überlegungen sind, zeigt sich sehr schön bei Bit-Coin. Ein Kritikpunkt am Bit-Coin war, dass weitere Bit-Coin-Systeme zu einer Ausweitung der Geldmenge führen würden. Tatsächlich sind solche Systeme entstanden ohne das der Bit-Coin inflationiert wurde. (Siehe mein 5 Euro-Beispiel) Insofern sattelt die ganze Geldtheorie das Pferd von hinten auf.
Ein Wechselkurs von vielen konvertierbaren Währungen wäre n. m. M somit ein wichtiges Intrument. Das will ich aber hier nicht weiter ausführen. Die Entwicklung ist ganz klar zu beobachten. Immerhin sind mit dem Internet elektronsiche Verrechnungssystem entstanden, was im Grunde parallele Währungen sind, welche sich ganz klar abkoppeln lassen.
Was unterscheidet beispielsweise Bonusmeilen vom o. b. Fiatgeld. In Wirklichkeit nichts. Es ist auch für Binnenhandel (ich meine das nicht lokal) unerblich ob anderswo Binnenhandel stattfindet. Das schafft keine Inflation. Maßgeblich für eine
Währung ist inwieweit die Mehrheit vertrauen in dieses hat und bereit ist, dafür Leistungen abzugeben. Hier müssen Selbstregulierungsmechnismen wirken, was auch unzweifelhaft passieren wird.