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Lutz
Gelöschter Benutzer
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Lutz am 18.05.2012 19:51Ich bin neu in diesem Forum und moechte mich schon von vorn herein entschuldigen fuer eventuelle Fehler im Deutschen. Was auch neu fuer mich ist: die Diskussion auf Grund von vorgegebenen Axiomen. Ich muss sagen dass ich das ein interessantes Konzept finde.
"Sie sind herzlich eingeladen, an Diskussionen teilzunehmen, falls Sie mit den Grundannahmen dieses Forums übereinstimmen."
Wenn ich die die vorangegangene Diskussion lese, kommt bei mir der Gedanke auf dass dieser Satz vielleicht eher heissen sollte: Sie sind herzlich eingeladen, an Diskussionen teilzunehmen, falls Sie das auf der Basis der Grundannahmen dieses Forums tun. Ich werde mich jedenfalls bemuehen, auch wenn ich mich doch daran gewoehnen muss die Terminologie richtig anzuwenden.
Dann zum Thema: ob nach dem Tod alles aus ist hat doch wohl nur Bezug auf das dann verlorene Bewustsein. Sonst geht materiell nichts verloren. Alles wird wieder verwendet in unserem Universum. Ein trostreicher Gedanke erscheint mir. Inzwischen ist mir deutlich geworden dass ich von meinem Unbewusten regiert werde, also weine ich meinem Bewustsein keine Traene nach.
Ueber den Sinn unseres Lebens: es gibt verschiedene Moeglichkeiten. Vielleicht gibt es keinen Sinn. Mehr wahrscheinlich erscheint mir dass uns der Sinn nicht bekannt ist oder sogar dass wir den Sinn nicht begreifen koennten. Es entzieht sich uns sehr viel. Unsere 6 Sinne koennen wahrscheinlich viel von der Realitaet garnicht empfangen.
Zum Schluss noch eine freche Bemerkung: Ich habe zwar noch keinen Pluesch-Gott gesehen aber wohl Jesus am Kreuz oder einen Mann mit einem weissen Bart. Eventuell koennte ich die auch in Pluesch anfertigen lassen. Das sind die Objekte.
Ein lebendiges Einhorn und Gott selbst sind Konzepte.
Summa Sumarum:
Gott existiert wie ein Einhorn existiert (Objekte) . ... und:
Gott existiert nicht genauso wie ein Einhorn nicht existiert (Konzepte).
Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Jannik am 14.05.2012 21:20Im Grunde hast du nicht unrecht, aber wenn du anfängst von einem Sinn zu reden, dann wird die ganze Sache wertend. Objektiv betrachtet gibt es nämlich keinen Sinn. Sinn wird nur im Auge des Betrachters sichtbar. Phänomene die sich aufgrund möglicher Gesetzmäßigkeiten ereignen laufen ohne irgendeinen Sinn ab, denn Sinn ist immer mit einem gewissen Nutzen verbunden. Alles was demnach "sinnvoll" für dich ist, bringt dich einem gewissen Ziel näher. In der Natur gibt es aber keinen allgegenwertigen Betrachter der in Kategorien wie "sinnvoll" und "sinnlos" oder "richtig" und "falsch" sowie "gut und böse" kategorisiert.
Realität ist für uns die Welt oder das Bild das in unserem Gehirn entsteht, aufgrund der Zusammensetzung bestimmter Signale. Dies kann, unseres Wissens, aber auch nur auf den Grundlagen eines materiellen Uneversums geschehen. Also schlussfolgern wir, dass wir die "Realität" spüren. Wir denken auch, dass wir frei entscheiden können, was völliger Kwatsch ist, da wir sonst unabhängig von der Welt in der wir leben wären. Das sind wir aber nicht. Wir bzw. unsere Materie sind genau wie alles andere Teil dieser Welt und stehen in ständiger Wechselwirkung mit ihr.
Wenn wir die Funktionsweise dieser Welt und ihre Mechanik verstehen wollen, dann müssen wir uns von jeglichen Werten und Normen freimachen und anfangen Dinge rational zu betrachten.
Re: Realität versus Wirklichkeit
von Darius am 14.05.2012 11:26In Euren Beiträgen geht ihr auf mein Problem mit dem Informationsverlust aus der Sicht eines Beobachters ein. Diese Sichtweise stimmt mit meinen Vorstellungen überein (ich schrieb auch: "Diese Problematik kennen wir ja."), sie beantwortet aber meine Frage nach dem realen Informationsverlust nicht.
In meiner letzten Frage geht es nicht um subjektive Informationsunzugänglichkeit oder Unzulänglichkeit, sondern um den objektiven Informationsverlust. Kann es in der Realität Vorgänge geben (unabhängig davon, ob sie beobachtet werden oder nicht), die alleine durch ihr Geschehen jegliche Spuren des vorangegangenen Zustands zerstören? Anders gefragt: Sind physikalische Vorgänge objektiv gesehen generell reversibel oder irreversibel? Welche Grundannahme darf man vertreten?
Beantwortung dieser Frage ist grundlegend. Es geht um die Thermodynamik und um den 2. Hauptsatz und um alle sich daraus ergebenden Schwierigkeiten bei der Definition und der Anwendung des Begriffs "Entropie".
Meine Frage nach der objektiven Ir- oder Reversibilität physikalischen Geschehens ist mit der neu belebten Idee der sog. Adiabatischen Erreichbarkeit verknüpft. Hierbei wird zwar ein Konzept durch ein anderes ersetzt, aber immerhin bittet es einen Zugang, den Begriff "Entropie" in einem interessanten Kontext zu stellen: Definition der Entropie hängt nicht mehr streng von intensiven Größen ab, die ein geschlossenes System voraussetzen, sondern kann auch unter Zuhilfenahme von extensiven Größen beschrieben werden. Dadurch wird zwar der 2. Hauptsatz der Thermodynamik nicht verständlicher, aber er wird um z. B. neue Fragen bereichert. Unter anderem ist es die Frage nach dem absoluten, objektiven Informationsverlust beim Symmetriebruch eines physikalischen Systems (Rest-Wechselwirkung nach Phasenwechsel bleibt übrig ???), bzw. nach seiner objektiven Ir- oder Reversibilität.
Meine Fragen immer noch:
Bleibt in der Realität nach einem Phasenübergang in dem neuen Objekt eine Restspur von Wechselwirkungen übrig, aus der rückblickend der Verlauf des Phasenübergangs selbst und auch die alten physikalischen Eigenschaften des Objekts erforschbar wären? Oder: Geht in der Realität diese physikalische Rest-Wechselwirkung aus dem alten Zustand auch tatsächlich physisch verloren?
Ich frage mich, ob es nicht sein könnte, dass solche Rest-Wechselwirkungen in der Realität nach Abschluss eines Phasenübergangs physisch völlig verloren gehen?
Kann es in der Realität Vorgänge geben, die alleine durch ihr Geschehen jegliche Spuren des vorangegangenen Zustands zerstören?
Sind physikalische Vorgänge objektiv gesehen generell reversibel oder irreversibel?
Welche Grundannahme darf man vertreten?
Re: Realität versus Wirklichkeit
von meimuna am 14.05.2012 08:57Man sollte hier genau darauf achten was eine Information ist .
Wenn Obiekte durch die Form und die Lokation zu anderen Obiekten defieniert sind wird sich der Zustand immer ändern .
Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Realität versus Wirklichkeit
von Jannik am 13.05.2012 14:26Und als Antwort auf deine "Gegenfrage" Raphael:
Nein es gibts nichts was nicht dauerhaft seinen Zustand ändert, wenn auch nur minimal, also ist das auch nichts besonderes wenn ein Eisblock schmilzt. Nichts geht an information verloren aber trotzdem bleibt "es" unergründlich.
Neue Frage: Gibt es einen absoluten Temperatur Nullpunkt? bei 0°Kelvin, wie sieht es da mit Zustandsänderung bzw. Zeit aus? Zeit beschreibt Zustandsänderungen, aber wenn sich der Zustand nicht ändert? Ich komme grad nicht auf die Antwort vielleicht kann jemand den Gedanken weiterführen
Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Realität versus Wirklichkeit
von Jannik am 13.05.2012 13:54Correcto mundo, man kann es nicht wissen, trotzdem lässt sich von der Theorie her alles genaustens ableiten. In der Praxis wird dies aber niemals möglich sein. Das soll es auch garnicht, es geht hier lediglich um das Verständnis von Zusammenhängen. Wenn wir unsere Axiome beachten, dann führt dies zu der Erkenntnis, dass das Universum ein Kettengeflecht mit unendlich vielen unendlichen Ketten und Kettengliedern ist (um nicht zu sagen, die Erkenntnis führt zu den Axiomen). Sie hängen alle aneinander und das eine beeinflusst das nächste und so weiter. Eine Welt mit unendlicher Wechselwirkung.
Niemals können wir etwas GENAU bestimmen! Alles handelt sich um Ereignisse mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Abgesehen von abstrakter Mathematik lässt sich nichts genau bestimmen. Nur in Mathe können wir sagen "1+1=2".
Sobald wir dies auf unseren Alltag übertragen wollen, so befinden wir uns wieder in einem Nebel von Wahrscheinlichkeiten.
Sehr schönes Beispiel ist das Konfidenzintervall in der Mathematik. Dabei geht es darum den Erwartungswert einer Stichprobe zu bestimmen. Angenommen man wirft einen Würfel 100mal (je länger die Stichprobe umso genauer der Erwartungswert) bei jedem Wurf ist die Wahrscheinlichkeit (p) 1/6 eine 1 zu werfen. Der Erwartungswert ist dann der Mittelwert von 100 Würfen. Im Idealfall läge er bei genau 3,5. Das Konfidenzintervall ist nun der Bereich in dem der eigentliche Erwartungswert mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit liegt. D.h: Der Wert den wir suchen, ist in diesem Fall 3,5 weil das der Erwartungswert eines Würfels mit 6 Flächen ist (ungenau formuliert). Nun kann es aber sein, dass wir bei diesen 100 Würfen einen Durchschnitts- bzw. Mittelwert von 2,0 erhalten. Das hieße wir hätten mehr Zahlen unter 3,5 gewürfelt als darüber. Das ist absolut möglich, denn so lange eine Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, kann ein Ereignis eintreten. Wir könnten auch bei 100 Würfen nur 1en werfen, unwahrscheinlich aber möglich. Anlässlich unserer Stichprobe bei der wir nun einen Mittelwert von 2,0 geworfen haben, wollen wir nun wissen mit welcher Wahrscheinlichkeit der wirkliche Erwartungswert in der "Nähe" von 2,0 liegt. Dafür gibts nun einen bestimmten Rechenweg, der ist nun aber unwichtig. Wir können mit 100% Wahrscheinlichkeit sagen, dass der Erwartungswert zwischen 1 und 6 liegt, da 1-6 alle Zahlen sind die geworfen werden können. Das Konfidenz- oder Vertrauensintervall wäre nun ein 100%iges Vertrauensintervall, dass sich von 1-6 erstreckt. Ein 95%iges Konfidenzintervall würde nun angeben, dass der Erwartungswert zu 95% in einem Bereich von vielleicht 2-5 liegt. Das hängt mit der Standardabweichung vom Erwartungswert ab, (s. Gausssche Verteilungskurve). Wir könnten nun das Intervall immer kürzer fassen, aber müssten wir zugleich in kaufnehmen, dass die Wahrscheinlichkeit sinkt, den Erwartungswert wirklich dort anzutreffen.
Aus diesem Beispiel lernen wir, dass wir nur genaue Angaben machen können, wenn wir alle Möglichkeiten mit einbeziehen!
wir können nur sagen, dass der Erwartungswert unseres Experimentes in einem bereich von 1-6 liegt, wenn 1-6 der bereich des Möglichen ist. Ansonsten müssen wir mit Wahrscheinlichkeiten leben.
Re: Realität versus Wirklichkeit
von Raphael am 13.05.2012 09:23Um beim Mikado-Spiel zu bleiben: Du kannst unmöglich wissen, wie die Mikadostäbe vor dem Fallenlassen angeordnet waren. Du weißt nicht, ob es während des Fallens einen Luftzug gab, aus welcher Höhe die Stäbe fielen, wie sie zuvor angeordnet waren, ob sie mit Schwung auf den Boden geschleudert wurden, ob sie überhaupt gefallen sind etc. etc. Die unbeobachtete Vergangenheit ist unserem Wissen für immer und alle Zeiten unzugänglich. Man kann sich eine Geschichte der Mikadostäbe zusammenreimen, wenn man enorme Annahmen macht, aber man kann niemals die Vergangenheit der Mikadostäbe kennen.
Gleiches gilt für absolut jedes reale Objekt. Man kann niemals alles über ein Objekt wissen. Und aus dem, was man weiß, kann man in die Vergangenheit extrapolieren und sich eine Geschichte des Objekts zusammensetzen. Wir müssen genauestens zwischen Vergangenheit und Geschichte unterscheiden. Das gilt nicht nur in der Physik, sondern auch ganz besonders in den Geschichtswissenschaften.
Du hast also vollkommen recht, Jannik, wenn Du sagst, daß die Realität ein offenes System ist. Und ein offenes System kann man nicht berechnen. Nur idealisierte, unrealistische geschlossene Systeme kann man berechnen. Und auch diese werden z.B. auf molekularer Ebene so kompliziert, daß man z.B. die Bewegungen von einer Million Gasmolekülen nur noch wahrscheinlichkeitsmäßig beschreiben kann.
Man verfolgt Geschichte nicht zurück, man erstellt Geschichte, und zwar aufgrund von Annahmen. Und je weiter man diese Geschichte zurücktreiben will, desto mehr Annahmen muß man machen, bis man sich schließlich (sehr schnell!) im undurchsichtigen Nebel dutzender Annahmen und völliger Ungewißheit verliert.
Gegenfrage: Gibt es ein Objekt, dessen Zustand sich nicht kontinuierlich ändert?
Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Realität versus Wirklichkeit
von Jannik am 12.05.2012 20:51Du sagst es liegt an der Messapparatur wie genau die Ergebnisse sind. Jetzt stellen wir uns den Fall mit dem Eis auf der Herdplatte vor. Das Eis hat eine gewisse Struktur, wenn es schmilzt, dann verliert es diese Struktur. Die Frage ist also nun ob es ab dem Moment wo das Eis schmilzt bzw. während oder nach dem Schmelzvorgang, Rückschlüsse auf seine ursprüngliche Struktur geben kann.
Wir übertragen dieses Experiment auf ein Mikado spiel. Hier ist leichter zu erkennen das wir auch nach annehmlich völliger Zerstörung einer Struktur, Rückschlüsse auf den Ausgangszustand schließen können. Wenn mann die Stäbchen beim Mikado spiel fallen lässt gilt wie immer das Prinzip von Ursache und Wirkung: Fällt ein Stab richtung Boden und wird nicht weiter beeinflusst (bsp: durch andere ihm in die Quere kommende Stäbchen), dann fällt er ganz normal zu Boden. Es kann aber auch sein, dass dieser Stab mit einem anderen Stäbchen kollidiert, wodurch seine Fallrichtung geändert wird. Wenn wir dies bei allen Stäbchen beachten, könnten wir eine Vorhersage machen wie der Ursprungszustand war. Hier wurde die Struktur durch das Loslassen der Stäbchen zerstört. Nun wieder übertragen auf den Eiswürfel:
Was ist ein Eiswürfel? Ein Eiswürfel ist Wasser mit einer Bestimmten Struktur und anderen Eigenschaften, aber wiederum Anschaulicher währe ein Salzkristall. Schlussendlich geht es um Bindungen zwischen Molekülen, ob nun kovalnte- oder Iionenbindungen spielt erstmal keine Rolle, deshalb ist ein Salz zur Klärung der Frage anschaulicher. Wenn ein Salz fest ist (gleicher zustand wie gefrorenes Wasser) Dann bildet sich ein sehr symmetrisches Muster. Da es Ionenbindungen sind, sind die Anziehungs- bzw. Abstoßungskräfte gleicher Ionen gleichgroß. Die Teilchen sortieren sich also wenn sie fest werden aufgrund ihrer Ladungsunterschiede. Ich habe extra Salz gewählt, weil Salze die übersichtlichsten Stukturen haben. Im Endeffekt ist es aber mit jedem Stoff das gleiche. Weiter: Nun schmilzt das Salz und verliert seine Struktur, vorher konnten wir die Position jedes einzelnen Ions in dem Salz bestimmen (mit gegebener Messapparatur), nun ist das aber immer noch so. Wir können z.b. ausschließen, dass das "linkeste" Ion nach der Schmelze ganz rechts sein wird. Das ist eher unwahrscheinlich. Ab jetzt wird es für uns schwer weiteres nachzuvollziehen, aber nehmen wir an wir hätten jede erdenkliche Messmethode, dann könnten wir trotzdem weiter berechnen wie das Salz bzw. Eis zerfließt, wenn man alle Parameter wüsste, die diese Rechnung benötigen würde und es wären unendlich viele. Aber weil hier genauso wie überall anders "Ursache und Wirkung" greift, wäre es möglich genauere Rechnungen anzustellen, wie gesagt es kommt auf die Messmethoden an, anhand derer man genauer messen kann.
Wenn wir also berechnen wollten wie ein Mikadospiel fallen wird, dann müssten wir Werte für Luftdruck, Erdrotation, Erdstöße, Elektromagnetische wechselwirkungen, feinstaubpartikel, anstoßgeschwindigkeit,etc. mit einbeziehen um genau zu sein. Aber was ist genau? Wenn es unendlich viele Faktoren gibt die ein Ereigniss beeinflussen, und die gibt es, wegen offenes System, dann müsste man eine unendlich lange rechnung machen um das genauste ergebnis zu erhalten. Weil das aber schlichtweg unmöglich ist, kommen wahrscheinlichkeiten ins spiel.
Wenn also rein theoretisch alles berechenbar ist, dann muss auch die Struktur des Ursprünglichen Eiswürfels in der schmelze enthalten sein und das ist sie! Die Änderung des Agregatzustandes wird durch "Energieumwandlung" nachweisbar. D.h: schmilzt ein stoff, so nimmt er "Energie auf". Für jeden Stoff gibt es eine bestimmte Menge an "Energie" um eine gewisse Menge davon zu schmelzen. Die molare Standardbildungsenthalpie beispielsweise, ist die Energie bzw. Energieänderung, die herbeigeführt wird bzw. werden muss, um eine bestimmte Menge eines Bestimmten stoffes zu erzeugen.
Durch die Temperaturänderung lässt sich also nachweisen dass ein stoff seinen agregatzustand geändert hat. Zur Rückverfolgung der Struktur der Teilchen muss man jetzt nur wieder Mikado beachten, es kommen natürlich noch elektromagnetische Phänomene etc. hinzu, die die Teilchenbewegungen beeinflussen, aber dennoch man könnte die geschichte des Eiswürfels bis zu seiner entstehung aus irgendwelchen andern stoffen zurückverfolgen, sprich ins unendliche. Weil solche Messapparaturen die sowas machen aber undenkbar sind, bleibt das bloße Theorie.
Eine Frage: Wieso sollte auf einmal nur durch die änderung eines zustandes information verloren gehen? Zustandsänderung ist auch nur eine Information.
Re: Gibt es die Gravitation überhaupt?
von Darius am 09.05.2012 10:14@ ar-iomar:
Unter dem verwandten Thema "Ist das logisch?" ist die Problematik "Endlichkeit und Unendlichkeit" bereits angesprochen worden.
Über Unendlichkeiten nachzudenken, oder mit Unendlichkeiten zu arbeiten, ist unproduktiv. Menschliche Kreativität erfährt einen Stopp. Und das deswegen, weil dann die Logik versagt. Außerdem ist unsere eigene physische Vergänglichkeit dafür ursächlich, dass wir uns selbst in die Denkkategorie "Anfang und Ende" treiben.
In der Realität gibt es so etwas nicht. Physikalische Vorgänge in der Natur geschehen einfach. Dort gibt es keinen Anfang oder kein Ende. Jeder physikalischer Vorgang geschieht ohne spontane Zwischenschritte. Gebe es in der Natur etwas, was spontan (augenblicklich) geschieht, könnten wir dies als "Anfänge" und "Enden" interpretieren. Da jedoch nichts instantan passiert, gibt es in der Realität keinen Anfang und kein Ende.
Die Frage nach dem Unendlichen ist einfach sinnlos. Beispiel: Wir können die Fläche der Erde berechnen, ihren Umfang, ihr Volumen. Wir bekommen endliche Werte. Aber macht es Sinn, nach einem geometrischen Anfang oder einem Ende zu fragen? Nein.
Das Periodensystem taugt als Beispiel für Endlichkeit nicht viel. Das Periodensystem ist ein Modell, eine Gruppierung entdeckter Systematik, wie sich Materie unter bestimmten Bedingungen organisiert (welche Form und Eigenschaften unter bestimmten Bedingungen angenommen werden). Die gleiche Materie kann unter völlig anderen Bedingungen gänzlich andere Formen und Eigenschaften haben.
Zudem wird vermutet, dass es weitere schwere und relativ stabile Elemente gibt, die über die Zahl 118 hinausgehen. Diese Theorie spricht von sog. Inseln der Stabilität. Die vermuteten Elemente-Inseln sollen heißen: Ununquadium, Unbinilium und Unbihexium (eine grobe Übersicht ist hier). Aber der experimentelle Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen einer Entdeckung und findet sehr schwer finanzielle Unterstützung.
Re: Realität versus Wirklichkeit
von Darius am 08.05.2012 19:06„schäm-o-schäm" für die gestiftete Verwirrung! "Zurück ans Reißbrett", sage ich mir. Um die Diskussion nicht noch verwirrender zu machen, spare ich mir eine dritte Korrektur. Die erste Version inklusive Deiner Beanstandungen ist tauglich.
Sollte ich künftig auf die Begriffe "Realität" und "Wirklichkeit" zurückgreifen, werde ich sie in der Unterscheidung:
Realität -> objektiv -> Momentaufnahme (Foto)
Wirklichkeit -> subjektiv -> fortgesetzte Beobachtung (Film)
verwenden.
Den Begriff "Information", genauer genommen "Informationsverlust beim Symmetriebruch" spiele ich im Kopf auf philosophischer Ebene durch. Mit der quantenmechanischen Interpretation von "Information" kann ich auch nicht viel anfangen, sie führt zu unvereinbaren Absurditäten.
Vielmehr beschäftigt mich die Frage, ob beim Symmetriebruch eines physikalischen Systems (z. B. Eiswürfel auf Herdplatte, Plasmaentladung -> halt bei Formierung neuer Objekte) Informationen über den physikalischen Zustand eines Systems endgültig verloren gehen (???), oder ob sie doch in dem neu entstandenem Objekt eincodiert bleiben und erforschbar sind (je nach verwendeter Beobachtungsapparatur).
Ich muss nebenläufig sagen, dass ich die Plancksche Größe und die Unschärferelation ablehne.
Materie existiert in vielen Aggregatzuständen. Ein Aggregatszustandswechsel (Phasenübergang) geschieht in der letzten Phase eines Übergangs naturgemäß beschleunigter und somit ungeordneter. Wegen dieser "Vorgangs-Beschleunigung", die immens werden kann (z. B. Atombombe), ist es so, dass manche Vorgänge für die Beobachtungsapparatur scheinbar unsichtbar bleiben. Zudem zerstört ein Phasenübergang oft die alte Form und andere alte Eigenschaften eines Objekts. Die Information über den vorherigen physikalischen Zustand des Objekts ist verloren (???). Vieles in der Natur ist umso schwerer zu interpretieren, je mehr Objekte beobachtet werden, bei denen der aktuelle Aggregatzustand zwar erforschbar (sichtbar) ist, aber Informationen über das Objekt aus seinem vorangegangenen Aggregatzustand unsichtbar bleiben.
Dadurch, dass während eines Phasenübergangs nie alle Informationen "ausgelesen" werden können (Mikro-, wie Makrowelt) und dadurch, dass wir selbst Teil eines bestimmten Aggregatzustands sind, werden unseren Möglichkeiten der Wahrheitsfindung natürliche Grenzen gesetzt. Diese Problematik kennen wir ja. Wo diese Grenzen aber liegen, hängt lediglich von der Qualität der Experimente und der Beobachtungsapparatur ab.
Wie sieht es aber mit einem Aggregatszustandswechsel in der Realität aus? Vorhin sagte ich: "[...] ob beim Symmetriebruch eines physikalischen Systems Informationen über den physikalischen Zustand eines Systems endgültig verloren gehen (???), oder ob sie doch in dem neu entstandenem Objekt einkodiert bleiben [...].
Ich frage mich:
Bleibt in der Realität nach einem Phasenübergang in dem neuen Objekt eine Restspur von Wechselwirkungen übrig, aus der rückblickend der Verlauf des Phasenübergangs selbst und auch die alten physikalischen Eigenschaften des Objekts erforschbar wären? Oder: Geht in der Realität diese physikalische Rest-Wechselwirkung aus dem alten Zustand auch tatsächlich physisch verloren?
Ich frage mich, ob es nicht sein könnte, dass solche Rest-Wechselwirkungen in der Realität nach Abschluss eines Phasenübergangs physisch völlig verloren gehen?
Ich behaupte mal: Bricht die physikalische Symmetrie eines Objekts zusammen, bevor die physikalische Realität des Objekts vor dem Bruch beobachtet wurde (Informationen wurden nicht gesammelt), bleibt er auch objektiv gesehen unerforschbar, weil „seine Vergangenheit" der absoluten Zensur des Symmetriebruchs zum Opfer fiel.