Emotionologie?

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Darius

46, Männlich

Beiträge: 249

Re: Emotionologie?

von Darius am 14.12.2012 14:03

ar-iomar antwortete jENSmensch:

verzeih mir vorab eine Frage, schriebst du nicht schon als JayEl hier?

JayEl antwortete ar-iomar:
Diese Frage treibt mich persönlich zu allerlei Interpretationen bezüglich deiner Intention.

ar-iomar hat "einen Braten gerochen", aber das Fleisch nicht erkannt. Und passend dazu erlaube ich mir eine Interpretation von ar-iomar´s Intention:

hape.jpg

Ich frage mich, ob Hape, wenn er sich hier im Forum anmelden würde, auch als Rico, Siegfried und Horst aktiv wäre. Vier Avatare und nur eine Person dahinter: Welche Vielfalt und Bereicherung! Wäre das aber fair? Mir persönlich würde es Unbehagen bereiten mit Hape Austausch zu suchen, wohl wissend, dass Siegfried und Rico eventuell nicht Hapes Meinung sind. Könnte ich dann unbefangen mit Hape kommunizieren? Das eigentliche Wesen meines Denkens offenbaren? Würde ich Horst in Schutz nehmen, wenn Rico ihn mundtot machen würde? Und wie würde ich mich fühlen und reagieren, wenn alle vier mit geballter Kraft versuchen würden, mir meine Meinung auszureden? Würde ich mich dann zurückziehen?

Bei all diesen Fragen ist mir eines klar: Verkleidungen außerhalb des Internets haben eine gänzlich andere Bedeutung und Wirkung, als Avatare im Netz. Und mögen die Netzkostüme noch so durchdacht und konstruiert sein: Der Fingerabdruck der dahinter steckenden Person wird herausfindbar sein.

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Quellen:
Bilder hier, hier, hier und hier
Webseiten hier, hier, hier und hier

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ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

Re: Emotionologie?

von ar-iomar am 14.12.2012 15:21


Oh, Darius, das ist echt witzig.

Naja, wenigstens einer der "Braten" bzw. "Ex-Braten" hat in einem anderen Forum recht laut damit geprahlt, sich hier zweimal unter verschiedenen Namen angemeldet zu haben und dann, wegen fehlender Akzeptanz seitens anderer Schreiber, von Raphael gesperrt wurde. Man ist vor derlei Späßen nicht sicher. Und auf den "Braten" gemünzt, kann man allerdings recht leicht herausfinden, welcher hier, in diesem speziellen Fall gemeint ist.

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jENSmensch
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionologie?

von jENSmensch am 14.12.2012 16:28

Darius, das Streben nach Harmonie ist ein zentrales Element der Spiritualität. Der Vortrag von Frau Birkenfeld, den Norman verlinkt hat, ist wirklich gut, da werden viele grundsätzliche Ansichten gut erklärt, danke dafür. Das ist schon was besonderes, wenn ich mir so was 1.40h lang ankucke und sogar zuhöre. Eigentlich war da nicht viel Neues für mich dabei, aber die Art ist sehr erfrischend und die Erklärungen einfach aber effektiv. Wirklich empfehlenswert.

Da ich schon relativ früh angefangen habe Fragen zu stellen und auch zeitig ganz bewusst versucht habe unbefangen zu bleiben, kann ich vieles aus eigener Erfahrung bestätigen und bin schon so weit den selben Unfug daher zu labern. Also was man nicht will oder braucht muss man nicht nehmen. Spirituell gesehen ist jeder auf seinem eigenen Weg, ob er den nun bewusst geht oder ob er das so nennt, ist eigentlich egal.

Da passt die Frage nach dem Geist und der Seele dazu. Den Geist betrachte ich als das Ergebnis des spirituellen Weges. Letztlich ist die Wissenschaft auch spirituell, sucht nach geistigen Erkenntnissen und Wissen. Der Geist ist also etwas sehr formbares und nicht nur individuell. Dagegen betrachte ich die Seele eher als substanziell, zwar sehr flexibel, den Vergleich mit Wasser finde ich ganz gut, aber grundsätzlich unveränderbar. Wenn ich oben der Seele die Grundzustände Angst und Liebe zu schreibe, dann sind das schon menschliche Entsprechungen, die man rein analytisch betrachtet auf Anziehung und Abstoßung reduzieren kann.

Ich sehe also keinen Widerspruch in Wissenschaft und Spiritualität, im Gegenteil. Die Esoterik kommt - wie im Vortrag schön und sehr richtig differenziert wird - von innen, ist also grundsätzlich emotionaler betont und bedient sich anderer Mittel. Normans Ansatz ist da eher Exoterisch und analytisch, was wirklich nur eine andere Herangehensweise ist. Ich halte es auch nicht für unwissenschaftlich bei der Analyse des menschlichen Wesens auch sein eigenes zu verwenden.

Das Gefühlswesen ist das was die wahrnehmbaren Emotionen erzeugt, die seelische Energie oder das Potential, wie man auch sagen könnte, wird durch den Körper (geistige Anlagen in der Genetik) und auch den Geist (der dem eigenen Denken zu Grunde liegt) zum Gefühlswesen geformt. Stolz und Trauer erfordern einen geistigen Prozess bevor sie zu Emotionen werden können. Das ist das was die Prägungen ausmacht und der Instinkt formt da auch noch mit. Und da kann es Probleme geben. Ich hab noch ein zweites Zwillingspaar entdeckt. Die Eitelkeit und die Scham. Beides entsteht aus der Vorstellung gut aussehen bzw. gut da stehen zu müssen. Zum einen aus der Angst vor Ablehnung und zum anderen aus der Sehnsucht geliebt zu werden. Eine Folge der Selbstliebe und eine Grundlage für das Ego. Da der Geist auch formbar ist, nehme ich da eine gegenseitig formende Wechselwirkung an.

Nun kann man so Eitel sein, dass man viel zu stolz darauf ist und wenn dann beschämende Schömheitsfehler passieren, hat das schon so manchen einige heftige Trauerstunden beschert, genau genommen ziemlich sinnlose Tränen. Eitelkeit und Stolz können sich demnach unvorteilhaft verbinden, ursächlich sind sie nicht verbunden, und so was wäre etwas wonach der behandelnde Emotionologe sucht und es aufzulösen trachtet. Falscher Stolz ist ein häufiges Problem im Alltag und den sozialen Beziehungen. 

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Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionologie?

von Norman am 16.12.2012 17:45

die gute Frau hieß Vera F. Birkenbihl (vor allem auf das F. hatte sie noch zu Lebzeiten Wert gelegt).

Zu der Aufteilung von Darius, möchte ich auch anmerken, dass ich dies nicht so sehr aufteile. Nahezu jeder Mensch scheint mir beides zu sein. Bei vielen überwiegt eben die eine Seite die andere, wobei es auch Menschen gibt, bei denen beides sich die Waage hält. Die Eigenschaften, welche Darius den Gruppen zuschreibt, mögen durchaus vorhanden sein, doch sollte man nicht allzu sehr generalisieren.

Ich persönlich habe nichts gegen Esoterik, leider ist die Esoterik ein Feld, welches sehr viel Raum für Scharlatane bietet. Daher stehe ich ihr sehr Kritisch gegenüber. Die Einteilung zwischen Exoterik und Esoterik find ich auch gut, so dass ich sie für mich übernommen habe. Esoterik befasst sich mit inneren Dingen (also Gedanken und Konzepten) die Exoterik mit äußeren Dingen (also den messbaren Dingen und Objekten).

Die Physik sollte sich eigentlich mit der Exoterik befassen, jedoch scheinen auch hier die Grenzen immer mehr zu verschwimmen. Die Philosophie könnte man in die Esoterik einordnen. Die Psychologie befasst sich mit beiden. Zum einem wird das Gehirn und seine Funktionsweise untersucht (Exoterik) zum anderen werden Gedanken analysiert und Emotionen untersucht (Esoterik).

Eine wirkliche Trennung zwischen Wissenschaft und Esoterik gibt es für mich nicht. Leider wird der Begriff Esoterik in der derzeitigen gebräuchlichen Sprache als ein Synonym für jegliche pseudoreligiösen Praktiken verwendet.

Wenn ich von Emotionen spreche, beziehe ich mich auf jene Verhaltensmuster, welche uns angeboren sind. Hierbei unterscheide ich auch noch einmal zwischen Emotionen und Reflexen, wobei diese Trennung gar nicht so eindeutig ist. In der Umgangssprache umfassen die Emotionen ein weitaus größeres Spektrum.

Wenn ich diese mit einbeziehe, müsste ich die Emotionen in zwei Gruppen unterteilen. Emotionen, welche uns angeboren sind und Emotionen, welche wir erlernen mussten. Die zweite Gruppe müsste man nochmals unterteilen in individuelle und kulturelle Emotionen. Daher bezeichne ich die zweite Gruppe als konditionierte Emotionen.

Beispiel Scham: Wenn wir auf die Welt kommen haben wir noch keinerlei Schamgefühl. In unserer Kultur empfinden wir es als Schamhaft (für die meisten von uns), wenn wir nackt in der Öffentlichkeit gesehen werden. Bei einigen Naturvölkern ist Nacktheit völlig normal, die Eingeborenen wundern so womöglich darüber, warum wir uns dabei schämen. In anderen Kulturen, wo Frauen ihre Haare bedecken müssen, empfinden die Frauen auch Scham, wenn sie ihr Haare in der Öffentlichkeit zeigen. Eine Frau, welche von Kind auf so konditioniert wurde, könnte den gleichen Scham empfinden, wenn man von ihr verlangt ihr Haar zu zeigen, wie als wenn man uns zwingen würde nackt auf der Straße zu laufen.

Hier ist noch eine Dokumentation zum Thema Emotionen, ich sie schon mal woanders eingestellt habe.

Rätselhafte Mimik - Der menschliche Lügendetektor

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.12.2012 17:49.

jENSmensch
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionologie?

von jENSmensch am 17.12.2012 13:48

Zu dem "Braten" nochmal, also ich war wirklich noch nicht hier. Auf anderen Foren war ich natürlich schon unterwegs und habe auch schon hier und da versucht über dieses Thema zu diskutieren, es könnte also sein, dass man sich schon mal gelesen hat.

Ich und die Namen, das ist schon immer ein Problem und wird es wohl auch bleiben. Also Korrektur: Vera F. Birkenbihl. 

Mit Esoterik habe ich auch keine Probleme nur mit einigen Esoterikern. Für viele ist es halt ein Lifestyle und so wird es auch kommerzialisiert. Dann versuchen manche auf andere einzuwirken, obwohl sie selbst noch viel zu tun hätten und noch genug eigene Probleme haben.

Ganz einfach gesagt ist die Esoterik die Schau nach Innen und die Exoterik die Schau nach Außen. Und da ergibt sich schon etwas was Teil meiner Grundüberlegung war. Man hat eine innere Aufmerksamkeit und eine äußere Aufmerksamkeit. Hat man Erlebnisse gehabt, die man nicht richtig verarbeitet hat, dann zieht das die innere Aufmerksamkeit an und bindet sie. Da bleibt ein Teil dran hängen und das erzeugt das Unterbewusstsein. Das wiederum beeinflusst die äußere Aufmerksamkeit, weil man unbewusst nach Beantwortung der Fragen zu den Erlebnissen sucht. Im Vortrag wurde das Potential angesprochen und das wird durch so was gebunden und an der Entfaltung gehindert.

Raphael hat den Pseudoskeptiker beschrieben und da wird deutlich, dass es eine Skepsis auf emotionaler Ebene ist. Eine Ursache dafür sehe ich in den Wirren des Egos aus Eitelkeit, Scham und Stolz die ich schon angesprochen habe. Man kann also die wissenschaftlich nicht akzeptierbare "Argumentation" auf Grund von Emotionen durchaus als falsch nachweisen. Nur ob das des Skeptikers Ego verträgt, ist persönlich sehr unterschiedlich. Es ist für manche wirklich schwer, ihren falschen Stolz zu überwinden und sich einzugestehen etwas falsches geglaubt zu haben. Das ist bezeichnend für Leute die in ihrem Ego hängen, dass sie andere Ansichten damit ablehnen, die Person abzulehnen die die andere Ansicht vertritt.

Das sind meistens die konditionierten Emotionen die uns die Probleme machen und das ist auch der Teil in den wir aktiv und bewusst eingreifen können. Die Wissenschaft ist bemüht Emotionen außen vor zu lassen, was auch richtig ist. Nur geht es nicht so ohne weiteres einfach so. Einfach nicht darauf zu hören, birgt die Gefahr, dass man es übersieht und dann leugnet, dass man doch von inneren Emotionen getrieben wird. Ich denke, das geht am besten in dem man sich seiner Emotionen bewusst ist und sie gut versteht und gut unterscheiden kann. Fragen nach wissenschaftlichen Problemen richten sich auch und zwangsläufig nach innen und spätestens wenn man sie endlich beantwortet, entsteht ein Gefühl der Freude und des Glücks. Also ist auch die Wissenschaft emotinal angetrieben und das Streben nach und Erlangen von Wissen ist seelisch wertvoll. Darum wirken Wissenschaftler allgemein seelisch gesünder als Banker oder Politiker.

Dann kann das gut trainierte Bauchgefühl tatsächlich zu einem Hilfsmittel werden. Intuition und Resonanz sind etwas was ich schon ganz bewusst benutze. Ich hatte mir mal ein Video über die Relativitätstheorie angeschaut und spürte das etwas nicht stimmt. Immer und immer wieder schaute ich es an, bis ich kapiert hatte wo der Fehler liegt und nun kann ich rein sachlich ohne Emotion darüber diskutieren, obwohl mein Gefühl der Grund war, darüber nachzudenken. Ohne dieses Gefühl, würde ich heute noch glauben zu dumm zu sein, dabei war Einstein zu dumm. Der hat wirklich einen wahnwitzigen Quark verzapft.

Was vielleicht neu an meinen Überlegungen ist, dass ich die Emotionen in Beziehung zu einander bringe und sich so eine Systematik ihrer Entstehung ergibt. Ich denke aber nicht, dass das absolut, vollständig und allgemeingültig überhaupt möglich ist. Das wird immer inkonsistent bleiben und soll nur Grundstzliches klären und das Bewusstsein darüber stärken. Jeder Mensch ist verschieden und es ist bei jedem etwas anders und das ist auch gut so.

Ist es natürlich ein open-source Projekt.

Hochinteressant ist dabei die Musik, auch in Bezug auf die Wasserklangbilder. Die Harmonie in der Musik lässt sich auf einfache mathematische Regeln zurückführen und das ist doch faszinierend. Ich war früher der Meinung, die Harmonie wäre konditioniert, doch als ich merkte wie mathematisch und logisch das ist, war ich erstmal baff. Wie kann es sein, dass wir mathematische Verhälltnisse als Harmonie hören und als schön empfnden können?

Antworten

Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionologie?

von Oli am 17.12.2012 20:58

Wie kann es sein, dass wir mathematische Verhälltnisse als Harmonie hören und als schön empfnden können?

Gilt auch im optischen Bereich: was nach den Regeln des goldenen Schnittes aufgebaut ist, empfinden wir als harmonisch und schön.

Und warum?
Ganz einach: wir sind ja nicht aussenstehenden Beobachter, sondern selbst mittendrin, wir sind aus den gleichen Stoffen und nach den gleichen Prinzipien "aufgebaut" wie das, was wir wahrnehmen. Etwas diffus ausgedrückt: wir sind in Resonanz mit dem ganzen Universum.

Antworten

ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

Re: Emotionologie?

von ar-iomar am 18.12.2012 15:25




http://www.youtube.com/watch?v=XfNUHrdMgCM

Lie Detector

http://www.youtube.com/watch?v=waED0Jw_J4E

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2012 15:32.

jENSmensch
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionologie?

von jENSmensch am 30.01.2013 16:01

Über die Feiertage ging mir nochmal ein Licht auf und das musste ich erstmal verarbeiten. Ich denke, das könnte die Antwort auf alle Fragen zu unserer Psyche sein, das wird mal psychologisch. Jetzt wird es hart, also anschnallen und festhalten bitte.

Es geht um die Identität.

Menschen müssen viel lernen, ihr Wesen ist sehr flexibel und formbar. Und sie lernen vor allem durch abschauen und nachmachen. Sie suchen quasi ihr Wesen im Äußeren und versuchen sich dort zu finden. Ganz natürlich erkennen sie andere Menschen und halten sich an diese. Menschen die von Wölfen aufgezogen worden, was ja vorgekommen sein soll, verhalten sich wie Wölfe.

Nun leben wir aber in einer Welt, in der wir fast nur noch mit Menschen leben und die Natur als Orientierung und Gegenpol fast völlig abhanden gekommen ist. Wenn ein Mensch einen Mensch sieht, dann erkennt er sich darin. Unausweichlich und instinktiv sagt das Bewusstsein: der ist wie ich. Für Menschen die eine gute Kindheit hatten, ein sicheres zu Hause und geordnete Verhältnisse ist das weniger ein Problem, diese bilden eine feste eigene Idendität und so können sie sich auch von Menschen abgrenzen, deren Verhalten sie ablehnen und kommen nicht so schnell in Versuchung es nachzuahmen.

Allerdings bei Menschen die in der Kindheit Ablehnung, wechselhafte Verhältnisse oder gar Gewalt erlebt haben, ist das anders. Denn diese werden in ihrer Idenditätsfindung gestört. Ihre Handlungen werden nicht richtig reflektiert, nicht wahrgenommen oder abgelehnt. Ich beschreibe das mal so: Da ist ein Kind und erfährt eine für es völlig unverständliche Reaktion und weiß damit nichts anzufangen. Es kann es nicht verarbeiten und nicht in sein Wesen integrieren und so bleibt ein Teil daran "hängen". Das sind einschneidende Erlebnisse, die nicht immer offensichtlich sind.

Ist einmal so ein Erlebnis passiert, dann ergeben sich daraus auch Probleme, denn da stehen noch offene Fragen im Raum, die nicht so einfach gestellt oder beantwortet werden können. So was kann sich tief im Unterbewusstsein festsetzen. Das Unterbewusstsein sucht dann unentwegt nach einer Antwort und erzeugt so ein Verhalten, was die Betroffenen selbst nicht erklären können. Das führt dann zu weiterer Ablehnung und zu Selbstzweifeln und Ausflüchten aller Art, was dann die weitere Entwicklung beeinträchtigt und anfälliger für Manipulationen macht oder wahllos Verhalten nachahmen lässt.

Wenn ich dann noch meine Überlegungen über die Instinkte dazu nehme und mal davon ausgehe, dass die natürliche instinktive Identität gestört ist, dann bleiben für mich kaum noch Fragen offen.

Auf die Wirkung von Werbung unter diesem Blickwinkel möchte ich mal lieber nicht eingehen.

Um das zu korrigieren, braucht man geordnete Verhältnisse, gefestigte Menschen die gut und richtig reflektieren können, das ist nicht ganz einfach und man läuft immer Gefahr zu projizieren, weil man ja kein gefestigtes Wesen vor sich hat.

Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch im Laufe seiner Entwicklung solche Erlebnisse hatte. Ich persönlich habe bei mir nur wenige gefunden und die auch als Erlebnis noch in der Erinnerung, so dass ich sie später noch verarbeiten konnte. In krassen Fällen aber, sind ganze Lebensabschnitte komplett verdrängt und das ist nicht gut für das Bewusstsein und die Identität und das spätere Verhalten.

Und da kommt das Konzept der Emotionologie zum Tragen, denn das soll eigentlich keine Lehre zur Heilung an sich werden, sondern eher etwas für die (noch) Gesunden und Gefährdeten, also prophylaktisch wirken. Sie soll den allgemeinen Umgang mit sich selbst, den anderen und besonders mit Kindern verbessern. Deswegen soll es auch einfach und verständlich werden, jeder soll es benutzen können.

Das ist die tiefste Erkenntnis die ich bisher über unser Wesen erlangen konnte. C. G. Jung beschrieb die Komplexe und den "Schatten", wusste er auch um die Ursache? Ich kenne sein Werk nur von Wikipedia.

PS: Wie schon angedeutet, gehe ich von einer real vorhandenen und wirkenden Seele aus, die im - man sagt immer - feinstofflichen Bereich liegt. Als die zwei Regungen der Seele habe ich Angst und Liebe beschrieben. Nun sind wir hier ja auf dem Plasmaversum-Board und da kann ich auch metaphysisch denken und die zwei Regungen als Anziehung und Abstoßung beschreiben und ich denke da ist klar, dass das ganz gut zu dem physikalischen Überlegungen passen könnte. 

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Kolja
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionologie?

von Kolja am 24.05.2013 19:43

Hallo Jens,

ich kann deinen Ansatz gut nachvollziehen und würde gerne meinen zur Ergänzung anbieten. Schreibe gerade an einem Manuskript über das Thema, Zufall?
Emotionen kann ich gut verstehen, wenn ich mir mehrere Zusammenhänge vor Augen führe.

1. Emotionen (Yang) seien das Equivalent zu Gedanken (Ying), beide hätten als Ursprung den gleichen Inhalt (Ying + Yang). Die Summe aller Erfahrungen im Leben, Prägung, Konditionierung, etc.

2. Setzen wir emotionale Unausgeglichenheit (Unruhe, Aggressionen, Depressionen, etc.) mit dem Status der geistigen Verwirrung gleich (Schlechtes Erinnerungsvermögen, sprunghafte Wahrnehmung/Kommunikation, räumliche Desorientiterung, etc.), erkennen wir zwei gemeinsame Schnittstellen, das Bewusstsein und das Unterbewusstsein. Denn in beiden Fällen (emotionale Unausgeglichenheit und geistige Verwirrung) ist etwas unbekannt. Überlegungen wie z.B: "Woher kommt die innere Unruhe/mein Leid?" und "Wo hab ich nur meinen Schlüssel?" Zeigen jeweils an, dass die "Ursache" im Unterbewusstsein zu finden ist.

3. Wo ist der direkte Zusammenhang zwischen Emotionen und der Unbewusstheit, bzw. "(Un-)Glück" und der "Realität"?

4. Um das beantworten zu können, benötigen wir mindestens ein Objekt. Oder zumindest ein Konzept, das sich leicht in der Realität anwenden/überprüfen lässt. Nehmen wir z.B. geistige Konflikte, durch den Menschen bewusst erlebt. Ein Konflikt ist ein Trauma aus der Vergangenheit, das noch nicht verarbeitet wurde und durch "Leid" auf Klärung drängt. Das ist anstrengend und macht keinen Spass und vor allem macht es vermeintlich KEINEN SINN, wenn man es nie diese Situation noch nie bewusst erfolgreich erlebt hat.
Nun können wir diesen Inhalt mit den beiden Paaren aus 3. kombinieren und gucken, ob das plausibel erscheint.
Je mehr ein Mensch unbewusste Konflikte hat, desto mehr wird das über seine emotionalen Reaktionen deutlich.
Je häufiger ein Mensch bewusst Konflikte sucht, desto öfter wird er von starken emotionalen Schüben gepackt.

Individuell wahrgenommenes (Un-)Glück ist abhängig von der Anzahl bereits (un-)bewusst gelöster Konflikte.
Angst und Vorfreude äußern sich (für die Menschen als paradox empfunden) körperlich auf die gleiche Weise (siehe unten, vegitatives Nervensystem), denn es handelt sich um unbekannte Vorgänge in der Zukunft, die rückwirkend aktuelle Reaktion auslösen, die nicht zu vermeiden sind, denn sie können von jedem erdenklichen Konzept bzw. Objekt ausgelöst werden. Anders, der Betroffene hat nicht die geringste Chance, sich augenblicklich seiner Situation bewusst zu werden, um eine zielgerichtete Lösung anzupeilen, falls er weiterhin verdrängt.

Je mehr das Zukunftsereignis in den Bereich der ungelösten (je gravierender das Trauma, desto unbewusster der Zusammenhang) Konflikte heinschwingt, desto mehr assozieren Menschen das eindeutige Körpergefühl als entweder positiv bzw. negativ.
Dabei entscheidet ausschließlich die Zukunftsperspektive darüber, wie ein Konflikt aufgenommen wird. Falls er sich als "unlösbar" präsentiert, wird meisten verdrängt, ignoriert und infolge dessen als "Unheil" empfunden. Denn das "Leid" kommt, wie oben beschrieben, immer häufiger, der Teufelskreis dreht sich Richtung Degeneration.
Vorfreude sei das Pendant zur Angst, in beiden Fällen löst das unbekanntes Ereignis die Spannung aus, das das Symptom von Angst bzw. Vorfreude zeigt. Auf etwas gespannt zu sein (z.B. Eustress) ist nicht vergleichbar mit angespannt sein (Distress), zum Schluss ist das alles Haarspalterei und wie immer ist es weniger eine Frage des Status quo, viel mehr ein Frage der Entwicklung. Welche neuen Erfahrungen werden gemacht? Kommen keine Lösungsalternativen dazu, gewinnt der "Kampf-oder-Flucht-Modus" die strukturelle Oberhand und zwingt den Organismus immer weiter in eine entsprechende Situation das zu erkennen.
Dadurch lässt sich eine direkte Verbindung zwischen Geist und Körper herstellen, die nur einen Schluss zulässt. Nicht der absolute Status von Glück bzw. Unglück führt zur "Gesundheit", sondern die Ausgewogenheit.
Anders: Wenn jemand ständig (z.B.) durch Vorfreude (Spannung, Sympathicus-Nervensystem wird aktiv) aufgeregt wäre und nicht wüsste wieso, würde (aus meiner Erfahrung heraus) nicht weniger anfällig für Krankheit sein, als ein überdurchschnittlich ängstlicher Mensch.
Zitat Voltaire: "Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein." Diese Perspektive ist weniger ein seriöser "Lösungsansatz", als viel mehr der Versuch, eine allgemeine Herangehensweise anzubieten. Die ein aktives Bewusstsein voraussetzt, als Voraussetzung zur "Verbesserung" von Glück und Gesundheit, was beides des Gleiche bedeutet. Anders: will man beides verbessern, läuft es zum Schluss immer auf das Gleiche hinaus, das klären von Konflikten, was einem weitere (meist ältere) Konflikte bewusst machen kann, usw.
Das führt kurzfristig dazu, dass man den Kopf wieder für das Wichtige im Leben frei hat (Was möchte ich damit anstellen?). Und nicht dafür braucht, seine Konflikte zu klären (Was kann ich mit meinem Leben anstellen?). Man wird sich seiner selbst bewusst und kommt dann auch immer mehr in den Zustand der Ausgeglichenheit hinein, man unterliegt nicht mehr häufigen Stimmungsschwankungen. Dann ist man nicht mehr (durch die unbewussten Konflikte) gezwungen bestimmte Inhalte ganz stereotyp zu verdammen und kann in allem das Positive sehen. Daraus entsteht eine Art Dankbarkeit, die von keinem Unglück überschattet werden kann, das einen wieder in den unbewussten (Kampf-oder-Flucht-) Zustand zurückholte.

In dem Negativbeispiel (Angst als Dauerzustand) ist eine unangenehme Folge diese: Durch den Umstand, dass das Konzept der "Verdrängung" einem geistigen Programm der "Bekämpfung" entspricht, äußert sich dieser Bewusstseinszustand bei dauerhaftem (im ungünstigen Fall unbewusstem) Gebrauch dann später auch körperlich. Sobald entsprechende Reize kommen, die das zuerst noch nur geistige Programm auslösen (Pavlov macht keinen Unterschied zwischen bewusster und unbewusster Konditionierung), aktiviert sich das unbewusste Bekämpfen der Inhalte, die die unbewusste Assoziation auslösen. Man fühlt sich dann elend und möchte heimflüchten, oder wird cholerisch, aggressiv und möchte jemanden vernichten, dann bräuchte man nicht mehr flüchten. In jedem Fall wird das Prinzip der "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion deutlich, das als Kompensationsmechanismus gedacht ist (Erstmal diesen ganzen Mist vergessen, erholen und dann gestärkt UND DURCHDACHT meistern) und nicht als Dauerlösung (Verdrängung).
Letzteres wird von vielen Menschen getan, sie sind emotional von der Außenwelt abhängig. Negativ insofern, als dass andere Menschen für das eigene Unglück verantwortlich seien, gäbe es sie nicht, wäre sowieso alles besser. Aber auch im positiven Sinn, denn ohne ihre sozialen Kontakte (Och, ich kenn nur die nettesten Leute auf der Welt.) und ihre "örtlichen Fluchtmöglichkeiten", würden betroffene Menschen ihre Lage schnell erkennen können.
Darin zeigt sich, wozu ungelöste, innere Konflikte führen. Nämlich zu einer "Verstrickung" in das Leben anderer, dessen Echo die wenigsten fortlaufend ertragen können, wenn sie nicht versuchen die Widersprüche zu klären. Und dennoch suchen sie immer wieder den Kontakt zu denjenigen, die sie peinigen. Eine Suche nach den unbewussten Konflikten wird offenbar durch die symbolische Handlung innerhalb der Zwischenmenschlichkeit, eine kryptische Bitte, das seelische Trauma zu lösen.
Dabei muss der Konfliktlösende nicht zwangsweise einer der Konfliktverursachende sein, zwischen der Qualität und Quantität, in Bezug auf den Körper-Geist-Komplex, gibt es keinen direkten Zusammenhang.
Deswegen gab es auch schon immer eine große Anhängerschar von Drogengurus - sie können beide Prozesse auf einmal bieten. Die Verdrängung, durch Flucht aus der Realität, dann sollen Verbindungen dieser Welt zum (Unter-)Bewusstsein unterdrückt werden. Oder aber das Gegenteil, bewusstseinserweiternde Substanzen können auch einen Zugriff auf das Unterbewusstsein ermöglichen, der außerhalb der alltäglichen "Reichweite" liegt und tiefliegende Konflikte (Du beschreibst das als "Knoten") bewusst machen kann. Wie in solchen fragwürdigen Verbindungen, aber auch bei jedem Individuum, ist es eine Frage der Interessen(-skonflikte), ob Glück zustande kommt. Glück kann immer mehr Vorfreude auslösen, Leid führt zu Angst. Zum Schluss sind es die gleichen Inhalte, nur mit anderem Vorzeichen (Form), die zu widersprüchlichen Erfahrungen führen, die dennoch alle zu einer Erkenntnis führen können.

Bin immer offen für neue Perspektiven und kontroverse Aspekte.
Mfg, Kolja.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.05.2013 19:46.
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