Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

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McDaniel-77

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Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von McDaniel-77 am 07.09.2013 00:26

Hi liebe Freidenker,

das Thema wurde jetzt neu erstellt, weil ich tendiere immer dazu auszuschweifen.

Phil hatte geschrieben:

Ich habe mich gerade ein wenig über den Gravitationslinseneffekt informiert. Was ich z.B. auch nicht wusste: Man kann ihn auch noch nachweisen, wenn der eigentliche visuelle Effekt unter dem Auflösungsvermögen des Teleskops liegt, und zwar durch Helligkeitsschwankungen. Wie das genau gemacht wird, müsste ich mir natürlich im Detail anschauen, aber anscheinend geht es auch bei einzelnen Sternen innerhalb der Milchstraße.

Und wie kommen diese Helligkeitsschwankungen zustande? Die Theorie ist doch schwachsinnig. Um Helligkeitsschwankungen feststellen zu können, muss von einer konstanten oder gleichmäßig veränderlichen Helligkeit ausgegangen werden. Da Sterne um sich herum eine Plasmawolke mit abnehmender Dichte bilden (Sonnenwind) wird Licht selbstverständlich zum dichteren Medium hin abgelenkt. Diese Ablenkung ist in der Optik bekannt und wird als Lichtbrechung/Lichtbeugung beschrieben. Eine mathematische Gravitationslinse hat keinen konstanten Brechungsindex, der Brechungsindex nimmt nach dem 1/r²-Prinzip mit der Entfernung zur Masse ab.

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole.

Der Weltraum ist nicht Leer, sondern voll mit Plasma, mal heißer, mal dichter, mal dünner, mal kälter. Außerdem gibt es noch neutralen Wasserstoff und andere Elemente. Um einen Stern herum ist die Dichte von Plasma und Gas natürlich höher, deshalb wird Licht scheinbar von der Masse abgelenkt, in Wirklichkeit ist es ein optischer Effekt, der nur auf die Dichteunterschiede des interstellaren Mediums bzw. intergalaktischen Mediums zurück zu führen sind - siehe auch aktuelles Beispiel vom 5. September 2013:

- A Rare Multiple Quasar Imaging Event Caused by Refraction in the Interstellar Medium

- VLBA - Gaswolke vervielfacht Bild eines Quasars

Die Einstein'sche Behauptung, Licht würde von der Sonne abgelenkt werden, wurde damals 1919 bei einer Sonnenfinsternis angeblich bestätigt. Allerdings trat der scheinbare Linseneffekt nur in direkter Nähe zur Sonne auf. Es ist naheliegend, dass dieser Effekt auf die Plasmaatmosphäre der Sonne zurückführbar ist.

Wiki sagt zur Gravitationslinse:  Gravitationslinseneffekt

Die Voraussage der Einstein'schen Theorie, dass Sternenlicht, das auf seinem Weg zur Erde den Rand der Sonnenscheibe streift, um 1,75 Bogensekunden abgelenkt werden sollte, wurde bei dieser ursprünglichen Messung mit einer Abweichung von 20 % bestätigt. Die aus der Newtonschen Gravitationstheorie folgende Ablenkung wäre nur 0,83" gewesen, wie bereits im März 1801 von Johann Georg von Soldner berechnet wurde. Klassisch oder mithilfe der speziellen Relativitätstheorie berechnet, wäre der Effekt halb so groß, da sich nur die Zeitkoordinate und nicht die Raumkoordinate ändert.

1,75 arcsec am Rand der Sonne! Bei doppelter Entfernung müsste es dann ein Viertel sein, also 0,4375 arcsec und in 10 Sonnenradien Abstand etwa 1/100-stel - 0,0175 arcsec.

Wie sieht jetzt so ein Strahlenverlauf aus, wie viele Kilometer Ablenkung bekommt man auf sagen wir mal - 4,34 Lj Entfernung?

Der Umfang eines gedachten Kreises mit 4,34 Lj Radius beträgt (2r*pi) 2,59*10^17 m. Und 0,0175 arcsec entsprechen dann 3,5*10^9 m bzw. 3,5 Millionen Kilometer. Ich glaube die Lichtablenkung von Sternen die sich von uns gesehen hinter Alpha Centauri befinden, sollte man feststellen können, schließlich summiert sich die Ablenkung auf mehre Millionen Kilometer. Wohlgemerkt bei 10-fachen Radius!


Und hat man eine Ablenkung festgestellt? Sieht man Linseneffekte bei Alpha Centauri?

alpha_centauri_eso1241e_s.jpg

Keine Linseneffekte festzustellen. Eine Zeitrafferaufnahme würde etwaige Linseneffekte sofort sichtbar machen, die Bildqualität der Originalaufnahme ist überwältigend.
Alpha Centauri in Großaufnahme von ESO

3,5 Millionen Kilometer Amlenkung in 10-fachen Radius und direkt neben dem Stern? 350 Millionen Kilometer! D.h. die Lichtablenkung sollte im Bereich des Sterns und seinem 10-fachen Radius zwischen 350.000.000 km und 3.500.000 km abnehmen. Würde das Licht abgelenkt werden, dann müssten sich die Sterne im Hintergrund "komisch" (verzerrt) im Bereich um Alpha Centauri herum bewegen. Der Gravitationslinseneffekt wäre gigantisch, würde er denn in der Realität auftreten, aber da die Raumzeitkrümmung lediglich ein Hirngespinst ist, sieht man natürlich keine Linseneffekt um Sterne herum.

Irgendwelche Einwände?

Mit stellarem Gruß!

McDaniel-77

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.09.2013 16:14.

Bambi

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von Bambi am 08.09.2013 01:29

Die Sterne im Hintergrund müssten sich "komisch" im Bereich um Alpha Centauri herum bewegen, würde das Licht abgelenkt werden.

Damit das sichtbar ist müssen allerdings zwei Bedingungen erfüllt sein. Zum einen müssen die Sterne eine Relativbewegung zu Alpha Centauri haben. Zum anderen müssen die zeritlichenAbstände zwischen den Aufnahmen groß genug sein um merkliche Veränderungen sehen zu können und aus diesen dann einen Gravitationslinseneffekt ableiten zu können. Wie groß die zeitlichen Abstände sein müssen hängt natürlich stark von den Relativgeschwindigkeiten ab und von der Auflösung. Ob die Bedingungen erfüllt sind weiß ich nicht.

Die Astronomen haben viele Beobachtungen die sie auf den Gravitationslinseneffekt zurückführen, also nur weil man bei einem Stern keinen sieht würde ich deswegen nicht direkt darauf schließen, dass es den Effekt nicht gibt.

Hier mal einige Beobachtungen die Laut Astronomen über den Gravitationslinseneffekt erklärt werden --> http://www.cfa.harvard.edu/castles/

Grüße Bambi

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Slim_Jim

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von Slim_Jim am 08.09.2013 10:53

hier nur mal ein kleiner einwurf zu mehrfachabbildungen von quasaren:

http://www.innovations-report.de/html/berichte/physik_astronomie/quasar_fata_morgana_219477.html

die fata morgana ist hier im radiobereich "sichtbar" gemacht. erinnert mich gaaaanz stark an das einsteinkreuz. denn: 

Gaswolken könnte auch das Licht von anderen Quasaren streuen


Wer nur so tut als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie. - Aldous Huxley

Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andre ihn begehen. - Georg Christoph Lichtenberg

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McDaniel-77

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von McDaniel-77 am 09.09.2013 01:40

Hi Bambi und Slim Jim,

exakt, wenn man eine Zeitrafferaufnahme von Alpha Centauri erstellen würde, wäre die Relativitätstheorie sofort widerlegt. Den angeblichen Beweis für die RT durch die Lichtablenkung von 1,75 arcsec in Sonnennähe, habe ich auf Alpha Centauri angewendet. Unser Nachbarstern ist etwa so groß wie die Sonne, daher kann man davon ausgehen, dass seine Gravitationswirkung ähnlich ausfällt.

Eine errechnete Lichtablenkung von 350 Millionen Kilometer übersteigt den Bahndurchmesser der Erdumlaufbahn und wäre sofort zu erkennen. Selbst in einem Abstand von 10 Radien um Apha Centauri, wäre die Lichtablenkung noch bei 3,5 Millionen Kilometer, d.h. dass Hintergrundsterne um etwa 2-3 Positionen zu Alpha Centauri hin verschoben abgebildet werden würden. Außerdem ist die angebliche Linsenwirkung durch Gravitation keine Konstante, sondern abhängig vom Abstand, das führt zu deutlichen Verzerrungen, welche auf keinem einzigen angeblichen Gravitationslinseneffekt zu sehen sind:

funktionsweise_gravitationslinse.jpg

Keine tropfenförmigen Verzerrungen!

Bambi,

über die Auflösung mache ich mir keine Sorgen, denn der Stern Alpha Centauri wird trotz 4,34 Lj Entfernung wird mit etwa 1.000 Pixel aufgelöst. Wieso sieht man dann auf dem Mond keine Spuren der Mondlandung, wenn man einen 107.000.000-mal weiter entfernten Stern mit 1.000 Bildpunken auflösen kann - 1/1.500 [Px/km]. Aber das ist ein anderes Thema.

Slim Jim,

bei allen angeblichen Gravitationslinseneffekte sieht man im Röntgen- oder Radiospektrum immer diese Plasma-Wolken.

Liebe Grüße.

McDaniel-77

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Bambi

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von Bambi am 09.09.2013 20:18

exakt, wenn man eine Zeitrafferaufnahme von Alpha Centauri erstellen würde, wäre die Relativitätstheorie sofort widerlegt. Den angeblichen Beweis für die RT durch die Lichtablenkung von 1,75 arcsec in Sonnennähe, habe ich auf Alpha Centauri angewendet. Unser Nachbarstern ist etwa so groß wie die Sonne, daher kann man davon ausgehen, dass seine Gravitationswirkung ähnlich ausfällt.

 

[...]

über die Auflösung mache ich mir keine Sorgen, denn der Stern Alpha Centauri wird trotz 4,34 Lj Entfernung wird mit etwa 1.000 Pixel aufgelöst. Wieso sieht man dann auf dem Mond keine Spuren der Mondlandung, wenn man einen 107.000.000-mal weiter entfernten Stern mit 1.000 Bildpunken auflösen kann - 1/1.500 [Px/km]. Aber das ist ein anderes Thema.

Da müsste man sich mal genauer über die Aufnahme informieren, denn Alpha Centauri erscheint auf dem Foto wesentlich größer, als der Stern tatsächlich ist. Leider steht auf der Seite der Eso nur folgendes: 
Aufgrund der Lichtstreuung in der Emulsion der verwendeten Fotoplatten erscheint der Stern sehr groß

Unabhängig davon ist nach wie vor nicht gesagt, dass die hinter Alpha Centauri liegenden Sterne eine Relativgeschwindigkeit haben die groß genug ist.

 

 Selbst in einem Abstand von 10 Radien um Apha Centauri, wäre die Lichtablenkung noch bei 3,5 Millionen Kilometer, d.h. dass Hintergrundsterne um etwa 2-3 Positionen zu Alpha Centauri hin verschoben abgebildet werden würden.
Du meinst die Sterne wären 2-3Positionen von Alpha Centauri weg abgebildet, oder? Wie sollten wir diese Verschiebung denn feststellen ohne die tatsächliche Position zu kennen?

 

 Außerdem ist die angebliche Linsenwirkung durch Gravitation keine Konstante, sondern abhängig vom Abstand, das führt zu deutlichen Verzerrungen, welche auf keinem einzigen angeblichen Gravitationslinseneffekt zu sehen sind:
 Damit eine, wie von McDaniel-77 skizzierte, Verzerrung zu sehen ist, dürfen die hinter Alpha Centauri(oder einer anderen Gravitationslinse) liegenden Objekte nicht nahezu punktförmig sein, sondern müssen eine gut sichtbare Ausdehnung haben, das sollte sofort klar sein, wenn man versucht diese Grafik mit einer Punktförmigen Quelle zu zeichnen. 

 

Viel häufiger sind Verzerrungen bei denen die verzerrten Objekte (zumeist Galaxien) kreisförmig verzerrt werden, wie in folgendem Bild schön zu erkennen ist:A_Horseshoe_Einstein_Ring_from_Hubble.jpg

zum Originalbild

 

Grüße Bambi

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.09.2013 20:19.

McDaniel-77

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von McDaniel-77 am 10.09.2013 09:51

Hi Bambi,

die notwendige Annahme der punktförmigen Lichtquellen, um die Verzerrung zu vermeiden, ist natürlich widersinnig.
sterne_neben_alpha_centauri.jpg
Licht der Sterne direkt hinter Alpha Centauri, wird nicht abgelenkt, die Sterne zeigen keine Anzeichen einer eliptischen Verzerrung. Jede Aufnahme des Kosmos widerlegt die Standard-Theorie. Obwohl die Sterne im Hintergrund etwa 10-500-mal so weit entfernt sind wie Alpha Centauri, werden sie mit mehreren Pixel aufgelöst.

Alle Aufnahmen von angeblichen Gravitationslinsen zeigen im Röntgen- oder Radio-Spektrum ausgedehnte Plasma-Wolken an denen das Licht gebeugt/gebrochen wird. Licht wird zum dichteren Medium hin gebrochen, das kennt man aus der Optik.

Keine Gravitationslinsen = Keine Raumzeitkrümmer = Falsifizierung der Standard-Theorie

Gruß!

McDaniel-77

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Phil

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von Phil am 10.09.2013 13:29

Selbst Alpha Centauri hat von der Erde aus gesehen einen sehr geringen Winkeldurchmesser von ca. 0.08 - 1.02 Millibogensekunden. Das Auflösungsvermögen des Hubbleteleskops liegt bei ca. 50 Millibogensekunden. Der vergrößerte Stern entsteht dadurch, dass ein helles Objekt auf empfindlichen optischen Sensoren immer größer Erscheint, als es wirklich ist. Und die dahinterliegenden Sterne können noch schlechter aufgelöst werden. Du wirst also die von dir beschriebene Verzerrung mit keinem heutigen Teleskop festellen können, zumindest nicht bei Sternen. Sie sind einfach kleiner als die Pixel des Bildes und alles andere entsteht durch das Instrument.

Licht der Sterne direkt hinter Alpha Centauri, wird nicht abgelenkt, die Sterne zeigen keine Anzeichen einer eliptischen Verzerrung. Jede Aufnahme des Kosmos widerlegt die Standard-Theorie. Obwohl die Sterne im Hintergrund etwa 10-500-mal so weit entfernt sind wie Alpha Centauri, werden sie mit mehreren Pixel aufgelöst. Alle Aufnahmen von angeblichen Gravitationslinsen zeigen im Röntgen- oder Radio-Spektrum ausgedehnte Plasma-Wolken an denen das Licht gebeugt/gebrochen wird. Licht wird zum dichteren Medium hin gebrochen, das kennt man aus der Optik. Keine Gravitationslinsen = Keine Raumzeitkrümmer = Falsifizierung der Standard-Theorie

Es reicht eben nicht, sich ein schönes lange belichtetes Bild anzuschauen, um Schlussfolgerungen zu ziehen. Man muss auch wissen, wie das Bild zustandekommt. Das Kreuz, das du um die hellsten Sterne erkennst, ist ebenfalls ein solcher Effekt. Nach deiner Logik müssten sich die Astronomen wundern, warum sich um helle Sterne gewaltige leuchtende Kreuze befinden.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.09.2013 13:38.

McDaniel-77

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von McDaniel-77 am 11.09.2013 23:34

Lieber Phil,

als vor fast 100 Jahren ein Mann mit einem Teleskop aus Holz und Pappe, die Raumzeitkrümmung der Sonne zum Zeitpunkt einer Totalen Sonnenfinsternis messen wollte, kam irgendwas raus, dass die Relativitätstheorie stützt. Heute haben wir 100-mal bessere Technologie und du willst mir erzählen, dass man von gestochen scharfen Bildern des Kosmos, keine Rückschlüsse ziehen kann, aber die Behauptung einer Einzelperson von 1919 bzgl. einer Sonnenfinsternis und einer angeblichen Lichtablenkung durch die Gravitation der Sonne, die Relativitätstheorie bestätige? Guter Witz!

Ich empfehle dir: VISTA Gigapixel mosaic of the central parts of the Milky Wayvista_gigapixel_1.jpg
Keine Verzerrungen, absolut keine!

Da kannst du dann mal schön reinzoomen und überprüfen, ob man irgendwo Gravitationslinseneffekte sehen kann. Man sieht keine, weil es keine gibt. Das Licht wird nur an der dichten Plasmaatmosphäre eines Sterns abgelenkt - der Bereich ist kleiner als der Radius des Sterns.

Wie ich bereits bei Alpha Centauri berechnete, beträgt die Lichtablenkung laut Standard-Theorie etwa 3,5 bis 350 Millionen Kilometer in einem Bereich von 1-10-Radien um den Stern herum. Je weiter der Stern entfernt ist, desto stärker ist die Ablenkung für uns - Strahlensatz.
Jedes Bild des Kosmos falsifiziert die Relativitätstheorie. Es sind keine Gravitationslinsen zu sehen.

Herzliche Grüße!

McDaniel-77

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.09.2013 23:37.

Phil

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von Phil am 12.09.2013 08:15

Lieber Phil, als vor fast 100 Jahren ein Mann mit einem Teleskop aus Holz und Pappe, die Raumzeitkrümmung der Sonne zum Zeitpunkt einer Totalen Sonnenfinsternis messen wollte, kam irgendwas raus, dass die Relativitätstheorie stützt. Heute haben wir 100-mal bessere Technologie und du willst mir erzählen, dass man von gestochen scharfen Bildern des Kosmos, keine Rückschlüsse ziehen kann, aber die Behauptung einer Einzelperson von 1919 bzgl. einer Sonnenfinsternis und einer angeblichen Lichtablenkung durch die Gravitation der Sonne, die Relativitätstheorie bestätige? Guter Witz!

Lieber McDaniel,

als vorfast 100 Jahren ein Mann mit einem Teleskop aus Holz und Pappe die Raumzeitkrümmung der Sonne zum Zeitpunkt einer Totalen Sonnenfinsternes maß, maß er die scheinbare Verlagerung eines Sterns relativ zu seiner umgebung am Sternenhimmel und NICHT die Veränderung seiner Form.

Da kannst du dann mal schön reinzoomen und überprüfen, ob man irgendwo Gravitationslinseneffekte sehen kann. Man sieht keine, weil es keine gibt. Das Licht wird nur an der dichten Plasmaatmosphäre eines Sterns abgelenkt - der Bereich ist kleiner als der Radius des Sterns.

Nein, man sieht eben keine, weil das Licht eines beeinflussten Sterns so nahe am jeweiligen Stern vorbeimuss, dass der dahinterliegende Stern vom ablenkenden Stern komplett überstrahlt wird.

Wie ich bereits bei Alpha Centauri berechnete, beträgt die Lichtablenkung laut Standard-Theorie etwa 3,5 bis 350 Millionen Kilometer in einem Bereich von 1-10-Radien um den Stern herum. Je weiter der Stern entfernt ist, desto stärker ist die Ablenkung für uns - Strahlensatz. Jedes Bild des Kosmos falsifiziert die Relativitätstheorie. Es sind keine Gravitationslinsen zu sehen.

Was bedeutet eine Ablenkung von 3,5 bis 350 Millionen Kilometer? Ablenkung wird in Grad gemessen. Das ändert aber nichts daran, dass der Lichtstrahl von der Erde aus gesehen so nahe am ablenkenden Stern vorbeimuss, dass er im Teleskop nicht als eigener Lichtpunkt sichtbar ist, wodurch eine Triangulation und somit eine direkte Messung des Effekts unmöglich wird. Du kanst das Bild so lange anstarren wie du willst, die Art von Verzerrungseffekten, die du suchst, GIBT ES NICHT. Das liegt aber nicht daran, dass dieTheorie falsch ist, sondern dass man sich mit der Theorie ausrechnen kann, dass die Effekte nicht auflösbar sind mit derzeitiger Technik.

Und wie du völlig richtig bemerkst: Es sind überall Plasmawolken. Innerhalb von Sternensystemen sind sie dichter als zwischen Galaxien. Und trotdem sind ganze Galaxien Linsen? Laut deiner Hypothese müsste das intergalaktische Medium so dicht sein, dass es Licht bricht.

Viel häufiger sind Verzerrungen bei denen die verzerrten Objekte (zumeist Galaxien) kreisförmig verzerrt werden

Nein, Einsteinringe sind eher die Ausnahme, weil sie nur entstehen, wenn die Objekte von uns aus gesehen exakt hintereinander sind.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.09.2013 08:26.

McDaniel-77

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Re: Gravitationslinsen oder doch die Widerlegung der Relativitätstheorie?

von McDaniel-77 am 13.09.2013 02:08

Hi Phil,

welchen Teil von - "Ich habe die angebliche Beobachtung der Lichtablenkung durch die Sonne, von 1,75 Bogensekunden, auf den nächsten Stern Alpha Centauri übertragen" - hast du nicht verstanden?

Schon mal etwas vom Strahlensatz gehört? Falls Licht in irgendeiner Weise von Massen abgelenkt werden würde, könnte man keine scharfen Bilder mehr vom Kosmos machen, das wäre unmöglich. Der angebliche Gravitationslinseneffekt ist ja nicht konstant, sondern hängt von der Masse und dem Abstand ab. Die Masse eines Sterns, wie der Sonne, lenkt das Licht angeblich um 1,75 arcsec ab. Auf den Abstand Erde-Alpha Centauri hochgerechnet ergibt sich eine Ablenkung von 350 Millionen Kilometer. Diese enorme Lichtablenkung übersteigt sogar den Bahndurchmesser der Erdumlaufbahn.

Selbst in 10-Radien Abstand zum Stern wäre die Ablenkung noch etwa 1/100-stel so stark, wie direkt am Stern, d.h. die Ablenkung des Lichts von dahinter liegenden Sternen würde noch 3,5 Millionen Kilometer betragen. Eine Gravitationslinse, welche eine Lichtablenkung von 350-3,5 Millionen Kilometer in 1-10 Radien um den Stern herum bewirkt, von uns aus gesehen natürlich, kann man so mit bloßem Auge erkennen. Zur Not könnte man jeden Monat mal eine Aufnahme machen und diese als Zeitraffer zusammenfügen. Siehe die schwachsinnige Animation auf Wiki zum Thema Gravitationslinseneffekt:


Ein fiktionales Schwarzes Loch trägt übrigens die Masse des Sterns aus dem es entsprungen. Es ist kein Gramm schwerer, wie der Stern, deshalb ist die angebliche Gravitation auch identisch. Alles Blödsinn im Endeffekt, aber es gibt so viele, die diesen Quatsch Dank Jahrzehnten der Gehirnwäsche nicht durchschauen können.

Licht wird rein optisch durch den Dichteunterschied im Medium abgelenkt. Siehe dazu:
Krummer LASER-Strahl

Bilder sagen mehr wie 1.000 Worte.
Bis bald!

McDaniel-77

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.09.2013 02:12.
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