Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

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inductor

62, Männlich

Beiträge: 244

Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von inductor am 23.12.2014 17:03

Aber das Licht, welches z.B. neben dem Stern (also außerhalb der Bildebene) und oberhalb (vom Betrachter dieser Darstellung aus gesehen), kann unmöglich zum eingezeichneten Betrachter gelenkt werden.

Ich glaube jetzt kommen wir der Sache näher. Wenn es zu weit außerhalb der Bildebene und zu weit oberhalb (des Kegels) ist, gibt es keinen Ring-Effekt. Das sehe ich auch so.

Ich gehe aber davon aus, dass der gelbe Stern innerhalb des rosa Kegel liegt. Dann entspricht das doch diesem Bild unabhängig davon ob ich von der Seite, von oben oder einer anderen Richtung (die senkrecht zur optischen Achse ist) drauf schaue. Er liegt ja bezüglich jeder vom Betrachter gewählten Richtung im Kegel.

Es gibt sogar zwei Richtungen aus denen gesehen der gelbe Stern jeweils maximal von der optischen Achse entfernt ist (aber immer noch innerhalb des Kegels) und zwei Richtungen aus denen gesehen er genau auf der optischen Achse liegt. Aus den restlichen Richtungen gesehen liegt er irgendwo dazwischen aber immer noch innerhalb, so dass die Strahlen auf beiden Seiten der Gravitationslinse vorbei gelenkt werden.

Deshalb noch einmal meine Behauptung: Alles was innerhalb des Kegels liegt ist als ununterbrochener (nicht unbedingt kreisförmiger) Ring zu sehen.

Man verzeihe mir meine Sturheit, aber ich glaube genau darauf kommt es an.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.12.2014 17:35.

Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von Phil am 23.12.2014 20:40

@inductor:

Deshalb noch einmal meine Behauptung: Alles was innerhalb des Kegels liegt ist als ununterbrochener (nicht unbedingt kreisförmiger) Ring zu sehen.
Jedes Objekt, welches nicht exakt hinter der Gravitationslinse liegt, hat das gleiche Problem. Ringe können also wirklich nur entstehen, wenn alle drei Objekte, Linse, Betrachter und Stern/Galaxie dahinter auf einer Gerade liegen.

Was das Einsteinkreuz betrifft, ich habe nachgelesen. Die Gravitationslinse ist hier eine Galaxie und nicht ein Stern, es ist also weit von einer kugelförmigen Masse entfernt. Ich hatte ja in meinem letzten Beitrag schon vermutet, dass eine kugelförmige Masse nicht zu so etwas in der Lage wäre.

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inductor

62, Männlich

Beiträge: 244

Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von inductor am 25.12.2014 15:20

Hallo allerseits, erstmal noch schöne Feiertage, dann aber zur Sache:

@Phil

Der hier eingezeichnete Stern kann z.B. keinen Ring erzeugen. Er kann zwei Bilder erzeugen, nämlich - wie du richtig gesagt hast - über und unter dem Stern, so wie es die strichlierten Strahlen zeigen.

Hiermit hast Du natürlich Recht. Mein Bild gilt nur in der Ebene in der sich alle drei Objekte befinden und somit kann man nicht unbedingt auf einen kompletten Ring in jeder Position schließen. Es bleibt jedoch mindestens bei der Verdopplung aller Objekte im rosa Kegel. Hier habe ich zwei Quellen die das genauso sehen:

Quelle 1: 27: Kosmische Illusionen: Von Doppel-Quasaren und Einstein-Ringen.
Quelle 2: Gravitational Lens Data Base

In Quelle 2 wurde eine Software erstellt, die Gravitationslinsen simuliert. Man sieht auf der Seite die Anwendung des Verfahrens auf das Bild eines Schlosses. Ich habe das selbst auch einmal versucht, da es geometrisch nicht allzu schwierig ist und sich auch leicht programmieren läßt. Ich habe mein Programm auch auf das Schloss angewendet und erhalte dieses Ergebnis:
lensedcastle.jpg
Wie man sieht, komme ich praktisch zum gleichen Ergebnis. Aufgrund verschiedener Parameter ist es nicht vollkommen identisch.
Man sieht aber sehr schön, dass sich innerhalb des Einstein-Ringes ein großer Teil des äußeren Bereichs wiederholt. Jetzt habe ich das gleiche Verfahren auf ein Hubble-Bild angewendet und erhalte einmal das hier:
hubble1.jpg
Das Linsenzentrum liegt dabei genau auf einem Lichtpunkt, so dass ein heller Ring entstehen konnte. Man sieht u.A. auch dass sich die markierte Galaxie im inneren des Bildes wiederholt. Ein weiteres Beispiel ist dieses:
hubble2.jpg
Auch hier wiederholt sich nicht nur die Galaxie im inneren des Ringes sonder die ganze Umgebung. Sie wirkt auch auffallend verkleinert. Da sich auf der optischen Achse diesmal kein leuchtendes Objekt befand entsteht auch kein leuchtender Einsteinring. Sehr wohl aber entsteht ein dunkler Einsteinring, der auch deutlich auffällt.

Passt dies wirklich noch mit den sogenannten beobachteten Einsteinringen zusammen?

Ich muss hier natürlich dazusagen, dass diese Rechnungen rein qualitativer Natur sind, die nur das Prinzip verdeutlichen können, das gilt aber auch für die oben genannten Quellen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.12.2014 18:33.

inductor

62, Männlich

Beiträge: 244

Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von inductor am 10.03.2015 16:20

Etwas aktuelles zum Thema: Hier glaubt man wieder Gravitationslinseneffekte zu sehen

Gravitational lensing creates 'Einstein's cross' of distant supernova

Auch hier soll die Graviationslinse durch eine Galaxie verursacht worden sein. Ich erinnere mich allerdings im Physikunterricht gelernt zu haben, dass eine kugelförmige Masse das selbe Gravitationsfeld verursacht wie eine Punktmasse. Eine Galaxie muss zwar nicht kugelförmig sein aber eine Art Ellipse ist es doch noch. Dementsprechend könnten Einstein-Ellipsen statt Einstein-Ringen entstehen. Wie muss eine Masseverteilung aussehen, die vier nicht verzerrte Abbilder eines einzelnen Objekts verursacht?

Ich halte dieses Beispiel für nicht glaubwürdig.

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wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von wl01 am 10.03.2015 18:29

@inductor


Ich nehme an diese Seite kennst Du?
Insbesonders die rechte Art der Verzerrung/Auffächerung?
Die rechte Darstellung passt insbesonders wenn man von "oben" (also in diesem Beispiel von links) auf eine Galaxie blickt, in diesem Fall wäre es also der Übergang von der Bulbe der Galaxie zur Periferie, der den Zerstreuungseffekt auslöst.
Wie muss eine Masseverteilung aussehen, die vier nicht verzerrte Abbilder eines einzelnen Objekts verursacht?
So ähnlich wie hier z.B. bei Prismenfiltern:
siehe hier.

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

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inductor

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Beiträge: 244

Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von inductor am 11.03.2015 08:17

@wl01
Die Seite kannte ich noch nicht. Ich bin auch weder mit dem rechten Bild noch mit dem Begriff "Auffächerung" einverstanden. Beides führt ein bisschen in die Irre. Der oberste Strahl im rechten Bild muss übrigens auch in Richtung der optischen Achse gebrochen werden und geht nicht einfach gerade durch. Meine Gegendarstellung ist folgende:

path5006.png
Hier wird deutlich dass sich die Strahlen in Brennpunkten sammeln (Im Gegensatz zur normalen Linse ist es nicht nur einer). Dies führt zu den Einsteinringen und Reflexionen wie in den Abbildungen der vorangegangenen Beiträge. Wenn man sich nicht zu nahe an der Gravitationslinse befindet sitzt man immer in einem Brennpunkt, muss also theoretisch einen Einsteinring sehen auch wenn es nur ein schwarzer ist.

Zu den Prismenfiltern: Wie muss eine Masse (und nicht ein Stück Glas!) aussehen, die diesen Effekt hervorruft?

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wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von wl01 am 11.03.2015 09:44

@inductor

Ich bin auch weder mit dem rechten Bild noch mit dem Begriff "Auffächerung" einverstanden.
Wo befindet sich d.M. nach auf Deiner Darstellung der Beobachter und auf welcher das abzubildende Objekt. Ich denke, dass dies möglicherweise dein Denkfehler ist!

Ich denke diese Darstellung ist eindeutig:
Außerdem bin ich der Ansicht die unterschiedliche Streuung ist in der Periferie der Galaxien zu vernachlässigen. Interessant ist sie im Übergang zwischen Bulbe und Periferanteil.

Zu den Prismenfiltern: Wie muss eine Masse (und nicht ein Stück Glas!) aussehen, die diesen Effekt hervorruft?
Nun ersetze den jeweilgen Ablenkwinkel der Prismen (im Stück Glas) mit der (unterschiedlichen) Massenkonzentration in der Galaxie und Du hast den Effekt.
Sprich die Anordnung der Massenkonzentrationen (oder meinetwegen die elektrischen Effekte) in der Form sind sehr selten und daher die Mehrfachbilder äußerst selten.

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.03.2015 09:50.

inductor

62, Männlich

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von inductor am 11.03.2015 10:21

Wo befindet sich d.M. nach auf Deiner Darstellung der Beobachter und auf welcher das abzubildende Objekt.

Den Beobachter würde ich in einen der Brennpunkte setzen, also einfach weit genug weg von der Linse. Für das Objekt gilt das gleiche. Ich habe das bereits in früheren Beiträgen ausführlicher beschrieben. Die Bilder mit den Gravitationslinsen habe ich gemäß Deiner letzten Darstellung berechnet, nicht nach der vereinfachten Variante von mir vorhin. Trotzdem ist diese vereinfachte Variante ausreichend um die Effekte zu erklären.

Zu den Prismen, die müsstest Du aus diesen "Weinglasfüßen" zusammensetzen. Den optischen Effekt eines Prismas (mit nur geraden Flächen) kriegt man meiner Meinung nach mit Gravitationslinsen nicht hin, denn Gravitation nimmt mit der Entfernung ab und kann damit nur "gekrümmte Linsen" erzeugen.

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wl01

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von wl01 am 11.03.2015 20:49

@inductor

Zu den Prismen, die müsstest Du aus diesen "Weinglasfüßen" zusammensetzen. Den optischen Effekt eines Prismas (mit nur geraden Flächen) kriegt man meiner Meinung nach mit Gravitationslinsen nicht hin, denn Gravitation nimmt mit der Entfernung ab und kann damit nur "gekrümmte Linsen" erzeugen.
Wenn man nur ein Gravitationszentrum annimmt (Punktmasse), dann hast Du recht. Nur eine Galaxie besteht aus vielen Gravitationszentren, also stimmt das mit der Punktmasse eben nicht. Somit kann sehr wohl durch die unterschiedlichen Einzelmassen, aber in Summe von gleichmäßigen Sonnenmassen eine "gerade" Fläche entstehen.

MfG

WL01

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

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inductor

62, Männlich

Beiträge: 244

Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von inductor am 12.03.2015 10:55

aber in Summe von gleichmäßigen Sonnenmassen eine "gerade" Fläche entstehen.

In mathematischen Worten heißt das, dass Du aus der Summe endlich vieler Hyperbeln eine Gerade konstruieren willst. Das ist meiner Meinung nach nicht möglich

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