Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

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McDaniel-77

46, Männlich

Beiträge: 156

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von McDaniel-77 am 17.12.2012 20:21

Sehr anregend!


Wenn man weiter denkt, liegt es vielleicht genau daran, dass die Aktivität einer Portion radioaktiven Materials mit der Zeit abnimmt, schließlich nimmt die "Kritische Masse" durch jeden Zerfall ab, die Wahrscheinlichkeit nimmt ab.


Zur Abschirmung möchte ich noch etwas sagen. Ich glaube nicht, dass eine Abschrimung möglich ist. Die EM-Wechselwirkung geht durch, jedes Proton im Universum "spürt" jedes andere Proton und jedes Elektron im Universum.  


McDaniel-77

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.12.2012 20:33.

Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von Oli am 17.12.2012 10:09

Bzgl. Kosmische Strahlung: Glaub ich nicht, da dies hieße, abgeschirmtes Material (z.B. tief im Erdboden) würde nicht zerfallen. Oder die Neutrinos sind Schuld...

Ein radioaktiver Zerfall durch Anregung (Neutronenbeschuss o.ä.) ist mir klar, der spontane Zerfall macht mir mehr Sorgen.
Metastabilität vorausgesetzt, wäre immer eine Aktivierungsenergie notwendig. Kein Zerfall bei vollständiger Abschirmung?

Sobald ein Atom zerfällt, wird Energie frei, die andere Atome zum Zerfall anregen könnte. Deshalb die kritische Masse, die angibt, ab welcher Gruppengröße jeder Zerfall mindestens einen weiteren Zerfall anregt. Aber daraus schließe ich, dass auch unterhalb der kritischen Masse die Gruppengröße die Zerfallsrate bedingt...

 Das alles bringt meinen Denkapparat ganz schön zum schwitzen!

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McDaniel-77

46, Männlich

Beiträge: 156

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von McDaniel-77 am 17.12.2012 04:01

Das Beispiel mit dem Plutonium war gut!

Allerdings
bedeutet es, wenn die Halbwertszeit 20.000 Jahre beträgt, dass dann nach 20.000
Jahren die Hälfte zerfallen ist. Wie man in menschlichen Beobachtungszeiträumen
von Sekunden, Minuten und Stunden auf 24.110 Jahre kommt, ist mir auch
schleierhaft.

Warum ein Atom zerfällt und wann es zerfällt, hängt zwangsläufig mit äußeren
"Umständen" zusammen. In Kernreaktoren können diese Prozesse mehr
oder weniger "kontrolliert" werden. Ein einzelnes Plutonium-239 Atom
zerfällt sicher nicht „zufällig". Anscheinend ist das Atom nur metastabil, es
genügt die Aktivierungsenergie und schon zerfällt es. Woher stammt die
Aktivierungsenergie?

Womöglich
ist die Kosmische Strahlung ein Auslöser für einen atomaren Zerfall, also
prinzipiell würde ich es der Elektromagnetischen Wechselwirkung zusprechen.
Vielleicht gibt es auch einen Zusammenhang, warum ein einzelnes „metastabiles" Atom
nicht zerfällt, aber in einer Gruppe dieser Atome sich eine Halbwertszeit
einstellt, welche angeblich nicht von der Gruppengröße abhängt.


McDaniel-77  

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Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von Oli am 13.12.2012 13:36

Ich hab meinen Einwand in die Diskussionsseite bei wikipedia zu dem Artikel UUs geschrieben, mal sehen, ob und wann da jemand was ändert...

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Julian
Gelöschter Benutzer

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von Julian am 13.12.2012 07:17

Vllt kannst du die Wikipedia mal darauf hinweisen und sehen was der Verfasser des Artikels dazu zu sagen hat.

Oder die geben einfach die Lebensdauer an, weil es sich bei Zerfällen um Zufallsprozesse handelt und bei der Zerfallszeit von einem Atom noch nicht auf alle Atome geschlossen werden kann.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.12.2012 07:19.

Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von Oli am 13.12.2012 00:35

Danke für den Hinweis,
aber:
der Herstellungsprozess war äußerst aufwendig (vor allem zeitaufwändig), laut den bei wiki verlinkten Quellen wurden insgesamt nur 6 Atome Uus hergestellt. Eine Aussage "Das eine Atom 294Uus zerfiel nach 78ms" dürfte korrekt sein, leider steht in der Tabelle bei wiki: t1/2 (Halbwertszeit) = 78ms, was eine falsche Schlußfolgerung ist...

Bei Element Nr. 118 UUo der gleiche Mist bei wiki, da wird explizit eine Halbwertszeit von 0.89ms angegeben, die Quellen hingegen sprechen von [Quelle a)] einer Lebensdauer von 0.9ms, [Quelle b)] einer durchschnittlichen Lebensdauer (bezogen auf drei bisher hergestellte Atome) von ungefähr 1ms.

Was lernt uns das? Vorsicht bei wikipedia, lieber die Quellen lesen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.12.2012 00:51.

Julian
Gelöschter Benutzer

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von Julian am 12.12.2012 23:08

Bei dem 294Uus heißt es ja, dass bei einer bestimmten Reaktion eines davon entsteht, das heißt, man kann die Reaktion mehrmals durchführen und hat dann mehrere.
Man kann auch einfach die Lebenszeit von 294Uus bestimmen und durch zwei teilen.

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Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von Oli am 12.12.2012 13:22

Schaut euch mal, z.B. bei wikipedia, die schweren Elemente an, ab Element 110 wirds lustig.
Als Beispiele Ununseptium (Nr. 117), Fünf Atome des Isotops 293Uus wurden hergestellt, Halbwertszeit laut wiki 14ms,
ein(!) Atom des Isotops 294Uus, Halbwertszeit 78ms.
Weiß jemand, wie man die Halbwertszeit von einem Atom bestimmt?

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Slim_Jim

39, Männlich

Beiträge: 351

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von Slim_Jim am 12.12.2012 11:49

so weit waren wir ja auch schon, trotzdem bleibt die frage nach dem dahinter liegenden mechanismus bestehen...

UZOs...  

Wer nur so tut als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie. - Aldous Huxley

Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andre ihn begehen. - Georg Christoph Lichtenberg

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MikeLL
Gelöschter Benutzer

Re: Woher wissen Objekte, wann die Uhr geschlagen hat?

von MikeLL am 11.12.2012 22:04

Statistik ist das Zauberwort. Über das einzelne Atom kann man keine geunauen Aussagen treffen, auch nicht, wann genau es zerfällt. Im Kollektiv kann man sich der Statistik behelfen und einen Wert wie die Halbwertszeit einführen. Das ganze liegt in der Natur der Dinge und nennt man dann schlicht Quantenphysik

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