Emotionen – Die Antriebsfedern unsere Psyche

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Norman
Gelöschter Benutzer

Emotionen – Die Antriebsfedern unsere Psyche

von Norman am 23.03.2012 19:44

Je mehr ich mich mit der Thematik Emotionen beschäftige, umso mehr wird mir klar, dass auch unsere Wissenschaft noch ziemlich am Anfang der Emotionsforschung steht. Und gerade in der Psychologie scheint mir das Interesse an Emotionsforschung ziemlich gering zu sein, während in der Marketingforschung das Interesse an Emotionen schon fast besorgniserregende Ausmaße annimmt. Ich werde bestimmte Begriffe nicht separat in diesen Beitrag erklären, da ich dies schon in anderen Beiträgen tat. Ich gehe davon aus, dass ihr, wenn ihr diesen Beitrag lest, die anderen Beiträge von mir in diesem Forum schon gelesen habt, da dieser hier auf diese aufbaut. Sollte es dennoch Unstimmigkeiten geben, so lasst es mich wissen. Auch wenn dieser Beitrag etwas lang erscheint, habe ich das Thema hier schon sehr stark zusammen gefasst.

Emotionen werden von vielen als schwäche angesehen, wir werden so erzogen, dass wir nach Möglichkeit unsere Emotionen nicht zeigen. Jede Emotion hat einen bestimmten nutzen, und war für das Überleben unserer Ahnen enorm wichtig. In den letzten tausenden Jahren hat sich jedoch unsere Gesellschaft so schnell verändert, dass unser Gehirn in der Emotionalen-Verarbeitung nicht mit halten konnte. So dass viele unserer Emotionen eher als Belastung angesehen werden, als von Vorteil. Auch lassen wir uns sehr leicht mit Emotionen täuschen, und sind somit ziemlich anfällig für Manipulationen.

Auch wenn es einige schlaue Bücher über Emotionen gibt, so finde ich es doch gar nicht so einfach, klar abzugrenzen was Emotionen sind, und was keine Emotionen sind. Hier gibt es verschiedene Einteilungen, von denen ich hier die mir am wichtigsten vorstellen möchte.
Wie in der Physik sind bestimmte Begriffe nicht eindeutig genug definiert. So wie Raphael dass Beispiel mit den Punkt in seinem Video angibt, so verhält es sich in der Psychologie mit dem Begriff Gefühl. <Ich fühle mich schlecht.> kann bedeuten, dass man körperlichen Schmerz spürt, oder auch dass man eine negative Stimmung hat. Ich beziehe mich hier jetzt lediglich auf den Psychologischen Aspekt von „Gefühl".

Emotionen sind meist nur sehr kurz. Wenn jemand gerade aussagt, wie er sich fühlt, dann bezieht sich das in den meisten Fällen auf seine Stimmung. Eine Stimmung hält meist über mehrere Stunden an, kann aber auch über Wochen, Monate oder sogar Jahre anhalten. Über der Stimmung gibt es noch den Charakter (welches man auch als die Persönlichkeit eines Menschen bezeichnen kann), welcher bei manchen Menschen sich über das ganze Leben kaum verändert. Der Charakter beeinflusst, in wie weit jemand zu positiven oder negativen Stimmungen neigt. Menschen mit einer positiven Persönlichkeit, haben häufiger auch positive Stimmungen. Wenn es ihnen schlecht geht, sind ihre negativen Stimmungen nicht so stark wie bei jemanden, der schon tendenziell zu negativen Stimmungen neigt. Bei Menschen mit einem pessimistischen Charakter ist die genau umgedreht. Ein Mensch dessen Grundstimmung meisten ziemlich weit unten ist, der empfindet auch weniger Freude bei positiven Erlebnissen als ein positiver denkender Mensch.

Ist die Stimmung gut, dann neigen wir vermehrt zu positiven Emotionen. Ist die Stimmung schlecht, neigen wir leichter zu negativen Emotionen. Wenn wir uns emotional nicht unter Kontrolle haben, und vieles in unseren Leben durch z.B. Wutausbrüche erschweren, dann sollten wir nicht versuchen unsere Emotionen besser zu kontrollieren, sondern oben anfangen, und an unseren Charakter zu arbeiten (also der gesamten Lebenseinstellung). Ich halte es für vorteilhaft möglichst positiv zu denken, da wir auf unbewusster Ebene in Resonanz mit unserer Umwelt treten und dem entsprechend Feedback bekommen. Jedoch möchte ich auch davor warnen, alles positiv sehen zu wollen, da uns dies in einigen Situationen schaden kann. Auch negative Emotionen können durchaus nützlich sein, dazu gleich mehr.

In einigen Theorien teilte man Emotionen in vier Hauptgruppen ein(Freude, Wut, Trauer, Angst). Paul Ekman erweiterte diese Kategorien noch mit Ekel, Verachtung und Überraschung (Happiness, Anger, Sadness, Fear, Disgust, Contempt, Surprise). Ich orientiere mich hauptsächlich an der Einteilung von Paul Ekman, da dieser der führende Forscher auf dem Gebiet von Emotionen ist. Dennoch differenziere ich seine Einteilung in den Punkten Ekel und Verachtung, was aber auf unserem deutschen Sprachgebrauch zurück zuführen ist. Ekel wird auch als Abneigung bezeichnet, und statt Abneigen verwenden wir mitunter Verachtung. Das führt oft zu Missverständnissen, da wir hier nicht klar zwischen Ekel und Verachtung unterscheiden. Deshalb würde ich für den deutschen Sprachraum das Wort Geringschätzung für diese Einteilung besser empfinden, obwohl ich auch hier nicht wirklich zufrieden bin, dazu gleich mehr.

Die folgende Darstellung, aufgenommen vom Stadttheater in Gießen zeigt die Problematik sehr deutlich. Wenn man nun das System von Paul Ekman (F.A.C.S.) zum Erkennen von Emotionen darauf anwendet, so kann man in dem Gesicht der Statue Wut, Abneigung und Enttäuschung heraus lesen, jedoch keine Verachtung. Jedoch geht dies hier zu weit, und soll nur zu Veranschaulichung dienen, da ich nicht auf FACS in diesem Beitrag weiter eingehen will. Vielleicht werde ich in einem separaten Beitrag darüber einmal etwas schreiben.

Verachtung.jpg

Schwieriger wird es bei der Unterscheidung zwischen Emotionen und Reflexen. Sicherlich können wir zwischen einen Wutausbruch und das zurückziehen des Armes wenn wir uns verbrennen sehr gut unterscheiden. Komplizierter ist es schon bei den konditionierten Reflexen, sowie bei der Überraschung. Paul Ekman zweifelte selbst in einem seiner Bücher daran, ob Überraschung wirklich eine Emotion ist, oder ein Reflex. Reflexe sind automatische Reaktionen auf Reize, können aber auch durch Überreizung auftreten. Bei konditionierten Reflexen werden häufige Emotionszustände mit bestimmten Reizen kombiniert.

Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, ist die Hauptaufgabe unseres Gehirns zu überleben und sich zu reproduzieren. Wenn wir Bedroht werden, müssen wir blitzschnell Entscheidungen treffen, jede Sekunde kann über Leben und Tod entscheidend sein. Müssten wir in einem Kampf erst abwiegen, welche Entscheidung für uns an vorteilhaftesten ist, so könnten wir dies mit dem Leben bezahlen. Emotionen sind Programme die uns in bestimmten Situationen zu bestimmten Handlungen bewegen, ohne dass wir darüber nachdenken müssen. Angenommen du fährst gerade mit dem Auto, und bist in Gedanken versunken, als plötzlich ein Auto dir die Vorfahrt schneidet. Noch bevor du dir der Situation bewusst wirst, hast du schon mit deinem Fuß das Bremspedal betätigt. Auch wenn dein Bewusstsein mit anderen Dingen beschäftigt ist, scannt dein Gehirn ohne dass dies dir bewusst wird, die Umgebung nach Bedrohungen ab. Das Aufkommen der Emotion können wir selber nicht bewusst wahrnehmen (nach meinen jetzigen Wissensstand), erst im Nachhinein merken wir, was uns so aufgebracht hat. Den Handlungsimpuls, welcher der Emotion folgt, können wir, wenn wir darin geübt sind, wahrnehmen und unterbrechen. In solch einem Fall spricht man von Selbstbeherrschung.

In unserem Gehirn ist eine Art Belobungssystem eingebaut, welches uns in unserer natürlichen Umgebung belohnt, wenn wir etwas tun was gut für uns ist, und uns bestraft, wenn etwas schlecht für uns ist. Wie ich bereits schrieb, hat sich die Umgebung in der wir leben, in den letzten tausenden Jahren so rasant geändert, dass unser Gehirn in vielen Situationen überfordert ist, die Situationen richtig zu bewerten. Zum Beispiel schmecken uns gesunde Nahrungsmittel gut, und ungesunde Nahrungsmittel schlecht sind. Jetzt mag der eine oder andere einwenden, dass dem nicht so sei, doch möchte ich darauf hinweisen, dass es vor 100.000 Jahren noch keine Nahrungsmittelindustrie gab. Beispiel Zucker: In Früchten die sehr Vitaminreich sind bildet sich auch Zucker, unser Gehirn ist nun so geschaltet, dass wenn wir etwas Süßes essen Glückhormone ausschüttet werden und dadurch belohnt werden, damit wir dies auch in Zukunft weiterhin gerne essen. Auch die Tatsache, dass wir wissen, wie ungesund Süßigkeiten sind, hindert unser Gehirn nicht daran Glückshormone auszuschütten. Das Großhirn unterliegt hier eindeutig dem Limbischen-System.
Emotionen sollen uns somit dazu bringen, etwas haben zu wollen, was uns nutzt, oder etwas vermeiden was uns schadet.

Auch wenn jeder von uns sehr individuell ist, sollten wir uns davon verabschieden, dass dies auch für unsere Gehirne zutrifft. Unsere Individualität entsteht durch unsere erbliche Veranlagung und aus unseren eigenen Erfahrungen. Die Funktionsweise ist bei allen Menschen gleich, solange keine bestimmte Erkrankung vorliegt, oder das Gehirn verletzt wurde.
Das Limbische-System scheint maßgeblich für unsere Emotionen verantwortlich zu sein, so dass alle Menschen die gleichen Emotionen empfinden. Wie stark wir diese Empfinden, und wie gut wir den daraus folgenden Handlungsimpuls unter Kontrolle haben, hängt in erster Linie von unserer persönlichen Erfahrungen hab. Emotionale Reaktionen können auch durch bestimmte Anker hervorgerufen werden (konditionierte Reflexe), was bei vielen Emotionen auch der Fall ist. Das was ein Mensch beim Anblick eines Hackenkreuzes empfindet ist nicht vererbt, sonder ist mit dem verknüpft was er darüber weiß. Je emotionaler die persönliche Erfahrung mit diesem Symbol war, umso emotionaler wird die darauf ausgelöste Emotion sein. Auch können wir in vielen Bereichen emotional abstumpfen, wenn sich häufig bestimme Erfahrungen wiederholen, ohne dass wir Schaden dadurch erleiden, z.B. Konfrontation mit Gewalt.

Auch bei sehr abgestumpften Menschen, oder bei Menschen die eine gute Selbstbeherrschung haben, sind Emotionen vorhanden.

>> Hinter jedem Wunsch steckt eine Emotion. <<

Diesen Satz habe ich bewusst generalisiert. Und bis jetzt ist mir auch noch kein Beispiel bekannt, bei dem dieser Satz nicht zutrifft. Gute Verkäufer verkaufen Emotionen, schlechte Verkäufer verkaufen Produkte und Dienstleistungen. Manchmal scheint dies nicht offensichtlich zu sein, da sich die Emotion hinter einer Kausalitätskette verbirgt. Wenn sich jemand erhofft 1 Millionen Euro im Lotto zu gewinnen, dann ist das Geld nur ein Glied in einer Kette. Aus meiner persönlichen Erfahrung habe ich oft den Eindruck, dass die meisten Menschen nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Wenn jemand Geld will, so möchte er sich wahrscheinlich Produkte dafür kaufen, auch sind diese Produkte wiederum nur ein Glied in der Kette, den hinter jedem Produkt steckt eine Emotion. Man kauft etwas um es zu genießen, oder um sich damit brüsten zu können. Vielleicht möchte man auch etwas verschenken, auch in diesem Fall macht man dies für Anerkennung. Auch Anonyme Spender tun etwas für ihr eigenes Ego. Der eine möchte vielleicht Geld, um seinen Lebensstandart auch in Zukunft aufrecht zu erhalten, in solch einen Fall ist die Angst vor Verlust die treibende Emotion dahinter. Dir werden bestimmt noch mehr Beispiele einfallen, und wenn du diesen Wunsch immer weiter hinterfragst, wirst du am Ende der Kette eine Emotion finden können.

Emotionen sind ansteckend. Da jede Emotion einen Handlungsimpuls auslöst, und die mimischen Handlungsimpulse bei allen Menschen universell sind, können wir an anderen Mitmenschen ablesen, was sie gerade Fühlen. Jedoch haben wir von klein auf gelernt uns zu verstellen, und deshalb spielen wir oft einen anderen emotionalen Zustand vor, als dem den wir gerade empfinden. Vor allem fremden Personen versuchen wir unsere Emotionen nicht zu zeigen.
Unser Bewusstsein lässt sich auf diese Weise leicht täuschen. Jedoch selbst gute Schauspieler können ihre emotionalen Impulse nicht vollkommen verbergen. Es gibt immer Zeichen, die wir zu mindestens unbewusst wahrnehmen, und mit etwas Training auch bewusst wahrnehmen können, in der Stimme und Körperhaltung. Auch gibt es noch die Mikro-Mimik und subtile Gesten, welche unseren wirklichen emotionalen Zustand verraten.

Das Emotionen Handlungsimpulse auslösen funktioniert in beide Richtungen. Wenn man eine Mimik nachahmt, dann bekommt man in etwas auch das Gefühl, welches die Person empfand, deren Mimik man nachahmt. Dies solltet ihr selber testen. Wenn man mies drauf ist, dann grinst einmal über mindestens eine Minute. Nach ca. einer Minute fängt euer Gehirn an Glückshormone zu produzieren. Es gibt sicherlich auch Situationen wo man so stark emotional angeschlagen ist, dass selbst dies kaum Wirkung zeigt, jedoch ist dies in vielen Fällen ein gutes Mittel um wieder etwas Stress abzubauen. Natürlich sollte man nicht immer direkt vor demjenigen grinsend stehen, auf den man sauer ist, in solchen Situationen empfiehlt es sich ein stilles Örtchen aufzusuchen, wo man in Ruhe grinsen kann. Versucht einmal an euer bestes Erlebnis zu denken, wo ihr richtig glücklich wart, und dabei lasst ihr die Schulter hängen, zieht die Mundwinkel nach unten und schaut auf den Boden. Und nun denkt ein Erlebnis wo ihr richtig mies drauf wart, und streckt dabei die Brust raus, grinst und schaut an die Decke. Ist es nicht erstaunlich, wie sehr unsere Körperhaltung unsere Stimmung beeinflusst?

Ein weiteres Phänomen, welches sich beobachten lässt, ist der Umstand, dass wir süchtig nach Emotionen sind. Ok, dass wir nach Freude streben, scheint hinreichend bekannt zu sein. Doch scheinen wir auch von negativen Emotionen angezogen zu werden. Es gibt Menschen die bezahlen Frauen dafür, um sich von ihnen erniedrigen zu lassen. Wir schauen uns Filme nicht nur an, über welche wir lachen können, auch mögen wir Filme, welche uns Angst einjagen, oder in denen wir uns Ekeln können. Wir kaufen gerne Zeitungen welche uns wütend machen, und auch scheinen wir ein reges Interesse an dem Leid von anderen zu haben. Auch wenn wir Mitleid mit ihnen haben, oder uns über bestimmte Handlungen empören, dass Interesse ist da.

Das Emotionen so ansteckten sind, liegt vor allem mit daran, dass der Mensch ein Herdentier ist, und wenn ein Mitglied eines Stammes aus dem Wald gerannt kam, und sich Angst in seinen Gesicht zeigte, so hatten die Menschen eine größere Überlebenschange, welche ebenfalls Angst beim Anblick des anderen empfanden, und von diesen stammen wir nun einmal ab.
Wenn jemanden ein Unglück wiederfährt, so zieht das auch unser Interesse auf sich, dass ist auch wiederum ein Verhalten welchen vererbt wurden ist. Wenn jemand früher einen anderen verletzten Menschen sah, so war es sehr wahrscheinlich, dass auch dieser in Gefahr war, und was auch immer diesen Menschen verletzt hatte, war nun auch eine Bedrohung für sein eigenes Leben, darum stieg die Aufmerksamkeit an.

Zu guter Letzt möchte ich noch etwas zu den jeweiligen Emotionsgruppen schreiben. Verschiedene Emotionen können auch gleichzeitig empfunden werden, dann kommt es zu einer Vermischung von Emotionen. Dies ist nach meinen eigenen Beobachtungen sogar sehr oft der Fall. Ich werde jetzt hier nicht darauf eingehen woran man bestimmte Emotionen erkennen kann, da dies sonst zu umfangreich werden würde. Je stärker eine Emotion ist, umso mehr Stresshormone werden produziert. Dies gilt auch für positive Emotionen. Stress senkt das Immunsystem und die Verdauung, gleichzeitig wird die Durchblutung gefördert, damit die Muskeln mehr Energie haben. Auch steigt der Gerinnungsfaktor des Blutes bei Stress an, um auf etwaige Verletzungen vorbereitet zu sein. Womöglich ist Dauerstress eine der häufigsten Todesursachen in unserer Gesellschaft.

Freude

Freude ist in vielen Fällen an einen Gewinn gekoppelt, auch kann man Freude empfinden, wenn man einen Gewinn in naher Zukunft erwartet. Freude ist eine der vielfältigsten und komplexesten Emotionen, sie ist die Emotion, welche wir Menschen am häufigsten vorspielen. Auch Liebe kann eine Form der Freude sein, wobei das Wort „Liebe" oft sehr unterschiedlich interpretiert wird, und Liebe auch mit schmerz verbunden werden kann. Viele Menschen verknüpfen Freude oft mit materiellen Dingen. Jedoch empfinden wir auch Freude, wenn wir etwas für unser Selbstwert/ Ego bekommen. Menschen sind oft bereit einen hohen Preis zu zahlen, nur um Freude empfinden zu können. Wenn du im Verkauf arbeitest, solltest du den letzten Satz noch einmal in deinen Gedanken durchgehen.
Freude dient uns vor allem als Motivationssystem, und soll uns anspornen bestimmte Ziele zu erreichen.

Wut

Wut ist eine der gefährlichsten Emotionen. Wut entsteht, wenn wir bei irgendeiner Absicht gestört werden. Z.B. wenn wir etwas nicht bekommen was wir haben wollen, sei es Materiell oder Immateriell (Aufmerksamkeit, Zuwendung). Auch können wir wütend werden, wenn jemand andere Ansichten vertritt, da somit unser Weltbild in Frage gestellt wird, was sich wiederum negativ auf unser Selbstwertgefühl auswirkt. Wenn wir wütend sind, geht unsere Handlungsimpuls dazu über das Objekt oder die Person auf die wir wütend sind zerstören zu wollen. (Dieses Verhalten kann schon bei Kleinkindern beobachtete werden.) Wenn wir unserer Wut keinen freien Lauf lassen können, kann es sein, dass sich die Wut gegen andere Objekte/Personen richtet. Eine wütende Person stellt unmittelbar eine Bedrohung für uns dar. Wut bei anderen kann in uns auch Wut erzeugen, wobei sich dann die Wut leicht gegenseitig hochschaukeln lässt.
Wut dient uns in erster Linie dazu Hindernisse und Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Wir stammen nicht von jenen ab, die nach dem Motto lebten, der Klügere gibt nach.

Trauer

Trauer hängt meistens mit einem Verlust zusammen, auch kann Trauer entstehen, wenn wir einen Verlust in naher Zukunft erwarten. Trauer ist somit das Gegenstück zur Freude. Wir empfinden Trauer wenn nahe stehende Personen sterben. Aber wir empfinden auch Trauer wenn wir von anderen Personen die uns nah standen getrennt werden, oder aber auch auf den Verlust materieller Dinge. Auch kann Trauer entstehen, wenn wir etwas nicht bekommen, von dem wir erwartet haben, dass wir es bekommen. Auch wenn sich unsere Weltbilder als falsch heraus stellen, kann dies Trauer in uns erzeugen.
Wenn wir einen traurigen Menschen sehen, so sind wir dazu geneigt (sofern wir nicht abgestumpft sind) diesen zu trösten und zu helfen. Trauer dient uns dazu, die Hilfsbereitschaft bei anderen zu stärken. Wenn die Eltern von einem Kind in einen Stamm vor Urzeiten verstarben, so signalisierte das Kind durch seine Trauer, dass es auf Hilfe angewiesen war. Dies traf natürlich nicht nur auf Kinder zu. Mitunter kann es vorkommen, dass sich dem Gefühl der Trauer auch noch Wut hinzufügt, da der Verlust unsere Absicht etwas zu haben gestört hat.

Angst

Angst entsteht, wenn wir uns bedroht fühlen. Fühlen wir uns der Bedrohung gewachsen, so wird die Angst mitunter der Wut weichen, und wir werden versuchen, die Bedrohung auszuschalten. Wir empfinden auch Angst, wenn wir eine Bedrohung erwarten, auch wenn diese nicht wirklich existiert. Wir können auch Angst vor Verlust haben, in diesem Fall dient die Angst als Antriebsfeder für die Handlung um diesen Verlust zu vermeiden.
Angst lässt uns erstarren oder bringt uns dazu zu fliehen. Da unsere Augen, und auch die Augen von Raubtieren sensibler auf Bewegungen reagieren, so war es vorteilhaft sich in Gegenwart eines Raubtieres erst einmal ruhig zu verhalten.
Angst dient dazu, um Bedrohungen zu erkennen und aus dem Weg zu gehen, es ist sozusagen unser Warnsystem.

Ekel/Abneigung

Ekel ist eine der am häufigsten Fehlinterpretierten Emotionen, da es viele mit der Verachtung verwechseln oder gleichsetzen. Ekel dient uns dazu vor verdorbener, giftiger oder ungesunden Nahrung zu schützen, und vor Infektionskrankheiten. Wenn wir uns ekeln, dann finden wir etwas abstoßend. Fast alles was schleimig ist löst in uns Ekel aus, auch ekeln wir uns vor Exkrementen.
Unser Gehirn ekelt sich nicht nur vor materiellen Dingen, wir ekeln uns auch vor Konzepten. Dies mag paradox klingen, kommt aber wahrscheinlich davon, dass es vor der verbalen Sprache noch keine Konzepte gab, und unser Gehirn sich an diesem Umstand noch nicht angepasst hat. Somit können andere Weltanschauungen und fremde Sitten in uns Ekel auslösen. Dieser Ekel ist nicht angeboren, sondern wurde erst im Laufe unseres Lebens erlernt, z.B. wenn ein Rassist beim Anblick eines Menschen von einer anderen Kultur Ekel empfindet, so ist dies ein Konditionierter-Reflex.
Wenn wir Ekel empfinden, so wollen wir mit etwas nicht in Berührung kommen, oder etwas loswerden.

Verachtung/Geringschätzung (Überlegenheitsgefühl)

Bei der Verachtung geht es nicht darum wie beim Ekel etwas loszuwerden, sondern möchte sich die Verachtende Person im Status über die des anderen stellen. Ich persönlich finde den Begriff Verachtung für diese Kategorie unpassend. Ich würde diese Kategorie mehr in die Richtung Statusabgleich einordnen und diese dann wiederum in zwei Kategorien einordnen. (Hier möchte ich mich von Paul Ekman´s Einteilung etwas distanzieren) Zum einen haben wir Menschen die Dominanzansprüche stellen, und auf der anderen Seite Menschen die sie unterordnen. Somit wäre der Gegenpol zu der Verachtung die Bewunderung. Der Statusabgleich findet immer statt, sobald mehrere Menschen in Kontakt kommen, dies geschieht meist unbewusst. Mitunter kann man beobachten, wie in Gruppen regelrechte Kämpfe um die Rangordnung entstehen ohne dass sie sich dessen bewusst sind. Oft wird Geringschätzung auch als Freude fehlinterpretiert, wobei Geringschätzung auch mit Freude gepaart sein kann. Jemand der Geringschätzung zeigt, gibt sich meist irgendeine Blöße in der Körperhaltung, und es kommt zu Disharmonie in der Körpersprache. Bei Menschen die sich anderen unterwerfen kommt es ebenfalls zu einer Blöße und Disharmonie in der Körpersprache, auch wenn die Signale die ausgesendet werden, ganz andere sind.
Wenn jemand einen anderen ein Überraschungsgeschenk macht, konnte ich Verachtung beobachten, daher finde ich dies als Oberbegriff für diese Emotion sehr unpassend, da ich nicht glaube, dass Eltern ihre Kinder verachten, wenn diese die Weihnachtsgeschenke auspacken. Das Überlegenheitsgefühl kann daher auch eintreten, wenn man etwas weiß, was der andere nicht weiß.
Diese Emotion dient vor allem der Gruppendynamik, da somit ein Anführer ernannt wird, wenn auch auf unbewusster Ebene. Schließlich funktionieren Gruppen besser, wenn es einen gibt, der sagt wo es lang geht.

Überraschung

Überraschung tritt ein wenn etwas Unvorhergesehenes eintritt. Echte Überraschung dauert keine Sekunde an, wenn jemand länger als eine Sekunde überrascht ist, so spielt dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit die Überraschung nur vor. Eine Überraschung ist eine Neubewertung der Situation, auf ihr folgt dann eine andere Emotion, Wut, Angst, Trauer, Ekel oder wir sind erleichtert und empfinden Freude. Ob Überraschung wirklich eine eigenständige Emotion ist, oder vielleicht doch eher ein Reflex, darf durchaus bezweifelt werden.

Anmerkung: Denn meisten gängigen Theorien gehen davon aus, dass unser Limbisches-System unter enormen Stress zwischen Angriff oder Flucht entscheidet. Inzwischen sind mir auch Psychologen bekannt, welche davon ausgehen, dass hier immer eine Emotionale-Kette abläuft. Welche sich erst in der Überraschung zeigt wo man zuerst erstarrt, die daraufhin sich in Angst umschlägt (Fluchtimpuls) und wenn man sich der Bedrohung gewachsen fühlt und Wut umschlägt. Sollte diese Theorie sich als richtig erweisen, dann müsste jedem Angriff ein kurzer Fluchtimpuls voraus gehen. Ich konnte dies jedoch noch nicht zweifelsfrei beobachten, finden diese Theorie dennoch sehr interessant.

Am Ende möchte ich noch ansprechen, dass auch Tiere zu Emotionen fähig sind. Eigentlich ist dies für mich selbstverständlich, dennoch zeigt mir die Praxis immer wieder, dass es noch eine Menge Menschen gibt, die dies nicht so sehen. (Hatten die nie Haustiere?) Der Mensch ist im Grunde auch nur ein Säugetier, und unterscheidet sich von anderen Säugetieren vor allem durch sein Großhirn. Es gibt zwar andere Säugetierarten, welche ebenfalls über ein Großhirn verfügen, jedoch sind diese immer noch sehr viel kleiner als die des Menschen. Das Großhirn erlaubt es uns Konzepte zu erschaffen, und über diese nachzudenken. Somit können wir uns mit der Philosophie, der Physik und anderen Wissenschaftszweigen beschäftigen, was andere Tiere auf unseren Planeten nicht können. Emotionen werden aber von Limbischen-System gesteuert, und dies ist bei den meisten Säugetieren fast genauso weit entwickelt wie beim Menschen. Reptilien und Fische verfügen wiederum über ein eingeschränkteres Emotionspotenzial, dennoch denke ich, dass diese dennoch zum Teil vorhanden sind. Bei Insekten ist dies noch primitiver, dennoch müssen auch Insekten vor Bedrohungen fliehen, und mitunter auch auf Beutejagt gehen, ob man dies jedoch noch als Emotionen bezeichnen sollte, ist fraglich.
Zu mindestens sollten wir davon ausgehen, dass Säugetiere genau wie wir Freude, Wut, Trauer, Angst, Ekel und Überraschung empfinden können. Und wenn sie in einer Herde leben, so kann man auch Geringschätzung und Unterwerfung beobachten (Verachtung).

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Jannik
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionen – Die Antriebsfedern unsere Psyche

von Jannik am 24.03.2012 00:03

Der Fluchtimpuls der jedem Angriff zuvorkommt, wie du sagst, lässt sich meiner Meinung nach ebenfalls sehr häufig in unserem Alltag erkennen. Beispiel: Hinter dir fängt etwas leise an zu rascheln wird dann ganz schnell lauter und plötzlich knallt es. Zuerst erschrickt man sich, man zuckt evtl. zusammen und hebt sogar die Hände zum Schutz. Dann dreht man sich um, um auszuwerten was geschehen ist und letztlich entscheidet sich dann, dass wir der Gefahr überlegen sind, weil nur ein Brett an der Wand entlanggerutscht ist und dann zu Boden ging. Die Schrecksekunde ist ja nur die Zeit in der wir uns schützen um zu überlegen was wir als nächstes tun. 

Und das mit der Kausalkette kannst du sowieso auf alles generell anwenden. Man muss nur genau hinschauen, dann erkennt man auch die kleinste Ursache. Also auch Emotionen haben Ursachen. Sie sind ja auch nur Chemikalien. Dopamin, Serotonin.. alles Chemikalien bzw. Neurotransmitter die unsere Muskeln stimulieren. Hier läuft eine Umwandlung von Chemischer Information in elektrische Information ab die letztendlich mechanisch wird. Sehr interessantes Gebiet ist da auch die Neurologie also nicht nur speziell im Gehirn. Das verhalten von einzelnen Nerven und kommunizierenden Nerven ist ja so interessant. Das sind so die Grundbausteine des Denkens.

Ach es gibt so viel interessantes ... das Leben ist zu kurz =(  

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Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionen – Die Antriebsfedern unsere Psyche

von Norman am 24.03.2012 09:37

Schreck ist keine Emotion, sondern ein Reflex, hier wird der Handlungsimpuls durch Überreizung ausgelöst, in deinen Fall durch den Knall. In Horrorfilmen werden oft Knalleffekte eingesetzt, wenn man den Ton auf leise stellt, merkt man, dass die meisten Horrorfilme ziemlich langweilig sind. Schließlich bekommt man ein Angstgefühl, da man nicht weiß, wann der nächste Knalleffekt im Film eingespielt wird. Inzwischen setzt sich aber auch den Trend zu Ekeleffekten in Filmen immer mehr durch.

Neben den Schreck ist noch die Höhenangst angeboren, wobei es sich hier um eine Emotion handelt, da man nicht auf einen Reiz reagiert, sondern auf die Auswertung der Situation. Schon Säuglinge krabbeln nicht über eine Glasplatte die über eine hohe Kante gelegt wurde. Anders als beim Schreck, wo man auch zusammenzuckt, wenn man vorher weiß, dass es gleich laut knallen wird, kann man sich die Angst vor der Höhe abgewöhnen.

Die eine Theorie geht davon aus, dass sich unter Stress unser Gehirn zwischen Angriff oder Flucht entscheidet. Die andere Theorie besagt, dass jedem Angriff ein Fluchtimpuls voraus geht. Angenommen ein Schlägertyp will dich zusammen schlagen, wurde die zweite Theorie stimmen, so müsste vor den eigentlichen Angriff erst noch ein Fluchtimpuls voraus gehen. Solltest du sein erstes Opfer sein, so sollte er kurz vor seinen Angriff noch einmal kurz zögern (Fluchtimpuls), schließlich begeht er ja eine Straftat. Hat er zuvor hunderte andere zusammen geschlagen, dann ist er schon durch die Routine ziemlich abgebrüht in dem was er tut. Hier sollte nun immer noch ein Fluchtimpuls voraus gehen, doch ob dies generell zutrifft kann ich nicht beurteilen.

Viele Schläger schupsen ihr Opfer erst einmal an, oder brüllen es an um zu schauen wie es reagiert. Dieses Verhalten kann man auch bei Haien welche die Beute erst an schupsen, oder bei Hunden die bellen ebenfalls beobachten. Doch kennt ein Raubtier seine Beute bereits, und hat Routine bei der Jagt, so braucht er die Beute nicht erst zu testen, ob hier ebenfalls dem Angriff ein Fluchtimpuls voraus geht ist fraglich. Vielleicht gilt das auch nur in bestimmten Kontexten, wo man es dann aber immer beobachten kann.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.03.2012 09:38.

ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

Re: Emotionen – Die Antriebsfedern unsere Psyche

von ar-iomar am 11.04.2012 15:27


Hallo Norman,

ich bin seit vielen Jahren im Kundenbetrieb tätig und kann vieles von dem was du beschreibst bestätigen. Wie viele andere, die in einem solchen Beruf arbeiten, lern(t)e ich das meiste nach und nach. Man könnte sagen durch Versuch und Irrtum. Ich bemerke inzwischen ganz gut, wenn ich belogen werde oder wenn man versucht, mich zu manipulieren. Oft reagiert mein Körper schneller als mein Verstand und nicht immer gelingt es mir, die aufkommenden Emotionen zu kontrollieren. Leider, so will es mir scheinen, ist das sehr von meiner Tagesform abhängig. Es gibt Tage, an denen ich solche "Trickser" in meinem Laden ins Leere laufen lasse und es gibt Tage, da mir ein Gesicht wie das andere erscheint. Mich interessiert, wie du hierüber denkst. Die Mikrogesten sind wahrscheinlich allgemeingültig - oder doch nicht? Inwieweit, glaubst du, wirkt sich die Tagesform auf das Erkennen von Mikrogesten aus?   

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Michael_S.
Gelöschter Benutzer

Re: Emotionen – Die Antriebsfedern unsere Psyche

von Michael_S. am 11.04.2012 15:33

Hallo ar-iomar,

es gibt da ein paar Experimente, in denen die Testpersonen unter Schlafentzug gestellt wurden und dann Gesichter nach der Stimmung bewerten sollten. Unter Schlafentzug wurden deutlich mehr Gesichter als "unfreundlich" bezeichnet, als im ausgeschlafenen Zustand. Ich denke also, dass es wirklich von der "Tagesform" abhängt, wie gut man seinen Gegenüber einschätzen kann. Ich denke auch, dass momentane Gefühlslagen (hat man viel Stress, ist man in einer Beziehung oder gerade aus einer Beziehung gegangen) sehr viel dazu beitragen, wie wir unsere Mitmenschen sehen.

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ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

Re: Emotionen – Die Antriebsfedern unsere Psyche

von ar-iomar am 12.04.2012 12:22

Guten Morgen Michael,

du hast recht. Ich kenne einige dieser Experimente und habe auch hier eigene Erfahrungen sammeln können. Nur ein Beispiel: Nach einem harten Tag, den ich schon als verschwendet ansah, kam eine Kundin in meine Laden, die ich gleich anfuhr. Ich hatte ihren Gesichtsausdruck falsch interpretiert. Ihre Freundlichkeit holte mich wieder auf den Boden. Was ich als kalt mir gegenüber gewertet hatte, war nur ein Abwarten ihrerseits, nachdem sie mein gestresstes Gesicht gesehen hatte. Als ich meinen Irrtum erkannte, erwies sie sich als freundlich und sensibel. Dieses Beispiel fand vor ein oder zwei Jahren statt. Seitdem reagiere ich in vielen Dingen gelassener, was wieder auf das geschäft rückwirkt. Gedanken mach ich mir hier allerdings um die Tage, wo ich nicht mitbekomme, dass ich selbst der Auslöser für Miss-Stimmung bin. 
Dazu kommt noch eine andere Sache, die Grundstimmung eines Menschen. Wer sehr positiv gestimmt ist, wird Mimiken zum Teil anders interpretieren, als jemand mit negativer Einstellung. Wenn sich ein ganz Positiver und ein ganz Griesgrämiger etwa in der Mitte treffen, würde das vielleicht für Ersteren als negative Tendenz erscheinen und umgekehrt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.04.2012 12:24.

meimuna

39, Männlich

Beiträge: 55

Re: Emotionen – Die Antriebsfedern unsere Psyche

von meimuna am 14.04.2012 20:25

Das Emotionen eine Antriebsfeder unserer Psyche sind halte ich für ein bisschen zu kurz gesprungen .
Wenn man über Emotionen redet dann ist man immer schnell dabei die Emotionen in gut und schlecht zu bewerten .
Jetzt stellt sich halt die Frage was gut und schlecht/böse ist . Ich denke man definiert Gut und Schlecht so: Gut : positive Emotionen , Schlecht : negative Emotionen . Bei meiner Beschreibung besteht das problem wie bei anderen das man etwas nicht mit einem  Synonym beschreiben kann . Der Unterschied zwischen guten und schlechten ist die Reaktion darauf . Bei guten,positiven erfreulichen usw. Emotionen reagiert man mit Aktionen die diesen Zustand herbeiführen und beibehalten und bei negativen,schlechten und unerfreulichen Emotionen reagiert man mit Aktionen die diesen Zustand ändern und fehrnhalten . 
Man könnte jetzt auch sagen schlechte Emotionen sind gut weil die dadurch ausgelösten Aktionen das Ziehl haben einen positiven Zustand herzustellen . Es ist generell schwer Emotionen zu bewerten weil man mit Emotionen bewertet . 
Was mich mehr interresiert als die bewertung von Emotionen ist ihr Ursprung . Bedürfnisse die Antriebsfedern unserer Emotionen wäre da glaube ich auch sehr Interessant . 

Ich arbeite zur Zei an einer Memtheorie in der es auch um die Frage warum tun Menschen was tun geht. In erster Linie geht es um Meme und ihre verbreitung und dabei kam ich über das Thema Motivation zu den Emotionen bis hin zu den Bedürfnissen über die Sinne zu  Fragen die Logik betrafen .  
Ein Mem ist nach meiner Definition zusammenhängende Informationen die an Emotionen gebunden sind . 
Die Informationen kommen über die Sinne und die Emotionen werden durch die Bedürfnisse ausgelöst . 
Bei meinen derzeitigen erkenntnissen bin ich zu den Schuss gekommen das für jedes Bedürfnis "Sinnbilder" ( eine vernetzung von Sinneseindrücken ) geben muss die dann Emotionen auslösen . 
Ich denke das diese Sinnbilder bei jedem anders sein könnte was natürlich schon etwas von angeboren Charakter hat aber nicht das gleiche ist . Das heist zb. das man zwei Kinder genau gleich aufziehen kann und zwei  unterschiedliche Charaktere dabei rauskommen können . 
Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt kommt man sehr schnell zu Ethischen und Moralischen Fragen . 
Ich nehme mal das extrembeispiel Kinderschänder . Soll man ihn bestrafen  ? Ist er Zurechnungsfähig ? Kann er etwas dafür ?
Ich bringe mal ein Symbolisches beispiel : Wenn sich an einem Berg der gerodet wurde sich eine Lawine löst und einen Menschen begräbt wer ist schuld ? Der Berg , die Rodung oder der Begrabene ? Im Vergewaltigungsfall wäre das der Täter, Die Umstände , das Opfer .
Ich habe eine deterministsche Sicht der Dinge denke ich und in dem Fall des Verschütteten würde ich sagen : Der Berg kann nichts für seine Exsitenz und nichts für die Umstände und daher kann er auch nichts für das Ergebniss .
So eine Diskusion löst bei vielen eine Reaktion in ihren Selbstbild aus und es heist gleich man würde Vergewaltigung befürworten ect. aber ich sage ja nur das nach deterministischer Sicht der Täter nicht Schuld sein kann da er nicht der auslöser war . Wenn man das ganze weiter verfolgt landet mann immer erst bei der Psychologie und dann bei der Physik , zumindestens wird aus der Frage von Motivation und Schuld plötzlich eine Frage nach dem Ursprung . 
Wenn man die Menschen so betrachtet und dabei denk alles ist Ursache und Wirkung dann fält es echt schwer noch jemanden oder sich Selbst böse zu sein aber nur weil ich jetzt sage nimand ist für sein Tun und Handeln verantwortlich ist meine ich nicht damit das man nichts tun soll . Im Fall des Berges würde ich sagen entweder man baut Dämme , pflanzt Bäume oder sperrt das Gebiet für Passanten wenn es zu unsicher ist aber man sprengt ihn nicht in die Luft oder holzt noch mehr Bäume ab , zumindestens währe das effektiver .



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