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ar-iomar

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Re: Satire – Schwarze Zitronen

von ar-iomar am 12.11.2012 11:18

Oh, mein Lieber, das ist köstlich. Mit deinen Worten geschrieben, klingt alles einfach - wundervoll.

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Re: Essai: Die Wahrheit ist eine Lüge

von ar-iomar am 09.11.2012 13:57


Ich bewundere deine Art des Denkens. Du vermittelst nicht nur trockene Fakten, sondern erzählst sehr unterhaltsam. Es ist mir ein Vergnügen, deine Beiträge zu lesen. Bei diesem hier habe ich mich köstlich amüsiert.  

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Re: Eine kurze Einführung in das Meta-Modell der Sprache

von ar-iomar am 23.05.2012 14:57

Hallo Wissbegierige.


Immer wieder ertappe ich mich dabei, gegen das Meta-Modell der Sprache zu verstoßen. Ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, ohne Verletzung dieses Modelles mündlich oder schriftlich zu kommunizieren? Von unserem heutigen Entwicklungsstand aus betrachtet, glaube ich das nicht. Wir sind zwar bemüht Objekte, Aspekte, Handlungen usw. immer präziser auszudrücken, doch führt das oft nur zu einem größeren Durcheinander. Begriffe werden durch ihre Bedeutungs-Überfrachtung abstrakter und nicht präziser. Unser heutiges Deutsch ist eine recht exakte Sprache. Wir können uns mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln in den meisten Fällen klar verständigen. Die Werkzeuge Schrift und Sprache erlauben uns dies. Fremd- und Lehnworte helfen uns dabei. Die Lebendigkeit der Sprache sorgt für eine ständige Anpassung. Das ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kommen wir in die erfreuliche Lage, uns immer präziser ausdrücken zu können. Andererseits sorgt die ungenügende Beherrschung fremder oder eingedeutschter Begriffe für Konfusion in Schrift und Sprache. That makes sense. Ja. Im Englischen ist das richtig. Im Deutschen „macht das aber keinen Sinn", sondern es ergibt einen solchen. Hier passt sich die lebendige Sprache einer fehlerhaften Übersetzung an. Noch wird dies in den Sprachlehrbüchern vermerkt. Aber es kann sein, dass es schon in wenigen Jahren auch im Deutschen einen „Sinn macht" und keinen solchen mehr ergibt.

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Re: Automatische Verhaltensmuster und konditionierte Reflexe/Das Unterbewusstsein

von ar-iomar am 23.05.2012 12:35

Hallo Norman,

ich danke dir für diesen wieder sehr gelungenen Artikel. In einem Punkt möchte ich deine Aussage:

ZA „Ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Computer und dem Gehirn ist die Art wie Wissen gespeichert wird. Auf einem Datenträger für einen PC kann man nur eine bestimmte Anzahl an Informationen hinterlegen, irgendwann einmal ist dieser voll. Mit jeder Erfahrung die du im Leben machst, verändert sich die Struktur deines Gehirnes, in dem Moment an dem du dich an etwas Erinnerst, veränderst du auch diese Erinnerung. Diesem Prozess liegt kein Limit zugrunde, somit ist das Wissen was man sich aneignen kann unbegrenzt." ZE

präzisieren. Wir wissen nur scheinbar, ob wir uns Informationen unbegrenzt aneignen können. Diese Vermutungen sind nur während der Lebensdauer des Gehirns (und dessen Besitzers) aussagekräftig. Sollte es uns eines Tages gelingen, ein Gehirn über sehr langen Zeitraum am Leben und am Lernen zu halten, wird eine zeitlich recht ausgedehnte Testreihe bestätigen oder widerlegen, ob das Gehirn unbegrenzt lernfähig ist. Jedenfalls vielleicht. Daher ist der Vergleich zwischen Festplatte und Gehirn in der Tat heute gar nicht so abwegig.

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endlich oder unendlich?

von ar-iomar am 07.05.2012 15:21


Es stimmt, Raphael,

meine Frage, ob das Periodensystem die Unendlichkeit erklären kann, ist womöglich müßig. Für mich ist diese Frage sowohl im Hinblick auf die Physik als auch auf die Philosophie interessant. Sollte ich damit gegen die bestehende Themenregel verstoßen, spreche ich den Gedanken hier nicht mehr an.

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endlich oder unendlich?

von ar-iomar am 05.05.2012 13:48

Guten Tag, Wissbegierige.

Wenn ich unser Wissen über das Endliche und Unendliche überprüfe, dann versuche ich zu sammeln, was bekannt ist. Hierbei vertrete ich die Meinung, dass keines der bisher existierenden Weltbilder komplett richtig oder komplett falsch ist und womöglich sein kann. Wenngleich mir das Plasmaversum bisher das am wahrscheinlichste Modell des Universums zu sein scheint, so schöpfen wir doch auch hier hauptsächlich aus den uns bekannten Fakten. Wir beobachten, berechnen und vergleichen; wir arbeiten dabei nur mit einem Teil sicherer Daten, ansonsten mit Wahrscheinlichkeiten. Wie wichtig ist hier das Verständnis von einer Endlichkeit oder Unendlichkeit des Universums? Physikalische Gesetzmäßigkeiten wären keine solchen, wenn sie nur ab und zu ihre Gültigkeit besäßen. Wir können davon ausgehen, dass sie überall wirken. Tatsächlich?

Wie viele Elemente enthält unser Periodensystem? 1869 bestand unser bekanntes Universum aus 63 Bausteinen und einigen Vermutungen. 1945 erweiterten wir unser Wissen auf 92 und heute haben wir 118 Elemente. Gehen wir von einem endlichen „Gebilde" aus, werden wir irgendwann eine Antwort auf unsere Fragen bekommen können. Gehen wir von einer Unendlichkeit aus, werden wir vielleicht niemals erfahren, ob unser Weltbild stimmt. Die Frage, auf die ich gerne eine Antwort hätte, ist: Kann das (unser) Periodensystem die Unendlichkeit erklären?



periodensystem-der-chemischen-elemente.png

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Re: Gibt es die Gravitation überhaupt?

von ar-iomar am 04.05.2012 12:40

Guten Morgen, Wissbegierige.

In diesem Forum kam immer mal wieder der Begriff „Unendlichkeit" ins Spiel. Und so möchte ich Janniks Bemerkung zum Anlass nehmen, mir einige Gedanken darüber zu machen.

Offen gestanden, habe ich einige Schwierigkeiten mir eine räumliche und teilweise eine zeitliche Unendlichkeit vorzustellen. Es ist nachvollziehbar, dass sich die Philosophen und Theologen dieses Themas annahmen. Die Begriffe „altern", Abnutzung" und „Wandlung" scheinen so gar nicht mit einer Unendlichkeit zu harmonieren. Alle Weltbilder, von denen ich gehört habe, seien sie nun mathematischen, physikalischen, philo- oder theosophischen Ursprungs, nehmen ihren Anfang in der Endlichkeit, da sie unserem Denken entspringen. Die Gesetze der Natur existieren zwar unabhängig von unserem Denken, doch unser Denken und unsere Sprache konkretisieren diese. Inwieweit können wir eine Unendlichkeit mit einbeziehen?

Wenn ich lese, dass die Größe unserer Galaxie numerisch eingerahmt wird, so empfinde ich die Ausdehnung dieses Rahmes auf unsere Nachbarn und deren Nachbarn gewagt. Die Unendlichkeit verträgt sich schlecht mit Zahlen. Milliarden Galaxien sollen es sein, Milliarden von Cluster – steht dieses „Milliarden" nur bildlich für die Unendlichkeit, ähnlich dem „Zehntausend" des alten chinesischen Weltbildes? Wie will man die Anzahl der Objekte und Gebilde in einer tatsächlichen Unendlichkeit errechnen?

Ähnliche Probleme habe ich mit dem Zeitbegriff. Wenn wir das Licht entfernter Sterne als Zeitmesser verwenden, wie verhält es sich, wenn wir diese Größe der Unendlichkeit gegenüberstellen? Ist Licht aus der Unendlichkeit noch in irgendeinen temporären Begriff zu sperren oder kapituliert hier unsere Sprache zusammen mit unserem Geist?


Folgendes Interview stelle ich meinungsfrei ein.

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Hat das Universum einen Rand?

Die Unendlichkeit ist für viele Menschen unfassbar. Der Kosmologe und Erfolgsautor John Barrow hat damit keine Schwierigkeiten. Ein Gespräch über den Urknall, das Rechnen mit der Grenzenlosigkeit und den Schrecken ewigen Lebens

DIE ZEIT: Gibt es in der wirklichen Welt etwas Unendliches?

JohnBarrow: Traditionell unterscheidet man zwei Sorten von Unendlichkeit: die Unendlichkeit im sehr Kleinen und die im sehr Großen. Seit Aristoteles unterscheidet man zudem zwischen der potenziellen Unendlichkeit und der aktualen Unendlichkeit. Mit der potenziellen konnte Aristoteles gut leben. Bei der gibt es eine lange Folge, die niemals aufhört. Etwa die positiven Zahlen 1, 2, 3, 4, 5 und so weiter. »Für immer«, sagen wir und wissen, dass wir immer 1 addieren können und nie zu einem Ende kommen. Ähnlich ist es in der Astronomie. Im Moment spricht alles dafür, dass das Universum unendlich groß ist.

ZEIT: Ist das nicht auch potenziell?

Barrow: Ja, denn das sind Unendlichkeiten, die einem nie real begegnen. Viel ungewöhnlicher ist die Idee einer aktualen Unendlichkeit. Ob also eine physikalisch messbare Größe zu einem bestimmten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort einen unendlichen Wert annimmt. Und das ist eine umstrittene und heftig diskutierte Frage.

ZEIT: Gibt es diese aktualen Unendlichkeiten nun irgendwo im Universum?

Barrow: In den meisten Bereichen der Wissenschaft sind die Forscher nicht gerade glücklich, wenn in ihren Theorien und Voraussagen solche aktualen Unendlichkeiten auftauchen. In der Aerodynamik zum Beispiel: Wenn man dort ausrechnet, dass sich ein Luftstrom unendlich schnell verändert, dann schließt man daraus, dass man die falsche Mathematik gewählt hat, um die Physik dieses Luftstroms zu berechnen.

ZEIT: Es heißt ja, die Natur mache keine Sprünge.

Barrow: Genau – jedenfalls keine unendlichen! Wenn man eine Peitsche knallen lässt, dann gibt es einen Überschallknall, das Ende der Peitsche bewegt sich schneller als der Schall. Wenn man das einfach mathematisch beschreibt, dann bekommt man eine unendlich große Geschwindigkeitsänderung zum Zeitpunkt des Knalls. Aber wenn man die Luftreibung berücksichtigt, dann glättet das diese Unendlichkeit, und man bekommt nur eine sehr schnelle Änderung. In der Teilchenphysik hat sich die revolutionäre String-Theorie auch deshalb durchgesetzt, weil Michael Green und John Schwartz in den frühen achtziger Jahren zeigen konnten, dass diese Theorie endlich ist. Alle vorhergehenden Theorien haben immer unendliche Antworten auf alle möglichen Fragen nach beobachtbaren Größen geliefert.

ZEIT: Betrachtet man das Universum ganz naiv, dann gibt es keinen Grund, anzunehmen, dass es sich nicht unendlich in die Vergangenheit, die Zukunft und auch den Raum erstreckt. Oder dass man die Materie immer weiter teilen kann...

Barrow: Das war schon bei den alten Griechen eine kontrovers diskutierte Frage. Die Atomisten glaubten, es gebe kleinste Teile der Materie. Die ganze Materie sei aus diesen Elementarteilchen aufgebaut.

ZEIT: Aber das war ein rein philosophischer Streit.

Barrow: Die Frage nach der Unendlichkeit des Universums war sehr kompliziert, sie war verknüpft mit der Frage, ob es einen leeren Raum, ein Vakuum, geben könne. Aristoteles glaubte, dass sich die Dinge in einem perfekten Vakuum mit unendlicher Geschwindigkeit bewegen würden. Für ihn war die Existenz eines perfekten Vakuums verknüpft mit der Frage nach einer tatsächlich existierenden Unendlichkeit.

ZEIT: Beim Gedanken an ein endliches Universum fragte man sich immer, was denn wohl außerhalb davon wäre.

Barrow: Die Vorstellung eines endlichen Universums war für mich immer sehr seltsam. Im 4. vorchristlichen Jahrhundert formulierte der Soldat und Philosoph Archytas von Tarent folgendes Paradox: Wenn das Universum endlich ist, muss es einen Rand geben. Und wenn man kurz vor diesem Rand steht und einen Speer wirft – was würde mit dem passieren, wenn er über den Rand hinausfliegt? Er glaubte wirklich, ein endliches Universum müsse einen Rand haben.

ZEIT: Dann haben sich Physik und Naturwissenschaften weiterentwickelt, und man entdeckte plötzlich viele Endlichkeiten: die Theorie vom Big Bang, nach der das Universum ein endliches Alter hat, die Elementarteilchen. Das hat die Unendlichkeit aus dem Blickfeld verdrängt.

Barrow: Andererseits ist der Big Bang ein interessantes Beispiel, bei dem man tatsächlich aktuale Unendlichkeiten findet. Die Expertenmeinung darüber ist geteilt: Es gibt Kosmologen, die mit physikalischen Unendlichkeiten gut leben können, etwa einer aktualen Unendlichkeit am Anfang des Universums – wenn es einen solchen Anfang gab. Andere nehmen den Gegenstandpunkt ein und sagen: Das ist nur eine Vorhersage von Einsteins Relativitätstheorie, und wenn man eine bessere Theorie hat, etwa die String-Theorie, dann verschwinden diese Unendlichkeiten.

ZEIT: Wie sieht es bei einem Schwarzen Loch aus?

Barrow: Auch im Zentrum eines Schwarzen Lochs passiert Ungewöhnliches, eine Art umgekehrter Big Bang. Diese Singularität im Zentrum ist ein unendlich dichter Punkt. Er kann keine Wirkung auf die Außenwelt ausüben, wegen des Horizonts des Schwarzen Lochs. Signale können nicht nach draußen und uns beeinflussen.

ZEIT: Wäre das die »kosmische Zensur«?

Barrow: Ja. Wenn im Universum eine unendliche Singularität entsteht, dann ist sie immer durch einen solchen Horizont abgeschirmt. Es können keine Informationen herauskommen und die Außenwelt beeinflussen, es gibt keine so genannten »nackten« Singularitäten. Das ist also wieder so eine Situation, wo eine Unendlichkeit im Universum existieren könnte – aber selbst wenn es sie gibt, dann verhindert eine Art Verschwörung der Natur, dass wir sie je zu Gesicht bekommen und, noch wichtiger, dass sie einen Einfluss auf uns hat. Das erinnert mich ein wenig an die mittelalterlichen Philosophen. Sie wollten die Existenz eines reinen Vakuums in der Natur dadurch verhindern, dass sie einen mysteriösen »himmlischen Agenten« auf den Plan riefen.

ZEIT: Wäre dann die Frage wieder rein philosophisch – man kann das eine oder das andere glauben, ohne es experimentell beweisen oder widerlegen zu können?

Barrow: Ein sehr kleines Schwarzes Loch, etwa so groß wie ein Berg, das in der Anfangszeit des Universums entstanden ist, wäre heute im letzten Stadium seines Verdampfens und würde explodieren. Das könnten wir beobachten, in Form von Gamma-Blitzen. Würden wir so etwas je beobachten, könnten wir auch sehen, was nach der Explosion übrig bleibt. Und eine Möglichkeit wäre, dass dort eine wirkliche Singularität ist. Oder aber auch nur ein kleines, totes Objekt oder auch überhaupt nichts. Es wäre also prinzipiell möglich, das letzte Stadium dieses singulären Ereignisses zu beobachten. Eine physikalische Unendlichkeit, die wir bisher nur mathematisch beschreiben können.

ZEIT: In der Schule wird uns Unendlichkeit immer ganz selbstverständlich präsentiert – es gibt halt unendlich viele Primzahlen, unendliche Folgen mit Grenzwerten und so weiter. Dabei wird unterschlagen, dass Unendlichkeit einmal eine sehr umstrittene Sache war.

Barrow: Normale Menschen verstehen unter »Unendlich« so etwas wie eine sehr, sehr große Zahl. Aber Unendlich ist nicht wie irgendeine endliche Zahl, sei sie auch noch so groß. Das so genannte Hilbert-Hotel ist ein schönes Beispiel dafür. Dieses Hotel hat unendlich viele Zimmer, die nacheinander mit 1, 2, 3, 4 und so weiter nummeriert sind. Und selbst wenn es voll ist, kann man immer noch ein freies Zimmer finden. Man quartiert die Person von Zimmer 1 in Zimmer 2 um, die von Zimmer 2 in Zimmer 3 und so weiter – dann ist Zimmer 1 frei. Bei einem endlichen Hotel geht das nicht – wenn es voll ist, ist es voll.

ZEIT: Sie haben einen Artikel geschrieben mit dem Titel Wie man schon vor dem Frühstück unendlich viele Dinge tun kann. Was darf man sich darunter vorstellen?

Barrow: Das geht zurück auf das Paradox von Zeno und die Frage, ob man in endlicher Zeit unendlich viele Dinge tun kann – man nennt das einen supertask. Wenn Sie durch Ihr Büro gehen, müssen Sie erst das halbe Zimmer durchqueren und dann die Hälfte der restlichen Hälfte und so weiter – eine unendliche Zahl von Handlungen? Im 20. Jahrhundert übertrug der deutsche Mathematiker Hermann Weyl dieses logische Paradox auf die Physik: Kann man eine Maschine bauen, die etwas in einer halben Minute tut, das Nächste in einer Viertelminute und so weiter, sodass sie nach einer Minute unendlich viele Dinge getan hat? Die Leute versuchten zu zeigen, dass das in einer idealisierten physikalischen Welt möglich oder unmöglich war. In meinem Artikel konstruiere ich ein physikalisches System aus vier Teilchen und zeige, dass es in der Newtonschen Physik tatsächlich möglich ist, unendlich viele Dinge in endlicher Zeit zu tun – auch wenn die Ausgangsbedingungen extrem unrealistisch sind.

ZEIT: Aber das Beispiel verletzt die Gesetze von Einsteins Relativitätstheorie.

Barrow: Stimmt.

ZEIT: Ist das nicht immer so mit diesen geschickt konstruierten Beispielen – am Ende hat die Sache irgendeinen Haken, der ihre Realisierung verhindert?

Barrow: Nach den Gesetzen der Relativitätstheorie gibt es immerhin »schwache« supertasks – man sieht, wie unendlich viele Dinge in einem anderen Bezugssystem geschehen, aber man kann darauf nicht einwirken. Die wirkliche Frage ist: Könnten Sie zum Beispiel Ihren Laptop auf eine Reise ins All schicken – und wenn er auf die Erde zurückkehrt, hat er unendlich viele Rechnungen durchgeführt?

ZEIT: Die Antwort lautet Nein, oder?

Barrow: Nun, sie lautet: Die allgemeine Relativitätstheorie sagt Ja, es gibt Lösungen der Einsteinschen Gleichungen, für die das möglich ist, so wie es auch Lösungen gibt, nach denen Zeitreisen möglich sind. Die Frage ist, ob diese Lösungen physikalisch realistisch sind. Sie sehen in vielerlei Hinsicht unrealistisch oder auch unerwünscht aus. Eine davon ist der so genannte Anti-de-Sitter-Raum, ADS. Und der fünfdimensionale ADS ist im Wesentlichen die Lösung zu den Gleichungen der String-Theorie. Das ist interessant. Man kann diese Dinge nach den Gesetzen der Relativität also zumindest nicht sofort ausschließen. Es ist auch möglich, dass die Quantentheorie im Weg steht. Dass eine Rechnung, die eine bestimmte Geschwindigkeit übersteigt, unter die Unschärferelation fällt und das Ergebnis nicht aufzulösen ist. Ich glaube, man kann in endlicher Zeit nicht unendlich viele Dinge tun. Aber einen Beweis dafür gibt es bisher nicht.

ZEIT: Sie haben auch ein Schauspiel mit dem Titel Infinities geschrieben, das in Italien erfolgreich aufgeführt wurde. In dem Stück kommen Menschen vor, die unendlich lange leben. Und Sie stellen das als eine recht langweilige Vorstellung hin. Aber Sie hätten nichts dagegen, sehr lange zu leben?

Barrow: Das kommt drauf an, was man unter »leben« versteht. Denken Sie an die Geschichte von dem Menschen, der die Götter um ewiges Leben bat, aber vergaß, auch um ewige Jugend zu bitten! Und ich denke immer an den Ausspruch von Woody Allen: »Ich möchte nicht in den Herzen meiner Landsleute weiterleben. Ich möchte in meiner Wohnung weiterleben.«

© Die Zeit-Online 2006

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Re: Plasmaentladung ?

von ar-iomar am 04.05.2012 10:21

Mich interessiert in diesem Zusammenhang auch, wie sehr sich die Beschaffenheit des einer Entladung umgebenden Raumes sich auf die Dauer der Entladung auswirkt?

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Re: Däniken mal anders interpretiert

von ar-iomar am 26.04.2012 14:48

Einverstanden.

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Re: Däniken mal anders interpretiert

von ar-iomar am 26.04.2012 12:25


Hallo Jann,

zu von Däniken gibt es reichliche Diskussionen. Man muss seine Glaubenssätze auch nicht teilen. Ich bin weder Befürworter noch Gegner. Ich mag sein Querdenkertum und empfinde viele Fragen keineswegs als überflüssig. Persönlich folge ich gerne seinen Quellenangaben, die oft genug recht aufschlussreich sind (z.B. Herodots Beschreibungen). Manchmal kann ich seinen Interpretationen nicht folgen, manchmal geht er mir nicht weit genug. Er ist fast immer kontrovers, aber selten langweilig.

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