Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  18  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Norman am 03.04.2015 22:20

Essai – Ostern und seine Wurzeln

 

Nach elf Jahren Krieg hatte Kaiser Konstantin der Große das römische Reich wieder vereint, noch war die Reichskrise nicht überwunden. Da er um die Macht des Glaubens wusste, wollte er das Reich nicht nur politisch festigen, sondern auch religiös. Ein Reich, ein Gott. Noch gab es viele Götter im römischen Reich, doch der Monotheismus war auf dem Vormarsch. Bei der Expansion des römischen Reiches, wurde nicht nur verschieden Ländereien einverleibt, sonder auch die verschiedensten Kulte. Aus ihnen bildeten sich neue Sitten und Bräuche heraus. Schon etwa 50 Jahre zuvor hatte Kaiser Aurelian das Weihnachtsfest zum Staatfeiertag erklärt. Noch feierte man zu Weihnachten die Geburt des Sol Invictus (unbesiegbarer Sonnengott, auf antiken Abbildungen erkennt man diesen an seiner Dornenkrone, welche die Sonnenstrahlen symbolisiert.) Neben Sol waren in jenen Tagen noch andere Sonnengötter bei den Römern beliebt, darunter Mithras, Helios und Apoll. Da jedoch nur eine Sonne am Himmel strahlt, gab es zwischen den verschiedenen Kulten Auseinandersetzungen, sie stritten sich über die Frage, wer denn nun der wahre „Sonnen"-Gott sei.


Konstantin musste handeln, damit sein Reich nicht wieder unter den verschiedenen Religionen zerbrach. Im März des Jahres 1078 (römischer Kalender) berief er ein Konzil in Nicäa ein, bei welchem er die römischen Bischöfe vorlud. Dort einigte man sich auf ein gemeinsames Glaubensbekenntnis, aus dem später die Katholische Kirche hervorging. Auf diesem Konzil wurden auch die Richtlinien festgelegt, nach welchen wir heute noch Ostern feiern. Aus aktuellem Anlass befasse ich mich heute mit den historischen Hintergründen zu Ostern. (Anmerkung: Das Konzil von Nicäa fand nach christlichem Kalender im Jahr 325 Jahr statt, jedoch beginnt die christliche Zeitrechnung erst mit dem Jahr 525, in diesem Jahr veröffentlichte ein Mönch namens Dionysius Exiguus seine These, nach der Jesus Christus vor 525 Jahren geboren sei.)


Es scheint offensichtlich, dass das Osterfest seinen Ursprung in der Feier zum Frühlingsanfang findet. Damit ist es wahrscheinlich noch älter als das Weihnachtsfest, welches schon von den alten Ägyptern und Babyloniern gefeiert wurde. Womöglich haben bereits die Neandertaler den Frühlingsbeginn verehrt. Aufgrund der Komplexität des Themas, beziehe ich vordergründig die griechische und römische Mythologie, und lasse den Mithras- und Isis-Kult außen vor.


Die Jahreszeiten in der griechischen Mythologie


Eine der tragischsten Geschichten um den Frühlingsbeginn in der antiken Mythologie, dürfte jene von Demeter (röm. Ceres) und ihrer Tochter sein, den beiden griechischen Fruchtbarkeitsgöttinnen. Demeter war die Schwester des Zeus, und zeugte mit dem Göttervater eine Tochter Namens Kore (Kore ist die Mutter von Zagreus, auf diesen komme ich gleich zurück). Doch auch Hades der Gott der Unterwelt hatte Augen für die schöne Kore, und verschleppte sie in sein Reich, und nahm sie ungefragt zur Frau, aus Kore wurde Persephone. In der Legende heißt es, dass Demeter über den Verlust ihrer Tochter sehr verzweifelt war, und in eine tiefe Trauer verfiel. Und wenn die Fruchtbarkeitsgötting trauert, dann veröden die Felder, verlieren die Bäume ihre Blätter und die Tage werden immer kürzer und kälter. Die Welt drohte in ewige Finsternis zu stürzen, da griff Zeus persönlich in das Geschehen ein, und traf eine Vereinbarung mit Hades, nach welcher Persephone im Winter bei ihm in der Unterwelt verblieb, und den Sommer auf den Olymp bei ihrer Mutter verbrachte. So erklärten sich die Griechen die Jahreszeiten. Wenn Persephone aus der Unterwelt emporsteigt, beginnt der Frühling, und wenn sie im Herbst wie hinabsteigt, trauert Demeter Jahr für Jahr aufs Neue.


Die Feierlichkeiten um die trauernde Demeter und ihrer Tochter werden auch als die Mysterien von Eleusis bezeichnet und fanden zweimal im Jahr statt, im Herbst und im Frühjahr. Sie gehörten mit zum Staatskult der Athener. Man vermutet, dass der Kult schon im Mykenischen Zeitalter vor etwa 3500 Jahren existierte. Der erste römische Kaiser Augustus wurde in die eleusischen Mysterien eingeweiht und Kaiser Claudius wollte den Kult sogar nach Rom verlegen. Der letzte römische Kaiser, welcher diesem Kult nachging war Julian Apostata. Als ein paar Jahrzehnte später unter Kaiser Theodosius I. die katholische Kirche an die Macht kam, wurde der Kult per Dekret verboten. Als schließlich der Tempel von Eleusis von den Goten zerstört, geriet der Kult in Vergessenheit.


Dionysos – Tod und Auferstehung


Dionysos ist eine der mysteriösesten Figuren in der antiken Göttergeschichte. Er ist der Gott der Ekstase, kann Wasser zu Wein verwandeln und wird auch der Zweimalgeborene genannt. Schon seine dramatische Geburt sucht antiken Mythologie seine gleichen. Es gibt verschiedene Varianten, daher hier nur die Kurzform der bekanntesten Legende:


Zeus hatte mit seiner Schwester eine Tochter gezeugt, welche inzwischen zu einer wunder schönen Frau herangewachsen war, Kore. Und noch bevor Hades sie in sein Reich entführte, befruchtete sie Zeus in der Gestalt einer Schlange. Bereits während Kores Schwangerschaft konnte Zeus sehen, was für eine Leibesfrucht sie in sich trägt, und wusste das es ein Knabe sein wird. Noch bevor Kore dieses Kind zur Welt brachte, hatte Zeus ihm einen Namen gegeben, Zagreus. Zeus verkündete: „Diese Kore wird einen Knaben zur Welt bringen, und er wird sein mein eingeborener Sohn. Er wird eines Tages mein Erbe antreten und alle meine Macht werde ich auf diesen Sohn übertragen."


Hera die Gattin von Zeus tobte vor Eifersucht, es war nicht der erste Seitensprung von Zeus (und sollte auch nicht der letzte sein), jedoch, dass Zeus dieses Kind zum Erben machte, konnte sie nicht akzeptieren. In der Mythologie ist Zagreus das reinste gutmütigste Wesen was man sich nur vorstellen kann. Aus Angst vor der Rache der Hera, welche sich inzwischen mit den Titanen verbündete, versteckte man Zagreus in einer Höhle. Zagreus war noch ein Säugling als die Titanen die Höhle entdeckten. Da sie nicht in das Innere der Höhle konnten, lockten sie Zagreus mit einer List aus der Höhle heraus. Zu spät erkannte Zagreus die Gefahr die von den Titanen ausging, welche sich auf ihn stürzten und ihn fraßen. Pallas Athene eilte Zagreus zur Hilfe, und verbrannte die Titanen zu Asche. Doch konnte sie nur noch das Herz den Zagreus retten. Dieses Herz bewahrte Zeus fortan unter seiner Achselhöhle auf. (Kling vielleicht seltsam, wenn nichts sogar etwas blöd, wurde aber so überliefert.)


Etliche Affären später verliebte sich Zeus in die Tochter des Königs von Theben, Semele. Zeus pflanzte das Herz des Zagreus in den Leib seiner Geliebten. Die eifersüchtige Hera brachte Semele mit einer List dazu ihren Geliebten mehrere Versprechen abzuringen, ohne den Inhalt zuvor zu offenbaren. Zeus der sich nur in Menschengestalt Semele zeigte, willigte ein. Ihr letzter Wunsch war, dass sich Zeus in all seiner Herrlichkeit ihr offenbarte. Der Göttervater war in einer Zwickmühle, zum einen musste er sein Versprechen halten, auf der anderen Seite wusste er, dass kein Mensch den Anblick eines Gottes ertragen könnte. Heras List ging auf, denn als sich Zeus in seiner ganzen Herrlichkeit zeigte verbrannte Semele auf der Stelle. Zeus konnte nur noch das Herz des Zagreus aus dem brennten Leib seiner Geliebten retten. Daraufhin schnitt sich Zeus seinen Oberschenkel auf, und in die Wunde legte er den Embryo, woraus ein neuer Gott geboren wird, Dionysos, der zweimal geborene.


Die Legenden und Mythen rund um Dionysos sind reichhaltig und variieren je nach Region, so dass sie ganze Bücher füllen könnten, was sie wohl auch einstmals taten. Der Dionysoskult stammt ebenfalls (wie die eleusischen Mysterien) bereits aus der mykenischen Kultur, und beeinflusste auch die Religion der Thraker und Phryger. Während der athenischen Polis fanden die Feste zu Ehren Dionysos im März/April statt, und wurden als Dionysien bezeichnet. Verschiedene Varianten der Dionysien gab es in der gesamten griechischen Kultur.


Die Römer übernahmen die Dionysoskult, bzw. entstanden im römischen Reich verschiedene Kulte um Dionysos. So verschmolz schmolzen Dionysos und Fulfuns/Pacha (einer etruskischen Gottheit) zu einem Gott „Liber Pater". Am 17. März Feierte man in Rom das Liberalia Fest, zu ehren von Liber und Libera. Liber und Libera bildeten zusammen mit Ceres die Aventinische Trias (Dreiheit), dies waren die Götter der Plebejer (des einfachen römischen Volkes). Der Kult soll der Überlieferung um das Jahr 260 des römischen Kalenders (493 vor u. Zeitrechnung) entstanden sein, beruhend auf ein Gelübde des Diktators Postumius Balbus, welches er rebellierenden Plebejern gab, die sich auf dem Aventin niedergelassen hatten. Das Priestertum der Patrizier hatte ihre eigene göttliche Dreiheit, die Kapitolische Trias, welche sich aus den Göttern Jupiter, Juno und Minerva zusammensetzte (gr. Zeus, Hera, Athene). Liber Pater, wurde teilweise nur als Pater (Vater) bezeichnet, daraus leitete sich die gebräuchliche Bezeichnung Bacchus/Bakchos ab. Die Bacchanalien waren Feierlichkeiten, welche jährlich am 16. und 17. März stattfanden, der Überlieferung wurden diese Feste mit wildester Ausgelassenheit zelebriert, und sind etwa seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert Dokumentiert. Die zügellosen Orgien gipfelten im Bacchanalienskandal (186 v.u.Z.), auf dessen Folge 7000 Frauen und Männer hingerichtet wurden (eine ziemlich blutrünstige Osterfeier). Bacchus Beinahmen waren Lysios und Lyaios (lat. Lyaseus, der Löser, Befreier bzw. Erlöser). Während der Renaissance wurde Bacchus zum Sinnbild für Lebensfreude und Genuss und noch heute kann man in Italien den Ausruf „Per Bacco" hören.


Die Kreuzigung


Da die christliche Kreuzigungslegende allen hier bekannt sein dürfte, schreibe ich jetzt nur über das griechische Gegenstück. Anders als im christlichen Glauben, wurde der Mensch in der gr. Mythologie nicht von einem Gott erschaffen, sondern von dem Titanen Prometheus. Prometheus formte den Menschen aus jener Asche, welche von den verbrannten Titanen zurückblieb, die einst Zagreus fraßen. Dieser Umstand ist für die antike Mythologie von besonderen Bedeutungen, da man hieraus das Wesen des Menschen ableitete. Der Mensch setzt sich aus den Resten des guten Zagreus und der schlechten Titanen zusammen, daher sind beide Eigenschaften (gut und böse) im Menschen vorhanden. Der höchste Gott (Zeus), wollte die Menschheit auslöschen, und nahm ihnen das Feuer. Prometheus stahl jedoch einen Funken aus der Schmiede des Hephaistos, und brachte das Feuer/Licht den Menschen wieder. Als Strafe kettete Zeus Prometheus an den Kaukasus (auf antiken Darstellungen in gekreuzigter Form), wo ihn jeden Tag ein Adler die Leber heraus riss. Damit die Quallen ewig andauern, wuchs Prometheus Leber in der Nacht wieder nach. Erst Herakles konnte Jahrhunderte später den leidenden Titanen befreien.


Zeus versuchte die Menschheit noch einmal zu vernichten, in dem er es vierzig Tage und Nächte regnen lies, und die Erde mit der Sintflut überschwemmte. Nur ein älteres Ehepaar sollte die Katastrophe überleben, und alle kenne wohl die eine oder andere Variante über die Arche des Deukalions. (Im Gegensatz zu Noah, hatte Deukalion keine Tiere mit auf seiner Arche.)


Was uns Menschen mit Dionysos/Bacchus vereint ist der Umstand, dass beide zu einen Teil aus dem Überresten des Zagreus entstanden sind. Die Vorstellung, dass der eingeborene Sohn Gottes zu einem Teil auch menschlich war, ist es wohl zu verdanken, dass der Dionysoskult im römischen Reich eine so hohe Beliebtheit fand.


Heidnische Ursprünge


In den meisten europäischen Sprachen leitet sich die Bezeichnung für das Osterfest vom jüdischen Pessach Fest ab, an dessen Vorabend sich der Bibel nach die Kreuzigung Jesu ereignet haben soll (französisch Paques, italienisch Pasqua, schwedisch Paskdagen, niederländisch Pasen). Nur im Deutschen und Englischen spricht man von Ostern/Easter. Das hier eine Beziehung zu der Himmelsrichtung Osten besteht, lässt sich wohl kaum anzweifeln. Im Osten geht die Sonne auf, und im Frühling werden die Tage wieder länger als die Nacht. Das Licht hat die Finsternis besiegt.


Bereits Jacob Grimm ging davon aus, dass sich die Bezeichnung Ostern von Ostara/ Eostrae einer germanischen Frühlingsgötting ableitet. Er bezog sich dabei auf Quellen des englischen Kirchenhistorikers Beda Venerabilis (673-735).
Die Verfasser der neuen Evangelien hatten es versäumt, konkrete Daten zur den Ereignissen niederzuschreiben. So kam es auch nach dem Konzil von Nicäa zu unterschiedlichen Auffassungen, wann Weihnachten und Ostern zu feiern sei. In einigen Teilen von Britannien wurde selbst noch im 7. Jahrhundert zweimal im Jahr Ostern gefeiert (Lieber doppelt, als am falschen Tag). Daher berief König Oswiu im Jahr 664 eine Kirchenversammlung in der Synode von Whitby ein. Vordergründig ging es bei dieser Versammlung um die unterschiedlichen Interpretationen der iroschottischen und römischen Kirchenordnung. Als König Oswiu verkündete, dass er es nicht wage, sich länger gegen Sankt Peter zu stellen, festigte er damit auch die Macht des Papstes.


Der Hase und das Ei


Der Brauch zu Ostern Eier zu färben ist bereits bis in das 13. Jahrhundert belegt, und reicht mit Sicherheit noch weiter in die Geschichte zurück. Die Bezeichnung als „Osterei" taucht erstmals in historischen Werken des 17. Jahrhunderts auf. Um 1680 gibt es Berichte, welche von der Praxis es Eierversteckens erzählen, und 1695 erwähnt Georg Franck von Franckenau ein seinem Text über das Elsass den Osterhasen. Es gibt verschiedene Theorie über den Ursprung des Osterhasen und das Osterei, woher der Brauch tatsächlich kommt bleibt wohl Spekulation. Wahrscheinlich ist Ostern ein heidnischer Kult, wie auch das Osterfeuer, welches schon von den Kelten praktiziert wurde. Die angelsächsische Frühlingsgötting Eostrae und deren germanische Entsprechung Ostara, wurden bereits im Altertum durch einen Hasen und ein Ei symbolisiert.
Frohe Ostern

Antworten

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von 1Alexander am 03.04.2015 23:39

@Hannes

Essai – Ostern und seine Wurzeln

schön, dass du hier das schreibtst. Das war gerade ein Thema für mich, in einem noch wichtigerem Thema.

Um die Allgemeinheit nicht im Dunkeln zu lassen. Ich habe herausgefunden, was Magie, Mythen und Märchen sind.
Das Universum ist so komplex, dass sich gewisse Dinge einfach aus Gründen der Zeit, des Umfanges, der Verständlichkeit nicht darstellen lasse, aber doch sind sie da. Aus emphirischen Erfahrungen heraus, haben unsere Vorfahren Muster erkannt, welche ja widerum nicht hinreichend mit nackten Worten weitergeben lassen. Mit Mythen, Märchen, Lieder, Gedichten schon.

Ostern gehört auch dazu.

Antworten

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Norman am 13.04.2015 19:49

Essai – Körpersprache, Emotionen und Reflexe

Die wohl älteste Sprache der Menschheit ist die Körpersprache. Lange bevor der menschliche Geist abstrakte Begriffe fassen konnte, lebten unsere Urahnen in einer Welt, dessen Spielregeln man als „fressen oder gefressen werden" bezeichnen könnte. Um als Rudel/Gemeinschaft in dieser Umwelt bestmöglichste Überlebenschancen zu haben, hat sich ein effektives Kommunikationssystem entwickelt, welches uns erlaubt, Gefühle auszudrücken und bei anderen zu erkennen. Die Emotionen stehen uns Buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

Bereits 1872 veröffentlichte Charles Darwin sein Werk „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren/The Expression of the Emotions in Man and Animals", worin er unter anderem der Frage nach ging, ob jene Körpersprache und Mimik, welche unsere Emotionen sichtbar macht, angeboren oder erlernt ist. 1978 erschien die Bücher „Facial Action Coding System: Investigator's Guide" und „Manual of the Facial Action Coding System (FACS)" von Paul Ekman und Wallace Friesen. Bei ihrer Forschungsarbeit fanden sie heraus, dass wir Menschen über 10.000 verschiedene Gesichtsausdrücke verfügen. Es kristallisierten sich sieben Basisemotionen heraus, welche überall auf der Welt von unseren Mitmenschen verstanden werden, egal aus welchem Kulturkreis. Die Fähigkeit Emotionen zu empfinden und zu verstehen scheint uns angeboren. Dies ist keine rein menschliche Eigenschaft, da nahezu alle Säugetiere mehr oder weniger dazu in der Lage sind.

Lange Zeit glaubte man, Emotionen seien etwas Geistiges, losgelöst von der Materie. Diese Annahme schien sich nicht zu bestätigen, jede Emotion drückt sich durch eine Bewegung im Körper aus (dynamisches Konzept). Unsere Gefühlswelt ist fest mit unserem physikalischen Leib verbunden.

Eine Emotion löst aufgrund von äußeren Umwelteinflüssen in uns einen Handlungsimpuls aus. Dies war für unsere Ahnen überlebenswichtig, da sie somit (spontan) auf Umweltveränderungen reagieren konnten (z.B. wegrennen wenn ein Säbelzahntiger aus dem Gebüsch sprang).

Doch was unterscheidet eine Emotion von einem Reflex, welcher ebenfalls von einem äußeren Reiz ausgelöst wird?

Zum einen die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Reflexe werden vom Stammhirn gesteuert, den ältesten evolutionären Teil unseres Gehirns, daher spricht man auch vom Hirnstammreflex. Selbst Insekten verfügen über Reflexe. Emotionen werden im „Limbischen System" verarbeitet, welches wir bereits mit den Reptilien teilen. Der jüngste Teil im Gehirn ist die Hirnrinde, oder auch Kortex genannt, welcher die Säugetiere kennzeichnet. Der Kortex ist für das logische Denken zuständig, jedoch von der Verarbeitungsgeschwindigkeit auch der langsamste.

Emotionen umgehen den Kortex, weshalb es uns so schwerfällt bei starken Gefühlsausbrüchen einen klaren Gedanken zu fassen. Diese Eigenschaft führt im heutigen Alltag häufig zu Konflikten. Leider stammen wir nicht von jenen Menschen ab, welche erst noch analysierten, ob vom Säbelzahntiger eine Gefahr ausging.

Anders als beim Reflex ist bei der Emotion der Reiz nicht der alleinige Auslöser. Es ist die unbewusste Interpretation, welche den Handlungsimpuls in uns auslöst. Jene Auslöser können individuell und kulturell verschiedenen sein, so dass bereits bestimmte Symbole Emotionen in uns auslösen können. Die Handlungsimpulse, welche daraus hervorgehen, wurden vererbt und sind bei allen Menschen gleich. In wie weit wir den Handlungsimpuls unterdrücken können, ist wiederum von Mensch zu Mensch verschieden (emotionale Kontrolle).

Der Schreck und die Angst werden aufgrund ihrer Ähnlichkeit leicht verwechselt. Beim Erschrecken (Reflex), z.B. durch einen lauten Knall, kneifen wir die Augen zusammen. Wenn wir nachts um eine Ecke gehen, und plötzlich eine finstere Gestalt erblicken, scheint die körperlichen Reaktionen dem Schreck zu gleichen, jedoch reisen wir vor Angst (Emotion) die Augen auf, anstatt sie zusammen zukneifen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.04.2015 20:02.

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Norman am 19.04.2015 22:27

Essai – Messer die Geschichte schrieben

Ein Messer findet sich in nahezu jeden Haushalt, und der tägliche Gebrauch dieses Werkzeuges macht viele blind für seine tödliche Gefahr. Als Waffe ist die kurze Klinge vor allem beim Sicherheitsdienst gefürchtet, da sie einfach zu handhaben ist. Heimtückisch lässt sich die Klinge leicht verbergen, und im richtigen Moment gezückt, fällt sie in Bruchteil einer Sekunde brutal über den Ahnungslosen einher. Noch bevor die Gefahr von den Betroffenen realisiert wird, haben bereits zahlreiche Stiche und Schnitte den Leib verwüstet. Die meisten Opfer der kalten Klinge kommen aus dem einfachen Volk, dessen Schicksale keine Fußnote in den Geschichtsbüchern gewidmet wird. Doch gibt es jene Meuchelmorde, welche unsere Vergangenheit grundlegend verändert haben.

Phillip II. König von Makedonien wurde von seinem Leibwächter mit einem Dolch erstochen, sein Sohn Alexander folgte ihm so bereits in jungen Jahren auf dem Thron. Vielleicht war es Alexanders jugendliche Kühnheit, welche ihn dazu trieb, es mit dem Perserreich aufzunehmen, und das größte Imperium seiner Zeit zu stürzen. Hundert Jahre nach den Feldzügen von Alexander dem Großen, fiel der chinesische Kaiser der Qin-Dynastie einer Klinge zum Opfer, und aus dessen Untergang stieg die Han-Dynastie hervor.

Das wohl berühmteste Attentat mit Dolchen dürfte jenes von Julius Caesar gewesen sein, mit 23. Dolchstichen setzte man seinem Leben ein Ende. Die darauf ausbrechenden Bürgerkriege führten zum Untergang der römischen Republik und begründeten das Imperialzeitalter.

Auch die römischen Kaiser waren nicht vor dem scharfen Stahl sicher. Caligula wurde von seiner Leibwache niedergestochen, Kaiser Nero richtete den Dolch gegen sich selbst, nachdem man ihm zum Staatfeind erklärt hatte. Die Kurze Regentschaft seines Nachfolger Galba endete auf dem öffentlichen Forum unter den Klingen der Prätorianergarde, und Kaiser Domitian wurde von seinen Kammerdiener erstochen. Noch etliche weitere römische Kaiser sollten der Schneide zum Opfer fallen, um nicht alle aufzuzählen schließe ich die Antike mit Aurelian ab, welcher das Reich zu seiner alten Blüte zu führen schien, bis zu jenem Tag, als ein Dolch an einen Flussufer seine ehrgeizigen Pläne durchkreuzte. Seine Reformen, welche den Monotheismus förderten, inspirierten später Kaiser und legten das Fundament für das Christentum.

Zur Zeit der Kreuzzüge waren vor allem die Dolche des Geheimbundes der Assassine gefürchtet, welche überall und zu jeder Zeit über die Herrscher herfallen konnten. Auch wenn christliche Könige bei den Assassinen weniger im Fadenkreuz standen, wie 1192 Konrad von Montferrat, König von Jerusalem, war die Angst vor den Meuchelmörder so groß, dass der Name des Geheimbundes es ins englische Wörterbuch schaffte, als Bezeichnung für einen Attentäter.

Das Morden mit Messern ging auch in späterer Zeit munter weiter. Wenzel III. König von Ungarn, Böhmen und Polen war der letzte aus der Dynastie der Premysliden, bis 1306. An einem heißen Tag im August, wurde er nach einer Siesta vor seinem Zimmer noch im Schlafrock mit drei Dolchstichen nieder gestreckt. In Böhmen entflammte nach seinem Tod eine Welle der Gewalt, an dessen Ende es zu Usurpationen kirchlicher Vermögenswerte kam.

Mit den französischen Machthabern ging das Schicksal ebenfalls nicht gütiger um. 1589 wurde Heinrich III., bekannt durch die Hugenottenkriege von einem fanatisierten Dominikanermönch erstochen. Seinem Nachfolger Heinrich IV. erging es nicht besser, als seine Leibwache in einer engen Gasse sich nur für einen kurzen Augenblick von der Kutsche seiner Majestät abwendete, sprang der Königsmörder auf den Wagen. Bevor irgendwer auch nur reagieren konnte stach der Mörder bereits dreimal zu. Der erste Stich prallte noch an den Rippen ab, doch der zweite durchtrennte den Hauptstrang der Schlagader kurz über dem Herzen und durchstieß den linken Lungenflügel, während bei dem dritten Hieb noch mit eine weitere Person im Wagen verletzt wurde. Der König verstarb noch in der Kutsche.

1793 wurde Jean Paul Marat, ein wichtiger Revolutionär mit einem Küchenmesser in der Badewanne seiner Pariser Wohnung erstochen, wodurch er zum „Märtyrer der Revolution" erklärt wurde. 1853 entging der österreichische Kaiser Franz Joseph I. nur knapp einem tödlichen Dolchstoß. Der Stoß wurde von einem Adjutanten abgefangen, so dass der Kaiser nur leicht verletzt wurde. Als er schließlich 1916 starb übertraf er jeden anderen Regenten seiner Dynastie mit seinen 68 Regierungsjahren.

Viele Attentate der gemeinen Klingen wurden hier nicht erwähnt, und ich bin mir fast sicher, dass jeder von euch noch ein paar weitere Beispiele kennt. Um nun zum Ende zu kommen, soll nicht unerwähnt bleiben, dass laut offiziellen Abschlussbericht der 9/11-Kommission die Flugzeugentführer die Maschinen mit Hilfe von Teppichmessern unter ihrer Kontrolle brachten.

Antworten

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Norman am 17.05.2015 23:00

Essai – Was ist Energie?

Seit diesem Monat brauchen Verkäufer von Immobilien einen Energieausweis, denn Energiesparen ist inzwischen ein fester Bestandteil der Politik. Doch was ist Energie überhaupt? Wo finden wir Energie in der Natur? Da gibt es Menschen, welche nur so vor Energie strotzen, während andere scheinbar an einen Energiemangel leiden. Und es gibt jene, welche von sich behaupten Energie sehen zu können, sei es die von der verstorbenen Schwiegermutter, oder anderen finsteren Mächten. Andere lassen wiederum verlauten, Energie ist das, was Arbeit leistet, und beim Thema Arbeit ist der Deutsche sehr penibel; alles kann zugrunde gehen, Hauptsache wir haben Arbeit. Physiker hingegen sagen uns, dass Energie in verschiede Formen umgewandelt werden kann, jedoch kann Energie nicht erschaffen oder vernichtet werden. Laut dem physikalischen Schöpfungsmythus, war die Gesamtmenge der Energie im Universum seit dem „Urknall" immer gleich. Doch wie verschwendet man etwas, was nicht vernichtet werden kann?

Betrachten wir uns selbst; als fühlende und denkende Wesen, scheint es uns nur selbstverständlich, dass in uns Energie steckt, bzw. versteckt ist. Wo in uns ist diese Energie? Ein Biochemiker wurde uns erklären, dass wir diese in den Zellen finden, wo sie von den Mitochondrien* den sogenannten Kraftwerken unseres Körpers produziert wird. Wer jetzt glaubt hier reine Energie in seiner Urform vorzufinden ist auf dem Holzweg, den wovon die Wissenschaftler hier sprechen nennt sich Adenosintriphosphat, kurz ATP**. Wenn dies wirklich unsere reine Lebensenergie wäre, dann bräuchten wir nur morgens eine Brühe aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Phosphor zu trinken, und wir könnten ewig leben, wie einst die Götter***.

ATP ist nur eines von unzähligen Molekülen in unserem Körper, und es erfüllt seine Funktion wie alle anderen auch, es ist Teil des Systems. Genaugenommen könnte man jede Molekularverbindung als Energie bezeichnen, bzw. jede Materieform. Das bringt uns jedoch nicht weiter. In der Bibel steht bereits (Lk 11,10): „..., wer da sucht, der findet; ...", und ich beende den Satz etwas anders „auch jenes was es nicht gibt."**** Energie ist für Physiker in etwas dass, was Gott für einen Theologen ist, allgegenwärtig und doch nicht fassbar.

Bevor ich jetzt weiter Beispiele in der Natur analysiere, auf der Suche nach der reinen Energie, will ich die Katze hier aus dem Sack lassen, und den Nonsens auflösen. Auch wenn man sich nicht festlegen soll, stelle ich folgende Behauptung auf: „Energie ist ein Hirngespinst der Wissenschaft." Mit anderen Worten, es gibt keine Energie. Energie ist eine rein mathematische Beschreibung ohne jegliche physikalische Existenz; ergo ein Konzept. Wenn wir von Energie sprechen, dann beziehen wir uns lediglich auf Messungen von natürlichen Prozessen (Veränderungen) und setzten diese in ein Verhältnis.

Vereinfachtes Beispiel: wenn ich einen kleinen Stein in einen See werfe, sehe ich kleine Wellen; je größer der Stein, umso größer die Wellen. Doch je größer der Stein, umso schwieriger ist es ihn aufzuheben. Kleiner Stein = wenig Energie, großer Stein = viel Energie. Schleudere ich einen flachen Stein geschickt, so springt dieser ein paarmal über den Teich, und je schneller ich diesen werfe, umso öfters hüpft dieser über das Wasser. Man könnte nun die Energie aus der Masse des Steines in Relation zu seiner Geschwindigkeit setzten. (Wenn es mich recht düngt, ist irgendein Physiker unter so einer Formel recht bekannt.)

Geschwindigkeit an sich ist keine Energie. Wenn zwei Objekte mit sehr hoher Geschwindigkeit aufeinander zurasen, kann knallt es jämmerlich (viel Energie). Wenn nun die gleichen Objekte sich mit der doppelten Geschwindigkeit nebeneinander auf zwei fast parallelen Bahnen bewegen, und sich nur sehr langsam annähern, dann stupsen sie sich nur leicht an (wenig Energie), trotz ihrer hohen Geschwindigkeit. Daher errechnet sich die Bewegungsenergie aus der Relation der verschiedenen Objekte zueinander.

Wie viel mathematische Energie von einem Objekt ausgeht, hängt stark von seiner Umgebung ab. Ob etwas heiß oder kalt ist, ist von der Umgebungstemperatur abhängig. Der Druck im inneren eines Objektes ist vom Druck des Äußeren bestimmt. Wir können die Masse eines Stausees nur dann nutzen, wenn es ein entsprechendes Gefälle gibt. Mit anderen Worten, wir können Prozesse nur dann energetisch benutzen, wenn ein Ungleichgewicht herrscht. Laut der Urknalltheorie, soll einst sehr viel Energie auf einen winzigen Raum gebunden sein. Ich will jetzt nicht auf den Sinn und Unsinn dieser Theorie eingehen, zumal nach meiner Kenntnis noch nicht einmal beschrieben wird, woraus (Art des physikalischen Objektes?) die Energie hervor ging. Die Explosion, der sogenannte „Big Bang", konnte in dieser Theorie nur erfolgen, da die Umgebung eine sehr viel niedrigere Energieaufwies, sei es nun Temperatur, Dichte oder was auch immer. Wäre die „Singularität" in einer Umgebung, welche fast die gleiche Energie aufweist, dann gäbe es nur einen „Low Bang". Je geringer die Unterschiede, desto geringer die eintretende Wirkung. Die auftretende Wirkung, kann nicht größer sein, als die vorangegangene Ursache, eine Maschine kann nicht mehr Energie erzeugen (Arbeit verrichten), als sie mit Energie gespeist wurde. Und wenn es knallt, dann gab es hierfür eine Ursache. Je größer die Differenz, je größer ist die daraus errechnete Energie. In Fachkreisen spricht man auch von nutzbarer Energie (Exergie) und nicht nutzbarer Energie (Anergie).

Schaut man sich in den Wissenschaftsbereichen um, so scheint die Mehrheit der Wissenschaftler zu wissen, dass Energie ein mathematisches Konzept ist, und behandelt dies auch so. Der Begriff Energie ist aus der Wissenschaft nicht mehr wegzudenken, und hat seine Daseinsberechtigung verdient, da wir mit dieser mathematischen Einheit exakte Berechnungen von Ursache und Wirkungen durchführen können, ohne diese unsere heutige Technik wohl kaum möglich wäre. Leider gibt es auch jene, vor allem in den Bereichen der Quantenphysik, wie auch bei einigen Astronomen, welche scheinbar glauben, dass Energie ein physikalisches Objekt sei. Gerade diese sind es, welche in den Massenmedien am häufigsten publiziert werden, da ein reges Interesse am Mystischen nach wie vor vorhanden ist. Dann spricht man von dunkler Energie, reiner Energie oder sogar von negativer Energie. Das ist keine Wissenschaft, bestenfalls ist dies Philosophie, meist jedoch verstecken sich dahinter nur religiöse Ansichten, getarnt unter dem Mantel der Wissenschaft.

Letzte Anmerkung: In der Politik fordert man nur allzu schnell mehr Gleichheit (bitte nicht verwechseln mit Gleichberechtigung, das sind zwei Paar Schuhe); bedenkt bezogen auf die Energie; wenn alles gleich ist, dann steht auch alles still, und das für immer.

 

* Mitochondrien gehören mit zu den ältesten Lebewesen der Erdgeschichte, man findet sie in nahezu jeder Zelle, sie besitzen eine eigene DNA und werden nur von der Mutter vererbt. Nach der Endosymbiontentheorie geht man davon aus, dass die Mitochondrien eine Symbiose mit aeroben Bakterien eingingen, den Vorläufern der heutigen Eukaryoten; mit anderen Worten, sie wurden von größeren Zellen gefressen und lebten in diesen fortan weiter.
** Adenosintriphosphat/ATP ist ein Molekül und setzt sich aus 10 Kohlenstoff-Atomen, 16 Wasserstoff-Atomen, 5 Stickstoff-Atomen, 13 Sauerstoff-Atomen und 3 Stickstoff-Atomen zusammen.
*** In der antiken griechischen Mythologie erhielten die Götter ihre Unsterblichkeit dadurch, dass sie von Zeit zu Zeit von den Früchten des Baumes der Hesperiden aßen.
**** Ich wollte schon immer mal einen Satz beginnen mit: „In der Bibel steht...", und das habe ich hiermit getan. Allein das Wort „Bibel", löst bei vielen Menschen in unserer Kultur starke Suggestionen aus, ganz gleich ob man dem ablehnend gegenübersteht, oder blind vertraut.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.05.2015 23:00.

wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von wl01 am 18.05.2015 06:55

Hallo Norman!

Physiker hingegen sagen uns, dass Energie in verschiede Formen umgewandelt werden kann, jedoch kann Energie nicht erschaffen oder vernichtet werden.
und
„Energie ist ein Hirngespinst der Wissenschaft." Mit anderen Worten, es gibt keine Energie. Energie ist eine rein mathematische Beschreibung ohne jegliche physikalische Existenz; ergo ein Konzept. Wenn wir von Energie sprechen, dann beziehen wir uns lediglich auf Messungen von natürlichen Prozessen (Veränderungen) und setzten diese in ein Verhältnis.
Exakt diese Diskussion hatten wir bereits vor knapp einem Jahr, als neue Lehrpläne an Schulen und Universitäten eingeführt werden sollten. Sie basierten auf der "Initiative von Physikdidaktikern" (Universität Karlsruhe) von Gottfried Falk, Wolfgang Ruppel, Friedrich Herrmann, die in diesem Zusammenhang den Begriff der Entropie neu definierten.
Entropie bedeutet nicht "Energie" , sondern die Veränderung der Energie, also "Energiezufuhr", "Wärmeproduktion" und "Gewinnung von spezifischer thermischer Energien".
Womit der Begriff der Entropie als Oberbegriff der Energie definiert worden wäre, aslo das was man tatsächlich messen kann!

Entropie ist somit eine Erweiterung des Energiebegriffes, der in verschiedenen Größen auftreten kann, wie beispielsweise in Wärme, Gewicht und Druck pro Veränderungsfaktor, wie beispielsweise Temperatur. Deshalb wird der Begriff auch in Joule/Kelvin angegeben, also Energie pro absoluter Temperatur! Womit Entropie selbst zur Größe eines Veränderungsfaktors von Energie wird und nicht zu der Einheit von Energie selbst!

Aber wie so viele guten Ansätze, wurde auch dieser Ansatz, der auch den Begriff des Impulses in den Vordergrund gestellt hätte und damit auch den Begriff "Feld" in ein anderes Licht gerückt hätte, ja er hätte über diese Hintertür auch den Begriff des Äthers wieder eingeführt, einfach von der Führenden Lehre abgeschmettert.
„Der KPK ist als Grundlage eines physikalischen Unterrichts ebenso ungeeignet wie als Leitlinie zur Formulierung physikalischer Lehr- oder Bildungspläne. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft rät mit allem Nachdruck davon ab, den KPK in der physikalischen Ausbildung zu verwenden.“


MfG

WL01


PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Norman am 25.05.2015 23:21

Essai – Das invertierte Universum (Teil 1) Materie

Was ist Materie? Stellt euch das kleinstmögliche Objekt vor, welches ihr euch vorstellen könnt. Wie sieht es in eurem Geist aus? Ist es hell oder dunkel? Welche Form hat es? Hat es eine Farbe? Ist es hart oder weich? Was macht es zum kleinstmöglichen Objekt?

Bevor ihr weiter lest, schließt kurz die Augen und versucht es euch vorzustellen, dann wird der folgende Text vielleicht etwas verständlicher.

Wenn ihr nun dieses kleinste Teilchen vor euerem geistigem Auge seht, teilt es in zwei Hälften. Vielleicht tut sich gerade bei den einen oder anderen ein Widerspruch auf. Ähnliche Gedanken machten sich bereits die Philosophen aus der Antike. Da man die Teilchen gedanklich immer wieder bis ins unendliche teilen kann, stellte Demokrit vor ca. 2.500 Jahren die These auf, dass man irgendwann auf Teilchen stieße, welche unteilbar wären, auch Atome genannt.

Aber Atome kann man doch teilen, mag jetzt einer einwenden. Dass Atome „Atome" heißen, beruht auf dem Umstand, dass man zur Zeit der Namensgebung noch glaubte, die Elementarteilchen seien unteilbar. Über die Irrungen und Verwirrungen der Wissenschaft soll es heute nicht gehen, daher wieder zurück zu eurem Teilchen, welches ihr euch geistig vorgesellt hat. Stellt es euch noch einmal vor, ganz gleich, ob dies nun Teilbar ist oder nicht. Woher bezieht das Teilchen seine Eigenschaften?

Ich wiederhole die Frage, da sie so wichtig ist: Woher bezieht das Teilchen, welches ihr euch vorstellt seine Eigenschaften? Was macht es zu einem Teilchen? Beschreibt seine Form.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass ein Teilchen/Objekt mindestens zwei Eigenschaften besitzen muss, eine Form und ein Lokation. Die Mehrzahl wird eine Art Kugel vor sich gesehen haben. Kugel = Form; „vor sich" = Lokation.

Doch was ist eine Form? Woher bezieht das Teilchen seine Lokation? So blöd sich die Fragen anhören, sie sind durchaus ernst gemeint. Daher versucht euch nun ein Teilchen vorzustellen ohne eine Umgebung.

Ich unterstelle euch, dass sich keiner so ein Teilchen vorstellen konnte. Denn egal, welche Form euer Teilchen in eure Vorstellung hatte, ihr musstet für dieses geistige Bild das Teilchen von seiner Umgebung abgrenzen. In der Regel geschieht dies dadurch, dass man den Teilchen ein Farbe zuweist, und der Umgebung eine andere. (In der Welt eines Blindgeborenen würde sich das Teilchen höchstwahrscheinlich anders von seiner Umgebung abgrenzen.) Nur etwas, was sich von seiner Umgebung abgrenzt kann eine Form haben. „Sein und Nicht-Sein ergänzen einander", würden wohl die alten Daoisten dazu sagen.

Hat das Teilchen nun eine Form, braucht es noch eine Lokation, und diese erhält es durch seinen Betrachter. Ist es nah oder weit? Ist es groß oder klein?

Wer jetzt noch nicht verwirrt ist, dem hilft folgende Behauptung von mir vielleicht dazu: Ein Teilchen kann nicht allein Existieren. Ich wiederhole: Ein Teilchen kann nicht alleine existieren.

Erklärung: Der Raum, welcher das Teilchen umgibt, ist nur die Beschreibung des Nichts, ergo der Abwesenheit des Teilchens. Das Nichts (die Abwesenheit) an sich kann keine Eigenschaft haben. Damit dem Teilchen eine Eigenschaft zugewiesen werden kann, benötigen wir dazu mindesten ein zweites Teilchen. Seine Lokation bezieht es aus der Distanz zu dem anderen Teilchen. Ein Teilchen alleine kann keine Größe haben, es kann nur größer, kleiner oder gleichgroß wie ein anderes Teilchen sein.

Ich hoffe, ihr konntet mir bis hierher folgen, dies war der einfach Teil, jetzt wird es etwas komplizierter.

Woher bezieht das Teilchen seine Form, wenn nicht aus der Umgebung? Angenommen es gebe nur zwei Teilchen im Universum, dann hätten diese immer noch keine Form, und keine Lokation. Wir wüssten nur, dass die Teilchen eine Entfernung zueinander haben. Mathematisch gesehen, wäre diese Universum eindimensional. Die Beziehung der Teilchen zueinander könnten wir als eine Linie darstellen, jedoch könnten wir diese nicht mit einem Wert belegen, da es nur diese eine Entfernung gäbe. Wir könnten nicht einmal bestimmen, ob sich die Teilchen aufeinander zubewegen, oder sich voneinander entfernen.

Wahrscheinlich werden jetzt einige einwenden, da sie sich zwei Punkte vorstellen zu können, welche sich voneinander entfernen, bzw. sich annähern. Doch bei genauerer Betrachtung, erweist sich diese Vorstellung als falsch (im Sinne vom Universum aus zwei Teilchen). Denn sobald du dir dies vorstellst, gibt es mindestens drei Teilchen in deinem geistigen Universum. Auflösung: Du bist als Beobachter das dritte Teilchen.

Sobald wir uns drei Teilchen vorstellen, können wir unser Universum zweidimensional beschreiben (Der Raum zwischen den Teilchen; als Dreieck dargestellt, eine zweidimensionale Fläche.), und dieses auch mit Werten angeben; z.B. Teilchen A ist von Teilchen B doppelt so weit entfernt wie von Teilchen C. Sobald wir ein viertes Teilchen in unserem geistigen Universum einbringen, können wir dreidimensional rechnen (Nun können wir eine Breite, Höhe und Tiefe bestimmen.) Wer jetzt denkt, dass sobald wir nun ein fünftes Teilchen einfügen, das Universum vierdimensional wird, der irrt. Ganz egal wie viele Teilchen wir nun noch einfügen, die räumliche Darstellung bleibt immer dreidimensional.

Nun haben wir ein geistiges Universum aus Punkten, wo wir die Entfernung voneinander bestimmen können, jetzt wollen wir unseren Teilchen noch eine eigene Form geben. Diese erhalten sie aus der Wechselwirkung in ihrer Bewegung zueinander. Das heißt, sie ziehen sich einander an, bzw. sie stoßen sich gegenseitig ab. Wenn es keine Wechselwirkung zwischen den Teilchen gibt, gibt es auch keine Teilchen.

Unterstellen wir jetzt allen Teilchen, dass sich alle gegenseitig anziehen: In diesem Fall würden die Teilchen zu einen einigen Punkt zusammen fallen, ergo nichts würde existieren.

Erst wenn die Teilchen sich ab einer gewissen Nähe wieder voneinander abstoßen, erhielten die einzelnen Teilchen eine Form. Nun könnte ein Teilchen (ich unterstelle dieses eine Form von Bewusstsein zu haben) untersuchen wie stark es von anderen Teilchen angezogen wird, und wie nah es sich im Verhältnis zu anderen Teilchen an eines annähern kann, bis es wieder abgestoßen wird. Es könnte herausfinden, dass die Anziehungs- und Abstoßungskraft aller Teilchen gleich ist, oder vielleicht dass die Teilchen über unterschiedliche Anziehungs- und Abstoßungskräfte verfügen. Die einzelnen Teilchen, hätten nun so etwas wie eine Kugelform. Wenn nun auch noch die Abstoßungs- und Anziehungskräfte je nach Distanz in ihrer Stäre variieren, dann ist diese Kugelform nicht fest, sondern ein fließender Übergang.

Nun dieses ist nur ein rein geistiges Universum, es braucht einen Schöpfer, welches es sich vorstellt. Es ist letztendlich nicht mehr als eine Metapher, in der ich fiktiven Punkten gewisse Eigenschafen unterstellt habe. Lässt sich die Metapher auf unsere Welt übertragen? Warum gibt es überhaupt Materie? Weshalb zieht sich Materie an und stößt sich wieder ab? Wie könnte Materie entstanden sein? War Materie vielleicht schon immer da?

Aufgrund unserer Sinneswahrnehmung neigen wir dazu, uns Materie als winzige Objekte vorzustellen. Wir übertragen unser Alltagserleben auf den Mikrokosmus, denken dabei wie ein Tier, welches Nahrung finden und sich vor Gefahren in acht nehmen muss. In meinem Beispiel haben wir uns einfach nur Punkte mit gewissen Eigenschaften vorgestellt. Doch was sollen dies für Punkte sein? Vielleicht betrachten wir das Universum auch nur aus der falschen Perspektive?

Warum gibt es zwischen den Materieteilchen überhaupt eine Wechselwirkung, wenn doch nichts zwischen diesen Teilchen ist? Fast fühlt man sich dazu genötigt, dieses Dilemma zu umgehen, indem man noch andere Teilchen dazu erfindet (z.B. Higgs-Teichen).

Wie bereits schon feststellten, damit etwas eine Form haben kann, muss es sich von seiner Umgebung abgrenzen. Das Teilchen, welches ihr euch am Anfang vorgestellt habt, hat sich mit Sicherheit farblich von seiner Umgebung abgegrenzt. Ich lade euch nun zu einem weiteren Gedankenexperiment ein, welches vielleicht etwas Licht ins Dunkle bringen könnte.
Stellt euch vor, dass gesamte bekannte Universum ist mit einer seltsamen Substanz gefüllt, einer Art Flüssigkeit. Momentan hat diese Substanz noch keine weiteren Eigenschaften außer, dass sie da ist, und alles ausfüllt. Von mir aus stellt sie euch als ein finsteres Schwarz vor? Da es nur dieses Schwarz gibt, gibt es auch keine Materie im Universum, alles ist gleich. Nun stellt euch vor, wir erhitzen dieses Universum, so lange bis es kocht. Wie stellt man sich eine kochende Substanz vor, welche alles ausfüllt? Wer sich jetzt winzige Bläschen in dieser Substanz vorstellt, hat meine Metapher verstanden.

Könnte es sein, dass es sich bei der Materie nicht um etwas Stoffliches handelt? Womöglich ist die Materie die Abwesenheit einer Substanz, so etwas wie winzige Bläschen im kosmischen Äther.

Doch wer oder was sollte das Universum zum Kochen bringen? Wer sich noch an mein letztes Essai über die Energie erinnern kann, der weiß noch, dass Energie lediglich den Ausgleich von Unterschieden beschreibt. Vielleicht ist ist mysteriöse Substanz im Universum ungleichmäßig verteilt. Vielleicht kam es in den uns bekannten Teil des Universums zu einem kosmischen Druckabfall.

Wer sich nun fragt, warum dabei Materie entstehen sollte, schlage ich folgendes Experiment vor. Ihr benötigt dazu lediglich eine geschlossene Flasche gefüllt mit Wasser und Kohlensäure (gibt es in jeden Supermarkt). Nun schüttelt die Flasche ordentlich, so dass der Druck im inneren ansteigt. Wenn ihr die Flasche darauf hin öffnet, beobachtet, wie sich die Bläschen im inneren verhalten.

Fortsetzung folgt

Antworten

Staubkorn
Gelöschter Benutzer

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von Staubkorn am 26.05.2015 06:19

EIne Welt ohne Erinnerung kann nicht Existieren. Bedingungen Generieren Bedingungen die wiederum ihrerseits Bedingungen Generieren usw. Ich kann mir nicht Vorstellen, dass irgendjemand das Geheimnis der Entstehung des Universums lösen wird. Aber wer weiss...

Deine Vorstellungen sind nur Vorstellungen die wieder Vorstellungen Generieren.

Wie gesagt, alles hat die Fähigkeit sich zu Erinnern. Haut an sich wird sich immer daran Erinnern eine Haut gewesen zu sein. Sie kann zwar durch Manipulation in etwas anderes Umgewandelt werden, macht man ja auch dass man aus Haut Stammzellen macht, wird aber Langfristig nicht gelingen, die Totale Erinnerungsfähigkeit der Hautzelle, eben dass sie einmal Haut war, auszuschalten. Wenn man das machen würde, wäre es nämlich der Tod der Hautstammzelle.

Was hat dass denn nun mit deiner Idee zu tun wirst du fragen. Ich habe keine Ahnung. Und deshalb stelle mir lieber ein Bikini Mädchen mit schöner Sonnengebräunter Haut auf einer schönen Insel vor ;)

Antworten

wl01

65, Männlich

Beiträge: 1162

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von wl01 am 26.05.2015 07:19

Hallo Norman!
Ich kann deinen Überlegungen gut folgen. Sie geht auch eindeutig in die Denkweise meiner Theorie, aber:

Unterstellen wir jetzt allen Teilchen, dass sich alle gegenseitig anziehen: In diesem Fall würden die Teilchen zu einen einigen Punkt zusammen fallen, ergo nichts würde existieren. Erst wenn die Teilchen sich ab einer gewissen Nähe wieder voneinander abstoßen, erhielten die einzelnen Teilchen eine Form.
Exakt diese letzte Schlußfolgerung ist nicht unbedingt notwendig, wenn wir deine weitere Schlußfolgerung dazu postulieren:
Stellt euch vor, dass gesamte bekannte Universum ist mit einer seltsamen Substanz gefüllt, einer Art Flüssigkeit. Momentan hat diese Substanz noch keine weiteren Eigenschaften außer, dass sie da ist, und alles ausfüllt.
Dann nämlich bestimmt diese Flüssigkeit (nennen wir es gleich beim Namen, sprich Äther) die Anziehung und Abstoßung. Dann kommen wir auch sehr nahe der philosophischen Vorstellung aller Völker, nämlich dass die Welt aus zwei (gleichwertigen) Substanzen besteht, Yin/Yang Plus/Minus Positiv/Negativ (ohne jetzt auf unbedingt elektrische Eigenschaften zurückzugreifen).
Die eine Substanz verdrängt die andere, die einen Teilchen die andere... es entstehen Druckunterschiede und damit Bewegung!

Higgs wäre dann nur ein Energieunterschied, der bestimmt ob die "Masse" positiv oder negativ wäre.

Und dann wäre auch die Antwort klar:
Die Mehrzahl wird eine Art Kugel vor sich gesehen haben.
Wer sich jetzt winzige Bläschen in dieser Substanz vorstellt, hat meine Metapher verstanden. 
Denn die Kugel ist die optimale Form mit maximalen Inhalt bei minimalster Ausdehnung bei zwei unterschiedlichen Substanzen!

Alle deine weiteren Ausführungen unterschreibe ich vollinhaltlich.

@Staubkorn!
EIne Welt ohne Erinnerung kann nicht Existieren. Bedingungen Generieren Bedingungen die wiederum ihrerseits Bedingungen Generieren usw. Ich kann mir nicht Vorstellen, dass irgendjemand das Geheimnis der Entstehung des Universums lösen wird.
Eine Erinnerung kann nur dann existieren, wenn man ein "Jemand" postuliert, der sich erinnern kann. Sonst ist dies reine Makulatur. Denn auch die Existenz von "Irgendetwas" kann bestehen, ohne die Exististenz eines "Jemanden", der sich erinnert. Dann exististiert dieses "Irgendetwas" eben ohne Zweck und Sinn und ohne dass sich jemand daran erinnert, oder darüber philosophiert!
 
Wie gesagt, alles hat die Fähigkeit sich zu Erinnern. Haut an sich wird sich immer daran Erinnern eine Haut gewesen zu sein.
M.A. eine falsche Aussage. Haut kann sich nicht erinnern. Es ist lediglich ein Stück Materie, das Wechselwirkungen mit anderer Materie erzeugt. Die Erinnerung kommt erst dann, wenn sie sich selbst reproduzieren kann, sprich wenn "Leben" existiert. Und dazu benötigt Haut einen bestimmten Stoffwechsel, denn sonst ist Haut wie Du so schön schreibst "tod". Dann ist Haut noch immer Haut, aber sie hat dann eben keine Erinnerung mehr.

Und wenn Du schon von "Erinnerung" und von der Vorstellung über das Geheimnis der Entstehung des Universums sprichst.
Natürlich kann sich der Mensch nur das vorstellen, was er sich so aus seinen Erfahrungswerten zusammenreimen kann. Es kann sich also stets nur um die Kombination von "Erinnerungswerten" handeln. Etwas gänzlich Neues zu schaffen, oder sich das überhaupt nur vorzustellen, ist für den Menschen (und auch das Leben) völlig unmöglich!

MfG

WL01 

PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?

Antworten

1Alexander

58, Männlich

Beiträge: 1233

Re: Essai Thread: Zu allen möglichen Themen

von 1Alexander am 26.05.2015 09:40

@Norman, @Justin

Euch werden noch die Illiuminaten wegfangen;)
Was Norman da von der der Existens von zwei, drei, vier, fünf Teilchen erzählt ist, sind brisante Schlußfolgerungen. Bemerkenswert ist auch Junstins Aussage hinsichtlich der philosophischen Vorstellung. Das ist richtig, aber es bedarf für die Stabilität zunächst trotzdem eines dritten Items. Anderseits wäre es wie Norman es sagt: zwei Items würden ineinander stürzen und sich auslöschen.
Betrachtet man jetzt noch Teilchen Nummer vier und fünf hat man die skalierbare Grundstruktur des gesamten Universums schon enträtselt. Auch was über die Grundsubstanz und den Äther beschrieben wird, ist absolut richtig und m. M. n. inoffiziell längst erkannt.
Zu den kleinsten unteilbaren Teilchen ist folgendes Festzustellen. Ähnliche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Vorstellung der Unendlichkeit des Universums. Und an dieser Stelle kommt auch zwingend der Beobachter ins Spiel. Vielleicht sollte ich besser Schöpfer sagen. Wobei man in guter raphaelcher Manier zunächst die Wort klar festlegen sollte. Ich mache das mit einem Bild: Jemand schöpft Wasser aus dem See. Betrachtet man die Erkenntnis, dass ein Atom kein Kugel sondern ein Gebilde ist, welches durch Felder zu beschreiben ist, sowie das alle Grenzen und Definition willkürlich sind, kein Objekt eine intrinsische Natur hat (Buddha sei Dank), dann kommt man zu der Schlußfolgerung, dass die Existenz eine Form der Betrachtung ist und Schöpfung genannt werden kann. Ohne Betrachter wäre alles ein diffuses Etwas, indem irgendwie alles mit allem verbunden ist und zusammengehört. Willkommen im Plasmauniversum! Bei dem Begriff Schöpfung oder Schöpfer sollte also nicht zu hoch gegriffen werden, es ist nur ein andere Bezeichnung für Betrachtung.
Damit hat man auch das Unendlichkeitsproblem erschlagen. Das ist ähnlich wie in einem Computerspiel, etwas Minecraft, wenn man über den Horizonzt läuft, dann gerneriert sich die sichtbare Welt eben irgendwie neu und war doch schon vorhanden. Tja seltsam ist das Universum. Unter diesem Aspekt bekommt man Mitgefühl mit der katholischen Kirsche, deren (sic!) Gelehrten die Erde als Mittelpunkt des Universums ansahen.


Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  18  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum