Meine Gedanken zum Urknall-Modell
1 | 2 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Stefan
Gelöschter Benutzer
Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Stefan am 31.05.2012 18:18Hallo Forum!
Weil es mein erster Beitrag ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen und einfach mal "Danke!" sagen. Danke, für die neuen und begeisternden Sichtweisen über das Universum und das Neu-entflammen meiner Leidenschaft für Philsophie, Physik und Psychologie.
Ganz kurz zu meiner Person:
Mein Name ist Stefan, bin 27 Jahre alt und studiere Philosophi und Pädagogik an der Uni Paderborn.
Zum Thema:
Ich würde gerne einige Gedanken nennen, die mir rund um das Thema Urknalltheorie seit geraumer Zeit durch den Kopf gehen und ich würde mich um rege Beteiligung freuen!
Allgemein geht es um 2 Aspekte der "UT", mir denen ich besondere Schwierigkeiten habe.
(die "Verdinglichung" von Konzepten mal aussen vor!)
1. Annahme:
Das Universum hat einen "Ursprung" und expandiert.
Mit anderen Worten gibt man dem Universum doch eine "Richtung", oder?
Das würde Bedeuten, dass es einen Unterschied macht, in welcher "Richtung" ich ins Universum blicke. Mir konnte nicht plausibel erklärt werden, warum ich mich, unabhängig davon, stets den "Anfang des Universums" annäher und nicht "ausversehen" in die entgegengesetzte Richtung? Und was würde ich dort finden? Den BigRip? Oder eine unsichtbare Mauer?
2. Annahme:
"Wir blicken in die Vergangenheit des Universums."
Man hört ja immer wieder, je tiefer man ins All blicke, desto mehr würde man quasi in die Vergangenheit des Universums blicken, richtig?
Gleichzeitig würde man ja, und hier kommt die 1. Annahme wieder ins Spiel, bloß die "eigene Umgebung" (vielleicht die Milchstrasse, oder was sie vorher war) in einer 13Mrd. Jahre jüngeren Version sehen, wo das Universum eben noch nicht die "größe" hätte, wie heute, oder?
Bisschen irritierend das Ganze...was sagt ihr denn zu meinen Überlegungen und bietet das Urknall-Modell da irgendwelche Erklärungen?
P.S. Ganz abgesehen davon finde ich das Modell des PlasmaVersums um ein vielfaches "einfacher". Für mich, die einfachere Theorie, insofern dem UK-Modell vorzuziehen.
NBeste Grüße!
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Raphael am 31.05.2012 22:54Willkommen im Forum, Stefan.
Zu den Problemen, die Du mit dem Urknall hast, kann ich mal meinen Senf dazugeben:
Ist für mich schon eine bedeutungslose Annahme, da sie sich nach der physischen Entstehung und Formveränderung dessen erkundigt, was keine Form hat. Alle weiteren Gedanken, die im Zuge einer solchen anfänglichen irrationale Verdinglichung folgen, sind reine Zeitverschwendung.
Wir sehen die Vergangenheit von Galaxien, nicht die Vergangenheit eines abstrakten Konzepts. Und nur wer sich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegt, kann das eigene Abbild sehen, wenn er abbremst.
Bitte die Wortdefinitionen beachten oder eigene anbieten. Das Wort "Modell" bezeichnet eine dreidimensionale Repräsentation eines oder mehrerer Objekte. Der Urknall ist kein Modell, auch keine Theorie, sondern eine mystische, irrationale Weltentstehungslehre, Kosmogonie verkleidet als Kosmologie, das Paradebeispiel einer Pseudotheorie.
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Darius am 01.06.2012 19:29@ Stefan:
Du schreibst:
Schwierigkeiten, die Du nennst, ergeben sich eben aus Deiner 1. Annahme "Das Universum hat einen ´Ursprung´ und expandiert".
Es ist wirklich reine Zeitverschwendung, das Universum als ein Objekt zu betrachten (ihm Eigenschaften zuzuschreiben). Solange Du diese Annahme vertrittst, wirst du noch mehr geraume Zeit verschwendet haben, aber die aufkommenden Fragen werden nicht weniger, nein, sie werden mehr und immer abstruser.
Was Dich beschäftigt, haben die "Urknall-Verdinglicher" vor über 40 Jahren als das sogenannte Horizontproblem erkannt. Es hat weitreichende Konsequenzen, was die Übereinstimmung der Vorhersagen der Urknall-Mathematik mit den Beobachtungen angeht (Homogenität des Beobachtbaren). Das Horizontproblem ist ein Sargnagel des Urknall-Märchens.
Und alles wäre gut,
wäre da nicht der Alan Guth,
der das Urknall-Universum neu schuff.
Um sich des Horizontproblems zu entledigen, erklärte Guth der Welt, die Urknall-Physik der anfänglichen Phase der Urknalls war eine gänzlich andere. Er nannte das Ganze "kosmologische Inflation" und die Welt glaubte Guth.
Mit dieser mathematischen Zauberei bezwecken die Verteidiger der Urknall-Hypothese nichts anderes, als dass die unangenehmen Fragen bezüglich des Urknall-Märchens (wie Deine) gar nicht erst gestellt werden.
Ja. Es ist eine Irritation zu meinen, aus dem Nichts könne Etwas entstehen. Laß Dich nicht mehr irritieren Konzentriere lieber Dein Denkpotenziall auf rationale Weltsicht. Klar, es wirkt interessant und lockt einen, wenn ein Akteur wie Alan Guth seine Schau vorführt, aber es wird problematisch mit den Zuschauerzahlen, wenn erstmal bekannt wird, dass Guth ein Trickzauberer ist, geschweige das Publikum erfährt, wie sein Trick (Inflationsphase) funktioniert.
Stefan
Gelöschter Benutzer
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Stefan am 02.06.2012 22:46Danke für die schnellen Antworten!
Mir war nicht klar, dass dieses Problem bereits behandelt und mit der "kosmischen Inflation"...ähem...."erklärt" wurde. Imho drängte sich die Frage nach dem "Wo?" auf, als man von der Urknalltheorie hörte und was alles damit zusammenhängt.
Darüber hinnaus, und das meinte ich mit dem "Blick auf unsere eigene Umgebung", müsste man eben (rein hypothetisch!) in der "Ursuppe" des Universums, kurz nach dem Urknall, u.a. die Substanzen "unserer Galaxie", mit anderen Worten unsere Vergangenheit seheh. Aber wie soll das Möglich sein, wenn nichts schneller sein soll als das Licht, somit auch nicht die Expansion des Universums?
-Das sei mal so dahingestellt....mir ist schon klar, dass die Fragen hier wenig relevant sind. Was ich wirklich spannend finde ist, wie es hier mit dem Thema weitergeht.
Da wäre auf der einen Seite eine Theorie vum Universum, die meines erachtens bessere Erklärungen liefert und noch dazu...als wäre es nichts, die Grundannahmen, die Basis der Urknalltheorie als logische Fehlschlüsse enttarnt (Stichwort: Verdinglichung von "Universum", "Feld", "Nichts", usw.) und unzulässige, weil nicht zu beobachtende, "Phänomene" benennt (z.B. "Schwarze Löcher" oder die Vorstellung von Quasaren).
Auf der anderen Seite Leute, die sich zwar "Wissenschaftler" nennen, aber an allem, was "Sie" erdachten so dogmantisch festhalten, das man meinen könnte, es ginge um Religion.
Ich mein...das muss doch unglaublich frustrierend sein, und zwar für beide Seiten^^
Naja...ich schau mir nochmal eure, bzw. die Filme von Herrn Haumann an und überleg mir dann mal das Buch zuzulegen. Schaden wird es sicher nicht und kost ja auch nicht die Welt.
Trotzdem nochmal ganz kurz zur jetzigen Situation: Wenn ja, wie begegnen sich die Wissenschaftler der verschiedenen Lager untereinander? Gibt es überhaupt einen Austausch und wenn nicht, welche Ursachen kann es für diese Ignoranz geben?
Beste Grüße!
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Darius am 03.06.2012 15:44Wie ich schon sagte: "[...] aber die aufkommenden Fragen werden nicht weniger, nein, sie werden mehr und immer abstruser".
Guth´s trickreiche Mathematik ließ viele Probleme der sogenannten Standard-Urknall-Theorie verschwinden. Hat es aber wirklich keiner bemerkt, dass Guth´s Rechnung nur dann aufgeht, wenn:
a) superluminare Prozesse als möglich angenommen werden
b) die Planck-Länge doch nicht die kleinstmögliche Größe ist
c) es eine Zeit vor dem Urknall gab
d) Energie negative Dichte hatte
etc pp.
Um auf Deine Frage zurückzukommen: Nach Guth ist superluminares Geschehen möglich. Er behauptet, es sei nicht die Raumzeit, die sich in der anfänglichen Phase des Urknalls überlichtschnell ausdehnte, sondern der Raum alleine expandierte superluminar. Ich frage mich, wo bleibt hierbei die von Einstein geforderte Unzertrennbarkeit des Raum-Zeit-Materie-Gefüges?
Um sich selbst in der Vergangenheit zu sehen, ist nach Einstein eine Bewegung mit Überlichtgeschwindigkeit zwingend.
Willkommen zurück in der Physik der Objekte!
Verschiedene Lager? Nenne mir bitte eine Fakultät für alternative Kosmologie, als die des Urknalls.
Wissenschaftler begegnen sich auf der Ebene der Zusammenarbeit kaum. Forschen bedeutet heute, einen möglichst hohen kommerziellen Nutzen aus neuen Erkenntnissen zu ziehen. Die Welt der Wissenschaft arbeitet heute haupsächlich für die pur kapitalistisch orientierte Wirtschaft (auch Rüstungsindustrie). Wissenschaftlicher Idealismus ist unprofitabel. Längst gilt das traurige Motto: Was ist schon eine Erkenntnis wert, wenn sie sich nicht zu Geld verdinglichen läßt?
Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Jannik am 03.06.2012 18:36Oder anders: Was nützt uns Wissen, das wir nicht nutzen können? Welch unsinnige Frage... Dabei kommt es doch darauf an wie man etwas nutzt. Jede Erkenntnis hat einen Wert. Meißt einen immateriellen. Beispielsweise nützt uns die Erkenntnis, dass eine Herdplatte heiß sein kann insofern, dass wir beim nächsten Mal nicht drauffassen und uns Verbrennungen ersten Grades zuziehen.
Dies ist ein sehr banales Beispiel aber es zeigt, dass Wissen anwendbar ist. In Bezug auf Erkenntnisse über die "Welt", also die Entwicklung eines Weltbildes, lässt sich vielleicht nicht sofort ein pragmatisches Nutzen erkennen. Vielmehr werden Aktivitäten in diese Richtung als "Hobbies" angesehen. Mancher vermag es dennoch mit seinem "Hoc est corpus fidibus" bares Geld zu verdienen, weil es die Leute glauben. Überzeugung und Glaube basierend auf Emotionen sind das was einem Menschen am meisten "Kraft" gibt. Deshalb gibt ein Mensch sein Weltbild nicht so leicht auf. Eingefleischte Standardmodeller und Urknallspastiker sind es daher nicht wert der "Wahrheit" belehrt zu werden. Deshalb sollte man nicht eine Minute in eine Diskussion mit ihnen investieren. Abgesehen davon, dass wir, also die, die diese Theorien nicht vertreten, ohnehin in der Minderheit wären.
Zu Stefans Frage bezüglich der Umgehensweise bzw. des Informationsaustausches verschiedener "Lager" kann ich nur von meiner Wahrnehmung berichten und ich muss mich Darius anschließen, da mir auch keine Lehranstalt vertraut wäre, die es wagt sich gegen Urknallspastiker aufzulehnen.
Ich für meinen Teil spreche deswegen nur ungerne über Wissenschaftliche Themen diesbezüglich. Auch weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele viele Menschen kein logisches Verständnis aufweisen oder sich noch nie Gedanken über Wissenschaft gemacht haben oder sehr ignorant veranlagt sind. Ich bin deshalb zu einer stillen Protestaktion gegen das Versagen des menschlichen Verstandes übergegangen und habe mich dem Marihuanakonsum gewidmet. Ich warte einfach...
Achja.. seid auch ihr ein wenig ehrlich zu euch selbst und macht euch nicht lächerlich... schaut euch auf Youtube an wie Raphael ausgebuht wird, nur weil er nicht den "Mainstreamglauben" vertritt. Weil er Eigeninitiative ergreift, seine Birne anstrengt und nicht jedem Schwachsinn für voll nimmt. Vernünftig.. ein Mann mit Visionen
Überlasst die Menschen ihrem Schicksal und macht euchn schönes Leben!
in diesem Sinne Alles Gute ;)
PS: Das waren meine Gedanken zum Urknall .. den Knall den alle haben die meinen ihre Uhr nur um 13,x Milliarden Jahre zurückstellen zu können.
Stefan
Gelöschter Benutzer
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Stefan am 04.06.2012 16:40Zitat jannik:
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Darius am 04.06.2012 17:06@ Jannik:
Gäbe es den, würde ich sagen Du steuerst auf ein Ereignishorizont zu. Komme dem bloß nicht zu nahe!
Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Jannik am 05.06.2012 01:05Darius
Was genau meinst du mit Ereignishorizont? Dass ich darauf warte bis die Menschen schlau genug sind?
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Darius am 05.06.2012 14:04Zwar am Thema vorbei, aber auf Eurer Verständnis hoffend, werde ich mich bewusst nicht zurückhalten.
Dass Du darauf warten willst, bis die "Menschen schlau genug sind", ist Deine persönliche Entscheidung. Mich bedrückt es, denn ohne aktive Kritik wird die moderne Physik noch länger brauchen, um aus der Sackgasse rauszukommen. Wahrnehmungsverändernde Praktiken sind nur bedingt sinnvoll. So zum Beispiel ist THC ziemlich tükisch, weil sich beim Konsumenten sukzessive, aber sehr schleichend (und dadurch meistens unbemerkt), ein ähnliches Phänomen einstellt, wie ihn uns die Schwarze-Löcher-Pseudo-Physik lehren will.
Die von mir genannte Metapher bezüglich THC und Ereignishorizont ist wie folgt zu verstehen: "Das Schwarze Loch" ist der Tiefpunkt einer THC-Sucht, der noch anfangs sporadische Konsum ist "die Peilung der Richtung zum Schwarzen Loch" und die Annäherung des Konsumenten an den Ereignishorizont ist aus der Sicht eines entfernten Beobachters "der Stillstand der persönlichen Entwicklung des Konsumenten". Dieser bekommt vom Stillstand jedoch nichts mit, weil er sich in einem THC-Bezugssystem befindet.
Vergiss nicht, dass Du auch Mitglied im Kollektiv "Mensch" bist. Fügst du Dich denn Deinem sogenannten Schicksal? Ich hoffe nicht.