Fragen zu Definitonen

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1Alexander

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Re: Fragen zu Definitonen

from 1Alexander on 04/29/2014 08:47 PM

@Phil

ich habe mich darüber schon ausgelassen.
Wir sollten nicht das Spiel spielen: "Wir denken uns Worte aus und streiten uns anschließend über die Bedeutung."
Es gab Versuche sprachliche Vermittlungsformen zu verbessern, aber das führt m. M. n. zu nichts.

Natürlich kann man über Objekt trefflich debatieren. Ich habe es schon anderer Stelle geschrieben: Dann kommen aber durch die Hintertür die Konzepte wieder rein und beanspruchen dann ebenso Objekte zu sein. Eine wichtige Aussage in dem Video war aber gerade, dass Konzepte keine Objekte sind und nicht verdinglicht werden dürfen.
Das ist die Abgrenzung, welche wir treffen sollten, wenn wir über Physik sprechen.

Inwieweit wir Gebilde in der wahrnehmbaren Realität als Objekte definieren, bleibt uns überlassen. Solange wir uns klar darüber sind, dass sie Form und Lokalisation besitzen. Es ist dann egal ob ich den Sandhaufen oder die Sandkörner einzeln als Objekt(e) ansehe. Wie es beliebt.

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Phil

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Re: Fragen zu Definitonen

from Phil on 04/29/2014 06:22 PM

Ich vermute, dass sich der großteil der Mainstreamphysiker voll und ganz darüber im Klaren ist, dass ihre Beschreibungen nur Näherungen sind. Mir stellt sich eher die Frage, ob die Bezeichnung Objekt überhaupt jemals angebracht ist.

Ist der Apfel vor mir ein Objekt? Irgendwie schon, immerhin hat er Masse, liegt an einem bestimmten Ort auf dem Tisch und wirkt auf seine Umgebung. Aber ist es der Apfel, der wirkt, oder sind es seine Bestandteile? Ich rieche nicht den Apfel, ich rieche Aromamoleküle, welche er abgibt. Ich sehe nicht den Apfel, ich nehme grünes Licht wahr, das von seiner Oberfläche reflektiert wird. Und wenn ich ihn meinem Mitarbeiter gegenüber an den Kopf werfe, dann werfe ich nicht den Apfel, sondern eine Ansammlung von Molekülen - größtenteils Wasser. Sind die Moleküle Objekte? Sind die Atome Objekte? Die Quarks?

Das ist für mich persönlich das größte Problem. Kein Begriff ist frei vom Einfluss unserer Vorstellung. Irgendwie muss man immer definieren oder approximieren.

Wenn der Apfel ein Objekt ist, dann ist es die dunkle Energie auch. Sie wirkt auch, man kann es ja messen, man weiß nur nicht, was es ist. Und irgendwann wusste man auch nicht genau, was ein Apfel ist - also woraus er besteht - und konnte ihn trotzdem essen.

Reply Edited on 04/29/2014 06:24 PM.

1Alexander

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Re: Fragen zu Definitonen

from 1Alexander on 04/29/2014 02:38 PM

@Phil

Ich halte Objekt-Konzept für eine falsche Dichotomie.

Du hast das mit dem flachen Erde-Konzept sehr schön beschrieben. Du kannst das auch auf das Objekt-Konzept-Konzept anwenden.
Offensichtlich haben viele Leute mit diesem Objekt-Konzept so ihre Schwierigkeiten.
Bemerkenswerter Weise wird die Objekt-Konzept-Verwirrung ja bereits in den Videos thematisiert.
Klarheit ist unerläßlich, sonst vermischen sich Physik, Philosophie, Psychologie und meinetwegen Neurowissenschaften zu einem unglückseeligen Brei, aus dem nichts Gutes kommt.
Also möchte ich hier zu was beitragen:
Objekte sind Bestandteile der sogenannten "Äußeren Welt". (Jetzt soll keiner mit dem Höhlengleichnis kommen. Wir einigen uns an dieser Stelle als Geschäftgrundlage, dass es  eine durch Sinne wahrnehmbare, physische Realität gibt = Äußere Welt)
Konzepte "befinden sich" in der "Inneren Welt"(=Vorstellungswelt). Es sind somit reine Vorstellungen.

Ich kann eine Vorstellung von Objekten haben (ich denke an Kuchen), aber das sind keine Objekte. Das sind Konzepte.
Ein Objekt ist nur der leibhaftige Kuchen selbst.
Wenn ich einen Kuchen sehe, dann ist draußen das Objekt, im Kopf das Konzept. Alles klar?
Es gibt auch Konzepte, welches kein Objekt gegenüber steht. Man könnte dazu auch trefflich Ideen sagen. Z. B: Zeit.

Es hilft als immer "Innenwelt" und "Außenwelt" auseinander zu halten.
Oder auch wie Raphal sagt: Ein Objekt hat Form und Lokalisation (=in der Außenwelt, =in der durch die Sinne wahrnehmbare Realität). Ein Konzept hat das niemals. Es ist nicht durch die Sinne wahrnehmbar.
Nochmal:
Der Gedanke an einen Kuchen ist eine geistige Vorstellung, auch nur ein Konzept, es ist nicht der Kuchen, welcher auf dem Tisch steht und damit ein Objekt ist. So wie das Bild von einer Blume ist nicht die Blume ist.


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Phil

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Re: Fragen zu Definitonen

from Phil on 04/29/2014 08:54 AM

"Im Leeren Raum wirken" würde bedeuten? Elektomagnetische Teilchen durch Leeren Raum schiessen welche dann wechselwirken? "Trägermedium"? interessant. Was käme da in Frage? Und wäre dann nicht der Raum "Befüllt", eben mit dem "Trägermedium", wie die Erde mit einem Gasgemisch namens "Luft" "befüllt" ist?

Es gibt ja die bekannte Äthertheorie. Nach dem Äther wurde lange gesucht und er wurde nicht gefunden. Man hat auch sonst nichts gefunden, also wird der Raum als leer bezeichnet. Später kam dann die Quantumfluktuation und Vakuumenergie sowie spontan entstehende und sich vernichtende Teilchen hinzu. Ich denke man kann mit Sicherheit sagen, dass der Raum zwischen Teilchen nie absolut leer ist, die Frage ist, was genau die Wirkung überträgt. Nichts überträgt nunmal nichts - ob das nun Energie oder Materie oder sonst etwas ist, sei dahingestellt.

Aber genau dass ist die Argumentationskette, wenn ich sie richtig verstanden habe. Nehmen wir das Konzept "Schwarzes Loch": Es hat keine Form und kann somit nur ein Konzept ohne physikalische Relevanz sein... Im Vergleich mit "Liebe" könnte man auch sagen, dass sie keine Form besitzt. Das kommt aber eben stark auf die Definition von "Form" an. Hier steht oder fällt das "OBjekt". Liebe als Objekt zu definieren, wäre wohl eine unerlaubte "Verdinglichung"... Oder wolltest du sagen, dass du mit den hier gebrauchten Definitionen nicht einverstanden bist?

Wenn ich dich richtig verstehe sagst du: "Schwarze Löcher sind ein Konzept, da wir sie nicht direkt beobachten können. Ein Konzept kann keine Wirkung haben." Folgt daraus, dass Schwarze Löcher keine Wirkung haben können? Liebe ist so etwas, das ich eher als Phänomen bezeichnen würde, es ist ein Sammelbegriff für viele einzelne Vorgänge. Der Begriff steht für etwas, das sich zwischen zwei Menschen abspielt. In seiner eigentlichen Form ist es Physik und Chemie. Aber im Alltag nimmt man diese Prozesse nicht wahr, da sieht man nur das "knistern" zwischen zwei verliebten, man sieht ihre Berührungen, man merkt, dass sie anders gelaunt sind.



Ich denke wir können verlässlich sagen, dass Schwarze Löcher eine Wirkung haben. Sie lässt sich beobachten. Insofern ist "Schwarzes Loch" nicht ein Konzept, sondern unsere derzeitige Bezeichnung und unsere derzeitige Vorstellung von einem Objekt, dessen wahre Natur nur über seine Wirkung geschlussfolgert werden kann.

Ich bin insofern nicht Einverstanden mit den Definitionen, als dass etwas, wenn ich es richtig verstehe, erst zum Objekt wird, wenn es gänzlich erkannt und verstanden ist, davor ist es ein Konzept und kann nicht wechselwirken. Wie soll man da etwas beschreiben, dass man nicht ganz verstanden hat? Der Kern der Wissenschaft ist die Beschreibung von Dingen, die man bisher nicht verstanden hat. Die Beschreibung erlaubt dann Vorhersagen, wie sich das beschriebene Objekt unter bestimmten Bedingungen verhalten sollte. Trifft diese Vorhersage zu, so hat man eine Theorie oder ein Modell, ist sie falsch, muss man sich etwas neues überlegen.

Viele Theorien - ich würde sogar so weit gehen, "alle" zu sagen - sind nur so lange "richtig", bis die Beobachtungen genau oder schlau genug werden, um eine Abweichung festzustellen. Die flache Erde ist ein sehr gutes Modell für jemanden, der nicht weit reist und kein Weltraumprogramm hat. Wer nicht am Meer oder an einem großen See wohnt, wird nie merken, dass die Erde gekrümmt ist, weil die flache Variante innerhalb der Wahrnehmung eine extrem gute Approximation ist, das Modell funktioniert. Wenn die Schiffe am Horizont verschwinden und die Sonneneinstrahlung nicht überall im gleichen Winkel auftrifft und man das erklären will, hat man ein Problem mit dem Modell und man muss es anpassen.

Genauso die Newtonsche Mechanik, sie funktioniert nahezu perfekt für Geschwindigkeiten in unserem täglichen Leben, GPS würde damit aber nicht funktionieren. Die allgemeine Relativitätstheorie ist gut genug für GPS, aber die Rotation von Galaxien scheint ihr nicht zu folgen. Dunkle Materie und Dunkle Energie sind Namen für etwas, von dem wir nicht wissen, was es ist. Rafael würde wohl sagen es sind Konzepte, aber da wir eine Wirkung beobachten müssen es in Wirklichkeit die Namen für Objekte sein, über die wir einfach noch nichts wissen - mit Ausnahme der Tatsache, dass sie da sind und eine Wirkung haben. Als was sie sich am Ende herausstellen ist dabei unerheblich in meinen Augen.

Ich halte Objekt-Konzept für eine falsche Dichotomie. Man sollte sich nur immer dessen bewusst sein, dass verwendete Begriffe und die zugeordneten Eigenschaften nur Beschreibungen von Objekten sind.

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Rafael
Deleted user

Re: Fragen zu Definitonen

from Rafael on 04/21/2014 11:15 PM

Entschuldigung hatte wenig Zeit die letzte Woche. Deshalb der Reihe nach:

Die Behauptung Bewusstsein wäre ein Object habe ich nur aufgestellt um zu zeigen, was es anrichten kann, Wenn man das Wort "Form" undefiniert lässt.
dann schreibt Norman:

Raphaels Definitionen sind dienlich zur Analyse von Vorgängen in der Natur.

ja auch ich finde seine Definitionen Hilfreich. Bis auf die der Physik.
"Das rationale Studium vom Objekten und ihren Bewegungen".
Physik kann nicht die Bewegung von "Lebendigem" erklären. "Lebendig" würde ich jetzt als spezielle Eigenschaft eines Objektes definieren, welches "Organische" Bestandteile hat.
Deshalb sollte diese Definition präzisiert werden, für das wie bin ich offen (finde das gar nicht so leicht)!

Doch sind wir überhaupt in der Lage die Objektive-Wirklichkeit wahrzunehmen?
Oh, doch! Ich denke schon. Aber es spielt gar keine Rolle, was ich oder du denken. Das was wir unabhängig voneinander Wahrnehmen, ist alles was wir haben und was wir physikalisch Untersuchen können. Ja, wir könnten in einer "Matrix" leben und würden es nicht merken! Das spielt aber insofern keine Rolle, als dass die "Matrix" läuft ein deterministisches Programm wäre, dessen Regeln wir erforschen können.
Wir sind der Beweis, dass Materie sich selbst wahrnehmen kann,

 .. ja ..
dass das Universum sich selbst wahrnimmt

Wie konnst du auf diesen (Trug)Schluss? Deine Prämissen sind meiner Ansicht nach Ok, aber die Folgerungen... wie z.B. hier:
Daraus kann man nun anhand der Eigenschaften der Materie schlussfolgern, dass unsere gesamte Umgebung, also das gesamte uns bekannte Universum, der gesamte Raum mit einem Medium gefüllt sein muss.

Unsere Umgebung OK. aber wieso der ganze Raum? Wenn der Gesamte Raum "befüllt" ist, brauchen wir den Raum auch nicht, und haben ihn Verdinglicht! Anscheinend glaubst du das Tastächlich, da du dann noch sagst:
Da alle Technik aus Materie besteht, und es das Medium ist, welches der Materie die Form gibt.

Ich finde das durch das postulat der "Dunklen Materie" der "Äther" durch die Hintertür eingeführt wurde, ohne, dass die Herrn Physiker das überhaupt nur merken. Es mag ein Medium geben, aber ob der Gesamte Raum damit befüllt ist, wage ich zu bezweifeln.

und dann Alexander1;
Die erlebte Trennung von Ego oder ICH vom Rest des Universum ist Einbildung.

Heisst das nicht auch, wenn man es zuende denkt, dass es einen "freien willen" nicht gibt? Das wage ich zu bezweifeln!
Johannesevangelium: "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott,und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist." Nein ich bin kein Christ. Hier wird aber sehr schön die "Objektwerdung" durch die Benennung beschrieben, wenn man mal die verschrubbelte Ausdrucksweise außer acht läßt. Und als Gott mag man getrost das Universum einsetzen, dessen "Stellvertreter" wir sind.

In etwa so "Am Anfang war das Wort das Universum und das Universum war das Wort und dadurch wurde alles was nicht nichts geworden ist"??? In etwa so?? Ganz ehrlich, mit sowas kann Ich nichts anfangen! Das Wort war vor dem Universum, und überhaupt finde ich es überheblich, den Menschen als "Repräsentanten des Universums" darzustellen. Erinnert mich zu sehr an Esoterik!


Ach ja, hat keiner Eine brauchbare Definiton von dem Wort "Form"?

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1Alexander

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Re: Fragen zu Definitonen

from 1Alexander on 04/15/2014 02:42 AM


@Normen

Hallo,
"Doch scheint es in der menschlichen Wahrnehmung der Natur keine saubere Trennung zwischen Objekt und Konzept zu geben. Wir erliegen leicht den Trugschluss, dass die Welt, welche wir wahrnehmen die Wirklichkeit ist."
...
"Doch sind wir überhaupt in der Lage die Objektive-Wirklichkeit wahrzunehmen? Ich glaube nicht. Wir bilden uns lediglich ein innerhalb eines Universums zu leben. Ganz gleich ob das Universum endlich oder unendlich ist, jeder einzelne von uns ist ein Teil des Ganzen."


Das hast Du richtig erkannt. Die Vorstellung, dass wir unabhänig vom Universum existieren ist von einem philospischen, erkenntnistherotischen Standpunkt aus gesehen, reine Fiktion. Wir kommen nicht auf die Welt, sondern aus der Welt.

So wie das Blatt am Baum gleichermaßen bin dem der Baum identisch ist. Die erlebte Trennung von Ego oder ICH vom Rest des Universum ist Einbildung. Alles ist mit allem Verbunden und damit einen Einheit.

Von diesem Standpunkt aus gesehen, ist alles Konzept und Objekte sind dann gewissermaßen auch nur Konzepte, welche Teile der wahrnehmbaren Realität abbilden.
Ich hatte das Buch an anderer Stelle schon empfohlen: Allan Watts, "Die Illusion des Ich".
Ebenso sehr zu empfehlen: Allan Watts, "Die Weisheit des ungesicherten Lebens".
In diesem Büchern wird sehr anschaulich und lesenswert, Zeit und Konzept beschrieben. Der Verfasser hebt sich sehr wohltuend von anderen ab, welche sich mit dieser Fragen beschäftigt haben.

Wie man sehr schön feststellen kann, kann über Objekte und Konzepte trefflich debatieren. In der physikalischen Betrachtungsweise macht es aber überaus Sinn, eine Trennung vorzunehmen. Insofern unterstütze ich die Definition von Raphael. Wenn man das nicht hinbekommt, braucht man über Physik gar nicht zu reden.

Nebenbei bemerkt, kann ich ich zwischen einer spirutuellen und physischen Betrachtungsweise keinen Konflikt erkennen.
Ich kann eineseits physische, reale, existierende Objekte bewundern, betrachten, erforschen; diese aber auf andere Weise, gleichzeitig die Spiegelungen in meinem Geist, als Schöpfung des Geistes ansehen. Aus dem Gesamten schöpft der Geist und macht sich sein Bild. Und der Geist ist nicht das Ego oder ICH, sondern wiederum ununterscheidbar vom Gesamten.
Das Universum sieht sich im übertragenem Sinne durch uns, d. h. durch sich selbst an.
Aber das ist weder neu noch sensationell, wie man hier schön sehen kann:
Johannesevangelium
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott,und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
Nein ich bin kein Christ. Hier wird aber sehr schön die "Objektwerdung" durch die Benennung beschrieben, wenn man mal die verschrubbelte Ausdrucksweise außer acht läßt. Und als Gott mag man getrost das Universum einsetzen, dessen "Stellvertreter" wir sind.
Häufig wir dem Missverständnis aufgessen, dass Objekte erst durch eine Benennung materiell existieren - oder einen sic! Beobachter voraussetzen.  Das ist natürlich Unfug. Eine ewige Quelle des reinsten Missverständnis, welcher sich durch die Philosophiegeschichte zieht, wie ein roter Faden.
Das ist aber einfach zu erkläutern: Ein realer Tisch (Objekt) wird in meinem geistigen Abbild (durch die Benennung, das Wort) zum Konzept (Ich kann mich ransetzen und essen). Ich kann das Objekt (Tisch) auch zerlegen. Wie ich unten schrieb, bemerkte Buddah, dass Dinge ohne einen unveränderlichen Wesenskern existieren. Das geistige Konzept oder Abbild (Tisch) verliert in meiner Vorstellung die Existenz.  Nach der Zerlegung existieren somit vier Beine (Objekte) und eine Holzplatte (Objekte). Das kann ich dann wieder konzeptionell bewerten (Kaminholz) (oder) (Sperrmüll).
Die Spiegelung der Realität in meinem Geist, mag man sie Konzept oder Idee nennen, hat keinen unmittelbaren Einfluß auf die reale Welt. Das Objekt (Tisch) hat sich in andere Objekte zerlegt, egal was ich dazu denke oder sage.
Was die Bibel da so schön beschreibt, ist somit nicht als äußerer physikalischer Prozess zu sehen.  Sie liegt aber richtig, bei der Beschreibung des inneren Prozesses. Wie auch immer.

Nach den vielen Worten bleibt festzustellen, dass Objekte Teile der physikalischen (äußeren) Welt sind, Konzepte Teile des philosopischen (inneren) Welt sind, ach ja das gab´s ja schon im Video. Klare Sache.

MfG

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Norman
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Re: Fragen zu Definitonen

from Norman on 04/15/2014 12:05 AM

Hallo Allerseits,

ich werfe hier mal noch ein paar Gedanken von mir ein, welche zur weiteren Verwirrung sicherlich beitragen. Diese Gedanken müssen nicht richtig sein, es ist nur meine Sicht der Dinge. Das entwirren überlass ich anderen.

Raphaels Definitionen sind dienlich zur Analyse von Vorgängen in der Natur. Es ist wichtig Objekt und Konzept zu unterscheiden. Dies ist einer der häufigsten Fehler in vielen anerkannten Theorien.

Doch scheint es in der menschlichen Wahrnehmung der Natur keine saubere Trennung zwischen Objekt und Konzept zu geben. Wir erliegen leicht den Trugschluss, dass die Welt, welche wir wahrnehmen die Wirklichkeit ist.

Unser Gehirn hat sich über Millionen von Jahren zu dem Entwickelt was es heute ist. Es ist nicht darauf ausgelegt, Konzepte von Objekten zu unterscheiden. Ursprünglich diente dieses Organ nur dazu, uns in einer Welt von Objekten zu Recht zu finden. Es half uns Nahrung (Objekte) zu suchen und Bedrohungen (Objekte) rechtzeitig zur erkennen.

Unser Gehirn lernte wiederkehrende Muster (Konzepte) in der Umgebung zu erkennen. So teilt unser Gehirn die Objekte, welche uns umgeben in Kategorien (Konzepte) ein. Wir müssen nicht jeden Apfel auf neue untersuchen, um heraus zu finden, dass man diesen essen kann.

Doch sind wir überhaupt in der Lage die Objektive-Wirklichkeit wahrzunehmen? Ich glaube nicht. Wir bilden uns lediglich ein innerhalb eines Universums zu leben. Ganz gleich ob das Universum endlich oder unendlich ist, jeder einzelne von uns ist ein Teil des Ganzen.

Unser Ego nimmt nur Bruchstücke des Universums wahr. Das Ego füllt eine Trennung, wo keine Trennung ist, weil es im Denken von Konzepten gefangen ist. Es erschafft auch die Illusion von Objekten, wo keine Objekte sind.

Noch mal einen Schritt wieder zurück:

Neben den Objekten und Konzepten gibt es noch eine Zwischenform, die dynamischen Konzepte. Ein dynamisches Konzept ist die Beschreibung einer Bewegung von einem oder mehreren Objekten. Energie ist ein dynamisches Konzept und beschreibt immer eine Bewegung von Objekten und deren Wirkung aufeinander.

Eine Emotion ist ein dynamisches Konzept, eine Bewegung im Körper (Objekt). Man kann Emotionen sehen, weil sie physisch Real sind. Auch Gedanken sind dynamische Konzepte, sowie das Ego, die Illusion des Ichs. Beide sind an den Körper gebunden.

Das Bewusstsein ist ein Konzept, es ist nicht an unseren Körper gebunden, es ist die Summe aller Teile, es ist physikalisch nicht relevant. Man kann es daher weder messen noch nachweisen. Es ist eine Form des sich selbst erleben. Das Bewusstsein existiert unabhängig vom Ego.

Wir erleben uns selbst, jeder für sich auf seine Art und Weise. Und ein jeder ist ein Teil desselben Universums, ein Teil des Ganzen.

Wir sind das Produkt unserer Umgebung, unserer Vergangenheit, des Universums. Wir sind der Beweis, dass Materie sich selbst wahrnehmen kann, dass das Universum sich selbst wahrnimmt. Unser Körper mag noch jung sein und unser Ego sogar noch jünger, doch unser Bewusstsein gab es wohl schon ewig, wie es schon immer das Universum gab.

Je genauer wir die Materie untersuchen, umso weniger Objekte können wir ausfindig machen. Doch wie kann das sein? Ist es doch die Materie, welche uns im Alltag in tausendfache Formen (Objekte) erscheint.

Umso weiter wir ins Detail gehen, stellen wir fest, dass es jene Grundbaustein, auch Atome genannt, welche Demokrit schon vor 2.500 Jahren beschrieb nicht zu geben scheint. (Ein Atom ist das kleinste Teil/Objekt, welches sich nicht weiter teilen lässt.)

Und wie schon eine nicht unbedeutende Person in der Physik treffend formulierte: „Und hier wird es ganz verrückt“. Je weiter wir ins Detail der Materie vorstoßen, umso schwieriger wird es eine Form zu lokalisieren. Irgendwann finden wir noch Wellen.

Doch was sind das Wellen, oder besser gefragt, worin breiten sich diese Wellen aus? Wir können kein Medium ausfindig machen, es schein uns so, als ob sich diese Wellen im „Nichts“ bewegen, und aus „Nichts“ bestehen. Wir neigen dazu, diese als reine Energie zu interpretieren. Ob wir es nun Nichts oder Raum nennen, beides sind nur Konzepte und haben keinerlei physikalische Relevanz.

Wir kommen wir nun wieder aus diesem Dilemma heraus?

Rufen wir uns ins Gedächtnis, dass Energie immer eine Bewegung von Objekten beschreibt. Daraus kann man nun anhand der Eigenschaften der Materie schlussfolgern, dass unsere gesamte Umgebung, also das gesamte uns bekannte Universum, der gesamte Raum mit einem Medium gefüllt sein muss. Ein Medium, welches wir nicht wahrnehmen, da alles uns bekannte von diesem Medium durchdrungen ist. In diesem Medium müssten die gesuchten Objekte verborgen sein, doch sind sie wahrscheinlich so winzig und flüchtig, dass wir diese selbst mit der besten Technik niemals sichtbar machen können. Da alle Technik aus Materie besteht, und es das Medium ist, welches der Materie die Form gibt.

Wenn man eine Wasserflasche mit Kohlensäure schüttelt und dann öffnet, bilden sich durch den Druckabfall Blasen im Wasser, und nichts anderes schein Materie zu sein. Womöglich nur winzige Bläschen im Äther.

Ich hoffe ich habe euch nicht allzu sehr verwirrt, genug über dieses Thema habe ich hier bereits schon geschrieben.

LG Norman

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wl01

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Re: Fragen zu Definitonen

from wl01 on 04/14/2014 02:43 PM

Hallo Rafael!

Ich könnte Behaupten "Bewusstsein" ist ein Objekt. Lokation im Kopf des Menschen und eine stetig ändernde Form aus Elektronen....
Nun das kommt darauf an, was man unter Bewusstsein versteht!
Im Normalfall wahrscheinlich das ICH!
Ist das Ich nun ein Objekt oder ein Konzept?
Kommt wieder auf die Definition an.
Wenn man das ICH als Körper definiert, dann ist das ICH eindeutig ein Objekt.
Wenn man es hingegen als Geist, als Bewusstwerden des ICH's versteht, dann ist es lediglich ein Konzept, denn Geist wird nur vom Objekt "Gehirn" erzeugt (oder wo auch immer).
Obwohl natürlich, der fundamentale Satz "Cogito, ergo sum" weist auf ein Objekt hin, jedoch ist dieses Sein ein reines Konzept. Das kann man sich dann schön vorstellen, wenn man den Film "Matrix" gesehen hat, oder sich das Höhlenparadoxon vorstellt. Das Leben ist nur ein Schein!

Ein weiterer Aspekt ist auch die Unterscheidung aus dem eigenen Informationsstand heraus.
Für uns alle ist ein Schwarzes Loch lediglich ein Konzept. Für einen Astronauten einer außerirdischen Rasse vielleicht, der dem SL Auge in Auge gegenübergestanden ist, ist es vielleicht ein Objekt. Wer weiß?!

MFG

MJ

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Reply Edited on 04/14/2014 09:40 PM.

1Alexander

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Re: Fragen zu Definitonen

from 1Alexander on 04/14/2014 01:09 PM

Das ist das "Ich erkenne sie (Pornographie), wenn ich sie sehe Argument!"
Ich verstehe dein Problem, aber was soll man machen. Sprache ist nun mal nur ein Hilfsmittel der Beschreibung, was niemals perfekt sein kann. Ich kann einen Roman über ein Rose schreiben, werde diese aber nicht in allen Aspekten beschreiben können.
Wichtig ist doch, wenn wir beide über Rosen reden, dass wir beide dasselbe meinen.
Ich habe hier schon an anderer Stelle geschreiben, dass bei der Diskussion über Objekte  klammheimlich die Konzepte durch die Hintertür wieder reinkommen - obwohl sie keine Form und Lokalisation besitzen. Es geht gar nicht darum wie Objekte Objekte sind, insofern wir uns einig sind, dass es Objekt sind - sondern darum Konzepte nicht als Objekte anzusehen.

Und wie ich an Deinem Beitrag sehe, scheint das Problem hier vorzuliegen:
"Ich könnte Behaupten "Bewusstsein" ist ein Objekt. Lokation im Kopf des Menschen und eine stetig ändernde Form aus Elektronen.... Dieses Objekt ist für die Menschliche Bewegung Mitverantwortlich."
Dann würdest Du bloß ein Synonym verwenden und wir hätten unter Umständen einen Dissens über die Bedeutung von Worten. Das würde eine Unterhaltung schwieriger machen.
Anderes Beispiel: Nehmen wir an ich haben ein Lieblingsbuch, welches für mich die Quelle der reinsten Inspiration darstellt. Nun könnte ich sagen, Inspiration ist ein Objekt und steht bei mir im Bücherregal. Das hört sich zwar recht lyrisch an, wäre aber wieder nur die Verwendung eines anderen Wortes.

Bei der Erörterung sollte man aufpassen, dass man nicht in semantische, philosopische, religöse oder gar esotherische Bereiche abrutscht. Ich könnte auf diesen Ebenen über Objekte und Konzepte einen abendfüllenden Vortrag halten - was aber mit Physik wenig zu tun hätte.
Und wenn man das Video Aufmerksam betrachtet, dann stellt man fest, dass bei der Definition von Objekt und Konzept ausdrücklich bezug auf die physikalische Welt genommen wurde. Ich mutmaße mal: dem Verfasser ging es offensichtlich darum, Raum und Zeit als ganz offensichtliche Konzepte bloßzustellen.
Denn wir können uns gern über Wasserdampf und Liebe unterhalten, ganz klar hat Raum und Zeit aber keine Form und Lokalisation. Wenn ich davon ausgehen will, dass Raum und Zeit Objekte sind, dann wäre alles Objekt (oder meinetwegen auch Konzept) und wir könnten uns neue Begriffe ausdenken: Raumlokalisationsobjekte und Konzeptobjekte vielleicht? 
Begriffe schafft man ja um eine gerade, um eine sinnvoll Abgrenzung vorzunehmen.

Was ich schade finde, dass solche Disskusion am Kern der Sache vorbei gehen. Niemand hat je Raum lokalisiert oder Zeit gesehen. Die Diskussion darüber könnte im Bereich der Physik auch vollständig unterbleiben. Was offensichtlich nicht der Fall ist, da es mathematischen Formel und -wie ich meine- esotersichen Theorien gäbe - auf welchen ein riesiges quasireligöses Gedankenbauwerk errichtet wurde. Aber war das nicht schon immer so.
Anders ist es nicht zu erklären, dass das Offensichtliche nicht gesehen wird. Ist es wirklich so abwägig, dass elektromagetische Kräfte eine Wirkgröße sind, welche im Kosmologiemodell Beachtung finden sollten.

Und zum Abschluß eine kleine philosphische Betrachtung zur Zeit:
Zeit ist nur eine Idee des Menschen. Zeit gibt es nicht. Es gibt vergangene Ereignisse und zukünftige Ereignisse. Es gibt aber keine Vergangeheit und keine Zukunft als solches. Das sind Illusionen des Geistes. Selbst wenn man Vergangenes denkt, denkt man in der Gegenwart. Man vergegenwärtigt sich nur eine Vorstellung von vergangenen Ereignissen. Vergangenheit und Zukunft sind nur Aspekte der Gegenwart bzw. des Moments. Die Erkenntnis, dass es kein Zeit gibt, ist uraltes Wissen.
Wittgenstein hat formuliert: "Ersetzt man zeitlos durch ewig, dann lebt der ewig, wer im Moment lebt". An dieser Stelle kommt der leibhaftige Jesus um die Ecke. Danach hat der ewiges Leben, welcher im Moment verankert ist. D. h. nichts anderes, dass Gedanken nicht ständig um eine immanginäre Vergangheit und Zukunft kreisen sollen. Denn wer dem frönt, ist nicht im Moment präsent und verpaßt sein Leben. Die Interpretation eines Lebens im Paradies nach dem Tod, mutet dagegen doch recht kindisch an. Es lohnt sich das Neue Testament unter diesem Aspekt querzulesen. Sollte Jesus gelebt haben, dann ist er aber kräftig missverstanden worden.
Im Buddismus gibt es die Vorstellung eines Rates der Wiedergeburt. Der ewige Daseinskreislauf, welche durchbrochen werden muß, um vom Samsara (Jammertal) ins Nirvana (Paradies) zu gelangen.  Nun gibt es auch hier die kindliche Vorstellung von Reinkarnation nach dem Tod. Das ist aber auch anders gemeint. Der Moment stirbt und wird im ewigen Daseinskreislauf wiedergeboren und wir mit ihm. Entweder im Samsara oder Nirvana. Die meditative Praxis dreht sich genau um diesen Punkt, verweilen im Moment.  Die Hölle oder Samsara hat man nur im Kopf.
Die Alten haben's gewußt.

Ein kluger Mann hat mal bemerkt, man kann Wissenschaftsentwicklungen nicht verstehen, wenn man Wissenschaftsgeschichte nicht beachtet. Ich halte es nicht für einen Zufall, dass strengster Darwinismus zeitgleich mit dem Kapitalismus (das Überleben des Stärkeren) enstanden ist. Ebenso die Vorstellung, dass die Sonne aus Brennstoff besteht, deutet auf ein Zeitalter des Brennstoffes hin. Vielleicht ist das an den Haaren herbeigezogen. Aber in einer Epoche, wo Zeit als Resource betrachtet wird, wo Zeit "gespart" wird usw., verwundert es nicht, dass die Wissenschaft der Zeit eine eigene Existenz zubilligt?

Der leibhaftige Buddha würde sich auf die Schenkel klopfen. Er hat die sogenannten Siegel der Lehre oder auch die Daseinsmerkmale formuliert. So z. B. "Alle Produkte sind unbeständig" oder auch anders formuliert alles was zusammengesetzt ist, zerfällt. Oder Anatta: "alle Dinge und Phänomene existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern, alles entsteht abhängig von anderem" (Kausalität). Das hat ein einzelner Mann nur durch Nachdenken erkannt. Ich könnte auch Griechen und Inder zitieren.
Wenn Zeit ein Objekt wäre, in was zerfällt diese, wenn alle anderen Objekt unbeständig sind? Zeit hätte einen unverständlichen Wesenskern, was keine anderen Objekte haben. Und und und....
Wenn Zeit ein Objekt wäre, dann wäre es das Superultraobjekt, welches sich von normalen Objekten deutlich abhebt.
Noch dazu eins was allgegenwärtig und nicht aufzufinden ist. Das kann man auch den Begriff Gott einsetzen. Ein Zeitobjekt ist Gegenstand reinster Religion.

Oh Mann, ich bin aber ins schwafeln gekommen.

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Rafael
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Re: Fragen zu Definitonen

from Rafael on 04/14/2014 05:58 AM

.. Klarheit sollte darüber herrschen, das  eine Gaswolke ein physikalisches Objekt ist.

Bis hierhin stimme ich überein.

Man kann wenn man will und wie man will, eine Form ausmachen und sie lokalisieren. Sie ist Bestandteil unserer wahrnehmbaren, physikalischen Realität.
Das ist das "Ich erkenne sie (Pornographie), wenn ich sie sehe Argument!
Ich könnte Behaupten "Bewusstsein" ist ein Objekt. Lokation im Kopf des Menschen und eine stetig ändernde Form aus Elektronen.... Dieses Objekt ist für die Menschliche Bewegung Mitverantwortlich. 
Somit hätte ich ein tolles Objekt mit dem ich allerlei unsinn anstellen kann. Z.B liebe als Zustand dessen postulieren. 

Nur weil ein Menschlicher Kopf nicht ohne Mensch im Universum existiert, heisst das noch nicht, dass er kein reales Objekt wäre.



 

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