Plasmaversum verbreiten.

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t137

-, Männlich

Beiträge: 78

Re: Plasmaversum verbreiten.

von t137 am 22.02.2013 12:40

Ich denke, hier sollte keiner der Versuchung nachgehen, scheinbar richtige Theorien zu verbreiten.
Das Internet bietet Menschen, die sich interessieren reichlich Möglichkeiten von Dingen zu erfahren, die im Mainstream keinen Platz finden.
Bei dem Versuch die Menschheit über die "Wahrheiten der Welt" zu belehren, kann man, aus meiner Sicht, nur Scheitern. Zum einen sind die Dogmen vieler Leute so fest in ihrem Denken verankert, dass sie kaum die Möglichkeit sehen, dass es noch andere, mögliche Wahrheiten gibt. Zum anderen kann keiner wissen in wie weit seine Sicht richtiger ist als eine Andere.
Ich habe den Eindruck, als ginge es in allen Lagern der Wissenschaft eher um das Glauben, als um das Wissen. Für mich gibt es keinen Unterschied zuwischen Glauben und Wissen, weil offenbar Nichts bis in die letzte Instanz beweisbar ist. An irgendeiner Stelle, der Analyse der Welt, müssen wir uns alle damit begnügen an eine mögliche Wahrheit zu glauben, die sich unserer eigenen Beweisfähigkeit entzieht.
Beim Thema Plasmaversum scheint es mir sogar strittig, ob man überhaupt von Wissenschaft sprechen kann, da Experimente zur Prüfung der Thesen an vielen Stellen nicht möglich sind. Wir müssen mit Interpretationen von Beobachtungen auskommen. Da viele Beobachtungen nur indirekt möglich sind, gibt es viel Potential für Irrtümer. Wer kritisch mit möglichen Wahrheiten umgeht, wird vermutlich die Idee des Plasmaversums von sich aus in seine engere Wahl der möglichen Wahrheiten einbeziehen.
Einen überzeugter "Urknaller" und Einstein-Fan verschließt sein mühevoll gebasteltes Schneckenhaus der Weltsicht mit einem Deckel namens "Crackpott" mit dem er alle abweichenden Gedanken Anderer aussperrt.

Es lohnt sicher nicht Kreuzzüge im Namen des Plasmaversums zu veranstalten.
Früher oder später wird hier im Forum mal ein studierter "Alt-Urknaller" AD auftauchen und uns bei der Entwicklung neuer Ideen helfen.

Crackpott
In Wissenschaft und Netzkultur hat der Begriff jeweils unterschiedliche Konnotationen. In der Netzkultur versteht man darunter eine Person, die sich unkonventionelle Ideen – in oft obsessiver Form – zu eigen macht und sich auch durch stichhaltige Gegenargumente nicht mehr von ihnen abbringen lässt. Fehler in ihren Einschätzungen (selbst grundlegende), die leicht aufgezeigt werden können, werden von ihr nicht als solche anerkannt. Crackpots verwenden dabei selten wissenschaftliche Methodik, sondern argumentieren mit Phrasen wie „Es ist logisch …“ oder „Es ist offensichtlich …“. Ihr Fachwissen beziehen sie meist aus eigenen Interpretationen von veralteten Theorien oder vereinfachten Darstellungen in den Medien. Ein charakteristisches Merkmal von Crackpots ist die Behauptung, ihre Hypothesen könnten verschiedenste Beobachtungen in der Natur besser erklären als gängige wissenschaftliche Theorien. Zur Unterstützung ihrer Theorien verwenden sie oft anekdotenhafte Auszüge aus seriösen wissenschaftlichen Arbeiten, die, aus dem Zusammenhang gerissen, ihre Argumentation zu stützen scheinen.[3][4] Im Bereich der Netzkultur werden auch Begriffsbildungen wie Crackpottery (zu deutsch etwa: Crackpotterei) und Crackpotism (deutsch etwa: Crackpotismus) verwendet.

Siehe: wikipedia / crackpott

...solange es den Crackpott gibt, besteht Hoffnung auf Fortschritt.


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ReinHol
Gelöschter Benutzer

Re: Plasmaversum verbreiten.

von ReinHol am 17.02.2013 09:49

Hallo.
Durch "Google Alert" bin ich auf diese Seite aufmerksam geworden:
Ignorierte Plasma-Kosmologie:

Beim weiteren lesen der Inhalte bin ich mir nicht sicher ob das eine seriöse Seite ist.
MfG
Reinhold

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Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Plasmaversum verbreiten.

von Oli am 19.01.2013 17:57

Hast du dafür Gründe, die du mit uns teilen kannst?

Ich persönlich habe den Eindruck, das G.O.Müller-Projekt macht zuviel Tra-Tra um die angebliche Weltverschwörung, die Einstein schützt. Eine wissenschaftliche Kritik sollte sich weitestgehend auf die Sache an sich beschränken.

 

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Basti

40, Männlich

Beiträge: 53

Re: Plasmaversum verbreiten.

von Basti am 19.01.2013 16:28

Ich muss erwähnen, dass ich kein Freund vom G.O.Müller-Projekt bin - das ist mir zu sehr quasi-religiöser Fanatismus.

Hast du dafür Gründe, die du mit uns teilen kannst? 

Um einen Wissenschaftler zu überzeugen, ist es das beste, ihm ein Erklärungsmodell zu liefern, dass bessere Vorhersagen als sein bisheriges Modell ermöglicht. Doch auch das ist alles andere als leicht...

Genau das Problem, auf das ich vorhin schon hingewiesen habe. Ein Wissenschaftler sollte sich auch ohne Alternative von einem Fehler überzeugen lassen.

Das Plasmaversum muss auf leisen Sohlen kommen, als Evolution, nicht als Revolution.

So sieht es aus.


 

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Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Plasmaversum verbreiten.

von Oli am 19.01.2013 16:22

Ich muss erwähnen, dass ich kein Freund vom G.O.Müller-Projekt bin - das ist mir zu sehr quasi-religiöser Fanatismus.

Um einen Wissenschaftler zu überzeugen, ist es das beste, ihm ein Erklärungsmodell zu liefern, dass bessere Vorhersagen als sein bisheriges Modell ermöglicht. Doch auch das ist alles andere als leicht...

Dabei darf man ihm aber nicht das Gefühl geben, alles, woran er in seiner Karriere bisher geglaubt hat, sei falsch. Es würde ihn sofort in eine Abwehrhaltung bringen.

Angenommen, er steht einem Phänomen gegenüber, dass sich mit seinen Theorien nur schwer erklären lässt. Du lieferst ihm nun ein Modell, mit dem sich sein Problem lösen lässt. Mit etwas Glück auf deiner Seite wird dieser Wissenschaftler dein Modell zumindest überdenken und als alternative Erklärung im Hinterkopf behalten.

Die Lehrbücher werden deshalb nicht sofort umgeschrieben.

Das Plasmaversum muss auf leisen Sohlen kommen, als Evolution, nicht als Revolution.

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Basti

40, Männlich

Beiträge: 53

Re: Plasmaversum verbreiten.

von Basti am 19.01.2013 15:54

Die Gründe, warum sich neue Theorien schlecht etablieren, möchte ich anhand von Einsteins Arbeiten verdeutlichen.
Zu diesem Zweck, möchte ich einen Abschnitt aus der Dokumentation "Über die absolute Größe der Speziellen Relativitätstheorie" von dem Projekt G.O. Müller zitieren:

Selbstverständlich sind die Relativisten selbst die ersten, die die wahre Beschaffenheit ihrer Theorien kennen. Selbstverständlich kennen ihre Groß-Koryphäen auch die Existenz und die Qualität der vernichtenden Kritik. Irgendwann im Jahre 1922 haben sie jedoch den Beschluß gefaßt, den offenkundigen Ruin ihrer Theorie auf keinen Fall anzuerkennen. Seither organisieren sie unter Einsatz aller ihrer sozialen Macht in den akademischen und außerakademischen Strukturen und Medien ein Schutz- und Unterdrückungssystem für die Theorie und zur Abwehr jeglicher öffentlichen Zweifel und Kritik. Mit der sicheren Etablierung ihrer Deutungshoheit und der erfolgreichen Ausschaltung jeglicher Gegenstimmen ist es ihnen bis zum heutigen Tage gelungen, eine glänzende Fassade vor der Ruine ihrer Theorie aufrechtzuer-halten und die Öffentlichkeit zur Devotion und gläubigen Anerkennung zu zwingen. Ihr ganzes Streben ist seither natürlicherweise und folgerichtig darauf gerichtet, 
(1) die Theorie in der Öffentlichkeit zur größten wissenschaftlichen Offenbarung des vergangenen Jahrhunderts zu stilisieren;
(2) dem Urheber der Theorie den Glorienschein des neuen Weltweisen und eines neuen Kopernikus-Galilei-Newton zu verpassen und darauf einen nützlichen Personenkult zu be-gründen;
(3) alle Kritik gegen die Theorie zu unterdrücken, zu verleugnen und zu verleumden, damit nicht die Gefahr entsteht, daß irgendjemand diese Kritik liest und ernst nimmt;
(4) sofern die Kritik bekanntgeworden ist und nicht mehr verleugnet werden kann, muß der Öffentlichkeit versichert werden, alles sei bekannt und bereits seit langem widerlegt;
(5) um die Leute von irgendwelchen eigenen kritischen Gedankengängen abzuhalten, muß man ihnen ihren Verstand schlechtmachen, als „ sogenannten gesunden" Menschenverstand verleumden, der nicht ausreicht, eine so hehre Theorie zu erfassen und zu kritisieren;
(6) zu demselben Effekt muß man alle Kritiker pauschal als dumm oder bösartig verleum-den, damit diejenigen, die kritische Gedanken hegen, es sich dreimal überlegen, ihre Gedan-ken zu äußern, um nicht solchen Schimpf auf sich selbst zu ziehen;
(7) um allen kritischen Geistern das Selbstvertrauen zu untergraben, damit sie irgendwelche Kritik der Theorie möglichst schon durch Selbstzensur im eigenen Kopf unterdrücken, muß man durch Propagierung und Popularisierung der Theorie in alle fachfernen Tätigkeitsfelder der Gesellschaft den Eindruck der allumfassenden Durchsetzung und Akzeptanz der Theorie
erwecken, so daß ein potentieller Kritiker sich selbst wie ein armer, vereinzelter Irrer vorkommt und lieber das Maul hält;
(8) zu diesem Zweck ist es auch nicht schlecht, das Märchen zu verbreiten, man könnte die Theorie nur mit gewaltigen Mathematikkenntnissen verstehen, und daß überhaupt nur drei Leute oder ein Dutzend Leute die Theorie begriffen haben;
(9) unabhängig davon muß man frühzeitig schon die Jugend in der Schule indoktrinieren, damit sie positiv gestimmt sind, wenn sie später von der Theorie hört, und die Theorie schon rein instinktiv für ganz unbezweifelbar richtig hält, im Duktus der oft verwendeten Formel „ ... wie Einstein uns lehrt".
So gewinnt man allmählich ein Verständnis für die merkwürdigen Vorgänge in der theoretischen Physik und kommt, wenn man ehrlich ist, um die Erkenntnis nicht herum, daß die Öffentlichkeit von den Physikern unter tatkräftiger Mithilfe der anderen Naturwissenschaf-ten nach allen Regeln der Kunst grandios belogen und betrogen wird. Zu diesem Schluß kommen manche Kritiker seit 1920; viele Kritiker sehen zwar den Tatbestand, scheuen aber aus Loyalität die klaren Worte, die sich auch gegen ihre Kollegen richten würden, mit denen sie sonst manches verbindet.

Ich denke so ähnlich kann man das auch für Urknall, Quanten- und Teilchenphysik vermuten. Also ein tiefsitzendes Problem das nicht so einfach zu lösen ist, deshalb wird es z.Zt. auch nicht viel bringen die Idee vom elektrischen Universum "mit Gewalt" durchsetzen zu wollen. Und dort liegt auch der Grund für die vielen Schummel-Faktoren.

P.S.: In dieser Dokumentation wird auch darauf eingegangen, wo Einstein überall abgeschrieben hat (Hannes hat es bereits erwähnt.)

Quelle: http://www.ekkehard-friebe.de/buch.pdf

@Oli: Dachte doch gleich, dass du dich vertippt hast ;) 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.01.2013 15:58.

Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Plasmaversum verbreiten.

von Oli am 19.01.2013 15:52

ups, hab mich verschrieben, ich meinte Inflation und nicht Expansion, also die stark beschleunigte Expansion in der Zeit kurz nach dem Urknall.

Ich hab das im ursprünlichen post gleich korrigiert.

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Basti

40, Männlich

Beiträge: 53

Re: Plasmaversum verbreiten.

von Basti am 19.01.2013 15:32

Hallo Oli,
du bringst das Problem auf den Punkt. Es sollte keinen Unterschied machen, ob Kritik mit oder ohne Alternative abgegeben wird.
Und genau das sollte sich ändern, so könnte wieder ein Stück Objektivität in die Wissenschaft zurückkehren.
Deinen Beispielen kann ich in diesem Bezug allerdings nicht viel abgewinnen. Es ist klar, das immer neue Faktoren "erfunden" werden um Theorien zu retten, das war auch schon öfter Gegenstand hier im Forum.

Beispiel kosmische Expansion. Diese war im Standard-Urknallmodell nicht vorgesehen. 1981 wurde sie vorgeschlagen und kurze Zeit später übernommen, das Modell funktionierte so besser und konnte mehr erklären.
War es nicht genau andersrum? Wurde nicht die Urknall Theorie entwickelt, weil durch Hubbles Beobachtung, eine Expansion "vermutet" wurde? Kann es sein, dass du die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung die 1964 durch Arno Penzias und Robert Woodrow Wilson meinst? Diese wurde im Rahmen der Urknall Theorie bereits vorhergesagt, und folglich als Bestätigung angesehen.

Aber um zum Thema zurück zu kehren. Das Problem, dass Theorien mehr und mehr durch zusätzliche (erfundene) Faktoren am Leben gehalten werden, kann nicht über Nacht gelöst werden, ausser die theoretische Physik wird ab Morgen nicht mehr als impirische Wissenschaft angesehen, sondern als philosophische.

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Jannik
Gelöschter Benutzer

Re: Plasmaversum verbreiten.

von Jannik am 19.01.2013 15:23

In dem Link den ich gepostet habe wird auch das Thema angesprochen, weshalb sich etablierte Theorien nicht absetzen lassen und es neue Theorien immer schwierig haben. Es wird auch das Problem mit den Forschungsgeldern erwähnt. Das war der eigentliche Grund weshalb ich das gepostet habe. Das Thema ist auch sehr interessant aber im Wesentlichen gings mir wie gesagt darum warum sich auch die BigBangTheorie noch halten wird... sehts ein unsere Mitmenschen sind leider noch nicht weit genug entwickelt um das zu begreifen. Also warten.

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Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Plasmaversum verbreiten.

von Oli am 19.01.2013 14:59

Natürlich ist es legitim, Kritik an einer bestehenden Theorie zu üben, auch wenn man keine Alternative anbieten kann.

Leider verpufft eine solche Kritik ganz schnell an den Wehrmauern der Standard-Physiker, die dann schnell neue - bisher unbekannte - Kräfte oder exotische Materieformen "erfinden". Das Flickwerk wird immer größer, hält aber dennoch...

Beispiel kosmische Inflation. Diese war im Standard-Urknallmodell nicht vorgesehen. 1981 wurde sie vorgeschlagen und kurze Zeit später übernommen, das Modell funktionierte so besser und konnte mehr erklären.

Beispiel dunkle Materie: seit 1960 wird ihre Existenz angenommen, um Beobachtungen (bzw. Interpretationen) erklären zu können. Für mich ist die dunkle Materie ein Flicken, der mal schnell auf ein Loch in der Theorie draufgepappt wurde. Voilà - das Gebilde hält wieder zusammen...

Beispiel dunkle Energie: seit 1998 eingeführt.

Dunkle Kraft, dunkler Elektromagnetismus - recht neu.

Dazu werden quasi ständig neue Teilchen vorhergesagt, postuliert, und entdeckt. "Entdeckt" nicht in dem Sinne von "haben wir gesehen", sondern "jetzt geht die Rechnung wieder auf". Ja, die Rechnung geht wieder auf. Vorerst...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.01.2013 15:53.
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