Was ist Kontakt?
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Jannik
Gelöschter Benutzer
Was ist Kontakt?
von Jannik am 16.12.2012 02:23Sehr geehrte Leser,
ein immer wiederkehrender Gedanke meinerseits ist die Vorstellung der Unendlichkeit, Grenzenlosigkeit und Offenheit. Was damit gemeint ist werde ich später erläutern, doch zuerst möchte ich darum bitten das folgende Axiom Raphaels noch einmal zu betrachten:
Wie es scheint eine, auf den ersten Blick, vollkommen logische Tatsache, die besagt, dass Fernwirkung ausgeschlossen ist. Ich habe einmal versucht mir Berührung vorzustellen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass je genauer man Objekte betrachtet, umso mehr stellt man fest, dass sie sich gar nicht berühren. In diesem Artikel geht es um die Frage: "Was ist Berührung?" bzw. "Was ist Kontakt?".
Wer sich schon einmal diese Frage gestellt hat erkennt vielleicht, dass dieses Thema eine unglaubliche Weite bietet und zugleich eine der essenziellsten Fragen überhaupt ist, denn es geht um die Beschaffenheit der "Welt" in der wir leben - eine bessere Umschreibung ist mir nicht gelungen.
Der Mensch ist anscheinend so veranlagt, dass er immer determinieren muss. Er muss quantifizieren und er muss wissen womit er es unmittelbar zu tun hat. Doch was, wenn es dazu gar keine Antwort gibt? Meiner Ansicht nach gibt es keine Lösung für dieses Pseudoproblem. Fakt ist, dass sich der Mensch eingeredet hat, er müsse für alles eine grundlegende Antwort parat haben, doch das ist nicht so. Viel interessanter ist es zu verstehen wie die "Welt" tatsächlich interagiert und welche Zusammenhänge tatsächlich bestehen. Dazu werde ich im Folgenden ein paar sehr interessante Gedanken erläutern.
Raphaels Axiom der Kausalität ist hier ein guter Einstiegspunkt. Die Kette von Ursache und Wirkung ist endlos, sie kann demnach kein Anfang und kein Ende haben, Dinge geschehen und damit gilt es sich erst einmal abfinden zu müssen. Es gibt schlichtweg keine Begründung dafür außer der, dass es logisch ist. Logik ist die höchste Form von Verständnis und muss ansich nicht weiter erklärt werden. A = A, niemand würde behaupten A sei B, doch warum ist das so? Was macht Logik so verständlich und was ist Logik? Wikipedia schreibt hierzu:
Zum einen wird hier von der Lehre des "vernünftigen Schlussfolgerns" gesprochen, wovon ich mich sofort distanzieren werde, da "vernünftig" subjektiv ist. Es geht also um Schlussfolgern, was bedeutet, dass aus einem oder mehreren Ereignissen eine Verknüpfung gezogen wird, anhand der man eventuell andere Fakten aufdecken kann. Man kann sich das ganze vorstellen wie das Verlängern einer Geraden. Es tauchen immer neue Punkte auf, die dadurch definiert sind, dass die Gerade eine bestimmte Ausrichtung hat.
Außerdem wird davon gesprochen, dass Argumente auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Der Realitätsbezug wird hergestellt. Wikipedia schön und gut, aber ich finde diese Definition etwas dürftig und möchte sie ein wenig erweitern um Klarheit zu schaffen:
Stellt man sich ein Objekt vor, dann ist dieses Objekt nur dieses eine Objekt und nicht gleichzeitig ein anderes Objekt. Lokation und Form sind identisch. Dies ist der wohl einfachste anzunehmende Fall und wie ich finde veranschaulicht er das Konzept der Logik sehr gut. Angenommen, dieses Objekt unterliegt nun keinen Wechselwirkungen, dann verändert sich dieses Objekt nicht. Es bleibt so lange bestehen, bis eine Wechselwirkung auftritt. Die Logische Erkenntnis die uns dieses banale Beispiel liefert ist die, dass wenn ein Objekt keiner Wechselwirkung unterliegt, auch keine Veränderung dieses Objekts stattfinden kann. Logik kann somit auch als das Prinzip des alternativlosen Geschehens bezeichnet werden. Es gibt nur ein mögliches Ergebnis bzw. immer nur eine Richtung in die ein Prozess laufen kann. Niemals wird ein Geschehen vor die Wahl gestellt ob es nun lieber diesen oder doch jenen Zustand annehmen möchte. Es gibt immer nur einen Weg, keinen Zufall und immer eine Ursache. Die Logik macht sich dies zu nutze und nur deshalb ist es uns möglich zu Schlussfolgern, zu bestimmen wo die anderen Punkte liegen, wenn wir die Gerade verlängern. Es muss eine Basis geben auf der man bauen kann. Dieses Prinzip nennt sich auch Determinismus. Man kann eine Ursache determinieren und weitere Abläufe prognostizieren. Warum jedoch so viele Theorien etc. scheitern liegt ganz einfach daran, dass sie zu ungenau sind. Es ist schlichtweg unmöglich eine genaue Prognose, eine genaue Ursache oder eine genaue Tatsache zu determinieren. Der Grund dafür ist, dass man niemals alle Faktoren mit einbeziehen kann, da alles mit allem in Wechselwirkung steht und somit wiederum mit der Unendlichkeit. Wir erinnern uns, dass Kausalität unendlich ist, es gibt keine Grenze. Wie gesagt ist es ein menschliches Phänomen, allem eine Grenze, einen Rahmen o.ä. zuzuschreiben. Die meisten Menschen sind von dieser Vorstellung besessen und können nicht anders denken.
Das ganze hat jedoch nichts mit der "Welt" zu tun in der wir leben, denn diese "Welt" hat keine Grenzen, sie ist unendlich. Sowohl im Mikrokosmos als auch im Makrokosmos. Es ist grundlegend falsch zu behaupten, es gäbe eine Grundeinheit wie "Strings" oder "Elementarteilchen".
Die unendliche Erstreckung der "Welt" in der wir leben, schafft die anfangs erwähnte Offenheit und Grenzenlosigkeit. Wenn man versucht sich ein Bild von dieser "Welt" zu machen, dann macht man sich auch tatsächlich ein BILD davon. Weil Bilder jedoch nur ein winziger Teil der wahrnehmbaren Realität sind, ist es unglaublich schwierig, ja fast unmöglich sich vorzustellen, was in submolekularer Ebene vor sich geht. Vieles übersteigt die menschliche Vorstellungskraft, da wir auf das begrenzt sind, was unsere Sinne wahrnehmen können. Wir haben jedoch Maschinen entwickelt die uns ein Bild von dem machen können, was unsere Wahrnehmbarkeit übersteigt. Das Rastertunnelmikroskop bietet atemberaubende Einblicke in molekulare Strukturen:
So sieht ein Molekül unter dem RTM aus. Dazu auch noch ein kurzes Video auf Englisch zur Funktionsweise eines RTM. Mit diesem Video war ich mir schon etwas sicherer, dass dieses Bild echt ist.
http://www.youtube.com/watch?v=9AxKEeMuzIo
Um noch kleinere Bereiche zu visualisieren, werden wir immer erfinderischer werden müssen und das ist eine riesen Herausforderung. Fakt ist wir können Moleküle und Atome nicht mit herkömmlichem Licht sichtbar machen, da sie kleiner sind als die Wellenlänge des Lichtes. Man kann also nur versuchen andere Eigenschaften dieser Objekte zu untersuchen, in diesem Fall wird das Molekül "abgetastet" was uns wieder zu der Frage führt was Kontakt bedeutet. Auf molekularer Ebene ist ganz klar, dass sich nichts wirklich berührt, Moleküle scheinen auf elektrostatischer Basis zusammenzuhalten ohne sich zu berühren. Eine Struktur, die auf bislang ungeklärte Weise zusammenhält und das muss man ganz klar sagen, denn was wissen wir über Elektronen außer, dass wir ihnen eine sogenannte negative Ladung zuschreiben. Wir wissen nur wie sie sich in Gegenwart anderer Teilchen verhalten, aber was letztendlich die Ursache für dieses Phänomen ist, kann uns niemand sagen. Was verursacht diese Potenzialunterschiede zwischen + und - und was ist die Kraft die sie zusammenhält? Alles was uns übrig bleib ist zu beschreiben was wir messen, denn für diese Bereiche reichen unsere Sinne nicht mehr aus. Es scheint also, als müsse man die Frage was Kontakt ist erst einmal hinten anstellen und sich näher mit der submolekularen Ebene befassen. Was wir auf dem RTM-Bild sehen ist die dargestellte Wechselwirkung eines CO-Moleküls mit einem Penta-Benzol-Molekül oder wie es heißt. Was hier gemessen wird sind elektrostatische Kräfte, die verhindern, dass die beiden Moleküle verschmelzen. Mann kann also nicht behaupten, dass sie sich berühren und selbst wenn sie miteinander reagieren, dann wird ihre Form verändert, aber es findet immer noch keine Berührung statt. Wie es scheint stoßen wir im Mikrokosmos auf Strukturen unbekannter Objekte, die durch nicht bekannte Kräfte zusammenhalten. Wir sollten uns wirklich mit der Frage beschäftigen was Elektromagnetismus ist und wie er entsteht.
Wozu das vorherige Gerede von Logik? Ganz einfach, denn auch im subatomaren Bereich gilt das Prinzip des Determinismus, da sonst keine geregelten Prozesse ablaufen könnten. Alles würde in einem unlogischen Chaos herumwirbeln und keinerlei Ursache haben. Sowas ist ausgeschlossen. Es gilt auch weiterhin rational zu arbeiten auch wenn es unglaublich schwierig ist, da je genauer man "hinsieht" umso mehr Aufwand muss man betreiben und umso weniger Information erhält man letztendlich.
Vielleicht hat der ein oder andere von euch ein paar Ideen, was es mit dem Elektromagnetismus auf sich hat. Viel Erfolg
Norman
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist Kontakt?
von Norman am 16.12.2012 12:12Hallo Jannik,
ein sehr toller Beitrag von dir. Ich habe schon etliche Jahre über die Frage nachgedacht und bin auch zu keinen endgültigen Abschluss gekommen. Wenn man sich damit beschäftigt, kann man sehr leicht der Quantenphysik verfallen.
>> Kurzer Themenwechsel: mir kam gerade der Gedanke, dass man Theorien nicht einfach als richtig oder falsch einstufen sollte, sondern diese ebenfalls in Kategorien unterteilen.
- 1) Auf welche Beobachtungen stützt sich die Theorie
- 2) Wie interpretiert man die Beobachtungen (welche Ursachen setzt man in der Theorie voraus)
- 3) Und welche Voraussagen lassen sich mit dieser Theorie anstellen.
Man könnte z.B. aufgrund einiger Beobachtungen auf bestimmte Ursachen schließen. Anhand dieser Ursachen könnte man auch voraussagen, was eintreten würde, wenn man ein Experiment dazu durchführt. Wenn nun bei einem Experiment sich die Voraussagen bestätigen, dann stimmen Punkt 1 und 3 in der Theorie. Die Interpretationen (Punkt 2) müssen deshalb aber nicht zwangsläufig richtig sein. Vielleicht kann uns dieser Gedanke helfen, Standarttheorien besser zu beurteilen. So muss man nicht zwangsläufig mit der Theorie übereinstimmen, kann aber mit den Erkenntnissen aus der Theorie weiter arbeiten. <<
Raphael gibt zwar mit seinen Axiomen eine Definition von Objekt. Was aber genau das Wesen eines Objektes ist, bleibt weiter im Unklaren. Alle Objekte haben im Wesentlichen alle eine gemeinsame Eigenschaft, sie können mit anderen Objekten interagieren.
Ich benutzte jetzt für meine Erklärung auch den Begriff „Feld". Da Raphael richtiger Weise schon festgestellt hat, das ein Feld keine Objekt ist, möchte ich noch kurz erklären wie ich den Begriff Feld definiere. Das Feld ist ein bestimmter Bereich, dem bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden. Wenn ein Bauer sagt: „Er muss auf das Feld die Ernte einfahren." Dann meint er jenen Bereich, an dem eine Bestimmte Pflanze sehr viel stärker vertreten ist.
Ein Objekt ist somit ein Bereich in dem ein anderes Objekt nicht eindringen kann. Warum das andere Objekt in diesem Bereich nicht eindringen kann, bleibt weiterhin unklar. Der beste Weg für das andere Objekt ein Objekt zu untersuchen ist es zu zerstören. Dabei teilt sich das Objekt in immer kleinere Teile auf, aber das Wesen des Objektes bleibt weiter ungeklärt. Je kleiner die Teile umso mysteriöser wird es.
Gedankenspiel. Angenommen es gäbe in Universum mit genau vier Wesen. Nur eines dieses Wesen kann sich in dem Universum hin und her bewegen. Alle Wesen sehen gleich aus, und können nur über Berührung interagieren. Jedes Wesen hat einen Arm mit dem er seine Umgebung abtasten kann. Wesen 1 näherst sich Wesen 2. Wesen zwei hat die Eigenschaft seinen Arm dem Arm von Wesen 1 immer in einem bestimmten Bereich entgegen zu strecken. Beide Wesen berühren ihre Arme somit immer an der Grenze dieses Bereiches. Der Bereich von Wesen zwei in dem der seinen Arm entgegen streckt ist Kugelförmig. Somit denkt Wesen 1, dass Wesen 2 eine Kugel ist. Bei Wesen 3 und Wesen 4 verhält es sich ähnlich. Nur das der Bereich von Wesen 3 Würfelförmig und der von Wesen 4 Pyramidenförmig ist. Nachdem Wesen 1 die anderen Wesen untersucht hat, wird es zu dem Schluss kommen, dass es sich bei Wesen 2 um eine Kugel, bei Wesen 3 um einen Würfel und bei Wesen 4 um eine Pyramide handelt.
In der String-Theorie geht man von winzig kleinen vibrierenden Fäden aus (vereinfacht ausgedrückt). Auch wenn ich die String-Theorie nicht teile, so finde ich den Ansatz, dass etwas in den Atomen vibriert sehr interessant. Angenommen etwas würde im Kern eines Atoms vibrieren, so entstehen bei jedem Atom Wellen im Äther. Bei sehr hohen Frequenzen könnten im Äther Schwingungsstrukturen entstehen, ähnlich wie wir es von Klangfiguren kennen.
Da die Schwingungen von Atomen sich gegenseitig beeinflussen entstehen somit auch komplexere Schwingungsstrukturen um den Atomkern. Elektronen könnten demnach nichts weiter als Ansammlungen von Ätherstaub an den Knotenpunkten in den Schwingungsstrukturen sein. Da sich die Atome an jenen Strukturen Ausrichten entstehen z.B. Moleküle.
Oli
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist Kontakt?
von Oli am 16.12.2012 12:40Hallo Jannik,
da hast du eine Frage gestellt, die wohl kaum schwieriger sein könnte.
Du sprachst sehr schön die Begrenztheit unserer Sinne und deren Erweiterung mit technischen Mitteln an. Können wir zu einer vollständigen Erkenntnis kommen, wenn wir es schaffen, diese technischen Mittel weiter zu verfeinern?
Viele Wissenschaftler glauben: ja, und bauen neue Messinstrumente, erhöhen die Energien, mit dem sie Teilchen aufeinander schießen usw...
Was, wenn es etwas gibt, das mit nichts auf bekannte Weise wechselwirkt? Die hypothetische "dunklere Materie" wechseltwirkt nur mittels Gravitation mit der uns "bekannten" Materie. Man kann kosmische Karten ihrer Verteilung erstellen - beweisen kann man sie nicht.
Kann man Elektronen beweisen? Nein! Wir können nur ihre Wechselwirkung mit Objekten im Rahmen eines Modelles beschreiben.
Sind Elektronen, sind Quarks, sind Eichbosonen und Neutrinos etc. kugelförmige, massive Materie, die wie Billardkugeln aneinanderklickern? Ich weiß es nicht, und man wird es nie beweisen können. Man kann nur Modelle erstellen.
Wenn wir streng nach Raphaels Axiomen vorgehen, muss es Teilchen geben, die wir (noch) nicht nachweisen konnten, nennen wir sie z.B. Ätherobjekte. Wird man ihre Existenz je beweisen können? Nein, s.o.!
Raphaels Axiome könnten dazu taugen, ein Modell zu erstellen, das unserer Universum besser, genauer, und logischer beschreibt, aber das bliebe ein Modell, das nie den Anspruch erheben könnte, die Wirklichkeit zu sein.
Ich entferne mich jetzt mal von Raphaels "Raum"-Verständnis und behaupte:
Raum ist "Etwas", er hat Eigenschaften, und ist kein Konzept.
Verletzt diese Aussage nun Raphaels Axiome? Ich behaupte: nein! "Raum" wird zu einem Objekt "befördert", mit der seltsamen Eigenschaft, dass dieses "Objekt" unendlich und grenzenlos ist. Anschaulich könnte ich sagen: der Raum ist der Äther. Da alle Objekte in diesen Raum eingebettet sind, herrscht ständiger Kontakt.
Hilft das? Leider nein. Es bleibt ein Modell.
Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist Kontakt?
von Jannik am 16.12.2012 17:38@ Norman: Die Klangfiguren scheinen ein vielversprechender Ansatz zu sein. Danke, dass du darauf aufmerksam gemacht hast. Deine Vorgehensweise bezüglich Theorien im Allgemeinen halte ich für sinnvoll. So lässt sich der Wahrheitsgehalt einer Theorie recht gut ermitteln. Persönlich habe ich mich damit zwar nicht allzu intensiv mit befasst, dennoch vermute ich, dass in vielen Theorien die Ursachendeterminierung zu ungenau ist. So schleichen sich dann über längere Zeit viele kleine Fehler ein. Wie gesagt liegt das daran, dass es zu einem bestimmten Sachverhalt immer unendlich viele Ursachen gibt, die zwar noch so klein sein mögen, trotzdem in ihrer Summe erstaunliche Resultate hervorbringen können. Es wird immer Ungenauigkeiten geben. Die Interpretation (Punkt 2) kann somit niemals vollständig alle Ursachen umfassen. Um einen Sachverhalt vollständig nachvollziehen zu können, müsste man einen endlos langen Weg von Ereignissen begutachten, was schlichtweg nicht möglich ist.
Diese Frage glänzt in ihrer ästhetischen Vollkommenheit. Worauf basieren Objekte und ich halte die Idee von schwingendem Äther für sehr plausibel. Mit Heisenbergs Unschärferelation habe ich mich noch nie befasst, dennoch lässt sie vermuten, dass Elektronen bereits keine Objekte - im herkömmlichen Sinne - mehr sind. Heisenberg sagt, man könne nicht feststellen wo sich ein Elektron befindet und ich muss sagen da ist was dran. Könnte ein Elektron nicht tatsächlich ein schwingender Zustand sein, der eben genau dieses Ergebnis liefert? Vielleicht hat Heisenberg ja entdeckt, dass Elektronen tatsächlich keine Objekte mit einem Abgegrenzten Bereich sind sondern eine "stehende Welle". Das alles ist natürlich rein hypothetisch und ich werde mich in Zukunft auch gerne näher mit diesem Aspekt auseinandersetzen, aber ich denke, dass Du, Norman, dich bereits intensiver damit befasst hast und eventuell mehr dazu beitragen kannst, als meine wirren Spontanüberlegungen vermögen.
Was jedoch sehr dafür spricht sind die Bilder des RTM. Nachdem ich mir das Video über die Klangfiguren reingezogen habe, stellt man doch verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Molekül unterm RTM fest. Wie gesagt, kann auch alles unbedeutend sein, dafür weiß ich zu wenig.
Norman, ich hoffe wir behalten das weiter im Auge, das klingt sehr vielversprechend!
@ Oli: Ich teile auch deine Ansichten, denn mit Gewissheit können wir nichts sagen, doch die Wissenschaft lebt von Beobachtungen und ihren Hypothesen, von deren Bestätigung und Widerlegung. Dies sind aufschlussreiche Informationen mit denen wir arbeiten können. Es wird immer Messfehler und Fehlinterpretationen geben, deshalb gilt es sich niemals auf etwas zu versteifen - außer auf das Innere einer Frau - so können wir davon ausgehen langfristig der Wahrheit immer ein Stück näher zu kommen, auch wenn der Aufwand den wir dazu betreiben müssen ins Unermessliche ansteigen wird.
Norman
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist Kontakt?
von Norman am 16.12.2012 18:35Ich finde das Phänomen auch sehr faszinierend, bin aber auch nur ein Laie auf dem Gebiet. Jedoch kann ich mir durchaus vorstellen, dass dieses Prinzip mit verantwortlich für den Elektromagnetismus, der starken sowie der schwachen Kernkraft und der Gravitation ist. Auch gehe ich davon aus, dass dieses Prinzip dafür sorgt das Leben entsteht.
Hier noch ein sehr interessanter Vortrag zu diesem Thema:
Einige dieser Strukturen erinnern auch stark an den Strukturen, über welche wir gerade in den Beitrag Grand Canyon – Elektrische Entladung oder Sturzflut diskutieren.
Jannik
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist Kontakt?
von Jannik am 17.12.2012 19:43@ Norman: Gut möglich, dass sich so viele Dinge erklären lassen.
Was ist denn bitte Leben für dich? Es ist zu bedenken, dass ein Stoffwechsel - was ja auch nur chemische Reaktionen sind - überall stattfindet. Moleküle reagieren nunmal aufgrund ihrer elektrischen Eigenschaften. Manchmal kommt dann sowas wie eine Zellstruktur vor. Vielleicht fügt sich das Ganze zu einem "fantastischen" Gebilde zusammen, dem wir dann unterstellen zu leben, doch genau betrachtet ist es einfach nur logisch, dass sowas passiert. Leben ist nichts besonderes. Man sollte sich wirklich von der menschlichen, egozentrischen Denkweise distanzieren. Wir sind nicht besser als irgendein Stein der im endlosen All herumtrudelt. Der Stein hat es nur leichter.. er muss sich nicht so viele Gedanken machen. Ok ich bin etwas abgeschweift, na was solls.
Die Wasserklangbilder hab ich mir natürlich direkt im Anschluss angesehen, als du das erste mal auf Schwingungsstrukturen aufmerksam gemacht hast
@ ar-iomar: Big Bang Theorie ist doch der Hammer ich nehme jede Folge auf. Spaß muss sein und herrlich wie sie Sheldon, die verkörpterte Quantenphysik, durch den Dreck ziehen.
Oli
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist Kontakt?
von Oli am 17.12.2012 20:44Es gibt drei Bedingungen, die alle erfüllt sein müssen, damit die Defintion "Leben" zutrifft":
-Abgeschlossenheit
-eigener Stoffwechsel
-Reproduktion
Beispielsweise ist ein Virus kein Lebewesen, da es keinen eigenen Stoffwechsel hat. Für die Reproduktion zapft es die befallene Wirtszelle an.
Die Erde als Ganzes ist auch kein Lebewesen, da sie sich nicht reproduziert.
Eine Galaxie hingegen könnte man fast schon als Lebewesen bezeichnen:
Abgeschlossenheit (getrennt von anderen Objekten im All, auch wenn diese zu ihr dringen können), eigener Stoffwechsel (das muss ich nicht kommentieren), Reproduktion (Geburt von Sternen und sogar Tochtergalaxien)
Norman
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist Kontakt?
von Norman am 17.12.2012 23:38Die Definition von Leben, welche Oli vorschlägt, teile ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass es einen bestimmten Punkt gibt, von dem man mit Gewissheit sagen kann, dass hier das Leben beginnt. Eigentlich teile ich hier keinen der drei Punkte.
Abgeschlossenheit: brachten wir ein menschliches Individuum, so ist es auf Nahrung und Sauerstoff angewiesen, man nimmt seine Umgebung in sich auf, mein ist das was man isst. Bedenkt was mit einem Menschlichen Körper im Vakuum passiert.
Wir leben nicht in einem Ökosystem, sondern sind ein Teil von einem Ökosystem.
Stoffwechsel: auch hier herrscht keine Einigkeit (auch bezüglich der Viren), dies kann man als Kriterium sehen, muss man aber nicht. Ich gehöre zu jener Gruppe, welche dies nicht als Kriterium betrachtet.
Reproduktion: Aufgrund von Genetischen Defekten, können Tiere (und andere Lebewesen) geboren werden, welche sich nicht fortpflanzen können. Dennoch leben sie, zumindestens eine Zeit lang.
Wie gesagt, dies sind nur meine persönlichen Ansichten.
Gedankenspiel: Betrachtet man einen menschlichen Körper aus der Perspektive der Atome, so werden wir wahrscheinlich feststellen, dass keines der Atome die Fähigkeit besitzt Gedanken zu haben. In dieser Ebene scheinen keine Gedanken zu existieren. Erst die Struktur der Atome und deren Veränderungen zueinander bilden die Konzepte, welche wir Gedanken nennen. Vereinfacht ausgedrückt, entsteht Bewusstsein durch die Bewegungen der Atome (bzw. durch die Bewegung von Objekten).
Ein Stein hat demzufolge genauso wenig Bewusstsein wie ein Knochen. Wenn ein Baum von Schädlingen befallen wird, dass produziert dieser Stoffe, mit welchen er andere Bäume warnt. Dies könnte man auch als eine Art Kommunikation unter Bäumen verstehen. In einem Buch von Holger Strohm lass von der Theorie, dass womöglich auch Sterne auf ähnlich Weise untereinander kommunizieren könnten.
Was wir als Lebewesen betrachten und was nicht, ist eine Frage der Definition. Wenn Atome aufgrund ihrer Anordnung die Fähigkeit haben, Bewusstsein zu formen, dann könnte man diesen Gedanken auch noch einen Schritt weiter verfolgen. Könnten die Sterne und Galaxien aufgrund ihrer Bewegungen und Anordnung zueinander auch eine Art von Bewusstsein bilden? Diese Frage finde ich sehr interessant, auch wenn wir sie wahrscheinlich niemals mit Sicherheit beantworten können.
Na toll, jetzt sind wir aber ganz schön weit weg von der eigentlichen Frage. Diese Frage bringt nur unsere Weltbilder durcheinander, ich schlage vor, dass wir die Frage auf dem Index der verbotenen Fragen setzen.
Oli
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist Kontakt?
von Oli am 18.12.2012 00:26Ich muss dazu sagen, die drei Minimalbedingungen, die erfüllt sein müssen, um von Leben zu sprechen, sind nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern die habe ich im Studium gelernt.
"Abgeschlossenheit" bedeutet nicht "Verschlossenheit". Es mag trivial klingen, aber es geht nur darum, einen begrenzten Bereich zu definieren. Die lokale Ausdehnung eines Bakteriums definieren wir als alles, was innerhalb der Grenze seiner Zellmembran zur Umwelt liegt. Ob diese Grenze durchlässig ist oder nicht, ob diese Durchlässigkeit von "Innen" beeinflusst wird oder nicht, spielt keine Rolle. Es geht um die engste lokale Grenze, die wir ziehen können. Ein Reagenzglas mit Wasser, in dem ein Bakterium schwimmt, "lebt". Ein in der Mitte durchgeschnittenes Bakterium "lebt" nicht. Aber wassergefüllte Reagenzgläser werden nicht zu den Lebewesen gezählt...
Der Punkt "Stoffwechsel" ist bei genauer Blickweise auch nicht sooo eindeutig. Auch in einem Virus findet Stoffwechsel statt, hier oxidiert was, da dissoziert was, usw. Es geht vielmehr um den Gedanken, dass Stoffwechsel unabdingbar ist, um die Anforderung, etwas "Leben" nennen zu können, zu erfüllen. Ein Virus ist auch dann ein Virus, wenn grad nichts passiert, wenn sich nichts verändert. Ein eingefrorenes Bakterium stoffwechselt nicht, es ist in dieser Zeit kein Lebewesen. Aber es hat das Potential dazu, ein Lebewesen zu sein.
Deine Anmerkungen zum Punkt "Reproduktion" haben mich echt zum Nachdenken gebracht, Bravo!
Ich denke, hier geht es auch nur um das grundsätzliche Potential zur Reproduktion. Ich habe keine Kinder, betrachte mich trotzdem als Lebewesen. Ein infertiles Lebewesen hat aber auch das grundsätzliche Potential, nur leider ist hier irgendein Defekt dazugekommen. Wenn dieser Defekt nicht wäre...
Es ist alles Defintionssache, und in diesem Punkt muss man den Rahmen etwas weiter ziehen...
Mit deinen eigenen Definitionen kannst du auch das gesamte Universum als ein Lebewesen auffassen.
Oder du definierst Leben als Bewegung, dann lebt auch ein Klotz Eisen bei >0K...