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Re: Plasmaentladung ?
von Raphael am 04.06.2012 21:46Was ar-iomar meint, ist, wie die Zustände in der Umgebung einer solchen Entladung auf diese wirken. Aber, Stefan, Du hast natürlich recht, daß er sich da nicht präzise genug ausgedrückt hat.
Zum zeitlichen Rahmen kann man nach noch nicht einmal hundertjähriger Beobachtung wenig sagen. Er wird wohl je nach Größe von einigen Tausend bis vielen Millionen Jahren schwanken. Aber das muß man im Einzelfall näher untersuchen.
Stefan:
Je stärker die Entladung wird, desto weiter Richtung Äquator strebt sie bis sie schließlich den gesamten Himmelskörper umspannt. Auch ein äquatorialer Ringstrom kann sich früh bilden, von dem aus Entladungen auf die Oberfläche stattfinden können. Aber es ist schon so, daß die anfänglichen Entladungen an den Polen zu sehen sein werden. Und die Spuren dieser polaren Entladungen beobachten wir ja auch auf den felsigen Planeten.
Die blauen Bereiche um die Pole liegen tiefer, da dort laut elektrischer Theorie Oberflächenmaterial elektrisch erodiert wurde.
Der z-Pinch formt keine Materie, er verdichtet sie sehr effizient. Seit Jahren wird so versucht, die heiße Kernfusion hinzubekommen, da im z-Pinch für Bruchteile einer Sekunde gewaltige Drücke entstehen.
Pepsi-Dose als Alltagsbeispiel, Stahlrohr als Laborbeispiel. Das weitverteilte interstellare Plasma kann so sehr stark verdichtet werden, wodurch sich Sterne und womöglich auch Planeten bilden könnten. Soll mal jemand versuchen, im Labor ein Stahlrohr derartig mit Gravitation zu verbiegen...
Re: Bewegte Uhren gehen langsamer als ruhende?!
von Raphael am 03.06.2012 08:17Angenommen eine Uhr läuft langsamer als eine baugleiche Uhr (auch Uhren sind nur mechanische Prozesse), dann ist das doch wohl ein Problem der Mechanik einer der Uhren, die womöglich mit der Interaktion von bislang nicht identifizierten Objekten in der Umgebung dieser Uhr zu tun hat.
Alltagsbeispiel aus meinem Buch "Die Physik des Nichts": Du bist auf einer Kreuzfahrt und hast zwei baugleiche Armbanduhren. Eine wirfst Du über Bord, die andere behälst Du am Handgelenk. Nun wird die versunkene Uhr mechanisch nicht mehr so funktionieren wie die trockene Uhr an Deinem Handgelenk. Die neue Lokation und damit die neue Interaktion der versunkenen Uhr mit den Wassermolekülen führt zur Veränderung des mechanischen Laufs der Zeiger. Kannst Du daraus schließen, daß Nässe Dauer dehnt? Natürlich nicht. Die versunkene Uhr ist in ihrem mechanischen Ablauf behindert. Das ist alles. Und das ist auch, ganz gleich bei welchen Uhren, immer der Fall. Einstein hätte nun aber geschrien: "Nein, ich lasse das Wasser nicht als Grund zu! Ich habe nämlich völlig identische Uhren* und eine geht nur langsamer, weil Zeit gedehnt wird." Das ist nur noch antimechanistisch und antiwissenschaftlich zu nennen, denn die Aufgabe der Wissenschaft ist die Ursachenforschung. Wenn man aber a priori sagt, man schließe alle physischen Ursachen aus, habe also diese spinnerten "völlig identischen" Uhren, dann hat man sich selbst von vorneherein eine Grube gegraben und wird immer zu dem irrationalen Schluß kommen müssen, daß die "physische Veränderung" ein abstraktes Konzept an allem schuld ist, weil man ja vorab alle wirklichen physischen Einflüsse ausgeschlossen hat.
*Ein physikalisches Unding, denn Identität ist Form und Lokation, und keine zwei Objekte können die gleiche Form und Lokation zum gleichen Zeitpunkt haben. Es gibt keine völlig identischen Objekte.
Re: Meine Gedanken zum Urknall-Modell
von Raphael am 31.05.2012 22:54Willkommen im Forum, Stefan.
Zu den Problemen, die Du mit dem Urknall hast, kann ich mal meinen Senf dazugeben:
Ist für mich schon eine bedeutungslose Annahme, da sie sich nach der physischen Entstehung und Formveränderung dessen erkundigt, was keine Form hat. Alle weiteren Gedanken, die im Zuge einer solchen anfänglichen irrationale Verdinglichung folgen, sind reine Zeitverschwendung.
Wir sehen die Vergangenheit von Galaxien, nicht die Vergangenheit eines abstrakten Konzepts. Und nur wer sich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegt, kann das eigene Abbild sehen, wenn er abbremst.
Bitte die Wortdefinitionen beachten oder eigene anbieten. Das Wort "Modell" bezeichnet eine dreidimensionale Repräsentation eines oder mehrerer Objekte. Der Urknall ist kein Modell, auch keine Theorie, sondern eine mystische, irrationale Weltentstehungslehre, Kosmogonie verkleidet als Kosmologie, das Paradebeispiel einer Pseudotheorie.
Re: Bewegte Uhren gehen langsamer als ruhende?!
von Raphael am 31.05.2012 08:07Der Hafele-Keating Stunt war schon an sich wissenschaftlich wertlos, da die verwendeten Uhren viel zu ungenau waren und viel zu große Variationen zeigten. Hafele und Keating wählten dann einfach die Werte, die am besten zur Vorhersage der ART paßten. Vor Jahren hat sich ein irischer Physiker namens Dr. A. Kelly die Originaldaten einmal genauer angesehen. Link hier
Aber im Grunde ist dieses Durch-Experimente-Beweisen-Wollen der Relativisten eh für die Katz, denn eine wissenschaftliche Theorie hat, bevor sie am hinreichenden Kriterium der Beobachtungsübereinstimmung gemessen werden kann, das notwendige Kriterium der logischen Widerspruchsfreiheit zu erfüllen. Und hier scheitern beide Relativitäts"theorien" ganz kläglich. Allein die Verdinglichungen von Raum und Zeit machen dem Schnickschnack den Garaus. Über die Übereinstimmung mit Experimenten braucht man bei irrationalen Behauptungen gar nicht zu diskutieren. Wenn das Räderwerk einer Uhr langsamer läuft als das Räderwerk einer anderen Uhr, gibt es dafür eine mechanische Ursache. Mit einer logisch unsinnigen "Dehnung" des abstrakten Konzepts Zeit (als Synonym für Veränderung oder als Zeitstrahl?) hat das alles überhaupt nichts zu tun.
Re: Gibt es die Gravitation überhaupt?
von Raphael am 31.05.2012 07:45Das Buch heißt "Die Physik des Nichts - Warum Urknall, Relativität und Quantenmechanik gescheitert sind". Es ist leider nur als 350seitiges PDF-Dokument erhältlich. Über meine Webseite kann man es bestellen. Zur Webseite
Re: Gibt es die Gravitation überhaupt?
von Raphael am 30.05.2012 20:20Welche Bedeutung von "Zeit" ist gemeint?
Physikalisch relevant:
Zeitintervall, Zeitraum (mit anderem Namen Dauer)
Zeitpunkt (mit anderem Namen Augenblick, Moment)
Nicht physikalisch relevant:
Zeitstrahl (Abfolge von Erinnerungen, Wahrnehmungen und Prognosen auf einer imaginären Zeitlinie, das einzigartige menschliche Zeitgefühl)
Zeitfluß (Synonym für das Konzept Veränderung)
Ich widme der Diskussion dieser Begriffe knapp zwanzig Seiten in meinem Buch. Es wird gezeigt, daß weder Einstein noch Newton noch Leute wie Feynman ordentlich zwischen den Bedeutungen unterschieden haben, was letztlich zur heutigen Situation führte, in der geglaubt wird, man könne Zeit nicht genau definieren. Wenn man alle vier Bedeutungen einfach als "Zeit" zusammenballt, kann man in der Tat keine genaue Definition finden. Deshalb muß man scharf unterscheiden. In der Physik haben wir es nur mit Dauer und Augenblick zu tun, nicht mit Zeit an sich (womit nämlich im allgemeinen Zeitstrahl und Zeitfluß gemeint sind). Aber in jedem Fall sind dies alles abstrakte Konzepte.
Re: Moderner Glaube
von Raphael am 28.05.2012 16:56Willkommen im Forum, Alexander.
Was das Geldsystem betrifft, bekommt man im Internet natürlich einiges mit. Wer sich generell mit einer Offenheit für neue Ideen, aber zugleich mit einer gesunden Portion Skepsis im Netz bewegt, wird nicht darum herum kommen, mit der recht weitverbreiteten Kritik am Finanzsystem konfrontiert zu werden. Das war bei mir nicht anders. Obgleich mich wirtschaftliche und finanzielle Prozesse im Detail nicht sonderlich interessieren, erachte ich das Gesamtbild doch als äußerst wichtig. Das heißt, die Philosophie der Wirtschaft ist mir wichtig. Und da muß man sagen, daß solche Dinge wie das Schuldgeldsystem, das Fiatgeld der privaten Banken, das Zinssystem - der Unsinn, daß Geld Geld verdienen kann - und der verzerrte Glaube an den Wert des Geldes im allgemeinen durchaus historisch gewachsene Strukturen sind, die äußerst nachteilig auf die Gesellschaft als Ganzes wirken.
Ich denke also, daß die Kritik am Finanzsystem sehr berechtigt ist und vehement verfolgt werden sollte. Die Frage stellt sich dann aber, wie man das am besten macht. Es gibt mittlerweile viele Organisationen und Bewegungen (wie die Zeitgeist-Bewegungen, der Du Dich wohl zugehörig fühlst, wenn ich das beim Überfliegen Deiner Webseite richtig mitbekommen habe), die hier neue, interessante Konzepte entwickeln. Das ist eine gute Sache. Was mich an all diesen Vereinigungen stört, ist, daß ich eine wirklich gemeinsame Linie - auch innerhalb einer einzelnen Bewegung - nicht ausmachen kann. Was man meiner Meinung nach braucht, ist ein klarer gemeinsamer Nenner, eine Art schriftliches Manifest, auf das sich alle Mitglieder einlassen. Ich mache das in diesem Forum, indem ich Axiome voranstelle. Man mag hier und da vollkommen unterschiedlicher Meinung sein, aber im Kern hat man ein Credo, das die Mitglieder vereint. Solche Fundamente halte ich für unverzichtbar, gerade bei einer grenz- und sprachübergreifenden Bewegung wie der Zeitgeist-Bewegung.
Man mag z. B. von der UN halten, was man möchte, aber immerhin hat sie mit der Universal Declaration of Human Rights etwas in der Hand, auf das man sich beziehen kann. Diese Menschenrechte mögen im einzelnen nicht frei von schlechten Formulierungen und veralteten unterliegenden Ansichten sein, aber als Ansatzpunkt ist so etwas Gold wert (redensartlich versteht sich, denn mit dem Wert des Goldes ist es ja kaum anders als mit dem Wert des Geldes ). Ein vergleichbares verbindliches "Gründungsmanifest" fehlt mir bei allen Organisationen und Bewegungen, die ich kenne. Wir könnten, wenn Du (oder andere Leser dieses Forums) daran Interesse hast, einmal darüber diskutieren, was in ein solches Manifest einfließen müßte. Dies wäre eine grundlegende philosophische Diskussion, die für mich am Anfang einer Bewegung stehen muß.
In letzter Zeit habe ich mich ein wenig mit Deutschland im speziellen beschäftigt. Auch hier bin ich der Meinung, wir sollten uns als allererstes eine Verfassung geben. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben wir ja nur ein Grundgesetz, was keine volle Verfassung ist, sondern ein rechtliches Hilfskonstrukt, eine Übergangsregelung. Und dabei ist das Grundgesetz gar nicht mal schlecht, da es aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus nicht mehr das Volk als Ganzes in den Mittelpunkt stellt, sondern den einzelnen Bürger. Dadurch wird solch schlimmen Auswüchsen wie der Mär vom "Volksfeind" und anderen Anfeindungen von Minderheiten a priori ein Riegel vorgeschoben. Es ist insgesamt ein Schritt hin zu mehr gesellschaftlicher Individuation, was allgemein dem Lauf der Menschheitsgeschichte entspricht. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
Wie man vielleicht weiß, bin ich ja Anarchist im Herzen. Das heißt, ich befürworte die Philosophie der persönlichen Verantwortung für das eigene Handeln in allen Bereichen des Lebens. Dies setzt eine gewisse emotionale Reife voraus, die allerdings aufgrund der noch immer großen Deprivationen, die viele Kinder erleiden müssen, gesellschaftlich noch nicht weit genug verbreitet ist. Daher bin ich "nur" ein Anarchist im Herzen. Ich sehe ein, daß dies beim jetzigen Entwicklungsstand der Gesellschaft noch nicht als Gesamtkonzept taugt.
Womit ich mich in den letzten Wochen hin und wieder beschäftigt habe, ist das bedingungslose Grundeinkommen (BGE), besonders die Perspektiven, die sich daraus für ein anarchistischeres Leben des Einzelnen ergeben würden. Ich denke, die persönliche Freiheit würde zweifellos vom Wegfall des Arbeitszwangs profitieren. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter darüber diskutieren (vielleicht hat jemand Interesse an einem eigenen Thema dazu?), aber die Zeit scheint mir reif für einen solchen großen Schritt. Und aufgrund der besonderen Lage in Deutschland - mit dem Fehlen einer Verfassung - könnte man hier in einer verfassungsgebenden Initiative sofort ein BGE festschreiben (wie es in Brasilien bereits getan wurde). Der Geist des Grundgesetzes wäre kein schlechter Anfangspunkt. Und die Menschenrechte auch nicht. Dies sind natürlich alles große Ideen, die ausgeklügelt werden wollen. Und das halte ich für die Aufgabe von denjenigen, die sich heute in Bewegungen wie der Zeitgeistbewegung tummeln. Wir wollen eine weitere Haltestelle in der menschlichen Geschichte erreichen, und wir müssen uns die Schienen dorthin selber legen. Zunächst mit einem glasklaren Gründungsmanifest auf Ebene der Organisationen und mit einer modernen, zeitgerechten Verfassung auf staatlicher Ebene. Das jedenfalls ist meine Meinung.
Re: Konzepte existieren, also existiert Gott
von Raphael am 20.05.2012 08:53Noch einmal kurz zum Gott als imaginärem Objekt. Dies ist eine Vorstellung, die mit Ausnahme der Jesus-Figur nicht auf die modernen monotheistischen Religionen zutrifft. Hier kann man Gott keine Form geben - im Islam ist sogar der Versuch strafbar, im Judaismus wird es auch nicht versucht und im Christentum wird lediglich der "Gottessohn" verdinglicht, nicht aber Gott selbst oder der Heilige Geist. Hinzu kommen "Eigenschaften", die kein Objekt erfüllen kann. Dazu gehört die Allgegenwärtigkeit, also in Physiksprache: Ein angebliches Objekt, welches Lokation transzendiert. Beide Kriterien für Existenz: Form und Lokation, werden nicht erfüllt. Damit handelt es sich bei den modernen Gottesbegriffen um Worte, die abstrakte Konzepte bezeichnen. Wenn Du einen Plüschgott bastelst, ist das kein Modell, sondern ein Symbol.
Dann zum Sinn. Er ist eine rein menschliche Angelegenheit, liegt sozusagen im Auge des (menschlichen) Betrachters. Macht es Sinn, daß Wasser, welches über einen Abhang fließt, nach unten fällt? Nein. Es muß dies rein mechanisch tun, auch wenn wir noch nicht wissen, warum. Macht es Sinn, daß eine Eule besonders gut im Dunkeln sehen kann? Nein. Denn Sinn ist hier physikalisch zu verstehen. Und das ist die Kernidee der Evolutionstheorie: Kein Sinn, kein Wunder, sondern Mechanik. Das wird auch von manchen Evolutionsanhänger gar nicht verstanden. Es mag uns Menschen sinnvoll erscheinen, daß eine Eule nachts besser sieht, weil wir sagen: Ja, das Ziel der Eule ist es, Nahrung zu finden. Aber dieses Ziel haben wir uns zusammengereimt, haben wir erfunden. In der Physik gibt es keine Sinnfrage, nur in der Philosophie. Das zugehörige Axiom: Die Kette von Ursache und Wirkung ist endlos.
Es gibt keine Ziele in physikalischen Prozessen. Alles läuft mechanisch einfach immer weiter. Wenn die Eule keine Nahrung findet und das Objekt in der Folge in seine Bestandteile zerfällt, ist das dann physikalisch sinnvoller oder sinnloser als wenn das Objekt weiterhin durch die Nacht fliegt? Es kann weder das eine noch das andere sein, da physikalische Prozesse von vorneherein bar jeden Sinns und Ziels sind. Und das gilt natürlich ebenso für den Menschen. Wir mögen uns das Ziel setzen, unsere Art zu erhalten für die nächsten Million Jahre. Aber spielt es physikalisch eine Rolle, ob auf einem kleinen Planeten ein hyperaktiver Affe von dieser Idee besessen ist? Nein. So etwas wie eine "kosmische Ordnung", die Lutz angesprochen hat, gibt es nicht, denn dahinter versteckt sich die irrationale Verdinglichung von Universum als geschlossenes System.
Also Fazit: Das Axiom "Die Kette von Ursache und Wirkung ist endlos" beinhaltet, daß es keine Ziele gibt. Ohne Ziel, keinen Sinn.
Re: Realität versus Wirklichkeit
von Raphael am 13.05.2012 09:23Um beim Mikado-Spiel zu bleiben: Du kannst unmöglich wissen, wie die Mikadostäbe vor dem Fallenlassen angeordnet waren. Du weißt nicht, ob es während des Fallens einen Luftzug gab, aus welcher Höhe die Stäbe fielen, wie sie zuvor angeordnet waren, ob sie mit Schwung auf den Boden geschleudert wurden, ob sie überhaupt gefallen sind etc. etc. Die unbeobachtete Vergangenheit ist unserem Wissen für immer und alle Zeiten unzugänglich. Man kann sich eine Geschichte der Mikadostäbe zusammenreimen, wenn man enorme Annahmen macht, aber man kann niemals die Vergangenheit der Mikadostäbe kennen.
Gleiches gilt für absolut jedes reale Objekt. Man kann niemals alles über ein Objekt wissen. Und aus dem, was man weiß, kann man in die Vergangenheit extrapolieren und sich eine Geschichte des Objekts zusammensetzen. Wir müssen genauestens zwischen Vergangenheit und Geschichte unterscheiden. Das gilt nicht nur in der Physik, sondern auch ganz besonders in den Geschichtswissenschaften.
Du hast also vollkommen recht, Jannik, wenn Du sagst, daß die Realität ein offenes System ist. Und ein offenes System kann man nicht berechnen. Nur idealisierte, unrealistische geschlossene Systeme kann man berechnen. Und auch diese werden z.B. auf molekularer Ebene so kompliziert, daß man z.B. die Bewegungen von einer Million Gasmolekülen nur noch wahrscheinlichkeitsmäßig beschreiben kann.
Man verfolgt Geschichte nicht zurück, man erstellt Geschichte, und zwar aufgrund von Annahmen. Und je weiter man diese Geschichte zurücktreiben will, desto mehr Annahmen muß man machen, bis man sich schließlich (sehr schnell!) im undurchsichtigen Nebel dutzender Annahmen und völliger Ungewißheit verliert.
Gegenfrage: Gibt es ein Objekt, dessen Zustand sich nicht kontinuierlich ändert?