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meimuna

39, Männlich

Beiträge: 55

Re: Realität versus Wirklichkeit

von meimuna am 07.05.2012 04:27

Wir nehmen über unsere Sinne Informationen aus der Realität auf . 
Diese Informationen werden  durch die begrenzte  Aufnahmefähigkeit unseres Körpers gefiltert und dann durch das Gehirn interpretiert und diese Interpretation ist für uns die Wirklichkeit . 
Ein System das erst nur eine kleinen Teil der Wechselwirkungen der Realität erfassen kann und diese dann auch noch Subejktive interpretiert kann keine verlässlichen Aussagen über die Realität machen .
Hier kommen dann Dogmen ohne die wir keine Wahrheitsuche unternehmen könnten sowie das was wir wahrnehmen ist die Realität und das was wir errinnern war sie .  

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Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Realität versus Wirklichkeit

von Darius am 06.05.2012 17:29

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird zwischen den Begriffen "Wirklichkeit" und "Realität" nicht unterschieden. Gegen die synonyme Verwendung beider Begriffe im Rahmen unseres Alltags ist nichts einzuwenden, jedoch im Rahmen einer naturwissenschaftlichen Diskussion erachte ich eine Differenzierung als wichtig.

Mir ist aufgefallen, dass hier in vielen Forenbeiträgen die Begriffe "Wirklichkeit" und "Realität" von synonym, über differenziert bis quergemischt verwendet werden. In Raphaels Sprachgebrauch hört man "Wirklichkeit" überhaupt nicht.

Meiner Meinung nach kann die inzwischen jahrtausende andauernde philosophische Debatte, in der versucht wird eine Grenze zwischen dem Realen (lat. realis (real) res -> Ding, Objekt) und dem Wirkenden (lat. actualitas, actus -> Handlung, Wirkung) zu finden, durch Raphaels Grundannahmen neu beleuchtet werden.

Mein Verständnis von "Wirklichkeit" und "Realität" sieht durch die Viaveto-Brille z. Zt. so aus:

Realität:
Realität wird mithilfe eines "Schnappschusses" von Informationen über Objekte zu einem bestimmten Zeitpunkt beschrieben. Es ist eine Momentaufnahme der Wirklichkeit erstellt mit den jeweils aktuell zur Verfügung stehenden Mitteln. Die dabei gewonnene Informationsmenge ist klein. Informationen über Wechselwirkungen unter den Objekten und Rückschlüsse auf potenzielle Neuformationen von Objekten (Entstehung neuer Objekte) können einer Momentaufnahme nicht entnommen werden. Anders gesagt: Allein das Feststellen des Vorhandenseins eines Objektes erlaubt es nicht Rückschlüsse auf die Eigenschaften seines Wirkens (seiner Wirklichkeit) zu ziehen. Die durch eine Bobachtung gewonnene Informationsmenge über den IST-Zustand der Objekte (Momentaufnahme), ist für solche Rückschlüsse zu klein.

Wirklichkeit:
Wirklichkeit wird mithilfe einer Abfolge von "Informations-Schnappschüssen", erstellt mehrmals innerhalb einer bestimmten Dauer, beschrieben. Eine Beschreibung der Wirklichkeit umfasst die am Vorgang beteiligten Objekte, ihre Wechselwirkungen und ihre durch Wechselwirkung gebildeten Formationen (neue Objekte). Informationsmenge, die für eine Beschreibung der Wirklichkeit benötigt wird, ist immer größer, als benötigte Informationsmenge, um eine Realität (die Existenz eines Objekts) zu beschreiben. Die durch mehrere, aufeinanderfolgende Bobachtungen gewonnene Informationsmenge über den WAR- und den IST-Zustands der Objekte (Abfolge von Beobachtungen), erlaubt es Rückschlüsse auf mögliche Realitäten (WIRD-Zustände, neue Objekte) zu ziehen.

Für mich folgt daraus noch folgendes: Um die Wirklichkeit beschreiben zu können, bedarf es mindestens zweier Realitäten. Erst durch den Vergleich mehrerer Realitäten kann eine Wirkung festgestellt werden, was erst dann Rückschlüsse auf die Wirklichkeit zulässt.

Daraus folgt:
Realität ist subjektiv, jeder hat eine.
Wirklichkeit ist objektiv, es gibt nur eine.

Mir stellen sich Fragen:

a) Welche der vielen bekannten philosophischen Abgrenzungen zwischen "Wirklichkeit" und "Realität" korrelieren mit Raphaels Axiomen am besten? Oder ist es gar notwendig beide Begriffe einer völlig neuen Diskussion zu stellen?

oder

b) Ist es bei ViaVeto überhaupt notwendig, solche Unterscheidung einzuführen / zu relativieren?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.05.2012 17:43.

ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

endlich oder unendlich?

von ar-iomar am 05.05.2012 13:48

Guten Tag, Wissbegierige.

Wenn ich unser Wissen über das Endliche und Unendliche überprüfe, dann versuche ich zu sammeln, was bekannt ist. Hierbei vertrete ich die Meinung, dass keines der bisher existierenden Weltbilder komplett richtig oder komplett falsch ist und womöglich sein kann. Wenngleich mir das Plasmaversum bisher das am wahrscheinlichste Modell des Universums zu sein scheint, so schöpfen wir doch auch hier hauptsächlich aus den uns bekannten Fakten. Wir beobachten, berechnen und vergleichen; wir arbeiten dabei nur mit einem Teil sicherer Daten, ansonsten mit Wahrscheinlichkeiten. Wie wichtig ist hier das Verständnis von einer Endlichkeit oder Unendlichkeit des Universums? Physikalische Gesetzmäßigkeiten wären keine solchen, wenn sie nur ab und zu ihre Gültigkeit besäßen. Wir können davon ausgehen, dass sie überall wirken. Tatsächlich?

Wie viele Elemente enthält unser Periodensystem? 1869 bestand unser bekanntes Universum aus 63 Bausteinen und einigen Vermutungen. 1945 erweiterten wir unser Wissen auf 92 und heute haben wir 118 Elemente. Gehen wir von einem endlichen „Gebilde" aus, werden wir irgendwann eine Antwort auf unsere Fragen bekommen können. Gehen wir von einer Unendlichkeit aus, werden wir vielleicht niemals erfahren, ob unser Weltbild stimmt. Die Frage, auf die ich gerne eine Antwort hätte, ist: Kann das (unser) Periodensystem die Unendlichkeit erklären?



periodensystem-der-chemischen-elemente.png

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JayEl
Gelöschter Benutzer

Re: Ein Stern lässt alle Hüllen fallen (angebliche Hinweise auf schwarze Löcher richtig deuten)

von JayEl am 05.05.2012 12:21

Ich habe das zu früh gepostet. Dieser Artikel aus der FR stellt die Sache dankenswerterweise genauer dar, indem er Messergebnisse und Interpretationen besser trennt - zumindest dem Leser ermöglicht zwischen beidem zu trennen.

www.fr-online.de/raumfahrt/astronomie-schwarzes-loch-frisst-stern,1473248,15096388.html

Das liest sich aus meiner Sicht einfach wie eine Schwankung der elektrischen Entladung, die nicht zur herkömmlichen Supernova-Erklärung passt, weshalb Sie nicht unter "Alle Wasserstoff-Vorräte verbraucht", sondern unter "Schwarzes Loch" subsumiert wird. Was meint ihr?

Zur Entladung und der Zeitdauer einer Entladung habe ich die Frage: Wovon hängt die Dauer der Entladung ab?

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JayEl
Gelöschter Benutzer

Ein Stern lässt alle Hüllen fallen (angebliche Hinweise auf schwarze Löcher richtig deuten)

von JayEl am 05.05.2012 12:11

Laut Schwarze-Loch-Astronomie wurde eine Mahlzeit eines schwarzen Lochs beobachtet:

www.spiegel.de/video/weltall-schwarzes-loch-verschlingt-sonne-video-video-1193949.html

Meine Fragen dazu:

1. Ist das eine echte Beobachtung?

2. Wenn ja: Wie erklärt sich solch eine Form der Abstoßung der (äußeren) Plasmahüllen aus der Plasmakosmologie? Warum diese Ring/Spiralform (im Unterschied zur Spiralform, die viele Galaxien haben)? Gibt es Vergleichbares aus dem Labor?

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ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

Re: Gibt es die Gravitation überhaupt?

von ar-iomar am 04.05.2012 12:40

Guten Morgen, Wissbegierige.

In diesem Forum kam immer mal wieder der Begriff „Unendlichkeit" ins Spiel. Und so möchte ich Janniks Bemerkung zum Anlass nehmen, mir einige Gedanken darüber zu machen.

Offen gestanden, habe ich einige Schwierigkeiten mir eine räumliche und teilweise eine zeitliche Unendlichkeit vorzustellen. Es ist nachvollziehbar, dass sich die Philosophen und Theologen dieses Themas annahmen. Die Begriffe „altern", Abnutzung" und „Wandlung" scheinen so gar nicht mit einer Unendlichkeit zu harmonieren. Alle Weltbilder, von denen ich gehört habe, seien sie nun mathematischen, physikalischen, philo- oder theosophischen Ursprungs, nehmen ihren Anfang in der Endlichkeit, da sie unserem Denken entspringen. Die Gesetze der Natur existieren zwar unabhängig von unserem Denken, doch unser Denken und unsere Sprache konkretisieren diese. Inwieweit können wir eine Unendlichkeit mit einbeziehen?

Wenn ich lese, dass die Größe unserer Galaxie numerisch eingerahmt wird, so empfinde ich die Ausdehnung dieses Rahmes auf unsere Nachbarn und deren Nachbarn gewagt. Die Unendlichkeit verträgt sich schlecht mit Zahlen. Milliarden Galaxien sollen es sein, Milliarden von Cluster – steht dieses „Milliarden" nur bildlich für die Unendlichkeit, ähnlich dem „Zehntausend" des alten chinesischen Weltbildes? Wie will man die Anzahl der Objekte und Gebilde in einer tatsächlichen Unendlichkeit errechnen?

Ähnliche Probleme habe ich mit dem Zeitbegriff. Wenn wir das Licht entfernter Sterne als Zeitmesser verwenden, wie verhält es sich, wenn wir diese Größe der Unendlichkeit gegenüberstellen? Ist Licht aus der Unendlichkeit noch in irgendeinen temporären Begriff zu sperren oder kapituliert hier unsere Sprache zusammen mit unserem Geist?


Folgendes Interview stelle ich meinungsfrei ein.

--------

Hat das Universum einen Rand?

Die Unendlichkeit ist für viele Menschen unfassbar. Der Kosmologe und Erfolgsautor John Barrow hat damit keine Schwierigkeiten. Ein Gespräch über den Urknall, das Rechnen mit der Grenzenlosigkeit und den Schrecken ewigen Lebens

DIE ZEIT: Gibt es in der wirklichen Welt etwas Unendliches?

JohnBarrow: Traditionell unterscheidet man zwei Sorten von Unendlichkeit: die Unendlichkeit im sehr Kleinen und die im sehr Großen. Seit Aristoteles unterscheidet man zudem zwischen der potenziellen Unendlichkeit und der aktualen Unendlichkeit. Mit der potenziellen konnte Aristoteles gut leben. Bei der gibt es eine lange Folge, die niemals aufhört. Etwa die positiven Zahlen 1, 2, 3, 4, 5 und so weiter. »Für immer«, sagen wir und wissen, dass wir immer 1 addieren können und nie zu einem Ende kommen. Ähnlich ist es in der Astronomie. Im Moment spricht alles dafür, dass das Universum unendlich groß ist.

ZEIT: Ist das nicht auch potenziell?

Barrow: Ja, denn das sind Unendlichkeiten, die einem nie real begegnen. Viel ungewöhnlicher ist die Idee einer aktualen Unendlichkeit. Ob also eine physikalisch messbare Größe zu einem bestimmten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort einen unendlichen Wert annimmt. Und das ist eine umstrittene und heftig diskutierte Frage.

ZEIT: Gibt es diese aktualen Unendlichkeiten nun irgendwo im Universum?

Barrow: In den meisten Bereichen der Wissenschaft sind die Forscher nicht gerade glücklich, wenn in ihren Theorien und Voraussagen solche aktualen Unendlichkeiten auftauchen. In der Aerodynamik zum Beispiel: Wenn man dort ausrechnet, dass sich ein Luftstrom unendlich schnell verändert, dann schließt man daraus, dass man die falsche Mathematik gewählt hat, um die Physik dieses Luftstroms zu berechnen.

ZEIT: Es heißt ja, die Natur mache keine Sprünge.

Barrow: Genau – jedenfalls keine unendlichen! Wenn man eine Peitsche knallen lässt, dann gibt es einen Überschallknall, das Ende der Peitsche bewegt sich schneller als der Schall. Wenn man das einfach mathematisch beschreibt, dann bekommt man eine unendlich große Geschwindigkeitsänderung zum Zeitpunkt des Knalls. Aber wenn man die Luftreibung berücksichtigt, dann glättet das diese Unendlichkeit, und man bekommt nur eine sehr schnelle Änderung. In der Teilchenphysik hat sich die revolutionäre String-Theorie auch deshalb durchgesetzt, weil Michael Green und John Schwartz in den frühen achtziger Jahren zeigen konnten, dass diese Theorie endlich ist. Alle vorhergehenden Theorien haben immer unendliche Antworten auf alle möglichen Fragen nach beobachtbaren Größen geliefert.

ZEIT: Betrachtet man das Universum ganz naiv, dann gibt es keinen Grund, anzunehmen, dass es sich nicht unendlich in die Vergangenheit, die Zukunft und auch den Raum erstreckt. Oder dass man die Materie immer weiter teilen kann...

Barrow: Das war schon bei den alten Griechen eine kontrovers diskutierte Frage. Die Atomisten glaubten, es gebe kleinste Teile der Materie. Die ganze Materie sei aus diesen Elementarteilchen aufgebaut.

ZEIT: Aber das war ein rein philosophischer Streit.

Barrow: Die Frage nach der Unendlichkeit des Universums war sehr kompliziert, sie war verknüpft mit der Frage, ob es einen leeren Raum, ein Vakuum, geben könne. Aristoteles glaubte, dass sich die Dinge in einem perfekten Vakuum mit unendlicher Geschwindigkeit bewegen würden. Für ihn war die Existenz eines perfekten Vakuums verknüpft mit der Frage nach einer tatsächlich existierenden Unendlichkeit.

ZEIT: Beim Gedanken an ein endliches Universum fragte man sich immer, was denn wohl außerhalb davon wäre.

Barrow: Die Vorstellung eines endlichen Universums war für mich immer sehr seltsam. Im 4. vorchristlichen Jahrhundert formulierte der Soldat und Philosoph Archytas von Tarent folgendes Paradox: Wenn das Universum endlich ist, muss es einen Rand geben. Und wenn man kurz vor diesem Rand steht und einen Speer wirft – was würde mit dem passieren, wenn er über den Rand hinausfliegt? Er glaubte wirklich, ein endliches Universum müsse einen Rand haben.

ZEIT: Dann haben sich Physik und Naturwissenschaften weiterentwickelt, und man entdeckte plötzlich viele Endlichkeiten: die Theorie vom Big Bang, nach der das Universum ein endliches Alter hat, die Elementarteilchen. Das hat die Unendlichkeit aus dem Blickfeld verdrängt.

Barrow: Andererseits ist der Big Bang ein interessantes Beispiel, bei dem man tatsächlich aktuale Unendlichkeiten findet. Die Expertenmeinung darüber ist geteilt: Es gibt Kosmologen, die mit physikalischen Unendlichkeiten gut leben können, etwa einer aktualen Unendlichkeit am Anfang des Universums – wenn es einen solchen Anfang gab. Andere nehmen den Gegenstandpunkt ein und sagen: Das ist nur eine Vorhersage von Einsteins Relativitätstheorie, und wenn man eine bessere Theorie hat, etwa die String-Theorie, dann verschwinden diese Unendlichkeiten.

ZEIT: Wie sieht es bei einem Schwarzen Loch aus?

Barrow: Auch im Zentrum eines Schwarzen Lochs passiert Ungewöhnliches, eine Art umgekehrter Big Bang. Diese Singularität im Zentrum ist ein unendlich dichter Punkt. Er kann keine Wirkung auf die Außenwelt ausüben, wegen des Horizonts des Schwarzen Lochs. Signale können nicht nach draußen und uns beeinflussen.

ZEIT: Wäre das die »kosmische Zensur«?

Barrow: Ja. Wenn im Universum eine unendliche Singularität entsteht, dann ist sie immer durch einen solchen Horizont abgeschirmt. Es können keine Informationen herauskommen und die Außenwelt beeinflussen, es gibt keine so genannten »nackten« Singularitäten. Das ist also wieder so eine Situation, wo eine Unendlichkeit im Universum existieren könnte – aber selbst wenn es sie gibt, dann verhindert eine Art Verschwörung der Natur, dass wir sie je zu Gesicht bekommen und, noch wichtiger, dass sie einen Einfluss auf uns hat. Das erinnert mich ein wenig an die mittelalterlichen Philosophen. Sie wollten die Existenz eines reinen Vakuums in der Natur dadurch verhindern, dass sie einen mysteriösen »himmlischen Agenten« auf den Plan riefen.

ZEIT: Wäre dann die Frage wieder rein philosophisch – man kann das eine oder das andere glauben, ohne es experimentell beweisen oder widerlegen zu können?

Barrow: Ein sehr kleines Schwarzes Loch, etwa so groß wie ein Berg, das in der Anfangszeit des Universums entstanden ist, wäre heute im letzten Stadium seines Verdampfens und würde explodieren. Das könnten wir beobachten, in Form von Gamma-Blitzen. Würden wir so etwas je beobachten, könnten wir auch sehen, was nach der Explosion übrig bleibt. Und eine Möglichkeit wäre, dass dort eine wirkliche Singularität ist. Oder aber auch nur ein kleines, totes Objekt oder auch überhaupt nichts. Es wäre also prinzipiell möglich, das letzte Stadium dieses singulären Ereignisses zu beobachten. Eine physikalische Unendlichkeit, die wir bisher nur mathematisch beschreiben können.

ZEIT: In der Schule wird uns Unendlichkeit immer ganz selbstverständlich präsentiert – es gibt halt unendlich viele Primzahlen, unendliche Folgen mit Grenzwerten und so weiter. Dabei wird unterschlagen, dass Unendlichkeit einmal eine sehr umstrittene Sache war.

Barrow: Normale Menschen verstehen unter »Unendlich« so etwas wie eine sehr, sehr große Zahl. Aber Unendlich ist nicht wie irgendeine endliche Zahl, sei sie auch noch so groß. Das so genannte Hilbert-Hotel ist ein schönes Beispiel dafür. Dieses Hotel hat unendlich viele Zimmer, die nacheinander mit 1, 2, 3, 4 und so weiter nummeriert sind. Und selbst wenn es voll ist, kann man immer noch ein freies Zimmer finden. Man quartiert die Person von Zimmer 1 in Zimmer 2 um, die von Zimmer 2 in Zimmer 3 und so weiter – dann ist Zimmer 1 frei. Bei einem endlichen Hotel geht das nicht – wenn es voll ist, ist es voll.

ZEIT: Sie haben einen Artikel geschrieben mit dem Titel Wie man schon vor dem Frühstück unendlich viele Dinge tun kann. Was darf man sich darunter vorstellen?

Barrow: Das geht zurück auf das Paradox von Zeno und die Frage, ob man in endlicher Zeit unendlich viele Dinge tun kann – man nennt das einen supertask. Wenn Sie durch Ihr Büro gehen, müssen Sie erst das halbe Zimmer durchqueren und dann die Hälfte der restlichen Hälfte und so weiter – eine unendliche Zahl von Handlungen? Im 20. Jahrhundert übertrug der deutsche Mathematiker Hermann Weyl dieses logische Paradox auf die Physik: Kann man eine Maschine bauen, die etwas in einer halben Minute tut, das Nächste in einer Viertelminute und so weiter, sodass sie nach einer Minute unendlich viele Dinge getan hat? Die Leute versuchten zu zeigen, dass das in einer idealisierten physikalischen Welt möglich oder unmöglich war. In meinem Artikel konstruiere ich ein physikalisches System aus vier Teilchen und zeige, dass es in der Newtonschen Physik tatsächlich möglich ist, unendlich viele Dinge in endlicher Zeit zu tun – auch wenn die Ausgangsbedingungen extrem unrealistisch sind.

ZEIT: Aber das Beispiel verletzt die Gesetze von Einsteins Relativitätstheorie.

Barrow: Stimmt.

ZEIT: Ist das nicht immer so mit diesen geschickt konstruierten Beispielen – am Ende hat die Sache irgendeinen Haken, der ihre Realisierung verhindert?

Barrow: Nach den Gesetzen der Relativitätstheorie gibt es immerhin »schwache« supertasks – man sieht, wie unendlich viele Dinge in einem anderen Bezugssystem geschehen, aber man kann darauf nicht einwirken. Die wirkliche Frage ist: Könnten Sie zum Beispiel Ihren Laptop auf eine Reise ins All schicken – und wenn er auf die Erde zurückkehrt, hat er unendlich viele Rechnungen durchgeführt?

ZEIT: Die Antwort lautet Nein, oder?

Barrow: Nun, sie lautet: Die allgemeine Relativitätstheorie sagt Ja, es gibt Lösungen der Einsteinschen Gleichungen, für die das möglich ist, so wie es auch Lösungen gibt, nach denen Zeitreisen möglich sind. Die Frage ist, ob diese Lösungen physikalisch realistisch sind. Sie sehen in vielerlei Hinsicht unrealistisch oder auch unerwünscht aus. Eine davon ist der so genannte Anti-de-Sitter-Raum, ADS. Und der fünfdimensionale ADS ist im Wesentlichen die Lösung zu den Gleichungen der String-Theorie. Das ist interessant. Man kann diese Dinge nach den Gesetzen der Relativität also zumindest nicht sofort ausschließen. Es ist auch möglich, dass die Quantentheorie im Weg steht. Dass eine Rechnung, die eine bestimmte Geschwindigkeit übersteigt, unter die Unschärferelation fällt und das Ergebnis nicht aufzulösen ist. Ich glaube, man kann in endlicher Zeit nicht unendlich viele Dinge tun. Aber einen Beweis dafür gibt es bisher nicht.

ZEIT: Sie haben auch ein Schauspiel mit dem Titel Infinities geschrieben, das in Italien erfolgreich aufgeführt wurde. In dem Stück kommen Menschen vor, die unendlich lange leben. Und Sie stellen das als eine recht langweilige Vorstellung hin. Aber Sie hätten nichts dagegen, sehr lange zu leben?

Barrow: Das kommt drauf an, was man unter »leben« versteht. Denken Sie an die Geschichte von dem Menschen, der die Götter um ewiges Leben bat, aber vergaß, auch um ewige Jugend zu bitten! Und ich denke immer an den Ausspruch von Woody Allen: »Ich möchte nicht in den Herzen meiner Landsleute weiterleben. Ich möchte in meiner Wohnung weiterleben.«

© Die Zeit-Online 2006

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ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

Re: Plasmaentladung ?

von ar-iomar am 04.05.2012 10:21

Mich interessiert in diesem Zusammenhang auch, wie sehr sich die Beschaffenheit des einer Entladung umgebenden Raumes sich auf die Dauer der Entladung auswirkt?

Antworten

meimuna

39, Männlich

Beiträge: 55

Re: Gibt es die Gravitation überhaupt?

von meimuna am 02.05.2012 23:42

Meinst du also, dass Ätherobjekte ihre größe variieren können?

Nein aber es wirkt so . Ich sprach anfangs von einer Line diese kann in ihrer länge nicht variieren aber diese Line muss keine Gerade bilden . Bei Zusammenstößen zweier Linen fängt die Line an eine Wellenform anzunehmen durch den aufprall und da sie dann keine Gerade mehr bildet wirkt es als währe es kleiner allerdings ist das Aö nur kompakter geworden.
Du sagtest Äther habe die Eigenschaft "Raum" auszufüllen. Wenn dass so ist muss dein auszufüllender "Raum" eine Grenze haben da der Äther sonst ja ins Unendliche wachsen könnte

 Der auszufüllende Raum muss keine Grenze haben . Ein Ätherteilchen für sich alleine würde sich immer weiter beschleunigen aber gleich groß bleiben. Wenn es mehrer Ätherteilchen gibt gilt : um so mehr Geschwindigkeit um so schneller kommt es zu stabilen Verbindungen die die anderen Ätherteilchen um sich verlangsamt und so die Beschleunigung und Neubildung neuer stabilen Verbinungen verhindert und oder verlangsamt .
Wohin beschleunigt es sich denn? Wenn es den "Raum" ausfüllen soll wächst also sein Volumen mit der Formen einer Kugel in alle Richtungen?
Es fängt an sich in alle Richtungen zu drehen und das sieht in bewegung dann wie eine Kugel.
Außerdem sprichst du anfangs davon, dass nie zwei Ätherobjekte (Äo) eine gleiche Position haben können und dann sagst du sie können sich "überlappen". Wie ist das zu verstehen? Und was verursacht das Äo den "Raum" ausfüllen wollen?
Ich hatte das nicht präzise genug Ausgedrückt . Es ist nur eine scheinbare Überlappung . Man kann sich das wie zb. Zahnräder vorstellen die in einander Greifen . Bei hoher Geschwindigkeit würde es auch so aussehen als wären es zwei Kreise die sich überlappen . Wenn wir zb. vier Zahnräder nehmen würden oder sechs die in einander greifen würden hätten wir ein stabiles Schema . In diesen fall sind es halt keine Zahnräder sondern rotierende Linen . Die Kollisionen von außen drücken das Obiekt zusammen und die in einander greifenden Atherteilchen halten es stabil . Wenn diese Annahme sitmmt verlieren die Freien Aö an Geschwindigkeit durch die Kollisionen drücken dabei den Ätherteilchenverbund zusammen und verusachen Grafitation durch den Geschwindigkeitunterschied zwischen den freihen Aö . Ich glaub auch das man das vieleicht nachweisen kann . Wenn die These stimmt das Magnetismus Strömungen von Aö sind dann könnte man denn Äther vieleicht dadurch beschleunigen das man in unter Unterdruck oder Überdruck setzt . Man könnte eine Kugelförmige Apparatur bauen die aus vielen Magneten besteht die so angeordnet sind das die Magnetischen Ströme entweder nach innen oder nach außen verlaufen. Mann bräuchte sehr belastbares Material da große Abstoßungs oder Anziehungskräfte wirken würden . Mit so einer Maschiene könnte man vieleicht die Gravitation beeinflussen . Wie gesagt das ist alles nur eine Überlegung und noch keine vollständige Theorie oder so .
 

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Matthias
Gelöschter Benutzer

Re: Plasmaentladung ?

von Matthias am 02.05.2012 20:40

Faszinierende Aufnahmen, und tatsächlich könnte man darin "Blitze" sehen. Dabei stellt sich mir spontan die Frage, wie lange solche kosmischen Entladungen eigentlich dauern? Wenn dort wirklich elektrische Ströme fliessen, und sich gigantische Potentiale ausgleichen, könnte man denken, solche Vorgänge seien wirklich "blitzschnell", und diese Bilder sind Momentaufnahmen. Würde man dieselben Entladungsfiguren sehen, wenn man diese Region einen Tag, einen Monat, ein Jahr später noch einmal aufnimmt? Das würde dann eher den Eindruck eines statischen Phänomens machen.

Antworten

Jannik
Gelöschter Benutzer

Re: Gibt es die Gravitation überhaupt?

von Jannik am 02.05.2012 20:14

@ Meimuna 

Ein einzelnes Ätherteilchen gleicht durch Bewegungen in alle Richtungen den unausgeglichenen Zustand von dem Nichts was im umgiebt mit seiner derzeitigen Position aus . Ein Ätherteilchen wenn es für sich alleine wäre hätte demnach in bewegung eine runde Form und würde sich permanent selbst beschleunigen . Diese Bescheunigung nimmt mit zunehmender geschwindigkeit ab da der unterschied zwischen Nichts und Etwas mit zunehmender Geschwindigkeit immer geringer wird .

Meinst du also, dass Ätherobjekte ihre größe variieren können? Wenn es nirgendwo eine Begrenzung gibt, dann kann das Verhältnis von Äther und "Raum" nicht kleiner bzw. größer werden, da "Raum" unendlich ist. Du sagtest Äther habe die Eigenschaft "Raum" auszufüllen. Wenn dass so ist muss dein auszufüllender "Raum" eine Grenze haben da der Äther sonst ja ins Unendliche wachsen könnte. Ich denke das weil du sagst das Ätherobjekt, wenn es allein ist, beschleunigt sich. Wohin beschleunigt es sich denn? Wenn es den "Raum" ausfüllen soll wächst also sein Volumen mit der Formen einer Kugel in alle Richtungen?
Außerdem sprichst du anfangs davon, dass nie zwei Ätherobjekte (Äo) eine gleiche Position haben können und dann sagst du sie können sich "überlappen". Wie ist das zu verstehen? Und was verursacht das Äo den "Raum" ausfüllen wollen?

Ich finde die Theorie interessant und würde gerne mitreden können, dazu bitte ich dich aber um eine etwas genauere Beschreibung deiner Theorie.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.05.2012 20:19.
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