Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

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jENSmensch
Gelöschter Benutzer

Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von jENSmensch am 24.01.2013 18:15

Ein fröhliches und aufschlussreiches neues Jahr an alle! Mal sehen was es uns bringen mag.

Ich bin ein Katzenmensch.

So sehr Katze, dass mich Katzen als Katze betrachten können. Ich bin der Oberkater hier im Revier. Und das macht uns zu Menschen. Silberrücken bei Bergorillas könnte man theoretisch auch werden, nur wird sich da auch gerne mal drum geprügelt und da hat man als Mensch ganz schlechte Karten.

Wir sind da sehr flexibel dabei unser Wesen zu formen und darum bin ich da geteilter Meinung. Nur aus meiner Erfahrung und dem Wissen worauf es ankommt, kann ich auch bei Hühnern den Hahn machen oder bei Hunden das Alphatier. Vielleicht hat sich durch die Hundezüchtung, das Alphatiergehabe in den Menschen engeschlichen? Alphatiere der Menschen haben massiv Probleme gemacht.

Zitat Oli "Sind sie werter als andere Arten? Wo ist die Grenze?"

Da ist keine Grenze. Ich folge da der buddhistischen Einstellung und da ist kein Lebewesen wichtiger als andere. Man geht aber davon aus, dass im Menschsein die einzige Möglichkeit besteht, Erleuchtung zu erlangen und sich letztlich vom Leiden des Lebens befreien zu können. Das bleibt anderen Arten verwehrt, was man auch am anderen Umgang mit Leid sieht. Tiere hadern kaum, das sieht man nur bei anderen hochentwickelten Kollegen, wie Menschenaffen oder Meeressäugern. Katzen können zwar stark leiden, aber so wirklich hadern tun sie nicht, sie werden apathisch.

Vieles was wir tun, tun wir, um uns vor Leid zu schützen. Der menschlicher Eigennutz hat viele Ausprägungen, wir sollten uns davor hüten, uns auf den tierischen Eigennutz von Fressen und Fortpflanzung zu reduzieren.

Allgemein verstehe ich das Leben als ein einziges Phänomen und so ist es nicht möglich einzelne Lebewesen vollends getrennt zu betrachten. Es ist immer nur eine Subjektivität, wie in der Physik eine Objektivität. Es gibt auch kaum einzelne Lebewesen, in mir wohnen mehr Baktieren als Menschen auf der Erde und ohne die könnte ich nicht leben. Ich bin nicht nur ich alliein.

Also ich denke schon, dass der Mensch eine gesonderte Rolle spielt, für mich persönlich auf jeden Fall, aber genau das lässt mich eher demütig und verantwortungsvoller werden, als wenn ich mich als eines von vielen Tieren betrachte, weil dann kann ich wie ein Löwe, eine Gazelle oder Affe sein und dann ist es egal was ich tue. Es ist aber nicht egal, weil wir selbstreflektierend sind und sogar an unserem eigenen Verhalten leiden können ohne selbst einen Schaden erlitten zu haben.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.01.2013 18:19.

ar-iomar

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Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von ar-iomar am 21.12.2012 13:21

Ich verstehe beide Seite in etwa, Oli. Sommers Standpunkt hat viel für sich. Seine Vergleiche sind in vielen Punkten zwingend. Doch seine Gegnerschaft hat ebenfalls gute Argumente.

Ich stimme Sommer und de Waal darin zu, dass die Affen eine eigene Kultur haben, z.B. mit eigenen Bräuchen und Dialekten, die sich nur wenig von einigen menschlichen Ur-Völkern unterscheiden. Ich stimme auch darin mit ihnen überein, dass die Affen wahrscheinlich keine Chance mehr bekommen, diese Frage zu beantworten.

Aber es ist wirklich auch so, dass die Menschenaffen keine Menschen sind und wir nicht alle Rechte auf sie ausdehen werden. Hierin kann ich auch die Andersdenkenden verstehen.  

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Oli
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Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von Oli am 21.12.2012 12:22

Hallo ar-iomar,

du hast Recht, Herr Sommer sagt das nicht explizit.
Ich habe das nur erwähnt, weil noch viele Menschen glauben, der Schimpanse sei der direkte Urahn des Menschen.

Ich finde, Herr Sommer weitet sein Humanismus zu weit aus. Menschenaffen sind für ihn Sozial- und Kulturwesen, deshalb dürfen wir ihnen nichts tun. Sind sie werter als andere Arten? Wo ist die Grenze?
Es gibt Menschen, die essen Schimpansenfleisch, es gibt Löwen, die fressen Gazellen. Alle haben einen gemeinsamen Urahn.

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ar-iomar

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Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von ar-iomar am 21.12.2012 10:39

Hi Oli,

steht irgendwo, dass der Mensch vom Affen abstamme oder erwähnst du das nur mal eben so? Ich konnte diese Äußerung aus V. Sommers Werken nicht entnehmen.

Dawkins Buch mag ich nicht. Es impliziert mir zu viele Meinungen und kruse Gedanken.

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Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von Oli am 20.12.2012 16:29

Nein, der Mensch stammt nicht direkt vom Menschenaffen (Schimpanse, Gorilla, Orang Utan etc.) ab. Primaten und Menschen sind zwei parallele Zweige im Baum des Lebens, die einen gemeinsamen Vorfahren haben, der aber weiter zurück in der Evolutionsgeschichte zu finden ist.

Der "Eigennutz" ist aber ein interessanter Gedanke ("wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht"), siehe auch das Buch "The Selfish Gene" von Richard Dawkins.

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ar-iomar

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Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von ar-iomar am 20.12.2012 11:32

"Ich bin ein Affenmensch"

Der Forscher Volker Sommer über die fließenden Übergänge zwischen den Lebensformen

DIE ZEIT: Was hat Volker Sommer beim Erforschen von Menschenaffen über Volker Sommer erfahren?

VOLKER SOMMER: Dass ich ein Affenmensch bin und damit lediglich eine besondere Art von Tier. Ich finde es faszinierend, mit allen anderen heute lebenden Wesen verbunden zu sein, durch einen äonenalten Strom von Generationen.

ZEIT: Dann hat Sie die Beschäftigung mit den nahen Verwandten also nicht zu einem besseren Menschen gemacht, sondern zu einem besseren Tier?

SOMMER: Nein, denn beim "Zurück zur Natur" bleibe ich in genau dem ethischen Gemischtwarenladen, den mir das Studium von Menschen eröffnet. Manches Affenverhalten erscheint sympathisch: wie sie einander umkraulen und ihre Kleinen betütteln. Anderes wirkt grausam, etwa wenn Affen ihre kleinen und großen Artgenossen umbringen. Aus der Naturbetrachtung lassen sich je nach Belieben Vorbilder oder abschreckende Beispiele basteln.

ZEIT: Sehen Sie überhaupt keine menschlichen Tugenden, die uns vom Tierreich unterscheiden?

SOMMER: Nichts, was ins Gewicht fiele. Denn das Prinzip Eigennutz treibt alle Primaten durchs Leben. Im Übrigen fahnden vornehmlich jene nach Unterschieden, die krampfhaft an einer Sonderstellung der Menschen festhalten. Deshalb verweigere ich mich derlei Fragen gern, weil meine Missionsarbeit sich darauf richtet, die fließenden Übergänge zwischen den Lebensformen herauszuarbeiten.

ZEIT: Da können Sie bei der Menschenaffenforschung ja aus dem Vollen schöpfen.

SOMMER: In den vergangenen Jahrzehnten ist der Mythos vom Menschen als einzigem Kulturwesen jedenfalls zerbrochen. Menschenaffen leben in hoch komplexen Gesellschaften mit eigenen lokalen Traditionen, fertigen und benutzen Werkzeuge, können Techniken durch Lehren weitergeben, gehen auf die Jagd, vermögen in die Zukunft zu planen, politische Strategien zu verfolgen und kommunizieren in Kunstsprachen, die Wissenschaftler sich ausgedacht haben. Eitle Homozentriker freilich werden all das bestreiten oder einfach erneut die Messlatte höher legen. Herauskommen wird dabei am Ende, dass der Mensch als einziges Wesen die Formel von Coca-Cola kennt.

ZEIT: Aber eine Grenze lässt sich wohl kaum wegdiskutieren: die Artengrenze.

SOMMER: Arten sind nicht mehr als menschengemachte Kategorien - nützlich als Ordnungs- und Kommunikationsmittel, doch irreführend, wenn sie für biologische Realitäten gehalten werden. Im Längsschnitt der Stammesgeschichte löst sich alle Unterscheidung auf. Denn wo hört der Affe auf, wo fängt der Mensch an? Vermutlich könnten Menschen und Menschenaffen sich sogar heute noch kreuzen.

ZEIT: Jetzt übertreiben Sie aber.

SOMMER: Sogar "Schiegen" sind möglich. Und der genetische Abstand zwischen Schafen und Ziegen ist weitaus größer als die Differenz zwischen Menschen und Schimpansen.

ZEIT: Dass sich der Mensch ins Zentrum stellt, scheint relativ nachvollziehbar zu sein.

SOMMER: Selbstverständlich sind Menschenhirne darauf programmiert, sich besonders für das zu interessieren, was Menschen betrifft. Diesem Narzissmus verdanken die Affen ja gerade ihre Popularität. Die Menschenähnlichkeit beschert ihnen aber auch ein Dilemma. Denn nicht menschliche Primaten stehen uns hinreichend nahe, sodass sie in biomedizinischen Versuchen ausgebeutet werden können. Sie sind uns aber nicht nahe genug, um vor dem Tod im Versuchslabor geschützt zu sein.

ZEIT: Welche Tiere sollten den Menschen für medizinische Versuche dienen?

SOMMER: Wir könnten uns über Frösche, Mäuse und Krallenaffen streiten, aber bei Menschenaffen hört für mich jede Diskussion auf. Das sind hoch sensible Kreaturen, deren Leidensfähigkeit der unsrigen entspricht. Wer Orang-Utans oder Schimpansen durch Virusinfektionen zu Tode quält, könnte gleich Menschen nehmen.

ZEIT: Mit solchen Gleichsetzungen bezichtigen Sie Jäger des Mordes und Menschen, die Affenfleisch essen, des Kannibalismus.

SOMMER: Na ja, Kannibalismus an sich ist nicht ehrenrührig, schließlich verzehren Christen ihren Menschengott jeden Sonntag beim Abendmahl, um sich dessen Kraft einzuverleiben. Um ähnliche Magie geht es oft beim Genuss von Buschfleisch, nur muss dafür jedes Mal neu ein haariger Waldmensch vernichtet werden. Dass aber das Zerhacken einer Orangmutter vor den Augen ihres Kindes als Mord zu werten ist, dafür würde ich mich schon stark machen wollen. Über mildernde Umstände für Jäger könnte man dann immer noch reden.

ZEIT: Unter welchen Umständen dürfen wir dann überhaupt von unseren Verwandten profitieren?

SOMMER: Auch ich beute Menschenaffen in gewisser Weise aus. Durchaus voyeuristisch erforsche ich ihr Leben, schleiche ihnen nach in ihren Wohngebieten, banne sie auf Zelluloid und verkaufe ihre Lebensgeschichten. Das kann ich zwar mit dem hehren wissenschaftlichen Grund rechtfertigen, mehr über unsere Herkunft erfahren zu wollen und damit, dass die Gegenwart von ehrgeizigen Forschern das wohl beste Mittel ist, frei lebende Populationen von Primaten vor der Vernichtung zu schützen. Der größte Gewinn aber ist für mich die ästhetische Bereicherung. Wenn ich im Wald auf wilde Schimpansen treffe, ist das wie ein Erstkontakt mit unbekannten Völkern.

ZEIT: Wer hat denn nun Schuld an der ganzen Misere?

SOMMER: Ich zumindest bin keineswegs unschuldig am Aussterben der Menschenaffen: Tropenwald wird zerstört, damit ich meine Wohnung heizen und möblieren kann, damit ich gefarmte Shrimps verzehren und einen Goldring im Ohr tragen kann. Dieser Verstrickung zu entkommen ist schwer, denn jedes Wesen, das geboren wird, kann nur auf Kosten anderer leben. So ist auch unser Lebensstil dafür verantwortlich, dass es in zehn Jahren bestenfalls noch eine Hand voll Waldinseln geben wird, in denen wilde Menschenaffen überleben.

ZEIT: Wieso wollen Sie denn überhaupt den Gang der Evolution aufhalten, wieso soll sich auf der Welt nichts verändern dürfen?

SOMMER: Sie sprechen einen heiklen Punkt meiner Philosophie an. Denn eigentlich gibt es keinen vernünftigen Grund, das Aussterben von Lebensformen zu bedauern. Ich kann mich auf keine gottgegebene Ordnung berufen, wonach es auf Erden nur maximal sechs Milliarden Menschen geben soll und dafür mehr Gorillas. Und wieso sollten Gorillas ein höheres Existenzrecht haben als Maiskolben? Wieso sollen Menschen nicht den ganzen Planeten umgestalten? Schließlich ist die Konkurrenzstärke des Menschen auch ein Produkt der Evolution. Wenn ich mich dagegenstelle, kann ich nur mein subjektives Lebensgefühl geltend machen: Ich möchte mehr als nur Menschen und Kühe. Ich will Vielfalt.

Volker Sommer ist Professor für Evolutionäre Anthropologie an der Universität London. Mit dem Sozialverhalten wilder Affen und Menschenaffen beschäftigt sich der Buchautor seit Jahrzehnten. "Vermutlich", sagt er, "könnten Menschen und Menschenaffen sich sogar heute noch kreuzen"

(C) Zeit 2000

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jENSmensch
Gelöschter Benutzer

Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von jENSmensch am 19.12.2012 14:16

@ Darius

Ja, meine Aussagen über mein Bauchgefühl sind rein esoterisch, das ist ein ganz wichtiges Werkzeug und muss immer schön sauber gehalten werden. Es dauert lange bis man seinen Hass wirklich überwunden hat und bis das Ego so weit überwunden ist, dass man zu sich selbst auch wirklich ehrlich sein kann. Vorher ist das Gefühl immer trügerisch und auch hinterher kann man sich nicht nur darauf verlassen.

Wer bewertet die Emotionen als "falsch" oder "richtig"?

Du bewertest meine Emotion als falsch oder eigentlich sogar als böse:

Ich bitte alle Leser sich diese Manifestation von Haas gründlich zu verinnerlichen. Es ist typisch für religiöse und esoterische Emotionalisten.

"esoterische Emotionalisten" kann man auch als Manifestation von Hass erkennen.

....Weil wir Menschen Spaß am Sex haben...

....Hat man ein Mal konzeptionelle Wesen postuliert und sie anschließend zu Dingen erklärt...

....Es ist gefährlich, weil diese Menschen vorgeben glücklich zu sein und ihr Pseudoglück, aufgrund ihrer eigenen Zweifel an der Sache... 

Na nu, Darius? Nicht nur ich betrachte das Konzept Geld, in seiner realen Verdinglichung und die manigfaltigen Projektionen, die man daran haftend findet, problematisch. Du fragtest wer denn Emotionen positiv und negativ bewertet? Du hast Hass negativ bewertet (bzw. diese Bewertung als vorausgesetzt beim Leser angenommen), das tue ich auch und ich bewerte auch Gier, Neid, Geiz und Missgunst negativ. Und das haben keine geringeren als Moses, Krischna, Jesus, Buddha, Mohammed und wie die vielen vielen anderen noch hießen so vorgegeben. Und Du, werter Darius, bist in deiner Ablehnung der Religionen schon selbst weit in Richtung Hass gedriftet. Du meinst Religionen kann man nur hassen, weil die nur Hass und Mord und so verbreitet haben. Gut, ich stimme zu, dass die meisten kläglich in der Umsetzung versagt haben. Und Du hast instinktiv und unbewusst schon geschrieben worin das Versagen liegt:

...dass sie aufgrund dieses Einflusses vereinzelt Heil und Frieden bringen können, jedoch global gesehen...

Spiritualität und Esoterik, welche die Religionen ja erzeugten, sind grundsätzlich nur "vereinzelt" also für den Einzelnen, für sich selbst ganz alleine. Der Buddha sagte "hasse nicht", nicht weil er andere vor der Gewalt schützen wollte, sondern Dich vor Krankheiten schützen wollte. Das ist immer persönlich, dieser globale Anspruch den vor allem die abrahamischen Religionen verfolgen, ist gerade wegen der Esoterik falsch.

Wir haben nicht nur die Bewertung von den Religionen übernommen, sondern auch den Hang zum Dogmatismus und zur Absolutheit, was Darius hier auch sehr schön offenbart.

Es ist der Glaube der einen großen Einfluss auf die Menschen ausübt. Der Glaube an das Geld ist sehr gefährlich. Ich hatte aufgezeigt, wie der Glaube an das Geld falsche Emotionen erzeugen kann. Diese Analyse hast Du als Hass deklariert, weil ich es auf Sex bezogen habe. Das bestätigst Du in dem Du sagst, wir machen eben gerne Sex. Also verstehe ich Deinen Beitrag so, dass Du dich für deine Sexualität angegriffen fühlst und deswegen brauchst Du einen Grund für die Ablehnung. Das wollte ich auf persönlicher Ebene nicht, aber wenn Du schon so anfängst.

Was unsere Krankheit ist oder was ich als Ursache dafür sehe, habe ich im Startpost doch schon genannt. Wir sind Hybridwesen und so sind unsere Instinkte gestört. Herrenrasse oder Krone der Schöpfung ist also total absurd.

@ ar-iomar

Ich fand das Traktat über Kampfsport durchaus passend und es sind interessante Gedanken dazu. Ich bin mit der Spiritualität und Philosophie des fernen Ostens über ein Kampfsportbuch in Berührung gekommen, das war quasi das Schlüsselerlebnis. Ich weiß nicht warum wir kämpfen, aber Kampelei aus Spaß war auch eines meiner Lieblingsspiele. Bemerkenswert am Kampfsport ist, dass er die meisten Menschen friedlicher und gewaltfreier macht.

@ Oli

Ich bin darauf gekommen, als ich mal ein Muli kennen lernen durfte. Da habe ich gemerkt, dass es tatsächlich Probleme hatte mit den Pferden dort klar zu kommen, obwohl es in die Herde geboren wurde. Manche haben es förmlich gemobbt, Pferde können rassistisch sein. Jedenfalls hatte das Muli ganz schön Probleme im Umgang und wollte lieber mit Menschen spielen.

Ich kann schon immer mit Tieren kommunizieren und auf einer tieferen Ebene erreichen. Es ist für mich eine Ehrensache solchen Tieren wie dem Muli zu erklären was es ist oder was los ist. Das mache ich auch mit Hunden oder Katzen die Probleme haben, weil die Frauchen und Herrchen welche haben.

Insofern würde ich nicht sagen wir sind Tiere, weil wir nicht nur geistig überlegen sind, sondern auch mit ihnen kommunizieren können. Ich glaube auch, dass man Verhalten im Erbgut "ablegen kann". Den Mensch gibt es noch nicht lange, aber den Hund gibt es noch viel kürzer. Obwohl es eigentlich noch ein Wolf ist, gibt es Schäferhundrassen denen man das Hüten kaum beibringen muss, die brauchen nur eine Herde sehen und schon wird die bewacht. Ein Kampfhund oder ein Dackel kann das sicher auch lernen, braucht aber mehr Training. Wie haben das die frühzeitlichen Halbwildmenschen eigentlich geschaft, ohne Wissen darüber, so schnell die Haustiere zu züchten?

Ich würde sagen, wir sind so weit, dass unser bewusstes Selbsterlebnis und die Lernfähigkeit, mehr Kontrolle über unser Verhalten hat als unsere Instinkte. Das kann ich mir aber bei Waalen und Delphinen auch vorstellen, aber weniger bei Menschenaffen.

Die angesprochenen Krähen, nehmen zB. Nüsse und werfen sie vor an der Ampel wartende Autos die dann drüber fahren und die Nuss ist geknackt. Dann warten sie bis zur nächsten Rotphase und können ihre Beute verkehrssicherheits-technisch korrekt bergen. Das ist wohl kaum ein Instinkt, denn so lange gibt es Ampeln noch nicht. Krähen haben auch ein sehr ausgeprägtes und schwer zu verstehendes Sozialverhalten.

@ kleiberius

Das sollte eigentlich keine Diskussion über die Evolution werden. Evolution verstehe ich hier einfach nur als Entwicklung. Auch wenn mir die Evolutionstheorie viel zu dünn ist, gehe ich trotzdem von einer Entwicklung aus, wie das genau passiert tut hier wenig zur Sache. Grade im Kreationismus müsste doch ein Hybrid eine große Katastrophe sein, oder nicht?

@ Slim Jim

Solche antranierten Skripte zu unterdrücken ist wirklich nicht einfach. Das ist ein langer und harter Weg wie ich Eingangs schon andeutete. Man muss diese Skripte löschen oder umschreiben, ganz ohne wird es nicht gehen. Das sind die Effekte des Egos die sich da zeigen. So sehr das Ego auch Probleme macht, so ist es doch auch ein Schutzmechanismus davor, zu schnell seine Skripte zu verwerfen oder sich falsche anzunehmen. Darius greift direkt mein "esoterisches Emotionalisten" Konzept an, aber würde ich das annehmen und dieses Skript verwerfen, dann verliere ich meine gesamte Weltsicht und Bewertungsmechanismen. Ich könnte also keine Entscheidungen mehr treffen.

Du siehst ja, wie ich hier versuche über 30.000 Jahre lange Betrachtung eine Erklärung für den Wahn des Finanzsystems zu finden, die mich dann davor schützt zu hassen. Buddha hatte einen ähnlichen Ansatz wie Dr. Hamer. Buddha definierte Gier, Neid und Verblendung als die drei großen Gifte des Geistes und meinte sie wären die Ursache aller Krankheit.

Dieser radikal spirituelle Ansatz jede Krankheit ursächlich im Geistigen zu verorten finde ich so nicht ganz richtig. Aber ich habe festgestellt da ist einiges dran. Seit ca. 20 Jahren bin ich dabei mich von geistigen Giften zu reinigen und versuche mich vor denen anderer zu schützen. Und das hilft, ich bekomme seltener Krankheiten und wenn dann sind sie nicht so heftig. Ich kann meine Heilungskräfte schon gut aktivieren und in die Problemzonen lenken. Kann mein Qi spüren und es sammeln. Letztes Jahr hatte ich einen Rippenbruch, den habe ich in zwei Wochen geheilt, das dauert sonst mindestens sechs Wochen. Und das geht noch viel besser, ich bin da nicht sehr strebsam, ich zweifle aber nicht mehr dran.

Ich würde sagen, man kann über den Geist die Krankheit überwinden, sich also völlig immun gegen jede Krankheit machen. Das ist aber ein Glaube der auch aus der Erkenntnis folgt, dass man erstmal daran glauben muss, weil es sonst nicht gut funktioniert.

Die Kraft ist das Chi oder Qi, die seelische Lebensenergie, die entlang den Meridianen den Körper durchfließt. Die schon seit längerem auch bei uns angewendete Akupunktur gründet auf dieses Wissen. Tai Chi ist eine Technik das Chi über die Bewegung und Konzentration darauf, im ersten Schritt in seinem Fluss zu fördern, dann lernt man es spüren und dann kann man es steuern lernen. Die Meisterschaft bedeutet auch das Chi anderer kontrollieren zu können und das ist die höchste Kampfkunst, die kommt ohne körperliche Gewalt aus und funktioniert nur absolut aggressionslos. So ein Meister kann sich nur selbst besiegen.

http://www.youtube.com/watch?v=DnUhBsu1ml0

So nach und nach findet da in der Medizin auch ein Umdenken statt und ich frage mich schon länger, warum man nicht erkennt wie gut sich die beiden System ergänzen. Es gibt kaum Überschneidungen, was der eine kann, kann der andere nicht und umgedreht. In China ist das ganz normal, dass es traditionelle und moderne Ärzte im selben Krankenhaus gibt. Bei uns muss halt immer einer das Recht haben, Recht zu haben. In der Medizin ist das eigentlich ganz einfach: wer heilt hat Recht.

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ar-iomar

55, Männlich

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Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von ar-iomar am 19.12.2012 14:00


Norman,

deinen eingestellten Film über den Kreationismus finde ich bemerkenswert. Bemerkenswert erschreckend. Ich habe keine Lust auf eine Zeit, in der man mich zwingen könnte an ein humorloses Schöpferwesen zu glauben. Wenn schon Gott, dann möchte ich mir diesen oder diese selber ausuchen. Ich denke da an Athene oder Aphrodite. 

Wie ich schon schrieb, habe ich eine Weile für die Kirche gearbeitet, ohne mich bekehren zu lassen und ohne, dass man mich zwang. Es geht also auch anders. Ich konnte zwar nicht über alle Themen diskutieren, aber es herrschte eine gewisse Freiheit der Meinung und der Rede. Wenn ich dagegen diesen und ähnliche Filme über den "Glauben" sehe, fühle ich eine unbestimmte Wut wegen der Bevormundung in mir aufsteigen. Ich kann nur hoffen, dass sich die Menschheit langfristig als klug genug erweisen wird, dieser neuen Entwicklung Einhalt zu gebieten. Oder wenigstens, sich nicht das Szepter aus der Hand nehmen zu lassen.

Ich weiß nicht, wer von euch die Bibel u.ä. gelesen hat. Um mitreden zu können, habe ich auch den Koran und andere "Weisheitsbücher" durchgearbeitet. Etwas von dem Inhalt ist praktisch fürs tägliche Leben, vieles mehr ist hoffnungslos veraltet und einiges geradezu nicht gemacht für den Menschen als solchen. Ausgegangen wird von einem perfekten Organismus, den es real nicht geben kann und wird. Jedenfalls kann bei all den Bestimmungen nicht der Mensch gemeint sein. Da sind die ganzen Strafen vorprogrammiert. Viele (nicht alle) der Bibelstellen und Koran-Suren sind nicht nur menschenverachtend, sondern auch weltfremd. Wie können Menschen das nur ernst nehmen? Das muss sich doch langsam mal herum sprechen, dass die ständige Angst vor Bestrafung eher eine Paranoia hervorbringt, als einen besseren Menschen. 

Ich frage mich, was die wissenschaftsfeindliche Einstellung soll? Eines muss das andere nicht ausschließen. Ich finde es keineswegs schmeichelhaft, dass ich glauben soll, ich sei aus einem Klumpen Dreck gemacht. Manchmal habe ich das Gefühl, all das ist nur ein Scherz und gleich springt jemand hinter einer Ecke vor und ruft: "Überraschung. War nur ein Witz." Das jedenfalls möchte ich noch erleben.

  



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Slim_Jim

39, Männlich

Beiträge: 351

Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von Slim_Jim am 18.12.2012 22:19

ja, vllt ist es möglich. ich persönlich finde jedenfalls schon schwer neu "antrainierte" skripte zu unterdrücken, wie z.b. die einschätzung einer person aufgrund seiner kleidung durch vorurteile, die nicht alle aus eigenen erfahrungen stammen. oft habe ich solche niederen gedanken, die mich schnell urteilen lassen, obwohl ich eig nicht will. das mir dies bewusst ist, ist vllt ein anfang, aber noch n langer weg...
anders war´s mit meinem werbeinjezierten konsumverhalten, dass ich durch striktes überdenken und whistler-blower-videos nun unterbinden konnte. in gewisser weise also abhängig von der stärke oder tiefe der programmierung. instinkte sind anscheinend sehr tief verwurzelt was die abschaffung erschweren könnte... 

Wer nur so tut als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie. - Aldous Huxley

Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andre ihn begehen. - Georg Christoph Lichtenberg

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Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von Oli am 18.12.2012 22:03

Die Epigenetik beschreitet einen sehr interessanten Ansatz, denn er erlaubt, dass Veränderung nicht rein zufällig geschieht, sondern mit Absicht herbeigeführt werden kann, was eine schnellere (aber nicht zwingend erfolgreichere) Veränderung zulassen würde.
Ob nun auch Instinkte "mit Absicht" abgelegt werden können, wird die Zeit zeigen, den Menschen gibt es ja noch nicht so lange. Ich glaube ja!

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