Elektrische Sterne
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Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Elektrische Sterne
von Peter_B. am 12.02.2012 15:54Erstmal ein großes Lob an dich, für deine Arbeit an den Videos! Sehr gut und genau beschrieben und auch super durch Symbole dargestellt. (Um nicht in Missverständnisse zu geraten werde ich deine Definitionen blau darstellen und fremde Definitionen rot und diese dann erläutern)
Ich fasse mal zusammen, was ich aus dem Video für die Eigenschaften der Sonne entnehmen konnte:
- Sterne entstehen durch die Verdichtung von Plasma durch Z-Pinch-Effekte
- Sterne werden mit Elektrischen Strömen angetrieben
- Die massereicheren Elemente werden durch M.-Konvektion in das Innere der Sterne transportiert
- -> Die Sterne haben einen festen, nicht im Plasmazustand befindlichen Kern
- Sterne sind positiv geladene Körper (Anoden)
- Es gibt eine geringe Stromdichte im Sonnensystem, wodurch dieses nicht komplett leuchtet
- Um das Sonnensystem herum befindet sich die positive Ladung, die die Kathode bildet.
- -> dort gibt es Doppelschichten, in denen Ladungen getrennt sind.
- Sonnenwind ≡ positive Säule (beinahe elektrisch neutral ≡ quasineutral)
- Koronare Entladung auf der Sonne ⇒ Energie kommt von außen
- Elektronen der positiven Säule werden in Richtung Sonne beschleunigt
- ----
- Die Größe von Körpern soll im "Thermonuklearen" Symbol dafür verantwortlich sein, ob Sterne brennen oder nicht
- Die Photosphäre dehnt sich Stromabhängig aus
- ----
Ich habe ein paar Verständnisfragen zu den einzelnen Punkten, es wäre nett, wenn du mir helfen könntest, diese zu beseitigen.
zu 1.: Die Dichte in interstellaren Wolken schwankt zwischen 0,000000000000000000000000001 und 0,000000000000000001 Gramm pro cm³. Unsere Sonne hat eine Dichte von 1,4 Gramm pro cm³. Das heißt, dass wenn es sich um eine extrem dichte Plasmawolke handelt, muss allein 1.400 km³ an Masse mit dem Pinch zusammengedrückt werden und bei einem groß verteilten 1.400.000.000.000 km³. Da das Extremfälle sind denke ich, dass die tatsächliche Masseverteilgung dazuwischen liegt. Sammelt der Z-Pinch diese komplette Masse?
2. und 6. widersprechen sich irgendwie. Wie kann etwas, wie die Sonne eine Leistung von 400.000.000.000.000.000.000.000.000 W haben und nur geringe Ströme zur Verfügung haben?
5., 7., 11. und 14. verstehe ich noch nicht so recht. Die Sterne sind positiv geladen und ziehen die Elektronen aus dem Sonnenwind, der aus Elektronen und Protonen besteht. Dieser wird von der Sonne ausgestoßen. Der Sonnenwind ist Quasineutral, soll aber eine positive Säule sein.
Ist es nun so, dass die Elektronen aus dem Sonnenwind gezogen werden und dann "neue" Elektronen aus der Kathode, die um das Sonnensystem herum ist nachführt? Dann müsste ja ein gewaltiger Strom fließen, der ja aber nach 6. nicht da ist. Auch dass die Sonne den Wind (der ja aus Elektronen und Ionen besteht) aussendet, um dann die Elektronen wieder rauszuziehen verstehe ich noch nicht. Vielleicht hab ich irgendwo nen Denkfehler.
Und müsste der Durchmesser der Sonne nicht schwanken, wenn sie, wie du ja erzählst unterschiedlichen Strömen ausgesetzt ist? (14.) Oder kompensiert sich das mit der gespeicherten Energie?
3. und 4. stehen im Konflikt damit, dass das Universum (physikaisch "Alles") zu 99% aus Plasma besteht, da der Kern dann ja Flüssig oder Fest ist und kein Plasma.
Dein Schluss von 10. verstehe ich auch nicht: Koronare Entladung auf der Sonne ⇒ Energie kommt von außen. Schließen Koronare Entladungen aus, dass der Strom von innen kommt?
13.: Das habe ich anders gefunden. Die Aktivität von Sternen hängt von der Dichte ab, weshalb auch kleinere Brennen können.
Eine Verständnisfrage hab ich noch zu 5.. Das Sonnensystem ist dann ja Quasi eine Batterie, um das mal zu symbolisieren. Ist diese Batterie irgendwann aufgebraucht? Und was passiert dann? Geht die Sonne oder ein beliebiger Stern dann einfach aus?
Ich hoffe, dass du mir etwas weiterhelfen kannst.
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Elektrische Sterne
von Peter_B. am 12.02.2012 16:14Okay, danke, das klärt schonmal eine Frage
Re: Elektrische Sterne
von Raphael am 13.02.2012 21:36Ich hab momentan wenig Zeit, aber ich mache schon mal ein paar Korrekturen zum ersten Teil, der Zusammenfassung:
Die Elemente werden in der Marklund-Konvektion nach ihrem Ionisationspotential angeordnet.
Ich sagte im Film: "einen festen oder flüssigen Kern", da Juergens das so vermutete. Ich denke, ein flüssiger Kern ist wahrscheinlicher, da die Temperaturen durch die große Elektrizität hoch sein werden.
Das galaktische Plasma bildet eine virtuelle Kathode. Sie ist im Vergleich zurm Sonnenplasma negativ geladen.
Doppelschichten tauchen in allen Größenordnungen dort auf, wo unterschiedliche Plasmen aufeinandertreffen, auch, aber nicht nur, am Rande des Sonnensystems.
Die positive Säule ist eine Bezeichnung für einen Entladungsbereich in einer Vakuumröhre. Sie ist nicht gleichzusetzen mit dem Sonnenwind. Der Sonnenwind ist ein elektrischer Strom (aus positiven Ionen) von der Sonne Richtung virtuelle Kathode.
Elektronen aus dem galaktischen Plasma driften langsam Richtung Sonne und werden erst in ihrer Nähe (im Bereich der Korona) stärker beschleunigt.
Der angenommene thermonukleare Prozeß ist kein Symbol. Ein Symbol ist ein Objekt, welches anstelle der sprachlichen Ausformulierung für ein Konzept steht.
Die Masse eines Sterns soll dafür verantwortlich sein, ob sich in ihm das atomare Feuer entzünden kann. Ist die Masse bei einem kleinen Körper zu gering, sollte man einen kalten Riesenplaneten erwarten. Natürlich kann man eine hohe Dichte postulieren, aber keine Beobachtung entspricht dem. Der Saturn hat nach gängiger Vorstellung eine geringere Dichte als Wasser.
Das Aussehen der Photoshäre hängt von vielen Gegebenheiten ab, u.a. auch der Stromstärke. Aber auch der Beschaffenheit des Sterns, der Anzahl der Planeten, möglichen Instabilitäten etc. Verändert sich der elektrische Input, muß man nicht zwangsläufig eine Ausdehnung der Photoshäre sehen. Die Übergänge in einem Plasma vollziehen sich ja sprungartig, nicht fließend (Stichwort: Diskontinuitäten). Bei veränderter Stromstärke kann man z.B. als erstes eine veränderte Anzahl an Anodenbüscheln (solaren Granulen) erkennen.
Auf die Verständnisfragen gehe ich ein, wenn ich die Zeit finde. Aber ich gebe auch zu bedenken, daß ich kein Experte auf dem Gebiet der Plasmakosmologie bin. Ich stelle die Zusammenhänge so dar, wie ich sie verstanden habe. Wer Genaueres wissen will, sollte die Arbeiten der Plasmaphysiker lesen und sie ggf. per Mail anschreiben. Ich habe für den Film z.B. einige hilfreiche Antworten von dem texanischen Plasmaforscher Dr. C.J. Ransom bekommen.
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Elektrische Sterne
von Peter_B. am 14.02.2012 16:21Das galaktische Plasma bildet eine virtuelle Kathode. Sie ist im Vergleich zurm Sonnenplasma negativ geladen.
Trotzdem danke für deine Mühe, meine Fragen zu beantworten
PS:
Georg
Gelöschter Benutzer
Re: Elektrische Sterne
von Georg am 18.02.2012 15:57Der Punkt ist, dass Sterne und Planeten eben gerade nicht die 99% der für uns heute beobachtbaren Materie sind, sondern die 1%!
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Elektrische Sterne
von Peter_B. am 18.02.2012 17:09Falsch. Die Aussage heißt "99% der sichtbaren Materie befindet sich im Plasmazustand". Oder behauptest du etwa, dass es so etwas, wie Dunkle Materie im Plasmazustand gibt - geschweige denn, dass es Dunkle Materie gibt.
Re: Elektrische Sterne
von Raphael am 18.02.2012 18:44Antworten für Peter B.
Wieder einmal kein Meßwert, der auf Beobachtungen beruht, sondern eine errechnete Größe der Gravitationskosmologie.
In der Marklund-Konvektion werden die Bereiche um die zentralen Filamente herum leergepumpt. Im z-Pinch wird dieses Material weiter verdichtet.
Nicht "geringe Ströme", sondern eine im Sonnensystem recht geringe Stromdichte. Erst in der Nähe der Sonne, die der Fokuspunkt der herandriftenden Elektronen ist, wird die Stromdichte so groß, daß es zum Leuchten kommt. Man muß ja bedenken, daß die Plasmasphäre der Sonne gigantisch groß ist. Sie endet in einer Entfernung von etwa 1,8 x 10^13 Kilometern. Das ergibt eine Aufnahmeoberfläche für diese kugelförmige Plasmasphäre von über 4 x 10^27 Quadratmetern. Man kann sich das ein wenig wie das Wasser in einem Stausee vorstellen. Es fließt sehr langsam, schon nicht wahrnehmbar, Richtung Staumauer. Erst kurz vor den kleinen Öffnungen werden die Wassermoleküle stark beschleunigt und schießen dann auf der anderen Seite heraus.
Übrigens: Die Voyagersonde, die sich jetzt gerade an der Grenze der Plasmasphäre befindet, hat eine hundertmal höhere Anzahl an freien Elektronen nachgewiesen, als man bisher für diesen Bereich angenommen hatte. Dadurch können viele Werte des elektrischen Modells nach unten korrigiert werden. Don Scott hat das hier mal kurz dargestellt.
Nein, die Elektronen stammen aus dem interstellaren Plasma der Milchstraße.
Wir bereits zuvor gesagt, ist der Sonnenwind ein elektrischer Strom von der Sonne zur virtuellen Kathode. Als "Positive Säule" wird ein spezieller Glühbereich in einer Vakuumröhre bezeichnet.
und
Nein, das steht nicht im Konflikt. Guck mal hier:
Dunkle Materie und Dunkle Energie können wir getrost vergessen. Das sind verdinglichte mathematische Schummelfaktoren. Dann sehen wir, daß es ungefähr neunmal so viel intergalaktisches Gas (sprich: Plasma) gibt wie Materie in Sternen etc. Und ein nicht unbeträchtlicher Teil der Sterne ist ebenfalls Plasma.
Und man könnte noch weiter gehen, indem man sagt, daß manche Flüssigkeiten, wie z.B. Magma, durchaus als flüssige Plasmen bezeichnet werden können. Ich habe sogar schon mal gelesen, daß manche Physiker Metalle als feste Plasmen verstehen. Die eisenhaltigen Kerne von Sternen, ob flüssig oder fest, kann man also mit etwas Wohlwollen ebenfalls als Plasmen bezeichnen.
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Elektrische Sterne
von Peter_B. am 18.02.2012 18:59Du beziehst dich auf eine Grafik, deren Inhalt errechnet ist und kritisiert an mir, dass ich eine errechnete Dichte benutze. Zudem enthält die Grafik fiktive dunkle Materie und dunkle Energie. Die Glaubwürdigkeit der Quelle stelle ich mal stark in Frage.
Außerdem kann ich nur wiederholen, was ich schonmal als Einwand angesprochen habe:
Wenn die Elektronen aus dem Plasma kommen und die Positiven Ionen aus dem Sonnenwind (1.) dann müssten sie sich in dem Mitte neutralisieren und es würde kein Stromfluss mehr stattfinden (2.). Diese Neutralen Atome und Moleküle würden dann von der Sonne wegdriften, da die Ionen schwerer sind, als die Elektronen und deren Impuls dann nicht gebremst werden würde.
1.
... (-) (-) (-) ------> <------ (+) (+) (+) ...
2.
... (-) (-) (-) (0) (0) (+) (+) (+) ...
Peter_B.
Gelöschter Benutzer
Re: Elektrische Sterne
von Peter_B. am 18.02.2012 19:25Ich hab nochmal ne kleine Frage: Wenn der Sonnenwind positiv ist und die Polarlichter auslöst, warum sind dann die meisten Teilchen, die man misst, wenn man die Polarlichter untersucht Elektronen?
Man könnte sagen, dass diese aus dem Interstellaren Plasma kommen, aber Polarlichter sind abhängig von der Sonnenaktivität und somit vom Sonnenwind.
Wie kann man das erklären?
Außerdem sagen viele Quellen, dass der Sonnenwind auch Elektronen enthält - warum schmeißt die Sonne diese wieder weg?
Georg
Gelöschter Benutzer
Re: Elektrische Sterne
von Georg am 18.02.2012 19:30Jaahaaaaaa. Das Plasma, das diese 99% ausmacht, befindet sich zwischen Sternen und Planeten, Galaxien, etc.
=> Sterne und Planeten sind nur 1% der für uns beobachtbaren Materie.
Sichtbar heißt hier nicht, dass du in den Himmel schaust und dann lauter Plasma siehst. Der Begriff dient dazu, dunkle Materie auszuschließen.