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ar-iomar

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Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von ar-iomar am 18.12.2012 14:55



Ja, Oli, das stimmt. Der Artikel ist nicht perfekt. Ich habe eine Weile überlegt, ob ich ihn einstelle. Doch ich finde, für diesen Thread ist er informativ genug. Aber du hast natürlich recht. Die Evolution spielt ein wenig heraum, nimmt hier ein bisschen, probiert hier ein wenig - wobei ich nicht sicher bin, ob das Aussortieren immer nur nach Vorteilen und Nachteilen geschieht.

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ar-iomar

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Re: Instinkte. Tierisch, menschlich oder kaputt?

von ar-iomar am 18.12.2012 13:37

Auszug aus: Traktat - Über die Kampfkunst


Die Evolution und die Kampfkunst


Wenn man sich mit der Kampfkunst beschäftigt, fragt man sich selten, warum die Kampfkunst überhaupt existiert. Das ist eben so, fertig. Wir bedienen uns ihrer, weil sie da ist. Das ist immerhin eine Antwort. Und ehrlich gesagt, geht es um den kunstvollen Zweikampf, kann uns diese Auskunft völlig genügen. Kampf ist Kampf und Menschen kämpfen eben. Richtig, Menschen kämpfen. Aber warum kämpfen wir so, wie wir es tun?

Im Laufe der Zeit entwickelte jede Art von Leben ihre Art des Kampfes. Wir Säugetiere verlassen uns auf unsere Dynamik, unsere kräftigen Kiefer, scharfen Zähne, Krallen und unsere sensiblen Sinne. Zähne, Krallen, sensible Sinne? Der Mensch passt nicht so recht in das Bild einer hervorragenden Lebensform, jedenfalls nicht aus kämpferischer Sicht. Tatsächlich hat die Evolution dafür gesorgt, dass wir uns, auf den Kampf bezogen, zurückentwickeln. Dennoch haben wir es geschafft, einen Großteil der anderen Tierarten zu dominieren. Wir unterwerfen die Erde dank unserer primitiven anatomischen Fähigkeiten. Wenn das kein Paradoxon ist, dann habe ich den Sinn des Wortes nicht verstanden. Die Natur treibt ihre Scherze auf Kosten der Natur.

Ich kann hier also sagen, die Evolution hat bestimmt wie wir kämpfen sollen. Und sie bestimmt es immer noch. Wir hatten und wir haben demnach keine Wahl, dass sich die Kampfkünste so entwickelt haben, wie sie es haben. Wir haben keinen Anteil daran, dass sie sich überhaupt entwickelt haben. Trotz der Jahrtausende des Krieges besteht der Mensch immer noch nur aus zwei Armen und zwei Beinen. Im Gegensatz zu vielen Tieren, sind beim Menschen diese natürlichen Waffen jedoch eher schwächer geworden. Beim Armdrücken ist uns vermutlich jeder Menschenaffe überlegen. Wie kommt das? Viele Spezies schaukelten sich gegenseitig hoch. Die Fleischfresser wurden stärker, also wurden die Pflanzenfresser massiger. Wir sagen zwar, dass eine Lebensform, je höher sie entwickelt ist, auch umso anfälliger sein wird. Vermutlich sagen wir das nur, um unsere kleine Schwäche zu bemänteln. Aber es ist nun mal wie es ist.

Der Mensch hat sehr zeitig damit angefangen, die Lösung all seiner (kämpferischen) Probleme seinem Gehirn zu überlassen. Ob nun aus der Not heraus oder als Teil des evolutionären Planes. Daran haben sich alle Teile unseres Körpers prächtig gewöhnt. Im Umkehrschluss heißt das allerdings, dass wir uns bei der Entwicklung einer überragenden Kampfkunst abmühen können soviel wir wollen. Die Evolution bremst uns aus. Ist es abwegig anzunehmen, dass die Natur uns als Futterquelle züchtet? Vielleicht wächst und gedeiht unser Hirn nur so prächtig, damit es den Bären besser schmeckt.

Viele Völker haben ihre Kampftechniken bei den Tieren entlehnt. Die Menschen übernahmen Strategien, Verhaltensweisen und Bewegungsmuster. Sie versuchten die Kräfte der jeweiligen Tiere mittels Magie, Kulten und verschiedenen Tränken in sich aufzunehmen, oder indem sie Teile der Tiere (auch ihrer Artgenossen) verspeisten. Einige Gruppen oder einzelne Krieger imitierten die Zähne und Krallen der Raubtiere, indem sie entsprechende Waffen erfanden. Das Tekagi (手鉤) oder Nekote (猫手) der japanischen Schattenkrieger war so eine Waffe. Und in jüngster Zeit arbeitet ja auch Wolverine mit entsprechendem Werkzeug. Chinesische Meister ließen ihre Schüler manchmal waffenlos gegen Tiere kämpfen. Es mussten nicht einmal Tiger sein, Wildschweine erfüllten denselben Zweck. Dieser Zweck war nicht, die Schüler zu demütigen, obwohl das prima funktionierte, sondern sie im reinen Kampf zu unterweisen. Wer einmal mit einem Staffordshire gekämpft hat und sei es nur im Spaß, der weiß, dass Tiere sich im direkten Kampfgeschehen nicht leicht überlisten lassen. Der Meister konnte seinen Schülern so klar machen, dass sie auf ihre Instinkte vertrauen und wirklich wie Tiere kämpfen sollten, vernunftbegabte Tiere. Gewiss, es gab immer wieder Zweikämpfe und Kraftproben zwischen Menschen und Tieren. Hauptsächlich in Rom, in Griechenland, in Japan und in Spanien. Aber Meister wie Oyama Masutatsu (1923-1994 A.D. 大山 倍達) der wütenden Stieren die Hörner abschlug oder sie mit seinen Händen tötete, sind und waren zu allen Zeiten selten. Wer weiß, ob die Weigerung der Tierschützer, ihn gegen einen Tiger kämpfen zu lassen, nicht letztlich sein eigenes Glück war. Auch die Mutproben mancher Krieger es mit Bären oder Raubkatzen aufzunehmen, sind nur Einzelfälle. Ständen sich Raubtiere und Menschen eins zu eins gegenüber, wäre es schnell vorbei mit uns. Unsere körperliche Kraft ist begrenzt und kann sich nicht mit der eines tierischen Räubers messen. Es gleicht daher einem Akt der Verzweiflung, die eigenen Chancen mittels Kampftechniken verbessern zu wollen.

In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts brach ein verwirrter oder lebensmüder Kampfsportler in einen Zoo irgendwo in Südostasien ein und wollte seine Kunst an einem Orang-Utan testen. Der Affe war nicht amüsiert und ramponierte den Mann etwas, so dass er notärztlich versorgt werden musste. Dabei hatte der Träger des 4. Dan noch Glück, er überlebte. Früher hielt man in Schaubuden öfter Vergleichskämpfe zwischen Affen und Menschen ab. Dort traten die Affen auch gegen Boxer oder Ringer an – und verprügelten diese regelmäßig. Da ein Gorilla einen Menschen ohne Mühe mit einem Schlag töten kann und auch ein Schimpanse sich gegen einen erwachsenen Mann problemlos durchsetzt, ist es kein Wunder, dass diese Vorführungen bald eingestellt wurden. 2008 A.D. überfielen drei Affen in China sogar ihren Trainer, nachdem er einen von ihnen geschlagen hatte. Ursprünglich sollten die drei Affen in einem Kaufhaus Kunststücke vorführen. Doch sie waren mit der Unterrichtsmethode ihres Trainers nicht einverstanden. Also fielen sie über ihn her. Einer biss ihn in den Nacken, der zweite zog an den Ohren und der dritte bemächtigte sich des Stockes und schlug solange auf den Kopf des Mannes ein, bis der Stock zerbrach. 2009 A.D. griff der 90 Kilo schwere Schimpanse „Travis" eine 55-jährige Amerikanerin aus nicht genau geklärten Umständen an. Das Opfer verlor dabei Hände, Nase, Lippen und Augenlider. Sie wird infolge der Attacke möglicherweise blind und Gehirnschäden davontragen. Der Schimpanse wurde später von der Polizei erschossen, nachdem er zuvor die Beamten attackiert hatte. (...) Die Evolution hat uns mit ihrem wahrlich skurrilen Sinn für Humor die Möglichkeit gegeben, unsere natürlichen Feinde zu dominieren. Als Ausgleich für unsere mageren kämpferischen Möglichkeiten, sind wir so schlau geworden, dass wir über all jene Probleme nachdenken können, die wir ohne die evolutionäre Gunst wahrscheinlich nicht hätten. Wäre es anders gekommen und wir, statt in der Lage zu sein, mit einem Fingerdruck den ganzen Planeten zu entvölkern, darauf angewiesen, uns täglich mit unseren Händen und Füßen gegen jede Art Angreifer zu verteidigen, unsere Kampfkunst würde hammerhart sein. Sie wäre nicht schön, aber vermutlich dem meisten Kram von heute überlegen. Nun ja, es ist nun mal wie es ist. Machen wir das Beste daraus.

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ar-iomar

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Re: Gravitation vs. elektromagnetische Wechselwirkung

von ar-iomar am 18.12.2012 12:32


Übrigens finde ich die neue Ideen-Vielfalt, die momentan hier angesprochen wird, bemerkenswert und konstruktiv. Ich freue mich darauf, mehr von euch zu lesen, Jungs.

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Re: Gravitation vs. elektromagnetische Wechselwirkung

von ar-iomar am 18.12.2012 12:29

Du bist doch ohnehin schon am Erfinden, Norman. Da kommt es auf eine weitere Novität auch nicht mehr an. Vielleicht entdeckst du ja dann eine weitere Nobel-Idee.  

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Re: Dokumentationen und Vorträge im Internet

von ar-iomar am 18.12.2012 11:49


http://www.youtube.com/watch?v=Yb67zM1Sh-Q&playnext=1&list=PL138054F3D4D66098&feature=results_video

NASA: Biological UFOs, Extraterrestrial Extremophiles. Life in Space.

Informationsgehalt: 6
Präsentation: 6
Glaubwürdigkeit (nach dem reinen Inhalt): 8

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Re: Dokumentationen und Vorträge im Internet

von ar-iomar am 18.12.2012 11:38


http://www.youtube.com/watch?v=02X9Xi9sqsg

Arsenic-eating bacteria found

Informationsgehalt: 6
Präsentation: 6
Glaubwürdigkeit (nach dem reinen Inhalt): 8

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Re: Dokumentationen und Vorträge im Internet

von ar-iomar am 18.12.2012 11:25


http://www.youtube.com/watch?v=y3GF3PFNx8Y

Extremophiles - weird animals - We Are The Aliens

Informationsgehalt: 6
Präsentation: 7
Glaubwürdigkeit (nach dem reinen Inhalt): 8

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Re: Was ist Kontakt?

von ar-iomar am 18.12.2012 11:15

Zuerst einmal - meinungsfrei natürlich - folgender Artikel. Er ist nicht mehr taufrisch, aber dennoch lesenswert:


US-Forscher haben in Kalifornien Bakterien entdeckt, die sich von Arsen ernähren. Dieser Fund revolutioniert den bislang geltenden Grundsatz, dass jede Lebensform auf den sechs chemischen Elementen Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Schwefel und Phosphor basiert. Unter diesem Aspkt müsse auch die Suche nach außerirdischem Leben neu überdacht werden, so Ed Weiler von der Nasa.


US-Forscher haben in einem unwirtlichen Salzsee in Kalifornien eine sensationelle Entdeckung gemacht: Arsen fressende Bakterien. Dieser Fund revolutioniert nicht nur die gängige Lehrmeinung über die Grundbausteine allen irdischen Lebens, zu denen das hochgradig giftige chemische Element bislang nicht gehörte. Auch die Suche nach Beweisen für außerirdisches Leben muss unter diesem Aspekt neu überdacht werden.

„Die Definition von Leben hat sich soeben erweitert", erklärte der stellvertretende Leiter der Nasa-Wissenschaftsabteilung, Ed Weiler. Bei der Suche nach Anzeichen für Leben im Sonnensystem müsse künftig von einem breiteren Denkansatz ausgegangen und es müssten Lebensformen in Erwägung gezogen werden, wie man sie bislang nicht kenne.

Bislang galt der Grundsatz, dass jede Lebensform sechs chemische Elemente braucht: Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Schwefel und Phosphor. Letzteres dient in Form von Phosphat zum Bau vieler Zellmoleküle wie Nukleinsäuren, Proteine oder Fettstoffe. Doch der Mikrobenstamm GFAJ-1 verzichtet auf Phosphor. Stattdessen laben sich die Keime an Arsen.

„Wenn etwas hier auf der Erde schon etwas so Unerwartetes tun kann, was kann das Leben dann noch, das wir noch nicht gesehen haben?", überlegte Felisa Wolfe-Simon, Astrobiologin bei der amerikanischen Geoforschungsbehörde USGS in Kalifornien und Leiterin der Studie, die am Donnerstag in der Online-Ausgabe des US-Fachjournals „Science" veröffentlicht wurde.

Aus dem Schlamm des kalifornischen Mono-Lake, einem salzigen See mit hoher Arsenkonzentration, sammelten die Forscher Proteobakterien der Familie Halomonadaceae. Im Labor züchteten sie die Mikroben und drosselten dabei die Phosphorgabe, bis die Keime den Nährstoff nicht mehr brauchten. Stattdessen gedieh der Stamm GFAJ-1 mit Arsen. Das Gift bauten die Keime sogar in ihr Erbgut ein.

Möglicherweise zahllose Lebewesen in Schatten-Biosphäre

Damit hat sich die Vorstellung, dass sich alles Leben in den chemischen Grundzügen ähnelt, überholt. Möglicherweise könnten auf der Erde zahllose Lebewesen eine bislang unbekannte Schatten-Biosphäre bewohnen, mutmaßen die Forscher. „Dieser Organismus ist zwar noch keine wirklich fremde Lebensform, die einem Stammbaum anderen Ursprungs entsprießt", sagte Paul Davies, Koautor der Studie, die vom astrobiologischen Programm der Nasa unterstützt wurde. Aber der Keim bilde möglicherweise nur die Spitze eines Eisbergs, erklärte er: „GFAJ-1 könnte ein Indiz sein für noch unheimlichere Organismen."

(C) Focus 2010

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Unsere Definition vom Leben geht nur von unserem jetzigen Wissensstand aus. Und dieses Wissen ist noch sehr klein und erdverbunden. Wir erweitern aber heute schon unsere Begriffe. Wenn wir erst tatsächlich Reisende und "Allbewohner" sein werden, wird sich noch so manche Definition ändern.

Die Idee, das Universum könne selbst ein Lebewesen sein, ist so neu nicht mehr. Ich habe schon vor Jahren in einer alten russischen Zeitung gelesen, die Ausdehnung des Universums sei vergleichbar mit der Atmung, die Planetensysteme seinen ähnlich den Atomen und die Universen ähnlich den Zellen usw. Normans Bildvergleich (Brain Cell - Universe) könnte ja diese These bestätigen.

Ein anderer Gedanke ist, dass viele Naturphilosophien und -religionen meist keinen Unterschied zwischen Leben und Nicht-Leben machen. Und wenn wir bedenken, dass sich Extremophile unter anderem von Steinen ernähren können, weise ich eine solche Gedankenwelt nicht einfach so von mir. 

Für mich persönlich ist es keine Frage, ob es Leben im All gibt. Nur weil wir das Vergrößerungsglas üblicherweise über den Planeten Erde halten, neigen wir oft dazu, das Offensichtliche zu übersehen. Die Erde ist eingebunden ist ein System, welches seinerseits eingebunden ist usw. Die Erde ist doch kein isolierter Körper unter Quarantäne. Ich bin überzeugt, in der einen oder anderen Form ist Leben überall im Universum oder vielleicht besser, eine umfassende Form der Existenz.  


@ Jannik - Ja, ich mag die Serie ebenfalls, schon deshalb, weil sie sich selber nicht ganz ernst nimmt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2012 12:23.

ar-iomar

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Re: Was lest ihr gerade? (Buchempfehlungen)

von ar-iomar am 18.12.2012 10:19


Bei deiner Bewertung zu Aurel folge ich dir nicht. Ich veranschlage ihn höher. Aber wenn wir schon bei den Philosophen sind, darf einer nicht fehlen:

Michel de Montaigne 

Essais (3 Bände)

Informationsgehalt: 10
Präsentation (des Inhaltes): 8
Glaubwürdigkeit: 8
Lesbarkeit: 8

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ar-iomar

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Re: Dokumentationen und Vorträge im Internet

von ar-iomar am 17.12.2012 14:40


Volker Sommer - Täuschung und Selbstbetrug bei Tier und Mensch

http://www.youtube.com/watch?v=3KdwQltR6PU

Informationsgehalt: 8
Präsentation: 7
Glaubwürdigkeit (nach dem reinen Inhalt): 8

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