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Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Neue Medizin
von Peter_B. am 22.02.2012 16:21Ich werde hier einmal ein paar Punkte anführen, die mir aufgefallen sind. Ich habe auf dem Gymnasium das Naturwissenschaftliche Profil mit dem Profilfach Biologie gehabt, weshalb ich denke, mich mit den Aussagen des Videos gut auseinandersetzen zu können.
Hier wird behauptet, dass die Tuberkulosebakterien gutartig sind und uns vor der Verkapselung der Geschwüre helfen sollen. Das finde ich schon sehr merkwürdig, da viele Menschen an Tuberkulose sterben.
Nächste Behauptung, die aus der Luft gegriffen ist:
Rauchen kann direkt keinen Krebs auslösen.
Man hat dazu Tests an Mäusen gemacht, indem man ihnen diese carzinogenen Stoffe direkt auf die Haut gegeben hat. Die Folge waren starke Geschwüre. Auch ist eine Raucherlunge durch Ablagerungen der Giftstoffe sehr gut von einer gesunden Lunge zu unterscheiden. Diese Teerstoffe entstehen da nicht aus der Angst heraus.
Mal ganz ehrlich, warum schätzt man soetwas wie Krebs als Krankheit ein? Weil Menschen dran sterben.
Wenn die Menschen dran sterben, weil man was gegen den Krebs tut, warum hat man angefangen, diesen zu behandeln? Weil Menschen dran sterben. Warum sollte man etwas harmloses behandeln wollen? Wenn nie jemand am natürlichen Verlauf von Krebs gestorben wäre, dann hätte man es nie angefangen zu behandeln.
Meine Großmutter ist an Krebs gestorben. Sie hatte einen Tumor an der Seite des Kiefers. Als sinnvolles Biologisches Sonderprogramm würde ich das nicht bezeichnen. Vor allem dann nicht, wenn man weiß, dass Krebszellen unkontrolliert Zellteilungen betreiben, dem umliegenden Gewebe Nährstoffe wegnehmen, den Blutfluss verändern und schließlich zu einem Zusammenbruch des Organischen Systems führen, dann bin ich fest davon überzeugt, dass dies kein Regenerationsmechanismus ist.
Das Blaue Socken Beispiel am Ende von Teil 2 ist lächerlich. Man kann auch sagen, dass die meiten Amokläufer Toast gegessen haben und man Toast verbieten sollte. Das ist der Unterschied zwischen Wissenschaft und Esoterik. Der Nobelpreis für die Entdeckung des Bakteriums wurde deshalb vergeben, weil man auch heute noch experimentell beweisen kann, dass diese Bakterien Magengeschwüre auslösen.
Ich halte das alles für Schwachsinn.
Bilder von Elektronenrastermikroskopen. Man konnte HIV isolieren und fotografieren. Wenn das nicht als Beweis genügt, weiß ich auch nicht.
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Prof. Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker
von Peter_B. am 22.02.2012 15:02Ich sage ja auch nicht, dass jemand der einen akademischen Titel besitz immer gleich Recht haben muss. Jedoch leistet ein mathematisches Verständis der Dinge beim Erforschen der Natur seinen Beitrag. Ein Beispiel dafür ist unter anderem F = ma. Mit dieser simplen Formel kann man die Leistung eines Autos ausrechnen oder auch die Erdbeschleunigung. Die Bahn des Mondes kann damit beschrieben werden und auch die Geschwindigkeit errechnet werden, mit der eine Rakete die Erde verlassen kann.
Auch die Plasmaphysik ist voll von Formeln, die helfen, die Natur mit den Grundkräften zu erklären.
(z-Pinch)
Ohne die Formel U = RI aus der Elektrizitätslehre könnte man den notwendigen Strom für eine Lampe nicht berechnen, man könnte aber auch nicht berechnen, was für Ströme im Intergalaktischen Plasma fließen und damit auch nicht, was für Auswirkungen diese auf die Galaxien haben. Die Formel oben (z-Pinch) sagt übrigens folgendes in wenigen Symbolen aus:
Das Quadrat des Benötigten Stromes (I²) ist direkt proportional abhängig von der Temperatur (T) und der Teilchenzahl (N), was bedeutet, dass bei höheren Teilchenzahlen größere Ströme fließen müssen und die Temperatur bei einer höheren Teilchenzahl niedriger wird. Desweiteren wird eine geringere Stromstärke benötigt, wenn das Magnetfeld (µ0) stärker ist.
Man kann also direkt aus der Formel ablesen, wie sich ein z-Pinch verhält und wann er auftritt. Man kann sogar explizit Rechnungen aufstellen, wie viel Strom fließen muss, wenn N Teilchen vorhanden sind und die Temperatur T betragen soll, bei der Feldstärke von µ.
Dass es vielleicht niemals eine Weltformel geben wird ist traurig aber sehr wahrscheinlich. Dennoch muss ich dir leider widersprechen, wenn du behauptest, dass die Physiker nicht kritsch genug sind. Einstein wurde lange Zeit belächelt - auch Heisenberg und Plank wurden lange nicht anerkannt und kritisiert. Und wären Plank, Einstein, Heisenberg, Pauli, Meitner, etc nicht so kritisch gewesen, dann würden wir immernoch denken, dass Elektronen durch ihre Geschwindigkeit auf den Bahnen gehalten werden und dass Atome nur Fiktion sind.
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Logische Fehler in der wissenschaftlichen Argumentation, insbesondere in der Kosmologie
von Peter_B. am 22.02.2012 10:58Ich muss 61-martin zustimmen. Es hört sich an, als wäre alles außer einer Weltformel falsch und als wäre die Mathematik etwas schlimmes.
Darauf möchte ich nocheinmal eingehen. Ich habe mich nochmal mit der Mathematik der "revolutionären Lorentztransformation für den Äther" auseinandergesetzt. Ich habe keine neue Mathematik gefunden. Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division, Exponentialrechnung, Wurzeln - alles das gab es schon vorher. Das selbe gilt auch für die Formeln der RT. Die Quantenmechnanik baut auf der Stochastik auf. Mehrdimensionale Räume gibt es in der Mathematik schon lange.
Oder würdest du neue Formeln schon als neue Mathematik ansehen?
61-martin
Gelöschter Benutzer
Re: Logische Fehler in der wissenschaftlichen Argumentation, insbesondere in der Kosmologie
von 61-martin am 22.02.2012 08:58@ Darius
>>Aber die Logik erlaubt es keinesfalls, beide Konzepte [RT +QM] als universelle, somit richtige Beschreibungen der Wirklichkeit, anzunehmen<<
Theorien müssen also universell sein, um richtig zu sein.
>>dass RT und QM nicht vollständig, und somit als die Wirklichkeit beschreibende Theorien, falsch sind<<
Theorien müssen also vollständig sein, um richtig zu sein.
>>Relativitätstheorie (RT) und Quantenmechanik (QM) sind unvereinbar, somit als die Wirklichkeit beschreibende Theorien falsch.<<
Theorien müssen also miteinander (logisch) vereinbar sein, um richtig zu sein.
Deswegen habe ich geschrieben:
„Eine Physikalische Theorie kann man also nur dann akzeptieren, wenn sie einheitlich [ist,] mit allen anderen physikalischen Theorien übereinstimmt, vollständig ist und ohne logische Widersprüche? Wow! Diese Theorie gibt es nicht und wer weiß, ob sie jemals geben wird."
Also was jetzt?
Zur Mathematik:
>>Der Siegeszug der Mathematik in der Naturwissenschaft konnte seit dieser Zeit bis in den heutigen Tag nicht mehr gebremst werden. Der Preis dafür ist, dass wir heute in der Physik anstelle von anschaulichen Modellen nur noch abstrakte mathematische Ableitungen finden.<<
Das klingt so, als ob Sie das kritisieren. Das ist meine Frage: Kritisieren sie den Siegeszug der Mathematik?
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Logische Fehler in der wissenschaftlichen Argumentation, insbesondere in der Kosmologie
von Peter_B. am 21.02.2012 15:48Okay, bei mir fehlt das Wort "bisher" vor "unangefochten".
Okay, etwas falsch ausgedrückt - hier ein zweiter Versuch: Die Klassische Mechanik kann nicht alles Erklären, was man mit der RT erklären kann. Damit meine ich, dass die RT mehr erklären kann.
Es gibt einen Unterschied zwischen "als heilig sehen" und "bisher keine bessere Alternative haben". Ich persönlich habe noch keine Alternative gefunden und da mir nach meinem momentanen Stand diese Theorien am besten die Physik repräsentieren, bin ich "Anhänger" dieser Theorien. Wenn ich eine Theorie finde, die besser zu beschreiben vermag als diese, dann nehme ich diese natürlich nach kritischer Betrachtung gerne an.
PS: Übrigens hoffe ich, dass sie den ILC bauen werden. Das würde uns noch tiefere Einblicke geben.
Re: Logische Fehler in der wissenschaftlichen Argumentation, insbesondere in der Kosmologie
von Darius am 21.02.2012 15:07Welchem Satz letzter Beiträge haben Sie das entnommen? Nein, eine Weltformel wird es nicht geben, weil es keine Weltordnung gibt und jegliche Existenz (inklusive biologische Evolution) ziellos sind. Aber es wird immer wieder aufs Neue bessere Beschreibungen der Wirklichkeit geben.
LHC im Kontext meiner Aussage bertifft das hypothetische Higgs-Boson. Nichts mehr. LHC wird keinesfalls eine "Welterklärung" liefern, aber die Nicht-Existenz des Higgs-Bosons wird die eingeßesene Physik wachrütteln.
Welche Auslassungen genau? Bitte präziser. Die mit den Rückkopplungen? Nun, manchmal ist die theoretische Mathematik bereits vor dem Herausfinden neuer physikalischer Gesetzesmäßigkeit "fertig", manchmal ist es andersrum. Bei neu entdeckten, hochgradig revolutionären physikalischen Zusammenhängen muss Mathematik, wie die Vergangenheit bis heute zeigte, neu "erfunden" werden. Und manchmal gibt es ein Wechselwirken zwischen Parxis und Theorie. In dem Fall ergänzen sich Praxis und Theorie produktiv.
61-martin
Gelöschter Benutzer
Re: Logische Fehler in der wissenschaftlichen Argumentation, insbesondere in der Kosmologie
von 61-martin am 21.02.2012 14:15@ Darius
Eine Physikalische Theorie kann man also nur dann akzeptieren, wenn sie einheitlich mit allen anderen physikalischen Theorien übereinstimmt, vollständig ist und ohne logische Widersprüche? Wow! Diese Theorie gibt es nicht und wer weiß, ob sie jemals geben wird. (Ich glaube nicht, dass Ergebnisse vom LHC so weit führen werden.) Da finde ich es sinnvoller wie beim Anhalter durch die Galaxis auf die 42 zu warten als auf so eine Utopie.
Bis dahin müssen wir uns mit Bruchstücken und Unlogik bescheiden. Es ist nicht einzusehen, warum das faustische Bemühen, zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammen hält, die Hybris, wir könnten die Wirklichkeit dieser Welt vollkommen und logisch durchschauen leitend sein sollte dafür, welche Theorie man anerkennt. Blaise Pascal hat sich in seinen Pensees dahingehend geäußert, dass man weder das Absolute Erkennen als auch das absolute nicht-Erkennen möglich ist. Diese Bescheidenheit scheint mir angebracht. Diese Bescheidenheit ist aber der Feind aller Ideologien. Auf Teufel komm raus das mechanistische Weltbild des 19. Jahrhunderts erneuern zu wollen, scheint mir so eine Ideologie zu sein.
Mit dieser Bescheidenheit ist der Satz
>> Es gibt nur eine, zusammenhängende, unzertrennbare Wirklichkeit, die erst dann beschrieben werden kann, wenn sie (trotz Unzertrennbarkeit) zweigeteilt wird.<<
kein Problem, da zwischen einer unzerteilten Realität und unserer bruchstückhaften Erkenntnis darüber unterschieden wird.
Wenn das Licht verschieden schnell wäre: Könnten wir dann über das Licht, das uns erreicht, Schlüsse ziehen über ferne Vorgänge im Weltall? So aberwitzige Ideen sind gut, um Diskussionen anzustoßen, aber das muss noch besser überdacht werden.
Nicht verstanden habe ich die verschiedenen Auslassungen über die Rolle der Mathematik, die scheinen mir nicht logisch vereinbar zu sein . Ist es ein Übel, dass die Mathematik so beherrschend ist und nur abstrakte Modelle liefert?
Re: Logische Fehler in der wissenschaftlichen Argumentation, insbesondere in der Kosmologie
von Darius am 21.02.2012 10:51Mit dieser Behauptung entziehst Du einer kritischen Diskussion den Nährboden. Man kann meinen, dass z.B. die ART mit den absurden Konzepten von Dunklem "Etwas" unangefochten sei, muss aber nicht.
Seit Jahrzehnten ist dies nicht gelungen und ich behaupte, dass es so bleiben wird. Der RT und der QM fehlt der konzeptuelle gemeinsame Nenner.
Das auch niemand behauptet. Es besteht ein imenser Unterschied zwischen "komplett falsch" und "als die Wirklichkeit beschreibende: unvollständig, unvereinbar".
Der Begriff "Ockhams Rasiermesser" ist in seiner Bedeutung wesentlich breitgefächerter, als es Wikipedia vereinfacht definiert. In meiner Aufstellung verwendete ich ihn zur logischen Ableitung in folgender Interpretation: "Beim Abwägen einer Sache ist die einfachere Erklärung meistens die plausibelste", bzw. "Einfache Denkmodelle sollen komplizierteren vorgezogen werden".
Selbstverständlich kann man das nicht und es hat auch niemand versucht.
Hierzu fällt mir "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" ein, denn Wörter haben Bedeutung und ein Gewicht und keinesfalls kann die RT "alles" erklären. Vorsicht ist geboten.
Vermutlich forschen sie am direkten Nachweis der Nullpunktenergie. Eine tolle, spannende und konsequenzreiche Sache!
Ich persönlich sehe das ebenso. Hyperräume sind genau so wie Dunkle "Etwas" rein mathematische, nicht wirklich voranbringende Konstruke.
Die wichtigste Neuerung wäre ein konzeptueller gemeinsamer Nenner für die RT und QM. Äther würde in der ART z.B. die Dunklen "Dinge" oder Singularitäten eliminieren, in der QM würden wir z.B. verstehen, warum Licht masselos ist und nicht zur Ruhe kommt.
Innerlich und für mein Verständnis der Sache glaube ich, dass das am LHC (www.lhc-facts.ch) bis Ende 2012 laufende Experiment, welches die Existenz des Higgs-Bosons (für mich seine Nicht-Existenz) nachweisen soll, zur Verlagerung der Forschung in Richtung Nullpunkenergie und Kalte Fusion führen wird. Diesen Gebieten wird zu wenig Beachtung geschenkt, sie werden regelrecht gemieden, aber ich vermute, dass der Äther dort zu suchen ist. So erlaubt z.B. die Grundlagenforschung von Ilya Prigogine (Nobelpreis 1977, Selbststrukurierung chaotischer Systeme) in Kombination mit Theorien über Nullpunktenergie sehr interessante Hypothesen aufzustellen, die im zu wenig beachteten Bereich der Plasma-Physik zu Hause sind sich recht gut mit Raphaels Überzeugungen decken. Entropie ist längst nicht endgültig verstanden worden und zum Thema Nullpunktenergiegewinnung oder Kalte Fusion wurde das letzte Wort nicht gesprochen.
Zumindest seit der fast schon religiösen Unumstößlichkeit der RT und QM weigern sich Wissenschaftler kindisch Ungereimheiten anzuerkennen. Aus psychologischer Sicht ist es sogar nachvollziehbar. Es geht schließlich um hart erarbeitete Karrieren, um Forschungsgelder, um die persönlichen Existenzen und um Reputation.
Dies hat ebenfalls niemand behauptet. Die Wörter "immer nur" haben Bedeutung und Gewicht. Ich verwendete "immer" im Kontext großer, physikalischer (revolutionärer) Ideen. Das mathematische Konstrukt des von Dir erwähnten Hilbertraums entspricht dem nicht. Und auch der von Dir erwähnten Lorentz-Transformation lag eine große, physikalische (revolutionäre) Idee zugrunge, nämlich die des Äthers. So gesehen bleibe ich bei meiner Meinung, dass zur Vereinheitlichung der RT und der QM neue Mathematik "erfunden" wird, nachdem zuerst ein Genie in reinen Gedankenexperimenten das "Bindeglied" findet. Aber über die Korelation zwischen rationaler Welt und Mathematik und den wechselwirkenden Rückkopplungen dazwischen, kann man unendlich diskutieren.
Dies hat ebenfalls niemand behauptet.
Solange die Nicht-Existenz des Higgs-Bosons bewiesen ist oder kein direkter Nachweis der Nullpunktenergie existiert, wären meine Ausführungen hierzu zu spekulativ und zu kontrovers. Es wären mit ellenlangen Diskussionen verbundene Fantastereien, die ich z.Zt. mit nichts untermauern könnte. Vielleicht wage ich es in einem Jahr, wenn LHC mit dem Higgs-Boson fertig ist. Persönlich sehe ich einen Zusammenhang zwischen Nullpunktenergie und Elektrizität und Äther (Ursache für Gravitation?) und hoffe, dass die zu wenig beachtete Plasma-Physik hierfür Antworten liefern wird. Persönlich bin ich auch der Meinung, dass Gravitation gegenüber der Elektrizität unangemessen bevormundet wird.
Ich wage es, Dir zu unterstellen, dass es daran liegt, dass Du die RT und QM als "heilig" siehst und sie zu unkritisch hinterfragst.
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Logische Fehler in der wissenschaftlichen Argumentation, insbesondere in der Kosmologie
von Peter_B. am 20.02.2012 19:33Ja, das stimmt, sie sind unvereinbar. Aber auf ihren Teilgebieten sind sie unangefochten. Das Ziel vieler Wissenschaftler, so auch Einsteins und Hawkings, ist es, diese Theorien in einer neuen zu vereinen. Dass sie beide dadurch komplett falsch sind muss nicht sein. Wenn man es genau nimmt ist die Relativitätstheorie auch zu Teilen aus der Klassischen Mechanik entstanden und man hat diese nicht verworfen, sondern erweitert. "Ockhams Rasiermesser" besagt auch nur, dass man wenn man zwei Theorien hat, die das gleiche beschreiben, dass man die einfachere nehmen soll. Zwischen RT und NM (Newtonscher Mechanik) kann man dieses nicht anwenden, da die Newtonsche Mechanik nicht alles erklären kann, wie die RT es tut.
Da stimme ich dir einhunderprozentig zu. Ich kenne 2 Physiker am ILP in Hamburg, die durch ultrakalte Quantengase versuchen den Übergang der "normalen" in die "quantenwelt" zu finden. Dieses Forschungsgebiet gibt es jedoch noch nicht sehr lange, deshalb wird es dort noch vieles geben, was wir entdecken können.
Eine "richtige" Beschreibung gibt es so wie so nicht in der Physik. Man kann nur sagen, ob eine Theorie irgendwann überholt und falsifiziert ist. Man kann nur "gute" Beschreibungen finden, die nahe an das rankommen, was wir beobachten können.
Genau so falsch sind dann aber auch die klassische Mechanik, Elektrodynamik, Atomphysik, Photonik, Thermodynamik und Festkörperphysik. Auch hier weiß man noch nicht alles und sie sind unvollständig. Wie schon gesagt, die Physik muss sich noch entwickeln und das wird sie immer tun.
Ja genau. Wer diesen Ansatz (mein Tutor in Physik meinte immer "Ansatz ist ein anderes Wort für 'geschickt geraten'.") findet, der hat sicher einen Nobelpreis in der Tasche. Ein Anwärter wäre die Stringtheorie ... oder eine der vielen. Ich persönlich sehe das aber kritisch, da sie alles beschreibt - alles, was man beschrieben haben will.
Führe das doch bitte einmal für mich weiter aus. Ich kann mir nicht vorstellen, was der Äther uns für Neuerungen bringen würde. Er würde die Effekte von ART, SRT und QM nicht erklären können.
Die Mathematik war schon vorher in der Wissenschaft verankert. Siehe Newton: F = ma ; s = s0 + v0 * t + 1/2 a * t² ; usw.
Wozu die Logik in Person bremsen? Ne ganz ehrlich, warum sollte man Formeln wieder abschaffen, mit denen man Voraussagen treffen kann. Anschauliche Modelle gibt es trotzdem noch - diese werden hier zwar als "Verdinglichungen" dargestellt, aber es ist nichts anderes als die "Veranschaulichung" von abstrakten Theorien, die man sich nicht einfach so vorstellen kann, wenn man auf die Formeln guckt.
Einweg-Lichtgeschwindigkeitsmessungen existieren, haben aber das Problem, dass die Uhren nicht 100%ig gleich gehen, da schon kleinste Geschwindigkeiten nach der Synchronisation durch die SRT messbare Gangunterschiede nach sich ziehen. Dennoch wurde die Lichtgeschwindigkeit schon mit der Abweichung von 5 * 10^-9 durch Einweg-Lichtmessungen gemessen (Einweg-Lichtmessung)
Er hatte nur selbst das Problem, dass er die Kräfte nicht auf Stoßwirkungen zurückführen konnte, weshalb bis zum Schluss Materie und Kräfte voneinander getrennte Voraussetzungen blieben. Er hat die Gravitation nicht mit in seine Theorie bekommen, die er ursprünglich wegen dieser aufgestellt hatte.
Dass immer nur neue Mathematik erfunden werden muss ist falsch. Der Hilbert-Raum zum Beispiel wurde zuerst Mathematisch "hergelitten" (ich weiß, es heißt hergeleitet) und dann erst später wurde der Verwendungszweck in der QM erkannt. Klar verändern sich die Mathematischen Methoden, aber in der Mathematik wird streng darauf geachtet, dass alles herleitbar ist (in meinen Mathematikklausuren durfte ich nichts benutzen, was wir nicht in der Vorlesung bewiesen oder selbst bewiesen hatten).
Ich würde nicht degradieren sagen. Die RT und QM sind Erweiterungen der Mechanik, die aber auch wie die Mechanik nicht vollständig sind. Die frage stellt sich nun, ob wir diese überhaupt irgendwann vervollständigen können. Irgendwann stoßen wir an unsere Grenzen (siehe Unschärferelation).
"Führe das doch bitte einmal für mich weiter aus." Ich würde mich freuen deine Ideen zum Weltbild mit dem Äther zu hören. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, wie der Äther die Probleme der Physik lösen kann. Übrigens wurde die Lorentz-Transformation als Mathematik für den Äther bereits "erfunden" - diese wurde dann von Einstein übernommen und kommt in der SRT ohne Äther aus - auch wieder ein Beispiel, dass Mathematik nicht nur für eine Sache erfunden wird und für Anderes nutzlos ist.
Re: Logische Fehler in der wissenschaftlichen Argumentation, insbesondere in der Kosmologie
von Darius am 20.02.2012 17:11@ Peter B.:
1. Ein Äther der sich immer mit uns mit bewegt, aber keine Kaustiken hervorruft und auch unsere Sicht auf das All nicht verzerrt (was ich schon für sehr kompliziert und undenkbar halte) oder
2. Kein Äther
Wende bitte das von Dir im Zitat benutzte "Ockhams Rasiermesser" auf folgende Aussage an:
1. Es gibt nur eine, zusammenhängende, unzertrennbare Wirklichkeit, die erst dann beschrieben werden kann, wenn sie (trotz Unzertrennbarkeit) zweigeteilt wird. Zur Beschreibung beider Teile werden zwei im Gegensatz zueinander stehende, sich ausschließende Konzepte verwendet, die summiert (trotz Gegensätzlichkeit) ein einheitliches, der Logik entsprechendes Bild der Wirklichkeit wiedergeben.
2. Relativitätstheorie (RT) und Quantenmechanik (QM) sind unvereinbar, somit als die Wirklichkeit beschreibende Theorien falsch.
Zwischen Dir und Georg geführte Diskussion zeigt, wie schwierig es ist, von einer tief verinnerlichten Überzeugung loszulassen. Selbstverständlich ist die RT brauchbar und im alltäglichen Leben einsetzbar. Gleiches trifft auf die QM zu. Aber die Logik erlaubt es keinesfalls, beide Konzepte als universelle, somit richtige Beschreibungen der Wirklichkeit, anzunehmen.
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Es ist tatsächlich so, dass wir uns seit über 100 Jahren auf den Erfolgen beider Ideen bequem ausruhen. Hauptgrund für diese Bequemlichkeit liegt darin, dass wir uns zu sehr auf den praktischen Nutzen aus den beiden Erkenntnissen konzentriert haben, jedoch zu wenig Kritik geübt haben. Diese erfolgsbedingte Verblendung beeinflusste das logische Denken beider Lager und nahm von Generation zu Generation exponential zu. Und das gleichermaßen in der Wissenschaft, wie im Alltag. Viele "Abers" werden daher einfach überhört oder ausgeblendet.
Rückkehr zur Logik bedeutet bei ViaVeto meiner Ansicht nach anzuerkennen, dass RT und QM nicht vollständig, und somit als die Wirklichkeit beschreibende Theorien, falsch sind. Es Bedarf eines völlig neuen Ansatzes, um RT und QM zu verwerfen und um eine unifizierte Theorie zu entwickeln. Äther zu repostulieren ist im Zusammenhang obiger Ausführungen ein guter Ansatz.
Um über die Existenz (oder Nicht-Existenz) von Äther alleine auf der Basis unter irdischen Bedingungen durchgeführten Experimenten zu diskutieren, reicht nicht aus. Wer dies behauptet, der hat sich nicht ausführlich genug mit diesem Thema befasst und baut auf den über 100 Jahre alten Vorstellungen.
Hierzu zitiere ich André Waser aus seiner chronologischen Auflistung verschiedener Äther-Konzepte in "Der Äther in der Wissenschaft":
Nach dem Michelson-Morley-Experiment:
"Damit war der Äther im physikalischen Weltbild überflüssig und machte vollständig einer Disziplin Platz, die nicht als Naturwissenschaft gilt: die Mathematik. Der Siegeszug der Mathematik in der Naturwissenschaft konnte seit dieser Zeit bis in den heutigen Tag nicht mehr gebremst werden. Der Preis dafür ist, dass wir heute in der Physik anstelle von anschaulichen Modellen nur noch abstrakte mathematische Ableitungen finden.
Das Postulat mit der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit hat eine erstaunlich schlechte experimentelle Abstützung. Beispielsweise ist es nicht möglich, die Lichtgeschwindigkeit nur in eine Richtung zu messen, so wie das bei der Radarmessung von Fahr- oder Flugzeugbewegungen gemacht wird. Man benötigt immer eine Hin- und Rückwärtsbewegung des Lichts und suchen dann nach Interferenzen. Der Grund ist einfach, wir kennen kein schnelleres Messmittel als das Licht. Das heißt aber, wir messen die Lichtgeschwindigkeit selbst auch nur mit Licht. Ein anderes Beispiel: Wir können nachmessen, daß sich die Lichtgeschwindigkeit innerhalb eines bestimmten Fehlerbereichs überall auf der Erde und unabhängig von der Position der Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne immer als konstant zeigt. Wie können wir sicher bewiesen, daß die Lichtgeschwindigkeit auch außerhalb unserer "Reichweite", also außerhalb unseres Sonnensystems oder innerhalb atomarer Gebilde ebenfalls den gleichen Wert aufzeigen würde? Wir können es bis heute nicht, sondern wir vermuten es bloß auf Grund der physikalischen Modelle. Alle astronomischen und quantenphysikalischen Zahlenangaben basieren aber letztlich darauf, daß die Lichtgeschwindigkeit auch bis zu den am weitesten noch messbaren Objekten immer konstant ist."
Das komplette Dokument ist als PDF hier zu bekommen.
Warum schreibe ich das so ausführlich?
Die Newtonsche Mechanik ist keinesfalls auf dem Müll der Geschichte gelandet. Die Entwicklung des mathematischen Formalismus und Aufgabe weiterer theoretischer Forschung wurden im Siegeszug von Einsteins Idee verfrüht ad acta gelegt. Wir dürfen nicht vergessen, dass Newton nicht nur die Mechanismen hinter der Mechanik von Körpern erkannt hat, er hat auch komplett neue Mathematik erfinden müssen (Differenzial- und Integralrechnung), um seine Idee zu beschreiben. Ähnlich war es bei der RT, als die euklidsche Geometrie zur Beschreibung gekrümmter Räume nicht ausreichte, wodurch (z.B.) ein Dreieck doch mehr als 180 Grad haben durfte. Ebenso in der QM werden mathematische Formalismen (je nach Interpretation der Quantenwelt) immer wieder neu erfunden. Zwar sind das alles nur Konzepte, aber sie sind erforderlich, um eine Erkenntnis mathematisch beschreibbar und interpretierbar (extrapolierbar) zu machen. Meines Erachtens ist die Newtonsche Mechanik einfach unvollständig. Ihren Grundannahmen fehlt anscheinend eine zusätzliche Komponente, eine zusätzliche physikalische Erkenntnis, diese langersehnte neue Idee, eine Revidierung, die RT und QM zu Teiltheorien einer unifizierten Mechanik degradieren wird. Wie auch immer Äther "aussehen" mag: Würden wir dies herausfinden, würden wir ebenso neue Mathematik erfinden müssen, wie dies bereits bei allen großen physikalischen Ideen immer der Fall war und in der QM heute ist.