Das Potential eines Systems

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Kolja
Gelöschter Benutzer

Re: Das Potential eines Systems

von Kolja am 25.05.2013 19:07

Schnell baue ich noch eine kleine Anekdote ein.
Dadurch, dass ich solche Erfahrungen von massiven Missverständnissen bereits, in jeder erdenklichen Situation, in meinen Aubsildungspraktika erlebt habe, bin ich mittlerweile in solchen Dialogen sehr entspannt. Ich weiß woher die Missverständnisse kommen, ich produziere mindestens die Hälfte davon. Deswegen erhebe ich mich nicht über die Form des Dialogs und werde herablassend, wodurch sofort jeder Gewinn zunichte gemacht wird.
Doch wenn Menschen das unbewusst als eine Schwäche fehlinterpretieren, dann pack auch gerne die Keule der "absoluten Wahrheit" aus, die Menschen immer zum weinen bringt. Oder flüchten lässt.
Das soll kein Symbol für meine Macht sein (die ich nicht habe), auch keine Androhung, "ich könnte auch anders", wenn nicht alle Menschen nach meiner Pfeife tanzten.
Sondern eine Metapher für meine Bereitschaft und mein Bedürfnis, mich zutiefst verbindend mit Menschen auszutauschen. In jeder Hinsicht, das macht einen gewissen "Kampf" nötig, ich hab Spaß daran, ich empfinde Leidenschaft.
Leider ist es auf der Gegenseite öfters ein "Überlebenskampf der eigenen Ideologie" und das macht nun mal keinen Spaß. 

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Kolja
Gelöschter Benutzer

Re: Das Potential eines Systems

von Kolja am 25.05.2013 18:49

1. Was verstehst Du an meiner Frage nicht? Kennst Du nicht den Unterschied zwischen Praxis und Theorie? Orientiere dich an Raphael, Du musst nur seine Sichtweise von Konzept und Objekt anwenden.
Du schilderst eine Anwendung innerhalb deines Studiums, das entspricht einer theoretischen Anwendung. Denn das Ergebnis ist kein Objekt, das einen praktischen funktionellen Nutzen hätte. (z.B eine Erfindung.) Sondern deine Bachelorarbeit. Das ist kein Objekt im Sinn einer praktischen Anwendungsmöglichkeit. Sondern ein inhaltliches Konzept, aus dem sich praktische Anwendungsmöglichkeiten ergeben.) 
Wenn ich solche Sachverhalte kommuniziere, blickt meine Perspektive immer auf einen Zeitpunkt (was ist?) und nicht auf einen Zeitraum (Was könnte sich aus dem ergeben, was ist? und ist das dann noch das, was am Anfang war?). Sonst weiß niemand worüber geredet wird. Wie ist deine Perspektive? 
Wenn Du behauptest, deine Arbeit hätte einen "praktischen Sinn/Nutzen", dann ist das eine Perspektive der Zukunft. Deine Arbeit muss erst zu Ende geschrieben werden, bevor das enthaltene Wissen praktisch zur Anwendung käme.
Nun stellt sich mir die Frage "Lebt er in der Zukunft? Oder nutzt er sein Wissen nicht praktisch? Oder bin ich mal wieder nicht in der Lage mich auszudrücken?".

2. Mit praktischer Anwendung meine ich eine Anwendung im praktischen Sinn. Als Gegensatz zu theoretischen Anwendung (Erstellen von Konzepten, Berechnen, Kopf- und Denkarbeit), die keinen praktischen Sinn hat, bevor die erdachten Konzepte, bzw. das Errechnete Ergebnis nicht zu einer Handlung im realen Leben führen (etwas Bauen, etwas praktisch umsetzen).
Unter diesem Gesichtspunkt, kann ich Einstein nichts Positives abgewinnen, was der Menscheit als Ganzes (Wir) einen praktischen Nutzen gebracht hätte.
Nehmen wir mal an, dass der Laser nicht ohne Einstein hätte entwickelt werden können und lassen Widersprüche außer Acht. Dann wird doch sofort klar, dass die praktische Anwendung (Lasermesstechniken, Laserschnitttechniken, etc.) nur einer gewissen Gruppe von Menschen zu Gute kommt.
Im Gegensatz zu den Konzepten, die Tesla erstellte. Jeder Mensch auf der Welt, der Elektrizität anwendet, profiziert unmittelbar (praktisch, denn er muss nicht erst Teslas Konzepte nachbauen, sie sind real vorhanden, zum Nutzen bereit) von Teslas Arbeiten. Insofern finde ich meine Suggestion "Tesla hätte der Menschheit mehr Nutzen gebracht" völlig nachvollziehbar und wundere mich über deine Antwort.

3. Wenn alle Menschen blind würden, wäre sie immer noch die Gleiche?? Wie geht das? Wie würden deiner Meinung nach, die nun über nacht Erblindeteten in ihrem Alltag zurechtkommen, ohne dass sich die Welt änderte? Danach wäre sie nicht mehr die gleiche, vielleicht meinst Du die selbe. Haarspalterei...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.05.2013 18:53.

Slim_Jim

39, Männlich

Beiträge: 351

Re: Das Potential eines Systems

von Slim_Jim am 25.05.2013 00:58

Verstehe ich dich richtig, wenn ich annehme, dass Du dein gewonnenes Wissen, von dieser Seite hier, im praktischen Sinn nicht anwendest?

ich verstehe nicht ganz was du mit praktischer anwendung meinst. meinst du damit, dass ich das erlernte anwende oder ob ich daraus ne erfindung mache, die mir nützlich ist? 
ich verwende das hier erlernte in meinem studium und teilweise in meiner praktischen bachelorarbeit. ich würde jetzt mal behaupten, es hat einen "praktischen sinn".

Wie ich auf diese Idee kam? Weil er nichts geleistet hat, was der Menschheit einen Vorteil gebracht hätte. Vergleichen wir Tesla und Einstein, wer ist berühmt, wer brachte mehr Nutzen für das Gemeinwohl? Ich lasse mich da gerne belehren, falls ich es nicht besser weiß.

nichts? das ist ziemlich absolut formuliert und auch absolut falsch. auf seine theorien basieren viele dinge, die wir praktisch jeden tag nutzen. zu nennen wäre hier vor allem der photoelektrische effekt (innerer und äußerer). die theoretische beschreibung der stimulierten lichtemission (laser) uvm.

Und wieso gehst Du davon aus, dass sich die Welt nicht dadurch ändert, wenn sich dir Wahrnehmung ändert? Sag das mal nem Brillenträger. Oder stell dir eine Welt lauter blinden Menschen vor, sie wäre nicht mehr mit unserer vergleichbar.

weil die welt genauso weiter existiert wie sie jetzt ist. die realität bleibt erhalten, nur unsere sicht auf diese dinge ändert sich. wahrscheinlich meinst du, wenn du von weltveränderung schreibst, die subjektive sichtweise. objektiv bleibt alles gleich. vllt ist auch der begriff "naturgesetz" verwirrend, da es ja menschengemachte gesetze sind und sich die natur nicht ändert wenn wir neue gesetze/theorien liefern. 
und auch wenn wir alle blind wären, wäre die welt immernoch die gleiche. ich denke aber du meinst was anderes, also die wahrnehmung oder? 

Wer nur so tut als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie. - Aldous Huxley

Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andre ihn begehen. - Georg Christoph Lichtenberg

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Kolja
Gelöschter Benutzer

Re: Das Potential eines Systems

von Kolja am 25.05.2013 00:45

Um Missverständnissen vorzubeugen, ich versuche hier keine Front aufzubauen, sondern welche abzubauen. Das ist meiner Vergangenheit geschuldet, bitte nicht persönlich nehmen, ich versuche nur nachzuvollziehen.

Mit deinem ersten Satz triffst Du (für mich) den Nagel auf den Kopf. Ich setze Konstruktivität mit Produktivität gleich und darauf wollte ich in meinem Beitrag hinaus. Missverständnisse.

Verstehe ich dich richtig, wenn ich annehme, dass Du dein gewonnenes Wissen, von dieser Seite hier, im praktischen Sinn nicht anwendest? 

Die Frage mit Einstein sollte nur eine Metapher sein. Du findest, dass Einstein zurecht gefeiert wird und Anerkennung verdient hat? Wie ich auf diese Idee kam? Weil er nichts geleistet hat, was der Menschheit einen Vorteil gebracht hätte. Vergleichen wir Tesla und Einstein, wer ist berühmt, wer brachte mehr Nutzen für das Gemeinwohl? Ich lasse mich da gerne belehren, falls ich es nicht besser weiß.

Und wieso gehst Du davon aus, dass sich die Welt nicht dadurch ändert, wenn sich dir Wahrnehmung ändert? Sag das mal nem Brillenträger. Oder stell dir eine Welt lauter blinden Menschen vor, sie wäre nicht mehr mit unserer vergleichbar.

Die anderen Punkte können wir gerne ausführen, wenn wir die ersten drei hinter uns haben. MfG.

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Slim_Jim

39, Männlich

Beiträge: 351

Re: Das Potential eines Systems

von Slim_Jim am 24.05.2013 23:55

"Wozu seid ihr hier, was hält euch hier?"

für einen konstruktiven meinungs- und wissensaustausch. ich persönlich finde naturwissenschaftliche themen toll und davon gibt´s hier viele verschiedene, und diese werden mit sympathischen forenmitgliedern diskutiert. mir macht´s spaß :)

Seid ihr der Meinung, dass sich die Welt änderte, wenn Einstein aus den Büchern verschwände?

wieso sollte sich die welt ändern, wenn sich nur die brille ändert durch die wir sie wahrnehmen? evtl führen neue theorien zu neuen erfindungen und technologien, was super wäre.
und einstein wird nicht aus den büchern verschwinden, dafür hat er zu viel geleistet. wie kommst du auf sowas?

Seid ihr der Meinung, dass diese Seite bereits ihr volles Potenzial ausschöpft? Falls nein, was müsste sich ändern?" Ich persönlich finde, dass diese Seite noch einiges mehr zu Tage födern könnte

also eine seite kann kein potenzial ausschöpfen (wenn dann die benutzer). die benutzer bzw forenmitglieder benutzen diese seite aufgrund des oben angesprochenen beweggrundes (meine vermutung). ich persönlich kann sagen, dass ich hier viel gelernt habe. nicht nur über physik oder speziell astrophysik sondern auch über argumentationsstile, sprachliche dinge wie z.b. das metamodell der sprache. hier werden tolle videos gepostet, die ich größtenteils sehr interessant finde. ich bin froh hierher gelangt zu sein. für mich also bisher ein voller erfolg!

Insofern frage ich mich ernsthaft, was die vielen Benutzer dieser Seite hier tun und was sie sich davon erhoffen

das ist ein forum. hier diskutieren die leute (so ist es ja üblich in einem forum). keiner stellt sich hier als weltverbesserer hin! es werden lediglich gedanken ausgetauscht, die (mich) zu neuen gedankengängen anregen. die themen sind auch recht vielfältig, sodass für eine breite interessengemeinschaft gesorgt ist.

ps: er heißt nicht ralph, sondern raphael.
 

Wer nur so tut als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie. - Aldous Huxley

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Kolja
Gelöschter Benutzer

Das Potential eines Systems

von Kolja am 24.05.2013 22:43

Zum Schluss sind Konzepte nichts anderes, als Gedankenstützen für Dinge, die sich unserer bewussten Wahrnehmung entziehen. Diese "Dinge" können so komplex und abstrakt sein, dass das kleinste Missverständnis zur trennenden Verbindnug führt, falls keiner der beiden Gesprächspartner bereit ist, von seiner Definition der Interpretation des Wahrgenommen abzulassen. Und für den gleichen Inhalt neue Worte zu suchen, die der andere annehmen könnte. Dieser wichtige Schritt ist dann Grundlage dafür, dass sich diese beiden Menschen überhaupt und erst danach grundlegend unmissverständlich austauschen können. Das bedeutet, dass bis zu zu diesem Zeitpunkt die Kommunikation an sich noch nicht funktionell war. Sie hatte noch nicht den inhaltlichen Austausch zum Ziel, er selbst war bis davor eher der Weg dorthin. 
Halten wir fest, dass alle Wissenschaftler das Gleiche beobachten, lediglich an einer gemeinsamen Definition des Wahrgenommen scheitert ein Dialog, der kreativ anregen kann.
Das entspricht gleichnishaft der Politik, das ebenfalls ein System ist, das weniger Funktionalität aufweisen kann, als es Ressourcen verbraucht. Insofern frage ich mich ernsthaft, was die vielen Benutzer dieser Seite hier tun und was sie sich davon erhoffen. Meiner Meinung nach ist "Wissenschaft" etwas, was manche Menschen benötigen, um die gefühlte Sicherheit im Leben zu bekommen, die sie nie haben werden. Plansicherheit.
Nehmen wir das als Analogie auf das Leben, "Wissenschaft" sei die Konzeption unserer Zukunft, dann würde bald klar, dass ab einem gewissen Zeitpunkt im Leben genug geplant (analog: erforscht) ist und ab dann das Leben los geht. Z.B. nach der Ausbildung, Auszug Elternhaus, etc. 
Zurück zur Wissenschaft, sie kann nur funktionell arbeiten, wenn ihre Erkenntnisse sinnvoll zur Anwendung kommen, das ist leider nicht gegeben, uralte Erkenntnisse kommen nicht zum Wirken. Und das nicht, weil Konzepte, die zur Anwendung bereit stehen, nicht existierten, oder dazu nicht populär genug wären. Sondern, weil denjenigen, die davon am meisten proftierten, immer die Eitelkeit und/oder die Unbewusstheit im Weg stand. Nehmen wir Tesla und Edison als Beispiel.

Ich bin genau der selben Meinung wie Ralph, wenn er sagt, dass die konventionellen Astrophysiker ihre Kindercartoons im übertragenen Sinn immer noch via 3D-Computersmimulation konsumieren. Ralphs Kritik ist da zweudeutig, man erfährt nicht genau, was für ihn verwerflicher ist, das Kompensieren jugendlicher Fantasien, oder die Tatsache, dass die Simulationen nicht "realitätsnah" sind.  Worin liegt die Gemeinsamkeit zwischen einer Simulation, die ein völlig misinterpretiertes Universum darstellt und einer, die nah "an der Realität" dran ist?
In beiden Fällen sind es Konzepte, die sich nicht auf das Hier-und-Jetzt übertragen lassen, in der Gegenwart haben diese Systeme keinen praktischen Nutzen und sind in meinen Augen deswegen (jetzt lasse ich "Schicksal" aus) "funktionell gleichwertig", wenn es um die Frage geht: "Welches Konzept hat mehr Existenzberechtigung"? Vor allem in Abhängigkeit von dem Glücksfaktor, der ein benutzes Konzept für die Benutzer bereithält. Und so, wie es bei mir ist (Wer heilt hat Recht), so sehe ich das im übertragenen Sinn auch bei den Physikern, wer Spaß hat, hat Recht. Und das ist es, was diese ganzen Typen aus Harvard und Co. haben, zumal ihre Konzepte niemandem direkt schaden können, also wozu sie verteufeln?
Als Physiotherapeut habe ich gut reden, ich kann mich durch meine Experimente an mir und an anderen maximal verselbstwirklichen, jetzt sofort, morgen, wann auch immer. Menschen reagieren dankbar und das macht mich glücklich.
Ihr habt es da nicht leicht mit euren zig-tausend Kilometer entfernten Orten, da muss man erst mal hingelangen. 

Weil Menschen wie ihr (entschuldigt die Pauschale) dazu beigetragen haben, dass engstirnige Menschen wie ich, Bilder des Makrokosmos Universum sehen können, fühle ich mich euch verpflichtet, wenn ich frage:
"Wozu seid ihr hier, was hält euch hier?" "Seid ihr der Meinung, dass sich die Welt änderte, wenn Einstein aus den Büchern verschwände?" "Seid ihr der Meinung, dass diese Seite bereits ihr volles Potenzial ausschöpft? Falls nein, was müsste sich ändern?" Ich persönlich finde, dass diese Seite noch einiges mehr zu Tage födern könnte. MfG.

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