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Darius

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Re: Religiosität und zwischenmenschliches Miteinander

von Darius am 08.10.2014 11:06

@Norman:

Mit dem Umbruch im 4. Jahrhundert, genauer gesagt mit dem Fall des Römischen Imperiums, ist die bis dahin geltende Vorstellung von Ethik samt darauf aufbauender Moral verloren gegangen. Damit konnten Menschen nicht umgehen. Wir sind nun mal so gestrickt, dass wir ein ideologisches Fundament benötigen, um eine funktionierende Gruppe zu bilden, wo im besten Fall jedes Individuum seinen Platz und Aufgabe hat. Ich möchte die römische Ethik hier nicht bewerten, aber es gab sie und sie fiel.

So ein Umbruch führt zwangsläufig zu einer Neuorientierung auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Miteinanders, zu einer Suche nach einem neuen Ideal, welcher dann dem sittlichen Handeln eine feste Grundlage bietet. Doch wie kann naturwissenschaftliche Sichtweise dem Sittlichen dienlich sein, wenn doch Naturwissenschaft per se ein ständiges Hinterfragen der Dinge ist, ohne jemals absolute Aussagen liefern zu können? Ein Ideal ist doch keins, wenn es nicht einen wohldefinierten, vollendeten, ihn zum Status einer Ideologie erhebenden Rahmen hat.

Das Fehlen dieser Absolutheit wird daher von den meisten Menschen gegenüber dem Glauben als minderwertig empfunden.

Das ist auch in meinen Augen der Grund, warum die doch so oft aufgekommenen Perioden der Aufklärung, und zwar nicht nur die im 4. Jahrhundert, zu massiver Gläubigkeit führten und führen werden.

Ohne absolute Gewissheit sind die meisten Menschen verunsichert und haben Angst. Und wenn diese sich einstellt, werden sie unberechenbar.

Ich möchte hier noch anmerken, dass ich Religiosität nicht nur als einen Glauben an Götter verstehe. Religion beginnt für mich dort, wo das engstirnige Festhalten an einer Idee einsetzt bzw. die Modularität und Flexibilität des Denkens aufhört.


@1Alexander:

Der materielle Frieden ist in Wirklichkeit ja keiner, sondern ein stabiler Kriegszustand.

So ist es.

Religöse Fundamentalisten kommen nicht aus religiösen Gründe, sondern aus sozialen.

Hier teile ich Deine Sichtweise nicht. Ich denke, dass es genau umgekehrt ist: Religiosität zersetzt langfristig das soziale Gefüge. Schaue doch wie viele Katholiken sich vom Vatikan abgewandt haben und in Freien Kirchen organisiert sind. Und jede dieser Kirchen vertritt eigenen Idealismus, eigene absolute Wahrheit. Schaue doch zu welcher gesellschaftlicher Spaltung luthersche Reformation geführt hat, oder wie viele miteinander ideologisch verfeindete Muslime sich gegenwärtig bekriegen. Religiosität war und ist langfristig stets eine soziale Einbahnstraße und dazu noch eine Sackgasse.

Und in Wirklichkeit sind es auch keine religösen Leute, sondern benutzen Religion nur als Vorwand um Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren.

Ich weiß es nicht, ob das so ist. Wer sich minderwertig fühlt, zieht sich eher zurück und hält still. Es muss schon einen Grund haben, dass jemand gewaltbereit wird. Ich denke, dass hierbei dieser Grund in religiös-fundamentalistischer Indoktrination zu suchen ist und die hat nun Götter als Grundlage. Wie Du weiter schreibst:

Das Problem ist, dass unsere aufgeklärte, westliche Wertegesellschaft moralisch am Ende ist.

ist die westliche Moral auch in meinen Augen am Ende. Das Zwischenmenschliche, welches uns einigen und gesellschaftlich stärken sollte, stirbt. So ist die Europäische Union des Papiers, auf dem die Verträge notiert sind, nicht wert. Das ist aber eine von vielen Ursachen, warum Religiosität gegenwärtig verstärkt fanatische und destruktive Formen annimmt. Jedoch auch hier schöpfen die Fanatiker ihre Kraft aus den absoluten Aussagen ihrer Religion.


@Spacerat:

Also mich ängstigen Religionsfragen kein bisschen, selbst die vorgeschobenen Argumente "Terror" ziehen bei mir nicht.

Vor Unberechenbarkeit sollte jeder Mensch Angst haben. Auch vor der eigenen.

Glaube hat nichts mit Wissenschaft zu tun und umgekehrt hat in Glaube in der Wissenschaft nichts verloren [...]

Glaube ist auch in der Wissenschaft essenziell. Der Unterschied zum Theismus ist jedoch der, dass ein Wissenschaftler im Glauben an seine Idee die Befähigung zur Skepsis nicht ablegen darf. Ein Wissenschaftler sagt: "Ist das wirklich alles richtig?", der Gläubige sagt: "Es ist richtig und basta!". Wieder die Sache mit der Absolutheit.

Darius mit Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.10.2014 11:06.

Darius

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Re: Laniakea

von Darius am 07.10.2014 21:40

Lasst uns bezüglich des religiösen Fundamentalismus "umthread´den". Laniakea verdient Treue am Thema.

Ich bin so frei und eröffne hierzu den Faden "Religiosität und zwischenmenschliches Miteinander".

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Darius

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Religiosität und zwischenmenschliches Miteinander

von Darius am 07.10.2014 21:38

Aus dem Thread "Laniakea" hierhin kommend, mögen Spacerat, Norman, 1Alexander und andere diesen, hoffentlich passabel betitelten Thread, füttern.

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Darius

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Re: Laniakea

von Darius am 07.10.2014 18:35

wl01 schrieb:

Es gibt aber noch eine andere Art der Rotverschiebung: nämlich die "Gravitative Rotverschiebung"! Laut Führender Lehre ist das auch wieder etwas ganz anderes. Nur m.A. beschreibt sie das, was wir als "Kosmologische Rotverschiebung" beobachten, exakt!

Aus der SRT folgt "nur" geschwindigkeitsbedingte Zeitdilatation, respektive Längenkontraktion. SRT behandelt keine Masse. Aus der ART folgt massebedingte Raumkrümmung und ergibt gravitative Rotverschiebung.

Einsteins Kosmologische Konstante (seine, wie er gesagt haben soll, "größte Eselei") als Erklärung der Flachheit des beobachtbaren Universums (Antigravitation) führte zu Einführung der Dunklen Energie (ebengleich Antigravtation), da es ansonsten nicht mit der beobachtbaren Flachheit des Universums passig wäre. Einstein führte die Kosmologische Konstante ein, weil ohne diese das Universum in einem ultra-mega-hyper-superduper Schwarzen Loch geendet hätte, bevor es im Urknall hätte entstehen können. Daraus folgte: Großräumige gravitative Rotverschiebung wurde durch Etablierung der Dunklen Energie ART-konform gemacht. Schließlich sehen wir das Universum flach und nicht gekrümmt. Ergo: Kosmologische Rotverschiebung = gravitative Rotverschiebung. Die Reanimation der ART ist wiedermals geglückt.

Unter solchen Grundannahmen sind jegliche großräumige Entfernungs- und Geschwindigkeitsmessungen, inkl. daraus folgender Visualisierung von zum Beispiel Laniakea nichts anderes als relativistischer Schwuchbug.


Norman schrieb:

Die Urknall-Theorie baut auf dem Argument auf, dass sich alle Galaxien immer weiter voneinander entfernen.

In der Urknall-Theorie wird nicht behauptet, dass alle Galaxien voneinander entfernen. Hier kommt es auf die räumliche Größenordnung an. Das Universum soll laut gemittelter Auswertung expandieren. In lokalen Maßstäben soll jedoch gravitative Anziehung gegenüber der Wirkung der Dunklen Energie dominanter sein.


Spacerat schrieb:

[...] dass solche Menschen in der Urknalltheorie eine Art Ersatzglaube gefunden haben, weil ihr Glaube an Götter ins wanken geriet? In diesem Fall wäre es traurig. Von einem Hirngespinst zum nächsten. Ich sehe schon, wie Kritiker in Zukunft als Ketzer auf dem Scheiterhaufen brennen.

Wenn Urknall fällt, fällt zuerst der geistige und dann der materielle Frieden. Religiöse Fundamentalisten sind im Kommen (Islamischer Staat, Freie Kirchen, etc.) und auch Christen (nur als Beispiel) wurden inzwischen oft militant und barbarisch. Mich ängstigt dies nicht wenig.

Darius mit Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.10.2014 18:56.

Darius

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Re: Laniakea

von Darius am 07.10.2014 10:25

Spacerat schrieb:

Die Frage, was die Kartierung von Tully und Kollegen mit der BBT zu tun hat war also nur rein rhetorisch?

Nein. Mit meiner Frage wollte ich Euch Meinungen zu den verwendeten Mess- und Auswertungsmethoden entlocken.

Mehr Konformität mit dem aktuellen Stand der Urknall-Idee hätte in die Publikation nicht einfliessen können. Es ist leider keine Urknall-Kritik.

Darius mit Grüßen

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Darius

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Re: Laniakea

von Darius am 05.10.2014 21:46

Spacerat schrieb:

Dann müsste man sich aber überhaupt von Grund auf überlegen, welche Existenzberechtigung die Urknalltheorie überhaupt hat, bzw. jemals hatte.

Ich sehe es so: Den Urknall zu befürworten half eine Brücke über die seinerzeit wachsende Kluft zwischen Gottgläubigen und nichtgläubigen Wissenschaftlern zu schlagen (siehe Georges Lemaître). Aus psychologischer Sicht war es ein berechtigtes Unterfangen. Es ging (und es geht heute noch) darum, nicht nur den geistigen Frieden zwischen Gottverehern und Rationalisten zu wahren.

Wissenschaftlich gesehen markiert die falsche Interpretation des durch Hubble entdeckten Zusammenhangs zwischen Rotverschiebung und Entfernung von Galaxien den Anfang einer Kette von Fehldeutungen, die gegenwärtig abstruser nicht sein können. Am Ende dieser Kette steht heute das Postulat der Dunklen Energie. Hier hat die Urknalltheorie keine Existenzberechtigung.

Die Urknalltheorie rührt ja im Großen und Ganzen daher, dass sich alles von "uns" wegbewegt [...]

So nebenbei: Kosmologische Rotverschiebung ist nicht Rotverschiebung aufgrund von Relativbewegung (Dunkle Energie versus Doppler-Effekt).

Cluster, in denen sich Galaxien plötzlich irgendwann wieder Anziehen, dürften da gar nicht existieren.

Laut Gravitationskosmologie ja. Es kommt auf die Größenordnung und auf die somit im Mittel dominierende Kraft an. Großräumig gesehen soll das Universum im Mittel beschleunigt expandieren (Nobelpreis in Physik 2011). Jedoch bei den gravitativen Wechselwirkungen zwischen einzelnen Clustern dominiert nicht die Dunkle Energie. Schrecklicher Irrsinn, diese Gravitationskosmologie.

Welche Indizien also bleiben da für eine Urknalltheorie noch über?

Längst keine mehr. Es bleibt Abrakadabra und der Glaube. Ich wandle hierzu ein Zitat von Nietzsche ein wenig ab: "Urknall ist tot! Urknall bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?"

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Darius

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Re: Laniakea

von Darius am 05.10.2014 17:04

@Spacerat:
Der Große Attraktor ist nur eine von vielen beobachtbaren großräumigen Strukturen. Unabhängig von der Ursache für solche Materieansammlungen gilt als gesichert, dass es derartige Kumulationen gibt. Selbst die hirnrissige Urknalltheorie sagt nirgends, alle großräumigen Strukturen müssten sich voneinander entfernen, geschweige denn, es würde homogen ablaufen (siehe auch Dunkler Fluss).

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Darius

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Re: Laniakea

von Darius am 05.10.2014 13:54

Hi,

Norman schrieb:

Womöglich könnte diese Entdeckung eines Tages zum Todesstoß für die Urknalltherie führen [...]

Hannes schrieb:
[...] auf lange Sicht könnten solche Erkenntnisse eher zum Fall der BBT beitragen [...]

ar-iomar schrieb:
[...] dieses Ergebnis des hawaiianischen Institutes trägt doch wohl zum Tod der Urknall-Theorie bei.

Ich bin verwirrt. Was hat die Kartierung von Tully und seinen Kollegen mit dem Urknall zu tun? Hat einer von Euch die Nature-Veröffentlichung, bzw. die Preprint-Version "The Laniakea supercluster of galaxies" auf arXiv.org gelesen?!

Darius

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Darius

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Re: Zitate-Sammlung: Logik –Fehler in anerkannten Physiktheorien

von Darius am 16.09.2014 23:42

Das Thema aufgreifend muss ich astronews.com vom 2014-09-16 "Viele massereiche Galaxien im jungen Universum" zitieren:

Im Rahmen des Projekts wurden bereits Hunderte von weit entfernten Galaxien entdeckt, deren Masse die unserer Milchstraße um das 100-Fache übersteigt [...] Der Nachweis so vieler massereicher Galaxien im jungen Universum passt nicht wirklich zu den aktuellen Modellen über die Entstehung und Entwicklung von Galaxien [...]

Sie schreiben tatsächlich: "Passt nicht wirklich"...

Wird hier suggeriert, dass es demnächst passend gemacht wird? Passend zum Urknall-Unsinn?! Etwa so, wie bei der Etablierung der trickreichen Kosmologischen Inflation?!

Buahahaha! Schwuchbug hoch ∞

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Darius

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Re: Michelson-Morley-Experiment

von Darius am 07.09.2014 21:25

Holometer: Ein Mikroskop in Zeit und Raum

NASA schrieb am 2014-09-02:

Wie stark unterscheiden sich Raum und Zeit in einem sehr kleinen Maßstab? Um den ungewohnten Bereich der winzigen Planck-Einheiten zu erforschen - wo Quanteneffekte, die normalerweise nicht wahrnehmbar sind, in den Vordergrund treten -, nahm ein neu entwickeltes Instrument mit der Bezeichnung Holometer in der Nähe von Chicago (Illinois, USA) seinen Betrieb am Fermi National Accelerator Laboratory (Fermilab) auf. Das Instrument soll herausfinden, ob leichte, aber gleichzeitige Erschütterungen eines Spiegels in zwei Richtungen einen Grundtypus holografischer Fluktuationen zutage fördern, der immer einen Mindestbetrag übersteigt. Oben ist einer der Endspiegel des Holometer-Prototyps abgebildet. Obwohl die Entdeckung eines holografischen Rauschens sicherlich bahnbrechend wäre, würde die Abhängigkeit solcher Fluktuationen von einer spezifischen Laborlängenskala manche Raumzeit-Interessierte überraschen. Ein Grund dafür ist das Lorentz-Invarianz-Postulat aus Einsteins spezieller Relativitätstheorie, das besagt, dass alle Längenskalen relativ zu einem bewegten Beobachter verkürzt erscheinen - sogar die winzige Planckskala. Dennoch ist das Experiment einzigartig, und viele sind neugierig, was dabei herauskommt.
Quellen: NASA, starobserver.org

In meiner sonntagabendlichen Faulheit poste ich nur paar Links:

FAQ Holometer

Holometer bei wikipedia.de

Press Release


Na dann: Lass uns die Raumzeit quanteln!

Und jetzt ernsthaft: Ich bin neugierig.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.09.2014 21:25.
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