Konzepte?

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Darius

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Posts: 249

Re: Konzepte?

from Darius on 07/21/2012 02:53 PM

Eugen schrieb:

Es ist z.Z. völlig irrelevant ob und wann das Universum entstanden ist.

peng1967 schrieb:
Man sagt, das Universum sei 13.75 Mrd. Lichtjahre alt. Nun, wenns nur 5 sind, oder 50... spielt das denn wirklich eine Rolle?

Die Frage nach der Entstehung des Universums ist eine der bedeutsamsten und konsequenzreichsten Fragen der Menschheit. Man bedenke zum Beispiel nur, wie viele Religiöse den Urknall glorifizieren.

Eugen schrieb:
Denn selbst wenn es einen Urknall gegeben haben sollte, dann würden sich die Urnkallkosmologen früher oder später bestimmt darum bemühen rauszufinden was vor dem Urknall war!

peng1967 antwortete Eugen:
Eher nicht. Die Frage nach dem "davor" wird allgemein als unsinnig anerkannt.

Um die Urknalltheorie 1981 mathematisch zu retten und um somit Konsistenz mit der beobachteten Isotropie und Homogenität von Universum (kosmologisches Prinzip) herzustellen, wurde die sogenannte Inflationsphase erfunden. Sie setzt voraus, dass:

a) superluminare Prozesse möglich sind
b) die Planck-Länge doch nicht die kleinstmögliche Größe ist
c) es eine Zeit vor dem Urknall gab
d) Energie negative Dichte hatte

Die Frage nach der Zeit vor dem Urknall ist längst gestellt worden und mit den Resultaten wird praktisch gearbeitet. Wer Urknall befürwortet, darf nicht behaupten, dass diese Frage allgemein unsinnig sei.

Eugen schrieb:
Ausserdem sehe ich mit allen Erklärungen der Urknallkosmologen immernoch keinen Grund weshalb sich flache Umlaufbahnen für Planeten und Galaxien aufgrund von Gravitation bilden sollten (oder hab ich da was übersehen?), wohingegen elektromagnetische Kräfte dies viel eher erklären können.

peng1967 antwortete Eugen:
Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Elektromagnetische Kraefte koennen die Umlaufbahnen ueberhaupt nicht erklaeren.

So wie ich Eugen verstanden habe, geht es ihn nicht um Umlaufbahnen im Allgemeinen, sondern um die Flachheit der Umlaufbahnen.

peng1967 schrieb:
Aber am Ende wurden Vorhersagen ueber Hintergrundstrahlung, Wasserstoffspektrum (1 Mrd Jahre nach dem UK), Rotverschiebung (die nicht Dopplereffekt, sondern hauptsaechlich relativistisch ist) und weiteres gemacht. Und all dies konnte dann im Experiment gefunden werden.

Die Entdeckung des 2,7-Kelvin-Rauschens (Hintergrundstrahlung) war keine Vorhersage, sondern ein Zufallsfund mit darauffolgender, falscher Interpretation. Das Wasserstoffspektrum in Bezug auf den Urknall ist ebenfalls keine Vorhersage, sondern eine Annahme. Die Kosmologische Rotverschiebung ist ein anderer Name für den Dopplereffekt (nicht die Objekte entfernen einander, sondern der Raum dazwischen wächst dank Dunkler Energie). Nichts davon ist experimentell bewiesen worden und zur Zeit auch nicht beweisbar.

peng1967 schrieb:
[Einsteins] groesste Eselei

Einsteins größte Eselei, die Kosmologische Konstante, wurde seit der Einführung Dunkler Materie zur Notwendigkeit und erlebt aktuell eine Renaissance.

peng1967 schrieb:
Wobei dieses Verstaendnis ja auch nicht ganz stimmt... aber eine Temperatur von 10^32 Grad, zusammengepfercht auf einen "Punkt" von 10^-43 cm kann man sich eben auch wieder nicht vorstellen, und erst recht nicht, dass daraus alles entstanden sein soll. Wir wissen nicht, ob es so war.

Doch, wir wissen es. Aus Nichts kann nichts entstehen.

peng1967 schrieb:
Es sind Schlussfolgerungen, die sich durch konsequente Anwendung der Mathematik auf die Interpretation der gemachten Beobachtungen zwangslaeufig ergeben. Gleich kommt der Einwand, dass ja bereits die Interpretation falsch sein kann. Das weiss ich, und genau deswegen hab ich es selbst so vorsichtig formuliert.

Nicht die Mathematik wird auf Interpretationen angewandt. Mathematik wird auf Beobachtungen angewandt, die anschließend interpretiert werden. Genau hier liegt das Problem der modernen Physik.

peng1967 schrieb:
Alternative Theorien, deren Anzahl gefuehlt groesser ist als das Universum selbst, [...]

Nenne mir bitte eine alternative Theorie.

peng1967 schrieb:
Da wird operiert mit 11, 17 oder noch mehr Dimensionen, von denen wir leider nur 4 beobachten, [...]

Welche Dimension soll denn die 4. sein? In welchem Experiment wurde sie beobachtet?

peng1967 schrieb:
Ueblicherweise sagt man, deren Existenz wird durch Berechnungen "vorhergesagt". Das war schon oft so. Verblueffend ist nun aber, dass man die meisten von ihnen dann auch tatsaechlich findet im Experiment. Ich erinnere nur an die Neutrinos, die Z-Bosonen, oder ganz aktuell das Higgs-teilchen. (1950 durch Peter Higgs vorhergesagt, jetzt am 4.7. gefunden) Diese Erfolge geben natuerlich ein gewisses Vertrauen in die Richtigkeit der Berechnungen.

Verblüffend ist da nichts. Wer Geister sehen will, der sieht welche. Wer Higgs-Boson in die Gleichungen eingibt, der erhält ein Higgs-Boson. Und wer in mathematischen Formeln den Urknall voraussetzt (in die Formeln eingibt), erhält als Ergebnis ein Urknall. Es sind alles nur mathematische Interpretationen.

In welchem Experiment wurde das Neutrino nachgewiesen? Nach meiner Kenntnis ist es bis heute nicht gelungen. Die Existenz von Neutrinos ist auf die gleiche Art bewiesen worden, wie die der Dunklen Materie und Energie: rein mathematisch.

Als Peter Higgs das Higgs-Feld 1964 postulierte und seinen mathematischen Formalismus präsentierte, war es nur eine Frage der Zeit, bis die mathematische Interpretationen auf Beobachtungsergebnisse zufriedenstellend angewendet werden (die Sigma-5-Signifikanz vom 2012-07-04). Wie zuvor gesagt: Beobachtungsergebnisse müssen zuerst mathematische Beschreibung finden und können erst dann interpretiert werden.

Das Higgs-Boson soll, wie der Name sagt, ein Austauschteilchen sein, welches zwischen dem Higgs-Feld und der Materie wechselwirkt, ähnlich einem anderen hypothetischen Boson namens Graviton. Aus welchen Teilchen besteht dann das eigentliche Higgs-Feld (in Medien heißt es "einer Art Sirup")? Woraus besteht ein Gravitationsfeld? Würde mir die irrationale Quantenmechanik auch ein Boson liefern, wenn ich Gott oder Götter mathematisch interpretiere? Gewiss ja. Es wäre dann das Gott-Boson, das den Sinn vermittelt

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