Müdes Licht

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Flokati
Gelöschter Benutzer

Müdes Licht

von Flokati am 27.02.2012 22:45

Also ich habe probleme damit, zu verstehen wie eine Blauverschiebung im Spektrum zu erklären ist!
 Wenn eine Rotverschiebung durch einen Energieverlust (durch Lichtstreuung) stattfindet. Wie ist dann eine Blauverschiebung zu erklären? Das Licht kann doch nicht Energie gewinnen, oder?
 Warum ist beispielsweise das Spektrum von Andromeda blauverschoben?
Hängt das mit der Dichte und Temperatur des Plasmas zwischen uns und Andromeda zusammen?

ps: bin kein physiker also bitte nachsicht :) und danke im vorraus

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Raphael
Administrator

44, Männlich

Beiträge: 243

Re: Müdes Licht

von Raphael am 28.02.2012 18:02

Noch mal ein offizielles Willkommen im Forum.

In der Plasmakosmologie setzt sich die Rotverschiebung aus mindestens drei Komponenten zusammen:

1. Die Relativbewegung von Lichtquelle und Beobachter. Hier kommt es zur Rotverschiebung, wenn sich die beteiligten Objekte voneinander entfernen, und zur Blauverschiebung, wenn sie sich annähern.

2. Eine intrinsische Rotverschiebung von Galaxien, die offenbar mit dem Alter einer Galaxie zu tun hat. Man könnte sich z.B. vorstellen, daß durch die Marklund-Konvektion immer mehr weitverteiltes galaktisches Plasma verdichtet wird, weshalb große innergalaktische Bereiche leerer werden und somit weniger stark zur Plasmarotverschiebung beitragen.

3. Eine kosmologische Rotverschiebung durch das intergalaktische Medium.

 

Zur Blauverschiebung der Andromeda-Galaxie:

Da sie der Milchstraße relativ nah ist und auch eine sehr alte Galaxie zu sein scheint (die Muttergalaxie der Milchstraße?), sind kosmologische und intrinsische Rotverschiebung nicht besonders stark. Die Blauverschiebung durch die gegenseitige Annäherung ist hier die stärkste Komponente, was effektiv eine seltene Blauverschiebung ergibt.

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Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Müdes Licht

von Norman am 28.02.2012 20:31

Geht man in der Plasmakosmologie davon aus, dass Galaxien sich wieder eines Tages auflösen, oder hält man sie für beständig und unvergänglich? Bei dem ersteren Fall, würde es mich interessieren, ob blauverschobene Galaxien beobachtet werden konnten, welche einen deutlichen Schwund an Sternen aufweisen.

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Raphael
Administrator

44, Männlich

Beiträge: 243

Re: Müdes Licht

von Raphael am 28.02.2012 21:46

Geht man in der Plasmakosmologie davon aus, dass Galaxien sich wieder eines Tages auflösen, oder hält man sie für beständig und unvergänglich?

Ich kann nur für mich sprechen. Ich halte Galaxien für vergänglich. Sie bilden sich in unserer sichtbaren kosmischen Umgebung in einer absolut gigantischen elektrischen Entladung. Aber auch die wird irgendwann beendet sein - in ferner, ferner Zukunft. Dann gehen hier die Lichter aus und woanders an.

Bei dem ersteren Fall, würde es mich interessieren, ob blauverschobene Galaxien beobachtet werden konnten, welche einen deutlichen Schwund an Sternen aufweisen.

Bis auf die nächsten Galaxien erscheinen ja keine blauverschoben, weil die kosmologische Komponente größer wird als die Bewegungskomponente. Aber die Frage nach Galaxien, die einen deutlichen Schwund an Sternen zeigen, ist eine gute. Das kann ich so gar nicht beantworten. Müßte ich selber mal nachforschen. Aber tendenziell würde ich sagen, daß wir noch in der ansteigenden Entladungsphase sind, weil wir doch recht viele Sternen- und Galaxiengeburten (Quasare) beobachten können.

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