Quantenmechanik

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Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Quantenmechanik

von Darius am 02.12.2015 13:33

Aus diesem Thread hierhin kommend:

@wl01:

Der einzige "Beweis" der Kopenhagener Deutung ist die sog. Bellsche Ungleichung, die behauptet, dass die beobachteten Zustände nur durch eine nichtrealistische, nichtlokale Theorie beschreibbar sind.
What? Die Bellsche Ungleichung ist ein Mittel, um eine Brücke zwischen der Quantenmechanik und der klassischen Physik zu schlagen. Hier geht es um den experimentellen Zugang, ob vom lokalen Realismus, wie ihn Einstein, Podolsky und Rosen propagierten, ausgegangen werden darf oder ob dieser, wie es die Quantenmechanik behauptet, aufgegeben werden muss. Die Bellsche Ungleichung ist nur ein Werkzeug, welches als neutral gegenüber Einstein-Podolsky-Rosen und der Kopenhagener Deutung zu sehen ist. Sie behauptet nichts. Sie ist als eine Waage zu betrachten, die zwischen experimentellen Daten abwägt. So wie Du es schreibst, wird die Bellsche Ungleichung ihres Zwecks beraubt.

Allerdings muss man nun definieren was "nichtlokal" und was "nichtrealistisch" ist. Lokal bedeutet, dass ein Ereignis (Ursache - Wirkung, bzw. die Bewegung der Teilchen zwischen den Zuständen) maximal mit der Geschwindigkeit des Lichtes erfolgen darf. Realistisch bedeutet, dass man Ursache und Wirkung messen kann.
Realistisch bedeutet, dass die physikalischen Eigenschaften unabhängig vom Messvorgang (vom Beobachter) vorhanden sind und nicht erst durch die Messung an Eindeutigkeit gewinnen.

Da De-Broglie von der Wellengleichung ausgeht und eine Teilchenbewegung des Lichtes in Form einer Welle postuliert womit die Teilchen somit schneller als das Licht sein müssen, ist die De-Broglie-Bohm-Theorie eben eine nichtlokale Theorie und damit für die Erklärung der Quantenphysik möglich.
Fairerweise und der Vollständigkeit halber müsstest Du aber hier noch erwähnen, dass auch die Quantenmechanik nach Bohm und De Borglie eine Signalübermittlung mit Überlichtgeschwindigkeit nicht zulässt.

In diesem Sinne ist, so nebenbei gesagt, meine TDT, ähnlich der De-Broglie-Bohm-Theorie eine "nichtlokale" und zum Teil "nichtrealistische" Theorie, weil ich ebenso von (rotierenden) Teilchen ausgehe die schneller als das Licht sind (=nichtlokal) und die ich mangels der entsprechenden Apparaturen auch nicht messen kann (=nichtrealistisch).
Wie gesagt: Bohm und De Borglie gehen nicht von einer Signalübermittlung mit überlicht aus. Auf dieser Ebene gibt es keine Verbindung zwischen der TDT und der De-Broglie-Bohm-Theorie, denn in Deiner TDT wird ja ein Signal übermittelt - die Gravitation. Und "nichtrealistisch" bedeutet nicht "ich kann nicht messen". Mir scheint, Du setzt hier den menschlichen Makel namens Unbestimmtheitsprinzip mit der physikalischen (mess- und beobachterlosen) Realität gleich.

1Alexender: Du bist so fies.
wl01: Jeder der überzeugende Argumente hat, ist fies!

gut.jpg
Quelle: Website, Bild

Wahrlich!

Darius mit Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.12.2015 14:36.

Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Quantenmechanik

von Darius am 02.12.2015 13:37

Apropos Einstein-Podolsky-Rosen und Bellsche Ungleichung: "Bahnbrechendes Experiment versetzt Einsteins lokalem Realismus den Todesstoß" (siehe "Bell-Test ohne Schlupfloch").

Den Befürwortern des lokalen Realismus geht langsam aber sicher die Luft aus, denn die aus der Bellschen Ungleichung resultierenden Schlupflöcher für Missinterpretationen der experimentellen Daten wurden durch dieses Experiment "gestopft". Das Lokalitäts- und das Nachweisschlupfloch scheinen vom Tisch zu sein. Nur noch das Fair Sampling bleibt als Schlupfloch übrig.

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wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Quantenmechanik

von wl01 am 02.12.2015 18:34

Hallo Darius!

Die Bellsche Ungleichung ist ein Mittel, um eine Brücke zwischen der Quantenmechanik und der klassischen Physik zu schlagen.
Da irrst Du dich gewaltig!
Sie beweist ganz im Gegenteil, dass die Quantenphysik eben NICHT der klassischen Physik entspricht!
WIKI:
Sie ist geeignet, um Tests über die Gültigkeit grundlegender Annahmen der Quantenmechanik durchzuführen und diese zu interpretieren. Die bellsche Ungleichung zeigt insbesondere, dass aus der Gültigkeit bestimmter grundlegender Annahmen der Quantenmechanik deren Nichtlokalität folgt.
...
Klassische" Theorien wie die newtonsche Mechanik oder die maxwellsche Elektrodynamik besitzen beide die Eigenschaften die man mit lokal und realistisch umschreiben kann.

Es geht immer wieder um Experimente mit Licht und die Feststellung des jeweiligen Spins, insbesonders der "Brechung am Spalt" oder dem "Quantenbeamen".
In beiden Fällen geht die klassische Physik von mitgenommenen, schon im Vorhinein klaren, aber verborgenen (nicht messbaren) Variablen aus. Vergleiche das Handschuhbeispiel von Einstein. Die Quantenphysik hingegen geht von nichtvorhersehbaren Zuständen aus, die so lange in einem Art realen Zwischenzustand verharren, bis man sie misst.

Und die bellsche Ungleichung beweist rein mathematisch, dass es bei diesen Experimenten keine verborgenen Variablen geben kann. Und daraus folgt, dass es immer eine Art Zwischenzustand gibt, der erst durch eine Messung determiniert wird. Und exakt diese Behauptung ist eben die "Kopenhagener Deutung".

Sie (die Bellsche Ungleichung) behauptet nichts. Sie ist als eine Waage zu betrachten, die zwischen experimentellen Daten abwägt.
Sie berechnet aufgrund der Vermutung, dass es nur zwei (messbare Spin-) Zustände geben kann, die Unwahrscheinlichkeit, dass es "verborgene Variablen" geben könnte. Und wenn exakt in dieser Vermutung diese verborgene Variablen stecken würde, dann wäre sie eben falsch oder aber von falschen Voraussetzungen ausgegangen.

Realistisch bedeutet, dass die physikalischen Eigenschaften unabhängig vom Messvorgang (vom Beobachter) vorhanden sind und nicht erst durch die Messung an Eindeutigkeit gewinnen.
Richtig. Und weil die Quantenphysik eben dieses Postulat ablehnt (siehe eben Kopenhagener Deutung), ist die Quantenphysik eben keine realistische Theorie.

Fairerweise und der Vollständigkeit halber müsstest Du aber hier noch erwähnen, dass auch die Quantenmechanik nach Bohm und De Borglie eine Signalübermittlung mit Überlichtgeschwindigkeit nicht zulässt.
Was verstehst Du in diesem Zusammenhang unter Signalübermittlung? M.A. sind hier zwei "Signalübermittlungen" zu unterscheiden.
Natürlich ist das Licht (also das Signal "Licht") selbst immer nur "lichtschnell", die Teilchen, die eben transversal schwingen hingegen, bewegen sich mit Überlicht (da die Teilchen gegenüber dem Lichtsignals natürlich in der selben Zeit einen größeren Weg zurücklegen müssen). Oder wie Bohm und De Borglie schreiben "'leitet' bzw. 'führt' die Wellenfunktion die Bewegung der Teilchen".
In wie weit die Schwingung (oder meine Rotation) und damit diese überlichtschnellen Teilchen einen Einfluss auf die Messung des Spins haben, ist eben die grundsätzliche Frage, die ich eben mit ja beantworte. Exakt dieses überlichtschnelle Signal während der Rotation ergibt m.A. nach eben diese "verborgenen Variablen".

denn in Deiner TDT wird ja ein Signal übermittelt - die Gravitation.
Ja, aber nicht in diesem Zusammenhang. EM-Strahlung ist eine Turbulenz/Fluktuation/Störung im Tachyonenäther. Der generelle Druck den Tachyonen auf Tardyonen ausüben (ähnlich wie zwei viskose Flüssigkeiten) ist hingegen eben Gravitation.

Und "nichtrealistisch" bedeutet nicht "ich kann nicht messen".
Ich und die klassische Physik würden es so sehen, nicht aber die Quantenphysik im Sinne der Kopenhagener Deutung.

Mir scheint, Du setzt hier den menschlichen Makel namens Unbestimmtheitsprinzip mit der physikalischen (mess- und beobachterlosen) Realität gleich.
Also ich zitiere einmal das Grundpostulat der Kopenhagner Deutung:
Gemäß der Kopenhagener Interpretation ist der Wahrscheinlichkeitscharakter quantentheoretischer Vorhersagen nicht Ausdruck der Unvollkommenheit der Theorie, sondern des prinzipiell indeterministischen Charakters von quantenphysikalischen Naturvorgängen.

Apropos Einstein-Podolsky-Rosen und Bellsche Ungleichung: "Bahnbrechendes Experiment versetzt Einsteins lokalem Realismus den Todesstoß"
M.A. beweist das Experiment gar nichts.
Das sog. „Lokalitätsschlupfloch" besagt ja nur, dass die Messergebnisse NACH der Trennung des Photons im Kristall sich gegenseitig beeinflussen könnten. Was m.A. völlig irrelevant ist, da die verborgenen Variablen bereits vor der Trennung mitgegeben wurden.

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2015 05:59.

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Quantenmechanik

von 1Alexander am 02.12.2015 18:50

@Justin

Gemäß der Kopenhagener Interpretation ist der Wahrscheinlichkeitscharakter quantentheoretischer Vorhersagen nicht Ausdruck der Unvollkommenheit der Theorie, sondern des prinzipiell indeterministischen Charakters von quantenphysikalischen Naturvorgängen.

Ich habe ja keine Ahnung und nach dem ich von Darius gemobbt wurde, bin ich vorsichtig;) Aber, ich werde das meinem Sohn für die Schule empfehlen: "Das falsche Aufgabenergebnis in der Hausarbeit ist nicht auf eine unzulängliche Rechenfähigkeit zurückzuführen, sondern Ergebnis des Beobachtung durch den Lehrer."

Antworten

Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Quantenmechanik

von Darius am 02.12.2015 20:39

@wl01:

Darius: Die Bellsche Ungleichung ist ein Mittel, um eine Brücke zwischen der Quantenmechanik und der klassischen Physik zu schlagen.
wl01: Da irrst Du dich gewaltig!
Damit meinte ich die Experimentalphysik.

Was verstehst Du in diesem Zusammenhang unter Signalübermittlung?
Energietransport.

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wl01

65, Männlich

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Re: Quantenmechanik

von wl01 am 02.12.2015 21:28

Hallo Alexander!

Das falsche Aufgabenergebnis in der Hausarbeit ist nicht auf eine unzulängliche Rechenfähigkeit zurückzuführen, sondern Ergebnis des Beobachtung durch den Lehrer.
ROFL!

Du hast die grundsätzliche Einstellung der heutigen Quantenphysik verstanden!
Man müsste es sogar verstärken: ", ...sondern wird erst durch die Beobachtung des Lehrers verursacht!"

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

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wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Quantenmechanik

von wl01 am 03.12.2015 06:33

Hallo Darius!

Darius:
Die Bellsche Ungleichung ist ein Mittel, um eine Brücke zwischen der Quantenmechanik und der klassischen Physik zu schlagen.
wl01:
Da irrst Du dich gewaltig!
Darius:
Damit meinte ich die Experimentalphysik.
Also nochmals zum Mitdenken:
In der Experimentalphysik wird ein Versuch durchgeführt, der mit der klassischen Physik nicht vereinbar ist.
Dann wird mit Mathematik (Bellsche Ungleichung) bewiesen, dass das Ergebnis nicht der klassischen Physik entsprechen kann und auch nicht durch Hinzufügung von verborgenen Variablen möglich sei?

Und so einen mathematischen Beweis, der ohnedies auch so klar ist, nennt man also "eine Brücke zwischen Quantenphysik und klassischer Physik"?
Also ein Nachweis, der beweist, dass man es nicht beweisen kann ist also ein Beweis, dass alles in Ordnung (also eine Brücke) ist?

Also ich würde daraus schließen, dass eben die heutige Messmethode noch nicht in der Lage ist das Ergebnis zu erklären (oder den Anfangszustand festzustellen) und damit eben andere physikalischen Erklärungen (Wechselwirkungen) notwendig sind und die Berechnung der Bellschen Ungleichung (die angeblich das Gegenteil beweisen) von falschen Voraussetzungen ausgeht.
 
WL01:
Was verstehst Du in diesem Zusammenhang unter Signalübermittlung?
Darius:
Energietransport.
OK, also wenn jede Art der Übertragung von Energie damit gemeint ist, ist das eine andere Form der Definition als die in der klassischen Physik üblich ist.
Da wird immer unterschieden zwischen Teilchengeschwindigkeit und Informationsgeschwindigkeit.
Informationsgeschwindigkeit ist (in der klassischen Einstein-Physik) immer LG. Teilchengeschwindigkeit wäre auch in der klassischen Physik immer ÜberLG. Allerdings greift dann in der Einsteinphysik die Lorentztransformation, womit sich lediglich der Zeitvektor (Zeitdilatation) ändert (wobei ich diese Zeitdilatation wieder ablehne).
Bei Energietransport ändert sich die Sachlage. Ist rein die Geschwindigkeit der Energieübertrag des Lichtstrahls gemeint, dann gilt natürlich nur die LG. Nur was messe ich bei der Bestimmung des Spins? Nur die Energie des Lichtstrahls? Ich bezweifle es!

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2015 06:28.

Darius

47, Männlich

Beiträge: 249

Re: Quantenmechanik

von Darius am 03.12.2015 10:39

Guten Morgen,

M.A. bweist das Experiment gar nichts. Das sog. „Lokalitätsschlupfloch" besagt ja nur, dass die Messergebnisse NACH der Trennung des Photons im Kristall sich gegenseitig beeinflussen könnten. Was m.A. völlig irrelevant ist, da die verborgenen Variablen bereits vor der Trennung mitgegeben wurden.
und
Also ich würde daraus schließen, dass eben die heutige Messmethode noch nicht in der Lage ist das Ergebnis zu erklären (oder den Anfangszustand festzustellen) und damit eben andere physikalischen Erklärungen (Wechselwirkungen) notwendig sind und die Berechnung der Bellschen Ungleichung (die angeblich das Gegenteil beweisen) von falschen Voraussetzungen ausgeht.
Wäre es so, hätte kein Experiment zur Verschränkung einen Sinn. Es ist eine Grundvoraussetzung bei solchen Experimenten die Gewissheit haben zu müssen, dass die Photonen vor dem Losfliegen keine eindeutige Polarisation haben.

Ich glaube, Du hast die Tragweite des neuen Experiments der TU Delft nicht nachvollzogen. Man kann die etablierte Quantenmechanik in vielen Punkten kritisieren, ja, sich über sie lustig machen. Aber ein gut durchdachtes Experiment ist dann eins, wenn der Experimentatoreffekt ausgeschlossen werden kann. Bei dem von mir verlinkten ist es so. Zum ersten Mal ist es gelungen das Lokalitäts- und das Nachweisschlupfloch in einem Aufbau zu schließen. Insgesamt waren es immer 3 Schlupflöcher. Das dritte, das Fair Sampling, ist gegenüber den beiden ersteren weniger problematisch. Daran wird an der TU Delft noch gearbeitet.

Eigentlich müsste diese Arbeit für Dich eine Steilvorlage für die TDT sein. Denn wenn auch das Fair Sampling vom Tisch ist, bleiben nach über 50 Jahren Forschung nur noch zwei radikale mögliche Erklärungen übrig: Bisher unbekannte Kommunikation mit überlicht oder eigenschaftslose Realität. In beiden Fällen ist definitiv Einsteins lokaler Realismus ad acta zu legen. Ein revolutionärer Scheideweg in der Physik!

@1Alexander:
Ich habe ja keine Ahnung und nach dem ich von Darius gemobbt wurde, bin ich vorsichtig;)
Damit liegst Du wirklich sehr daneben.

Darius mit Grüßen

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wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Quantenmechanik

von wl01 am 03.12.2015 14:46

Hallo Darius!

Wäre es so, hätte kein Experiment zur Verschränkung einen Sinn. 
Exakt dieser Ansicht bin ich. Sie haben keinen Sinn! Außer, dass man damit krampfhaft versucht die Kopenhagener Deutung zu "beweisen". Und ich mache mich über die Quantenphysik nicht lustig. Ich nehme sie todernst. Im wahrsten Sinne des Wortes, sie ist ein Totengräber einer sinnvolllen Weiterentwicklung in der Physik!

Es ist eine Grundvoraussetzung bei solchen Experimenten die Gewissheit haben zu müssen, dass die Photonen vor dem Losfliegen keine eindeutige Polarisation haben.
Und die Messung, "dass die Photonen vor dem Losfliegen keine eindeutige Polarisation besitzen" ist schon eine derartige Beeinflussung, dass eine nachfolgende Verwendung des Photons sinnlos ist. Man muss sich vorstellen, dass die Messung mit den verfügbaren Messgeräten in etwa dem Versuch gleicht, die Geschwindigkeit und die Richtung eines ballistischen Geschoßes dadurch zu messen, dass man ein gleichgroßes Geschoß auf dieses zu messende Geschoß schießt.

Und die Formulierung "eindeutige Polarisation vor dem Losfliegen" ergibt schon in der Definition den Fehler.
M.A. wäre der Formalismus folgender:
Die Lichtteilchen haben gar keine Polarisation, sondern zum Zeitpunkt der Trennung nur einen unterschiedlichen Aufenthalt in der Welle/Spirale. Wenn man also diese Lichtteilchen misst, wird durch die (unzureichenden) Messgeräte interpoliert ob sie jeweils auf der "horizontalen" oder aber der "vertikalen" Seite sich befinden. Tatsächlich befinden sie sich an einer derartigen Stelle, dass man sie rein statistisch der einen oder der anderen zuordnen kann. Also beispielsweise sie befinden sich im Messpunkt auf beispielsweise 178°, dann wird von Spin 1 gesprochen, wären sie hingegen auf 282° hätten sie Spin -1, etc. Wird ein Photon hingegen im Kristall getrennt, wird in eine Richtung immer nur die jeweils eine Information weitergegeben, womit bei der Trennung immer auf der einen Seite ein Spin 1 und auf der anderen Seite ein Spin -1 gemessen werden kann.
Man kann also das Experiment stundenlang durchführen, es wird immer 1 und auf der einen und auf der anderen Seite -1 dabei herauskommen. Somit kann es einen Experimentatoreffekt sprich "Nachweisschlupfloch" gar nicht geben. Der mögliche Ausschluss ist daher sinnlos.

Und das sog. „Lokalitätsschlupfloch" würde auch nur dann einen Sinn machen, wenn man annimmt, dass sich die beiden getrennten (also verschränkten) Photonen NACH ihrer Trennung beeinflussen könnten. Steht auch da so in deinem Link:
Dazu änderte er die Einstellungen der beiden an unterschiedlichen Orten befindlichen Detektoren, mit denen die verschiedene Polarisations­komponenten der Photonen gemessen werden konnten, so schnell, dass eine gegenseitige Beeinflussung der beiden Messungen unmöglich war.
Da aber m.A. dies nicht der Fall ist, ist auch dieser Ausschluss sinnlos!

Eigentlich müsste diese Arbeit für Dich eine Steilvorlage für die TDT sein.
...
zwei radikale mögliche Erklärungen übrig: Bisher unbekannte Kommunikation mit überlicht oder eigenschaftslose Realität. 
Sehe ich nicht so, da das Ergebnis nach Kopenhagener Deutung ja bereits fixiert wurde: Somit nach deiner Formulierung "Eigenschaftslose Realität".
Und auch wenn der Zustand von einem Messpunkt zum anderen Messpunkt mit Überlicht erfolgen würde (was die Existenz von überlichtschnellen Teilchen beweisen würde), wäre die Reaktion zwischen den beiden Teilchen m.A. nicht kausal! Denn aus welchem Grund sollte das eine Teilchen in den ... was eigentlich... hinausschreien: "Ich wurde gemessen! Mein Spin ist -1!" und das andere Teilchen: "OK, wenn Du Spin -1 hast, dann habe ich Spin 1!"
Nur die Trennung/Aufteilung von Eigenschaften VOR dem Kristall (respektive IM Kristall) hätte eine eindeutige Kausalität.

Meiner Ansicht ist aber auch mit meinem Modell ein lokaler Realismus möglich. Allerdings eben mit Teilchen, die sich mit Überlicht bewegen und somit von unseren derzeitigen Messgeräten nicht, oder eben falsch gemessen werden. Nichts desto trotz sind diese Teilchen (wenn sie einmal durch Messung nachgewiesen sind) dann eben reale Teilchen. Und ebenso bin ich der Ansicht, dass die Lichtgeschwindigkeit von diesen Teilchen überschritten werden kann, dass die ÜL jedoch nicht unendlich sein kann, die Reaktion somit nicht instantan erfolgen kann. Also auch Objekte mit ÜL benötigen von A nach B etwas Zeit. Womit sie auch zu lokalen Teilchen werden.

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2015 06:32.

Roland

91, Weiblich

Beiträge: 516

Re: Quantenmechanik

von Roland am 22.03.2016 01:22

Diese Photonenverschränkung und Teleportation kann auch im Großmaßstab bereits heute erfolgen. Sogar mit realen Gegenständen!

 

Jeder kennt einen Faschingskrapfen. Den kann man im Durchmesser durchschneiden. Nun hat man aus dem einen Photon 2 verschränkte Photonen gemacht. In diesem Fall mit zwei Faschingskrapfenhälften. Die eine Seite ist die pudergezuckerte Oberseite. Die andere die Unterseite vom Faschingskrapfen.

Beide Faschingskrapfen werden nun in identische Schachteln gelegt und das Päckchen zugeschnürt, sodaß anschließend niemand weiß, in welcher Schachtel welche Faschingskrapfenhälfte ist.

Und nun schreibt die Sekretärin vom Faschingskrapfenguru jeweils eine Adresse auf ein Paket. Der eine Empfänger ist in Newyork und der andere in Melburn. Und nun werden die beiden verschränkten Pakete zur Post gebracht.

Irgendeiner der beiden Empfänger öffnet sein Paket und telephoniert mit dem Guru. Der Guru weiß nun, der in Melburn hat die Zuckerseite erhalten. Und nun kommt das große Wunder: Der Guru kann dem Newyorker auf den Kopf zusagen, daß in seinem Paket die Faschingskrapfenunterseite enthalten sein muß! Obwohl der Guru wirklich keine Ahnung hatte, was er dem Newyorker geschickt hat! Echt!

Und tatsächlich: Als der Newyorker das Paket öffnet traut er kaum seinen Augen: Es liegt tatsächlich die Faschingskrapfenunterseite drin!

Jetzt weiß man auch, weshalb die Informationsübertragung noch etwas langsam ist. Schließlich müssen erst die Faschingskrapfen aufgegessen werden.

Antworten
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