Kraterentstehung
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Der_Gallier
Gelöschter Benutzer
Re: Kraterentstehung
von Der_Gallier am 26.02.2013 13:10@Oli:
Reibung spielt mit sicherheit eine Rolle, aber wahrscheinlich nicht die tragende...
Beim Zerbrechen erhöht sich auch die Oberfläche, stimme ich Dir auch zu. Die Helligkeit wird sich auch erhöhen, aber nicht die Lichtfrequenz...
Wenn ich zum Beispiel mit einer, in Relation zu einem Testobjekt (Eisenklumpen), großen und heißen Flamme die Oberfläche erhitze werde ich wohl kaum den Kern innerhalb von ca 30 sekunden (die Dauer des Eintritts des Meteoriten in Russland) so weit erhitzen können daß, das Testobjekt in ultra kleine Teile zerfällt/zerplazt? (Der Meteor hat einige 100 Grad Celsius minus)
Setze ich aber das Testobjekt einem großen Stromfluss aus kann ich dieses Verhalten auf jeden Fall erreichen, da der Strom auch unmittelbar bis zum Kern vordringt und dort die Moleküle stark anregt und das Material so von aussen und innen erhitzt wird.
Beispiel hierfür: Ich nehme ein Flachstahlband (t=5 mm) und schließe eine LKW Batterie (24V 225 AH bei 1250A) an den Polen kurz, der komplette Stahl erhitzt sich so schnell das er weiß glüht, verdampft und dabei Partikel weit wegspritzten (dabei ensteht ein Lichtbogen), und das innerhalb von 10 Sekunden.
Grüße, Michel
jan
Gelöschter Benutzer
Re: Kraterentstehung
von jan am 26.02.2013 15:01Hier eine Analyse von dem Thunderbolts Project
Russian Meteor—Another Shock to the System | Space News
http://www.youtube.com/watch?v=7Ce6Pk_0TNE
Oli
Gelöschter Benutzer
Re: Kraterentstehung
von Oli am 26.02.2013 19:35@Michel
Ich behaupte nicht, dass ein massiver, kompakter Meteorit durch Reibung komplett durcherhitzt wird. Ich werfe mal folgenden (nicht-elektrischen) Erklärungsversuch n den Raum:
Der Meteorit nähert sich mit hoher Geschwindigkeit der Atmosphäre, seine Oberfläche wird durch die Luftreibung erhitzt (wir kennen das vom Space-Shuttle). Dabei fängt seine Oberfläche an zu Glühen. Die Lichtintensität wird stärker aus den bereits angeführten Gründen, die Lichtfrequenz wird ebenfalls höher, da er heißer wird. Warum explodiert er nun?
Wir wissen nicht, wie der Meteroit vorher aussahe, wie seine Zusammensetzung war, usw. Eine massive Eisenkugel würde sicher nicht explodieren, nachdem sie 30 Sekunden glühte. Was aber ist, wenn der Meteorit nur wenig fest ist? Vielleicht mit Löchern durchsetzt, mit Gräben und Spalten? Hitze könnte so auch tiefer in den Meteoriten eindringen, und die starke Erhitzung der (nun eingedrungenen) Luft führte zur Explosion. Wir können uns nur ein Bild von Meteoriten machen aufgrung von auf der Erde gefundenen Stücken, die natürlich thermischem Stress ausgesetzt waren. Doch wie sieht ein Meteorit aus, wenn er durchs All fliegt???
Auf den Videos des Meteoriten ist schön zu sehen, dass nach der Explosion (mindestens) ein größeres Stück hellglühend weiterfliegt. Es hat den Meteorit also nicht in der Explosion komplett in kleine Partikel zerschlagen.
@Jan
Danke für das TB-Video, nur fehlt hier leider ein etwas tiefergehender elektrischer Mechanismus für die beim Meteoriten gemachten Beobachtungen. Nur zu sagen "Er ist durch elektrischen Stress explodiert" ist keine Erklärung...
Re: Kraterentstehung
von Slim_Jim am 04.03.2013 11:56hier mal ne interessante ansicht zu den registrierten meteoriteneinschlägen weltweit:
Wer nur so tut als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie. - Aldous Huxley
Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andre ihn begehen. - Georg Christoph Lichtenberg
Re: Kraterentstehung
von Slim_Jim am 24.03.2013 12:32ich arbeite zur zeit mit einem funken/bogenspektrometer (SPECTROTEST), um die in proben enthaltenen elemente zu identifizieren. (zündspannung liegt bei 12kV und der strom bei etwa 2,5A)
dabei entstehen natürlich krater, da ein materialabtrag nötig ist, um anschließend in dieser gaswolke ein plasma entstehen zu lassen, dass dann chararkteristisch für die jeweiligen elemente fluoresziert. oft im uv-bereich, aber auch im sichtbaren bereich, sodass man sogar mit bloßen auge ein leuchten erkennt. parallel dazu mache ich das gleich mit nem starken festkörperlaser (Nd:YAG), der auch gütegeschaltet ist, um die nötige pulsenergie zu erreichen.
ich habe bis jetzt ein paar fotos von den kratern gemacht, aber meine makrofunktion der kamera ist nicht die beste und somit werden noch die detaillierteren bilder folgen, wenn ich mit dem weißlichtinterometer arbeite und dem rasterelektronenmiskroskop, um die krater zu vergleichen. dies ist teil meiner arbeit.
weiterhin verhindert der editor eine große datei hochzuladfen, was nochmals die detialschärfe mindert... alles sehr krüppelig hier... aber nun die bilder
1. bild - 1 krater von funkenentladung und mehrere krater von laserpulsen (funkenkrater sind breiter aber nicht sehr tief und die laserkrater richtig klein, aber dafür etwas tiefer. wie gesagt folgen noch die anderen bilder.
2. bild - funkenkrater (auch der helle fleck ist durch funken entstanden, hat aber wenig material abgetragen)
3. bild - mehrere funkenentladungskrater nebeneinander mit starker rußbildung
abschließend noch die info, dass diese proben allesamt aluminiumproben waren. stahlproben habe ich ebenfalls vermessen, aber bisher noch keine fotos davon gemacht... folgen aber bei interesse...?
demnächst werde ich auch versuchen das gleiche mit bogenentladungen zu machen, ma gucken wie sich die unterschiede in den kratern wiederspiegeln.
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Re: Kraterentstehung
von t137 am 24.03.2013 20:22Großartig!
Nun streu bitte Mehl oder Puderzucker über dieses Modell einer Planetenoberfläche. Das könnte "richtige" Krater erzeugen.
Re: Kraterentstehung
von Slim_Jim am 24.03.2013 21:16echt jetzt? welcher planet hat eine solche oberfläche oder ist das bestandteil von gesteinsschichten? ich steh grad auf´m schlauch
ich hatte vor evtl. mal einen stein oder einen sandhaufen damit zu "befunken"... habe aber angst das mir das ganze zeug um die ohren fliegt gibt´s hier vllt leute mit erfahrung darin? jan, du meintest ja, dass du sowas schonmal gemacht hast... kann das das labor irgendwie in mitleidenschaft ziehen? ich will ja hier nicht gleich negativ auffallen, bin ja erst 3 wochen hier am experimentieren
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Re: Kraterentstehung
von t137 am 24.03.2013 21:50Steine oder Sandhaufen leiten zu schlecht für die "kleinen" 12KV. Da wird nichts passieren. Deine zur Verfügung stehende Spannung reicht nur für Modellversuche. Nimm einfach Mars...
Nein Quatsch... mir ging es um eine puderige Oberfläche als Modell für Sand. Die Aluplatte als elektrisches Potential ist schon ganz ok, weil du eine so kleine Ladung nicht auf einen Stein oder Sand übertragen kannst.
Wenn bei diesem Alu/Zucker-Planeten Krater entstehen, die denen auf dem Mond ähneln, könnte man über Experimente mit stärkeren Spannungen nachdenken.
Um das Labor hätte ich nur Angst, wenn du mit den Funken einen Brand auslöst, eine Mehlstaubexplosion oder selbst am Stromschlag stirbst und deine dadurch entspannten Schließmuskeln eine Sauerei verursachen.
Gummihandschuhe und eine Schutzbrille würde ich anraten.
Re: Kraterentstehung
von Slim_Jim am 24.03.2013 22:01ok, verstehe. ja die 12kV sind wirklich nicht viel... aber du machst mir angst, brand oder schließmuskelaussetzer?
jedenfalls ist diese woche das labor sowieso wegen flurbauarbeiten nicht erreichbar. von daher können wir nochmal drüber nachdenken
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Re: Kraterentstehung
von Slim_Jim am 30.03.2013 17:59hier die nächsten funkenbilder:
nachtrag zu krater auf alu, mit lineal um ne vorstellung von den ausmaßen zu bekommen
hier ein krater auf stahl
hier die gleichen krater auf stahl nach einfacher bearbeitung (neon oder so heißt die funktion. man kann die konturen gut erkennen.
hier ein einzelner krater näher rangezoomt nach gleicher bearbeitung:
hier ein bild mit verstärkten konturen (aber in "natürlichen" farben belassen)
hier mal ein bild von einem funkenball direkt vor der elektrode (schnappschuss aus video, deswegen etwas unscharf)
hier die funkenentladung auf sand (wieder schnappschuss aus video)
das video dazu werde ich in mein profil hochladen, wenn´s gehen sollte. ist nicht allzu groß, deswegen müsste es passen.
dort ist auch zu sehen, das der sand wie vermutet weggeschleudert wird und n bissl auch verpufft ist. war eben ne recht dünne sandschicht. die "versuchsaufbauten" dienen eben nur, um einen kleinen eindruck zu bekommen welche power alleine schon bei 12kV entfesselt wird :) ist ja auch n mobiles gerät... vllt komme ich noch an ein stationäres ran, wo ich dann größere proben reinlegen könnte. mal sehen.
und die REM-bilder folgen natürlich auch noch ;)
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