Elektrisches Wetter?

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Norman
Gelöschter Benutzer

Elektrisches Wetter?

von Norman am 24.11.2012 22:07

Im Standartmodell zur Wetterbildung wird das elektromagnetische Feld der Erde nicht mit berücksichtigt. Nikola Tesla hatte bereits Ende des 19. Jahrhundert heraus gefunden, dass Gase ihre elektrische Leitfähigkeit erhöhen, wenn ihr Druck sinkt. Und trotz der zahlreichen Gewitter die es täglich auf der Erde gibt, werden für die Wetterbildung hauptsächlich Turbulenzen und Auftriebe verantwortlich gemacht. Aerosole sind maßgeblich an der Wetterbildung beteiligt, in diesem Punkt stimm ich auch mit der Standarttheorie überein. Aber kann die Standarttheorie solch eine Wolkenbildung erklären:

(In einigen von den Videos ist von Haarp, Chemitrails und Außerirdischen die Rede. Ich teile diese Meinungen nicht, ihr solltet die Texte in den Links einfach ignorieren.)

http://www.youtube.com/watch?v=wZYMCE3qbrE&feature=related

Dieses Video hatte ich schon einmal gepostet:

http://www.youtube.com/watch?v=E4sY98zsBH0

und bei dem hier scheint es sich um das gleiche Phänomen zu handeln:

http://www.youtube.com/watch?v=1Z_-uK5Btik&feature=related

Beides erinnern an elektrische Entladungen, aber es scheinen keine Blitze zu sein.

Im Standartmodell werden Wolken an der Kondensierungsgrenze gebildet, wenn warme feuchte Luft aufsteigt. Wie ist es aber allein durch Luftturbulenzen zu erklären, dass Wolken aus entgegenkommenden Richtungen ineinander fliegen und jede der Wolke ihre Richtung beibehält?

Bei diesem Video kann man ab der 3 bis 7 Sekunde gut erkennen, dass sich Wolken auf ein und derselben Schicht in entgegen gesetzte Richtungen bewegen. Die obere Pilzform ab Sekunde 22 ist auch sehr interessant.

http://www.youtube.com/watch?v=_cl0aw87LqA

In diesem Video ist bei klarem Wetter eine Windhose zu sehen, die sehr hoch in die Luft steigt. Sollten Turbulenzen in den Luftschichten nicht zu Wolkenbildung führen?

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=VE_UFJWQcZk#!

Hier kann man Blitze sehen die aufwärts steigen.

http://www.youtube.com/watch?v=RDDfkKEa2ls&feature=fvwrel

Diese Gewitterwolke bewegt sich langsam entgegen der Windrichtung.

http://www.youtube.com/watch?v=MO7W5iP46Ms&feature=related

Hier ein paar Hole Punch Wolken. In Moskau scheint der Ring zu leuchten, diese Täuschung kommt durch die Sonneneinstrahlung, welche über der Wolkendecke herrscht.

http://www.youtube.com/watch?v=AZqX1lNfbM4&feature=related

Hier wieder eine trichterförmige Wolke, welche sich entgegen den Wind bewegt.

http://www.youtube.com/watch?v=G5VUTNLI4Uo

Diese Wolkenform scheint aufgrund von Verwirbelungen zu entstehen, im Flachland sollte man so etwas selten zu Gesicht bekommen.

http://www.youtube.com/watch?v=dFAcLHsfWNs

http://www.youtube.com/watch?v=O1mN9r7_tOg&feature=relmfu

http://www.youtube.com/watch?v=gOaIcLiHuFQ

Hier zerreißt der Wind die Wolken, welche sich in eine andere Richtung bewegen.

http://www.youtube.com/watch?v=LXIsldRk-9k

Hier sieht man Wolkenwellen.

http://www.youtube.com/watch?v=UjkakKP1btk&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=8JaoofI4-fo&feature=related

Wolken mit Filamenten.

http://www.youtube.com/watch?v=WNT03awsRh4&feature=related

Kugelförmige Wolken welche mitunter Ketten bilden. Sie werden von der tief liegenden Sonne von unten angestrahlt.

http://www.youtube.com/watch?v=yCkyQUkMWfc

Hier ein paar Zirkumhorizontalbogen. Raphael sagt in seinen Videos, dass solch eine Erscheinung unmittelbar vor einem Erdbeben in Mexiko auftaucht. Ich hörte auch von einen gleichen Fall aus China. Alles nur Zufall?

http://www.youtube.com/watch?v=gJyaTjXrajY&feature=fvwrel

http://www.youtube.com/watch?v=oF967AhA0jA&feature=related

http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumhorizontalbogen

Und hier Wolkenröhren.

http://www.youtube.com/watch?v=JvwO4H2U5zU&feature=relmfu

Hier wieder eine scharfe Wolkenkante.

http://www.youtube.com/watch?v=JrAkzGZPT1M

Hier sieht man einen Wolkenring. (Wenn es kein Fake ist.)

http://www.youtube.com/watch?v=qzXC6xiE3jQ

Hier sieht man wie große Mengen Wasserdampf aufsteigen. Wahrscheinlich durch einen Kühlturm eines Kraftwerkes.

http://www.youtube.com/watch?v=muJKOlwJjLw&feature=related

Auch eine seltene Wolkenform.

http://www.youtube.com/watch?v=OKNPxtBej1w&feature=related

Hier wird wieder der obere Teil der Wolke von der tief stehenden Sonne angestrahlt.

http://www.youtube.com/watch?v=IWki-xl_ZtU&feature=fvwrel

Zeitrafferaufnahmen von Wolken. Dabei kann man auch gut sehen wie Wolken entstehen und sich wieder auflösen und manchmal sich scheinbar gegen den Wind bewegen.

http://www.youtube.com/watch?v=tbwl2Lx_X5Q

http://www.youtube.com/watch?v=WkDQR8Kmr-o

http://www.youtube.com/watch?v=0rmwtoabbAQ

http://www.youtube.com/watch?v=aeDbHm7XNGg

http://www.youtube.com/watch?v=NiCSk1zxMEs

http://www.youtube.com/watch?v=aUeOoCl4uFM

Hier eine Wolke die trotz des vorhandenen Windes sich nicht weg bewegen will.

http://www.youtube.com/watch?v=nEtbh13Lej0

Hier noch ein paar Videos mit verschiedenen seltenen Wolkenformen

http://www.youtube.com/watch?v=xSmJceNnPGs

http://www.youtube.com/watch?v=jwpsTZIkEiA&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=vnyqLc8m41A&feature=related

Hier noch eine interessante Dokumentation über Blitze:

http://www.youtube.com/watch?v=QC2kTDlC2Tw&feature=related

Und hier noch eine Dokumentation über Wolken

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Teil 6

Und zum Abschluss ein wirklich seltenes Wolkenphänomen:

http://www.youtube.com/watch?v=n776vbSsK5Y&feature=related

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.11.2012 20:16.

ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

Re: Elektrisches Wetter?

von ar-iomar am 29.11.2012 14:04


Hallo Norman,

in diesem Forum und speziell bei deinen Artikeln fällt mir auf, dass viele der Streitgespräche sich erübrigten, würde man die Unmöglichkeit akzeptieren, genügend Informationen für ein vollständiges Weltbild zu sammeln. Deine vielen Links zu einem Thema unterstützen die Bemühungen, doch sie erklären ebenfalls eindrücklich, dass wir stets zu vielen Themen weniger wissen werden, als abrufbares Wissen vorhanden ist. Von dem, was wir nicht wissen und worüber wir nichts wissen, ganz zu schweigen. Folgt man deinen Links, wird der enorme Zeitaufwand begreiflich, den wir für jene Vervollständigung unseres WB betreiben müss(t)en. Es ist uns wegen der begrenzten Lebensspanne nicht möglich, unser Wissen zu verkomplettieren. Die Situation wird auch nicht besser, wenn wir das Wissen durch Stichpunkte abstrahieren. Egal wie wir hierbei verfahren, es werden Lücken bleiben. Und tragisch hierbei ist, dass wir vielleicht niemals erfahren werden, ob diese Zwischenräume nicht genau jene Puzzleteile enthalten, um unsere Welt sinnvoll erklären zu können. Ich glaube, die vielen Rattenschwänze, die zur Untermauerung einer Theorie hinterher gezogen werden, sind als Lückenfüller ungeeignet.

Antworten

Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Elektrisches Wetter?

von Phil am 29.11.2012 18:26

Hallo Norman!

Ich verfolge ab und zu diese Seite aus Neugier (auch wenn ich mit vielen hier verbreiteten Theorien nicht uebereinstimme). Um auf deine Frage zu kommen:

Warum wird das elektrische bzw. magnetische Feld der Erde nicht berücksichtigt bei den Theorien der atmophärischen Dynamik?

Der Grund ist simpel, die existierenden Theorien erklären fast alle bisher gefundenen Phänomene. Jene, die man noch nicht verstanden hat, widersprechen ihnen aber auch nicht. Als Meteorologe habe ich mich durch deine Videos geklickt und tatsächlich nur bei zweien ein "Phänomen" gefunden, das mich stutzig machte. Alles andere sind völlig normale Wetterphänomene. Man muss vorsichtig sein beim sammeln von Belegen bzw. Widersprüchen. Nur weil man nicht versteht, wie etwas mit der etablierten Theorie übereinstimmen kann, heißt es noch lange nicht, dass es dieser Widerspricht. Aber um etwas mehr ins Detail zu gehen:

1. Wolken können sich sehr wohl gegen den Wind bewegen oder in einem Windfeld still stehen. Ein sehr schönes Beispiel von dir: http://www.youtube.com/watch?v=nEtbh13Lej0
Hier ist die Luft relativ feucht. An der Stelle, wo sich die Wolke befindet, ist darunter ziemlich sicher ein Hindernis, das von der Luft überströmt wird. Die Luft wird gehoben, der druck unter dem sie sich befindet nimmt also ab. Kühlere Luft kann weniger Wasserdampf enthalten und der Überschuss kondensiert. Hinter dem Hindernis senkt sich die Luft wieder, der Druck steigt und die gebildeten Tröpfchen verdampfen wieder. Die Wolke bewegt sich also nicht wirklich gegen den Wind. Die Luft bewegt sich nur etwas nach oben, wo sich die Wolke bildet, und dann wieder nach unten, wo sie sich wieder auflöst.

2. Das letzte Video ist ein Vortexring. Es stammt von einem Vulkan, was aber in der Beschreibung nicht erwähnt wird. Ich kenne das Video aus anderen Quellen.

3. "Bei diesem Video kann man ab der 3 bis 7 Sekunde gut erkennen, dass sich Wolken auf ein und derselben Schicht in entgegen gesetzte Richtungen bewegen. Die obere Pilzform ab Sekunde 22 ist auch sehr interessant."

Wenn man genau weiß, wie sich Wolken i.d.R. verhalten, dann wird klar, dass sie nicht auf der selben höhe sein können. Das ineinander- oder durcheinanderhindurchbewegen von Wolken ist möglich, aber dann sehen sie anders aus. Schwerewellen können z.B. dafür sorgen.

4. Die Röhrenförmigen wolken in manchen der Videos sind übrigens genau das: Wellen. Genau so wie auf der Wasseroberfläche können auch in der Luft schwingungen entstehen, bedingt durch den Dichteunterschied zwischen darüber- und darunterliegenden Luft. Weil die Dichteunterschiede sehr viel niedriger sind als zwischen Luft und Wasser, schwingen solche Wellen aber sehr viel langsamer. Ein maß dafür ist die Brunt-Väisälä-Frequenz. Sie ist auch gleichzeitig ein Maß für die Stabilität der Atmosphäre. (http://de.wikipedia.org/wiki/Brunt-V%C3%A4is%C3%A4l%C3%A4-Frequenz, Wikipedia ist hier leider nicht sehr aufschlussreich :/ )

5. http://www.youtube.com/watch?v=1Z_-uK5Btik&feature=related
DAS ist nun wirklich interessant, und ich habe so etwas noch nie gesehen. Die Bewegungen sind enorm schnell und ich habe eine mögliche Erklärung dafür parat: Lichtbrechung bzw. -streuung.
Eispartikel (bei dem Gebilde über der Quellwolke handelt es sich um einen Pileus, also eine dünne Eiswolke) streuen und brechen Licht auf spezielle Weise. Die Eiswolke ist hier äußerst dünn und wird relativ schnell nach oben gedrückt. Du hast ein paar andere beeindruckende irisierende Wolken verlinkt, auf denen man deutlich sieht, wie prächtig das aussehen kann. Bei allen anderen Beispielen ist die Wolke aber relativ horizontal ausgerichtet und bewegt sich mit dem mittleren Wind.

Im obigen Video jedoch ist die Wolke durch spontane Hebung entstanden und wird nicht nur horizontal bewegt, sondern auch geneigt. Und weil solche Leuchterscheinungen in Eiswolken sehr stark vom Betrachtungswinkel abhängen, könnte die schnelle drehung diese plötzlichen Erscheinungen erklären. Ich kann hier jetzt keine Formeln zitieren, die das untermauern, da ich kein Experte für Leuchterscheinungen bin.

6. http://www.youtube.com/watch?v=wZYMCE3qbrE&feature=related
Sehr interessante Formation. Ein Kommentar erwähnt eine Front als möglichen Grund für die klare Trennlinie. Das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit. Solche klaren und schnurgeraden Linien sind selten, aber nicht unmöglich. Dem aussehen Nach handelt es sich bei diesen Wolken um Altocumuli (http://de.wikipedia.org/wiki/Altocumulus). Solche Wolken bilden sich normalerweise deutlich über 3 km Höhe und befinden sich somit in einem Bereich, wo die Atmosphäre nur in den wenigsten Fällen turbulent ist. Eine fast gerade Strömung über viele hundert Kilometer ist da nichts seltenes. Das großräumige auftreten erklärt sich durch den Mechanismus, der solche Wolken erzeugt - Konvektion in einer instabilen relativ dünnen Schicht. Durch Hebung kann eine eigentlich stabile Schicht instabil werden. Das zu erklären würde etwas länger dauern, habe selbst einige Zeit gebraucht, bis ich es verstanden habe.

7. http://www.youtube.com/watch?v=MO7W5iP46Ms&feature=related
Superzellen bewegen sich nicht mit dem mittleren Wind und es hat lange gedauert, bis die Meteorologen herausgefunden haben, warum das so ist. Es liegt u.A. daran, dass sie rotieren. Da sie nur in Luftmassen mit starker vertikaler Windscherung (das heißt die Windrichtung und -geschwindigkeit schwankt sehr stark mit der Höhe) entstehen, ist die Zugbahnvorhersage nicht immer ganz einfach. Superzellen rotieren auf der Nordhalbkugel meistens gegen den Uhrzeigersinn, bewegen sich relativ zum mittleren Wind langsamer und nach rechts, daher auch der Ausdruck Right Moving Storm (http://en.wikipedia.org/wiki/Supercell, hier lege ich dir den englischen Artikel ans Herz, da er wesentlich ausführlicher ist).

8. http://www.youtube.com/watch?v=JvwO4H2U5zU&feature=relmfu
Wunderschöne Schwerewellen, wie du schon sagst. Durch Hebung und Sekung ändert sich die Temperatur der Luft und bei Hebung kommt es zu Kondensation.

9. http://www.youtube.com/watch?v=qzXC6xiE3jQ
Die Spiralform deutet auf ein kreisendes Flugzeug hin, vermutlich ist es ein Kondensstreifen. Aber das ist schwer zu sagen, wenn man die Wetterlage zum dem Zeitpunkt nicht kennt.

10. http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=VE_UFJWQcZk#!
Turbulenzen sind es i.d.R. nicht, die zu Wolkenbildung führen, sondern Hebung. Was man hier sieht, ist ein Staubteufel. So etwas kann über 1000 Meter hoch werden und muss aber trotzdem keine Wolken erzeugen. Der hochgewirbelte Staub deutet auf eine relativ trockene Gegend hin. Unter solchen Bedingungen muss man Luft mehrere Kilometer heben, bevor Kondensation eintritt.

11. http://www.youtube.com/watch?v=yCkyQUkMWfc
Das sind Mammatus-Wolken. Es handelt sich dabei und abwärtsgerichtete Konvektion, schwere Kalte Luft mit Eiskristallen sinkt nach unten in leichtere und wärmere Luft. Die runden Gebilde sind im prinzip sinkende "Kaltlufttropfen". So etwas ist z.B. in der Umgebung von sehr starken Gewittern zu beobachten. Im Zusammenhang mit einer untergehnden Sonne entstehen wunderschöne Bilder. (http://de.wikipedia.org/wiki/Mammatus)

12. Zu den Löchern in Wolken: http://de.wikipedia.org/wiki/Hole_Punch_Cloud
Der Grund, warum Eis eine Wolke trocknen kann, ist nicht ganz intuitiv. Der Sättigungsdampfdruck (ein Maß dafür, wieviel Wasserdampf Luft aufnehmen kann) ist über Eis niedriger als über Wasser. Die Energie, die frei wird, wenn Wasser resublimiert (von Dampf direkt zu Eis wird) ist größer, als wenn Wasser nur kondensiert. Somit ist dieser Vorgang bevorzugt. Sobald in einer ehemals aus Wassertropfen bestehenden Wolke Eiskristalle auftauchen, ziehen sie sehr viel Schneller Wasserdampf an sich, als die Wassertröpfchen. Die Luft ist für flüssiges Wasser damit untersättigt und die Wassertropfen beginnen zu verdunsten. Die Wolke wird durchsichtiger. Die Eiskristalle dagegen wachsen, werden schwerer und fallen nach unten. Es entsteht die trichterförmige Struktur in der Mitte.

13. Und nun zur großen Frage: Was ist mit all den Blitzen?
Tatsächlich zucken jede Sekunde hunderte Blitze über die ganze Erde. Aber wichtig ist, dass sie durch das (Un)Wetter verursacht werden - und nicht andersrum.


Es ist also tatsächlich sehr unwahrscheinlich, dass bei der existierenden Theorie bezüglich des Wetters ein wichtiger elektromagnetischer Term unberücksichtigt bleibt. Natürlich haben die Felder eine Auswirkung auf das Wetter und es wird auch nicht verneint (auch der Mond mit seiner gravitation wirkt auf die Atmosphäre). Nur ist das Wetter an sich so ein komplexes System, dass man für dessen Vorhersage einfach unwichtige Sachen weglassen muss. Nur weil man weiß, dass ein Einfluss da ist, muss dieser noch lange nicht relevant sein oder gar nachweisbar. Das Wetter funktioniert also sicher nicht so, wie es in der Videoserie zum Plasmaversum dargestellt wird.

Ich hoffe ich konnte etwas zum Verständnis beitragen.

Antworten

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Elektrisches Wetter?

von Norman am 29.11.2012 22:04

Hallo Phil,

Um nicht missverstanden zu werden, ich stimme mit den Theorien der Metrologen überein. Ich hatte auch deshalb geschrieben, dass man die Überschriften bei Youtupe einfach ignorieren soll. Ich habe nur den Eindruck gewonnen, dass der Elektromagnetismus in den gängigen Modellen nicht mit berücksichtigt wird. Da auch Gase Strom leiten, gehe ich davon aus, dass dieser Effekt auch das Wetter mit beeinflusst.

1. Ich kann deine Argumentation hier nachvollziehen. Da ich von einen großen Hindernis ausgehe wie einem Hügel oder einem Gebäude, müsste dieses Phänomen dort bei ähnlichen Temperaturen und Windrichtungen dort öfters auftreten, oder?

2. Vortexringe sind für mich nichts Neues für mich, es gibt ja auch die kleinen Geräte mit denen man diese erzeugen kann. Ich bin bei diesem Video von einer Turbolenz im inneren der Wolke ausgegangen. Was wohl auch richtig war. Das ein Vulkan diese erzeugt hat wusste ich nicht.

3. Ich habe mir jetzt noch einmal das Video in Zeitlupe angeschaut, und bin immer noch der Meinung, dass die Wolken an der besagten Stelle sich auf der gleichen Höhe befinden. Ich will natürlich eine optische Täuschung nicht ausschließen.

Meine Vermutung: Da sich die unter Luftschicht in den Video auf uns zubewegt und die Luftschicht darüber von uns aus gesehen nach rechts weg, gehe ich davon aus, dass wärmere feuchte Luft von der unteren Schicht in die kältere obere Schicht aufsteigt. Und an diesen Stellen kommt es zu Wolkenbildungen, welche sich scheinbar entgegen den Wolken in der oberen Schicht bewegen.
Ich denke, dass kann man so stehen lassen.

4. Ich hab mir auch einige Erklärungen zu den Röhrenwolken angeschaut, und kann nachvollziehen was du schreibst. Interessant find ich parallele Röhrenwolken, welche ihre Position über einen längeren Zeitraum halten.

5. Genau diese Phänomen ist ein Beleg für mich, dass die elektronischen Strömungen in der Luft nicht mit berücksichtigt werden.

Meine Theorie. Das es sich hierbei um eine Spiegelung von Eispartikeln handelt, darin stimm ich mit dir vollkommen überein. Für eine Luftturbolenz scheinen mir die Bewegungen zu schnell. Die elektrischen Spannungen in der Luft sind aber viel zu schwach um Wolken bewegen zu können. Doch kann ich mir vorstellen, dass die Ausrichtung der Eispartikel in der Eiswolke sich an dem elektrischen Feld ausrichten. Wenn sich die Spannung ändert, dann ändert sich minimal auch die Ausrichtung der Eiskristalle. Ich gehe davon aus, dass solche Schwankungen in den elektrischen Strömungen oft über unsere Köpfe passieren, ohne dass wir sie sehen können.
Um so etwas sehen zu können müssen einige Konstellationen aufeinander treffen. Zum einen braucht es eine Eiswolke. Dann müssen die Aerosole in der Wolke über eine gute elektrische Leitfähigkeit verfügen. Dann muss die Sonne im richtigen Winkel stehen, und wir auch am richtigen Ort.
Eigentlich findet dort kaum eine Bewegung statt, da dies nur eine optische Täuschung des reflektierenden Sonnenlichtes bei den Eiskristallen ist, welche sich nur etwas drehen. Ich hoffe ich habe dies halbwegs verständlich ausgedrückt.

6. Die bewölkte Seite scheint aber auch eine Wellenstruktur aufzuweisen. Also scheinen schwache Turbolenzen vorhanden zu sein. Ich kann mir diese geradlinige Kante in diesem Beispiel nicht erklären, auch nicht mit dem Elektromagnetismus. Wahrscheinlich einfach nur eine sehr seltene Konstellation.

7. „Superzellen rotieren auf der Nordhalbkugel meistens gegen den Uhrzeigersinn"
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass sich alle Superzellen auf Nordhalbkugel (mit Ausnahme jener nahe am Äquator) aufgrund der Corioliskraft gegen den Uhrzeigersinn bewegen. Danke für die Info.

8. Ich weiß, dass die meisten Wolkenformen in den Videos gut erklärt werden können, aber das ändert nichts an ihrer Faszination.

9. Ähnlich Effekte treten teilweise nach Raketenstarts auf. Hawaii hat einen Militärstützpunkt. Vielleicht ist diese Wolke das Resultat einer militärischen Übung gewesen.

Beispiel, Wolke nach einem Raketenstart:

Wolke.jpg

10. Mir ist der Unterschied zwischen Turbulenzen und Hebungen noch nicht ganz klar. Kannst du das eventuell kurz erklären.

11. Ich kann deine Erklärung nachvollziehen, und somit ist sie für mich auch brauchbar. Und zu der Kettenbildung kommt es durch die Welle in der oberen Luftschicht.

12. Eigentlich hatte ich mir die Ursache für die Löcher einfacher vorgestellt, einfach durch eine Turbolenz.

13. Ich habe mich in den letzten Tagen auch vermehrt mit der Thematik auseinander gesetzt, schon allein wegen meines Beitrags über die Geschichte der Physik. Dabei sind mir auch viele Erkenntnisse gekommen, welche sich mit deiner Antwort überschnitten haben. Wie du vielleicht anhand einiger meiner letzten Beiträge gelesen hast, habe ich die Theorie von den Kosmischen Blitzen auch schon in Frage gestellt.

Das Fragezeichen bei der Themenüberschrift habe ich bewusst gesetzt. Einige Wetterphänomene konnte ich mir nur schwer erklären, und es gibt sicherlich noch einige die mir immer noch rätselhaft scheinen. Dein Beitrag ist eine große Bereicherung für dieses Forum, und ich habe an deinen Erklärungen nichts auszusetzten. Danke für deine Ausführung

Die elektrische Spannung in der Atmosphäre ist auch meiner Meinung nach zu schwach, um Maßgeblich das Wetter zu beeinflussen. Dennoch ist sie auch ein Einflussfaktor unter vielen, wie du schon schreibst.

Ich gehöre zu jenen Menschen die stundenlang fasziniert Wolken und den Himmel beobachten können.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.11.2012 22:07.

Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Elektrisches Wetter?

von Phil am 30.11.2012 12:28

"Ich bin bisher davon ausgegangen, dass sich alle Superzellen auf Nordhalbkugel (mit Ausnahme jener nahe am Äquator) aufgrund der Corioliskraft gegen den Uhrzeigersinn bewegen. Danke für die Info."

Das ist einer der Gründe, aber nicht der Hauptgrund. Einen stärkeren Einfluss hat die drehung des Windscherungsvektors mit der Höhe. Aber das ist wirklich etwas kompliziert. Vereinfacht: Wenn sich die Windrichtung mit der Höhe so ändert, dass die Differenz zwischen zwei Höhen nicht immer in die gleiche Richtung zeit, sondern sich mit der Höhe auch im Uhrzeigersinn dreht, wird bei Superzellen (welche immer aus sich spaltenden Zellen entstehen) die Rechte Seite bevorzugt entwickelt. Wenn sich die Windscherung umgekehrt dreht mit der Höhe, wird die Linke Zelle stärker und deswegen rotiert der Sturm dann andersrum. Die Corioliskraft trägt ihren Teil dazu bei, aber der Einfluss ist eher gering.

Vollständige Antwort:

Rotunno, Richard, Joseph B. Klemp, 1982: The Influence of the Shear-Induced Pressure Gradient on Thunderstorm Motion. Mon. Wea. Rev., 110, 136–151.
http://journals.ametsoc.org/doi/abs/10.1175/1520-0493%281982%29110%3C0136%3ATIOTSI%3E2.0.CO%3B2

Davies-Jones, Robert, 1984: Streamwise Vorticity: The Origin of Updraft Rotation in Supercell Storms. J. Atmos. Sci., 41, 2991–3006.
http://journals.ametsoc.org/doi/abs/10.1175/1520-0469%281984%29041%3C2991%3ASVTOOU%3E2.0.CO%3B2

Diese beiden Quellen sind Veröffentlichung in Amerikanischen meteorologischen Journals und wirklich nicht ganz leicht zu verstehen. Falls du aber Interesse und etwas Wissen über Physik hast, dann kannst du die Grundzüge durchaus nachvollziehen. Die Mechanismen sind wie gesagt nicht ganz intuitiv, deshalb hat es auch bis in die späten 70er bzw frühen 80er gedauert, bis man überhaupt verstanden hat, warum sich Superzellen so bewegen, wie sie es tun.

Ich habe gerade recht wenig Zeit, deswegen muss ich auf die anderen Sachen später eingehen.

Phil

P.S.: Ich kann auch stundenlang Wolken anstarren

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.11.2012 12:30.

Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Elektrisches Wetter?

von Phil am 07.12.2012 03:23

1. Ich kann deine Argumentation hier nachvollziehen. Da ich von einen großen Hindernis ausgehe wie einem Hügel oder einem Gebäude, müsste dieses Phänomen dort bei ähnlichen Temperaturen und Windrichtungen dort öfters auftreten, oder?

Ja, bei gleichen Bedingungen wird es jedes Mal auftreben. Und nicht nur dort, jeder isolierte Hügel kann solche Wolken verursachen.

6. Die bewölkte Seite scheint aber auch eine Wellenstruktur aufzuweisen. Also scheinen schwache Turbolenzen vorhanden zu sein. Ich kann mir diese geradlinige Kante in diesem Beispiel nicht erklären, auch nicht mit dem Elektromagnetismus. Wahrscheinlich einfach nur eine sehr seltene Konstellation.

Das ist mehr eine Zellen- als eine Wellenstruktur. Die Bewölkung ist konvektiver Natur, wenn auch sehr viel weniger Spektakulär als Superzellen und noch flacher als klassiche "Schönwetterwolken". Am nächsten kommt wohl das, was im Volksmund "Schäfchenwolken" heißt. Wo man wolken sieht, steigt die Luft auf, dort wo man keine sieht, sinkt sie ab.

8. Ich weiß, dass die meisten Wolkenformen in den Videos gut erklärt werden können, aber das ändert nichts an ihrer Faszination.

Da hast du völlig recht!

9. Ähnlich Effekte treten teilweise nach Raketenstarts auf. Hawaii hat einen Militärstützpunkt. Vielleicht ist diese Wolke das Resultat einer militärischen Übung gewesen. Beispiel, Wolke nach einem Raketenstart:

Tolles Bild, das wusste ich nicht. Und sieh sehen wirklich ähnlich aus.

10. Mir ist der Unterschied zwischen Turbulenzen und Hebungen noch nicht ganz klar. Kannst du das eventuell kurz erklären.

Kurz gesagt: Hebung ist großflächig und meist Laminar. Beispiele wären das Aufgleiten von warmer Luft auf schwerer Kalte in einer Warmfront oder die An- und Überströmung eines Berges. Konvektion ist auch eine Form von Hebung, aber eben turbulent. Turbulenz selbst bezieht sich auf die ganzen Verwirbelungen, die in der Luft stattfinden (können). Wichtig ist, dass die Zeit- und Raumskala bei Turbulenz eher klein ist verglichen mit dem System, das sie verursacht. Wenn du die Windrichtung in einem Sturm sehr nahe am Boden oder einem Hindernis betrachtest, wird sie stark schwanken in kurzer Zeit. Wenn du aber einen Durchschnitt über mehrere Minuten nimmst, hast du plötzlich viel weniger änderung, die Turbulenz ist herausgemittelt.

5. Genau diese Phänomen ist ein Beleg für mich, dass die elektronischen Strömungen in der Luft nicht mit berücksichtigt werden. Meine Theorie. Das es sich hierbei um eine Spiegelung von Eispartikeln handelt, darin stimm ich mit dir vollkommen überein. Für eine Luftturbolenz scheinen mir die Bewegungen zu schnell.

Da stimme ich dir zu.

Die elektrischen Spannungen in der Luft sind aber viel zu schwach um Wolken bewegen zu können. Doch kann ich mir vorstellen, dass die Ausrichtung der Eispartikel in der Eiswolke sich an dem elektrischen Feld ausrichten. Wenn sich die Spannung ändert, dann ändert sich minimal auch die Ausrichtung der Eiskristalle. Ich gehe davon aus, dass solche Schwankungen in den elektrischen Strömungen oft über unsere Köpfe passieren, ohne dass wir sie sehen können.

Interessante Theorie. Etwas gewagt, aber nicht von vornherein unplausibel. Ich habe mir die Videos sehr genau angeschaut und für mein (Laien-)Auge sieht es nicht wie Bildfehler oder Kompressionsartefakte aus. Aber da bin ich nun wirklich kein Experte

So jetzt hatte ich etwas mehr Zeit, sorry fürs Warten lassen.

Phil

Antworten

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Elektrisches Wetter?

von Norman am 07.12.2012 14:57

Danke Phil,

kennst du vielleicht auch ein gutes Buch über diese Thematik, welches du mir empfehlen könntest?

Gruß Norman

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.12.2012 14:58.

Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Elektrisches Wetter?

von Oli am 11.12.2012 14:49

Um keinen neuen thread aufmachen zu müssen, schreibe ich mal hier rein, ich denke es passt ganz gut zum Thema "elektrisches Wetter".
In meinem letzten Urlaub habe ich Israel nachts ein wunderschönes Gewitter an der Küste beobachten können, bei dem hauptsächlich Blitze zwischen den Wolken zu sehen waren. Soweit noch nicht besonderes (obgleich sehr faszinierend)...

Plötzlich sah ich einen Blitz, der aus einer Wolke in den wolkenfreien Himmel reichte, dieser Blitz war nach oben hin in drei Blitzkanäle aufgefächert und endete scheinbar in der wolkenlosen Luft. Danach sah ich noch zwei weitere Blitze, diesmal nicht aufgefächert, aber wiedermals scheinbar in der wolkenlosen Atmosphäre endend, jeweils aus der Wolke kommend nach oben reichend. Dieses Gewitter fand in etwa 1.5-2km Entfernung statt, ich würde die Länge dieser "seltsamen" Blitze auf etwa 100-200 Meter schätzen...

Vielleicht wars nur ein optisches Phänomen, vielleicht verliefen diese Blitze schleifenförmig und endeten wieder in einer Wolke, aber gleich dreimal?
Leider habe ich keine Photos davon, da ich so etwas aber noch nie zuvor gesehen habe, möchte ich fragen, ob mir jemand dieses Phänomen erklären kann oder ob jemand schonmal ähnliches beobachtet hat.

Antworten

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Elektrisches Wetter?

von Norman am 12.12.2012 17:13

Hallo Oli,

deine Beschreibung erinnert mich stark an „Kobold"-Blitze. Diese galten lange als Mythos, da man sie schwer ausmachen konnte. Sie sind in der Regel von sehr kurzer Dauer und man braucht eine klare Sicht von der Seite, was bei Gewittern selten der Fall ist. Erste 1989 konnte man diese auf Filmen nachweisen.

In der von mir oben eingestellten Dokumentation wird auch auf die Kobolde eingegangen. Ich stell den Link hier noch einmal ein, damit du nicht suchen musst (so ca. ab Minute 40):

http://www.youtube.com/watch?v=QC2kTDlC2Tw&feature=related

Haben die von dir beobachteten Blitze eine Ähnlichkeit mit denen, welche du beobachtet hast? Womöglich sahen jene, welche du beobachtet hast auch anders aus. Da es verschiedene Arten von Kobolden gibt, wäre dies auch nicht wunderlich.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.12.2012 17:14.

Oli
Gelöschter Benutzer

Re: Elektrisches Wetter?

von Oli am 12.12.2012 21:35

Hallo Norman,

Kobolde waren es leider nicht. Es schienen normale Blitze zwischen Wolken zu sein, bloß dass sie nicht in einer Wolke endeten, sondern im klaren, sternenbehangenen Himmel. Blitzdauer aus dem Gedächtnisprotokoll ca. 0,7 - 1sec.


seltsamer Blitz

P.S.: bitte nicht über meine Zeichenkünste lachen...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.12.2012 21:45.
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