Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz

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Rico

52, Männlich

Beiträge: 966

Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz

von Rico am 11.07.2016 16:56

Hallo Dieter,

 

vergiss das Peer-Review. Wie soll den eine 'abweichende' Betrachtung anerkannt werden wenn ganz nach dem Gödelchen Unvollständigkeitssatz die Bewerter nur innerhalb ihres Systems argumentieren können und wollen. Sorry Phill. Dort trägt man also Zwangsjacke, da völlig vom Kombinat indoktriniert. In dieser Sachlage hatte der leider kürzlich verstorbene Querulant Christoph Marx so verdammt recht....

Auch wenn das esoterisch klingt, aber letztlich wird jeder gedachte Gedanke bereits im großen 'Plasmakuchen' registriert. Das WWW als Wer Was Wo Maschine will diese Systemik im primitiv-globalen Minimaßstab nachvollziehen. DAS ist anmaßend. Indem Du oder irgendwer, irgendwo im Netz etwas fallen lässt erhält es somit gleichsam Inhalt und Aktio für eine Reaktio. Es geht grundsätzlich nichts verloren, da es Nichts nicht gibt. Deshalb kannst Du z.B. mathematische Berechnungen auch auf der Sinnlosseite des Brüssler Abgeordneten Zirkuszelt einfügen. Egal ob es im Zusammenhang steht... ein Gedanke ist positioniert wenn er ausgelöst ist.

Eine ganz andere Frage ist jedoch ob eine wie auch immer gestaltete Realität erkannt werden möchte vom Kollektiv. Womit wir wieder bei der Peer-Review-Kombinatsverwaltung angekommen sind.

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Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz

von Phil am 11.07.2016 13:52

Kenne ich nicht, bitte Link angben.
www.sci-hub.io
www.sci-hub.bz

Ist nicht wirklich 100% legal, deswegen werden öfter mal die Domains eliminiert. Die erste war lange die Hauptadresse, die zweite hab ich erst heute getestet. Sehr praktisch, wenn man nicht das Glück hat, über das VPN einer großen Uni ins Internet zu kommen. :)

Das ist es ja was ich meine, dadurch wird diese Meinung verfälscht Auch bei Daten die man angenehm interprtieren kann. Ich meine, diese Prüfung ist unwissenschaftlich, denn sie liefert dann nicht die Meinung des Autor.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass oft genug Fehler auf diese Art gefunden werden. Natürlich ist es ärgerlich, wenn ein Paper aufgrund einer Meinungsverschiedenheit abgeleht wird, aber das ist eher selten der Fall. Wenn man ordentliche Belege für seine Interpretation erbringen kann, dann kommt man in der Regel auch damit durch. Schade finde ich eher, dass Menschen, mit deren Steuergeldern die Forschung oft bezahlt wird, nicht automatisch Zugriff auf die Ergebnisse haben.

Ein anderer der auf einen Artikel hinweisen will, das diese Meinung schon beteht findet nur in ungeprüften Beiträgen. die ehrliche Meinung eines anderen Wann wird endlich die Wissenschaft vernünftig und schaft diesen Unsinn der Bevormundung ab?
Man muss hier immer abwiegen. Wenn jeder veröffentlicht, was ihm passt, dann müsste man als Wissenschaftler jedes Paper, auf das man seine Arbeit aufbaut, zuerst verifizieren. Das würde so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass man eigentlich nichts anderes mehr tun könnte. Deswegen gibt es den Kontrollmechanismus, der aussortiert und durch den man so weit faktisch richtigen Inhalt annehmen kann, dass man nicht jedes mal nachkontrollieren muss. Oft genug fallen einem dann trotzdem Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu früheren Ergebnissen auf, die man dann in der eigenen Arbeit diskutieren kann.

Jeder Wissenschadftler Ist für seine Meinung selbst verantwortlich, auch dafür was er aus einer anderen Veröffentlichung herraus liest.
Dem ersten Teil stimme ich voll zu, dem zweiten Teil begrenzt. Ein Stück weit kann man die Arbeit anderer in bestimmte Richtungen interpretieren, aber irgendwo hört diese Freiheit auch auf. Spätestens wenn man die Arbeit von jemandem zitiert, sollte sie so wiedergegeben werden, wie sie auch in der Quelle steht.

Man kann aber auch die Ergebnisse zerreden und dem Autor Unfähigkeit vorwerfen und einfach die Methode ignorieren, auch dabei gibt es genug Methoden, das Problem ist nur, man mus sich als ehrilcher Wissenschaftler zeigen und gerade nur auf ungeprüfte Arbeiten sich beziehen, wenn man dieser Meinung ist, nur wird ja das in der Öffentlichkeit nicht anerkannt.
Unfähigkeit vorzuwerfen ist im Peer-Review ein absolutes No-Go! Das ist keine Argumentation und völlig inakzeptabel. Wenn mir so etwas passieren würde, dann würde ich mich beim Editor des Journals beschweren und ziemlich sicher recht bekommen und meine Arbeit ginge an einen anderen Reviewer. Solche Kontrollen passieren übrigens ehrenamtlich, das heißt Wissenschaftler lesen sich die Arbeit von anderen daheim nach der Arbeit durch, ohne dafür zu bezahlt werden, oder sie opfern Zeit, in der sie ihre eigene Forschung weiterbringen könnten. Natürlich gibt es schwarze Schafe, aber die sind zum Glück stark in der Minderheit.

Und dann gibt es noch die Fälle, wo quasi unfertige oder zumindest unklare Arbeit eingereicht wird. Da fühlt man sich dann als Reviewer schon etwas verarscht, weil man einwilligt, mehrere Stunden seiner Zeit herzugeben und dann unlesbare Grafiken, Rechtschreib- und Grammatikfehler und unschlüssige Argumentationen vorgesetzt bekommt. Das passiert übrigens öfter, als man glaubt. Solche Arbeiten werden zurecht abgelehnt, aber das muss mit der entsprechenden Begründung passieren. Die "diffuseren" Ablehungsgründe wären dann

- Argumentation ist nicht ausreichened klar
- Präsentierte Ergebnisse stützen die Interpretation nicht

Aber selbst hier muss der Reviewer erklären, warum er eben dieser Meinung ist. (z.B. Autor spricht von Tachyonen in seiner Interpretation, präsentiert aber keine Belege für deren Existenz, ...)

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Dieter

89, Männlich

Beiträge: 182

Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz

von Dieter am 11.07.2016 12:43

Hallo Phil,

Für solche, die Artikel lesen wollen, aber nicht bezahlen können ode wollen, gibt es sci-hub.

Kenne ich nicht, bitte Link angben.
Es sind oft intepretationen dabei und im Peer-Review wird man oft genug die Antwort erhalten, dass ein Reviewer nicht mit der Interpretation der Ergebnisse einverstanden ist.

Das ist es ja was ich meine, dadurch wird diese Meinung verfälscht 
Auch bei Daten die man angenehm interprtieren kann.
Ich meine, diese Prüfung ist unwissenschaftlich, denn sie liefert dann nicht die Meinung des Autor.
Ein anderer der auf einen Artikel hinweisen will, das diese Meinung schon beteht findet nur in ungeprüften Beiträgen. die ehrliche Meinung eines anderen
Wann wird endlich die Wissenschaft vernünftig  und schaft diesen Unsinn der Bevormundung ab?
Jeder Wissenschadftler Ist für seine Meinung selbst verantwortlich, auch dafür was er aus einer anderen Veröffentlichung herraus liest.

Was man wirklich prüfen kann, sind reine Messergebnisse. Das wird leider nicht so oft gemacht, wie es sein sollte, weil man weniger Aufmerksamkeit bekommt, wenn man ein Experiment wiederholt, anstatt ein neues zu präsentieren.

Man kann aber auch die Ergebnisse zerreden und dem Autor Unfähigkeit vorwerfen und einfach die Methode ignorieren, auch dabei gibt es genug Methoden, das Problem ist nur, man mus sich als ehrilcher Wissenschaftler zeigen und gerade nur auf ungeprüfte Arbeiten sich beziehen, wenn man dieser Meinung ist, nur wird ja das in der Öffentlichkeit nicht anerkannt.

Dieter Grosch

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Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz

von Phil am 11.07.2016 10:34

Deshalb wäre es sinnvoll ein Portal in das Netz zu stellen, in dem alle Erkenntnisse gespeichert sind, von dem aus alle Wissenschaftler die Beiträge abrufen können. . Dieses Portal sollte als Suchmaschine über Schlagworte funktionieren und als Suchergebnis zunächst nur Autor, Titel und Zusammenfassung liefern Der Originalbeitrag ist von dort aus dann gegen Entgelt je Datenmenge abrufbar, woraus sich dann das Portal neben Werbung finanzieren sollte.
So ziemlich jedes Journal funktioniert haargenau so. Für Wissenschaftler, welche sich nicht dem Peer-Review stellen wollen, gibt es ebenfalls Plattformen. Für solche, die Artikel lesen wollen, aber nicht bezahlen können ode wollen, gibt es sci-hub. Mir ist nicht ganz klar, was dir am jetzigen System nicht passt, da deine Beschreibung ziemlich genau darauf zutrifft.

Eine echte Prüfung kann nur ein anderer Wissenschaftler dadurch vornehmen, wenn er feststellt, dass das Beschriebene sich mit seinem gerade gemachten Ergebnis deckt.
Viele Dinge in Wissenschaftlichen Veröffentlichungen lassen sich nicht so "einfach" verifizieren oder falsifizieren. Es sind oft intepretationen dabei und im Peer-Review wird man oft genug die Antwort erhalten, dass ein Reviewer nicht mit der Interpretation der Ergebnisse einverstanden ist. Ich selbst habe das auch schon erlebt und musste meinen Text entsprechend anpassen. An anderen Stelle konnte ich meine Interpretation verteidigen, musste es aber klarer darlegen. Was man wirklich prüfen kann, sind reine Messergebnisse. Das wird leider nicht so oft gemacht, wie es sein sollte, weil man weniger Aufmerksamkeit bekommt, wenn man ein Experiment wiederholt, anstatt ein neues zu präsentieren.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.07.2016 11:39.

Dieter

89, Männlich

Beiträge: 182

Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Meinungsfreiheit und Netz

von Dieter am 08.07.2016 12:17

Ich vertrete die Auffassung, dass auch für wissenschaftliche Meinungen und Forschungsergebnisse die Meinungsfreiheit gelten muss.

 

Es ist die jetzige Praxis, dass nur dann eine Meinung zitieren werden darf, wenn sie nach einer subjektiven Begutachtung veröffentlicht wurde..

Das ist aber Unterdrückung der Meinungsfreiheit, denn jeder Mensch hat das Recht über sein wissenschaftliches Experiment, oder seine wissenschaftliche Erklärung zu berichten und diese allen anderen Wissenschaftler zugänglich zu machen, wozu das Netz das geeignetste Mittel ist.

Eine echte Prüfung kann nur ein anderer Wissenschaftler dadurch vornehmen, wenn er feststellt, dass das Beschriebene sich mit seinem gerade gemachten Ergebnis deckt. Erst in diesem Fall wäre dann ist diese neueVeröffentlichung eine Bestätigung der bereits veröffentlichten. Man muss sich endlich davon lösen, dass Menschen prüfen können, ob eine Erklärung richtig ist oder nicht, denn nur eine Anwendung einer Theorie an anderen Experimenten oder eine Wiederholung eines Experimentes unter anderen Bedingungen kann ein Beweis werden.

Außerdem sollten Verständigungsfehler dadurch vermieden werden, dass ein Beitrag nur in der Muttersprache veröffentlicht werden muss, denn auch bei der Übersetzung, aber auch schon bei schlechtem Ausdruck, kann es zu Missverständnissen kommen und die kann nur der Nutzer der Veröffentlichung selber klären .

Deshalb wäre es sinnvoll ein Portal in das Netz zu stellen, in dem alle Erkenntnisse gespeichert sind, von dem aus alle Wissenschaftler die Beiträge abrufen können.
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Dieses Portal sollte als Suchmaschine über Schlagworte funktionieren und als Suchergebnis zunächst nur Autor, Titel und Zusammenfassung liefern

Der Originalbeitrag ist von dort aus dann gegen Entgelt je Datenmenge abrufbar, woraus sich dann das Portal neben Werbung finanzieren sollte.

Erst bei einer derartigen Verfahrensweise ist sicher gestellt, dass keine Erkenntnis der Menschheit verloren geht.

Dieter Grosch
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