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ar-iomar

55, Männlich

Beiträge: 126

Re: Eine kurze Einführung in das Meta-Modell der Sprache

von ar-iomar am 29.02.2012 11:46

Hallo Norman,

deine Beiträge finde ich lesenswert. Besonders der, auf den ich jetzt antworte, hat mich nachdenklich gestimmt. Einiges von dem, worüber du hier schreibst, ist neu für mich. Demzufolge versuche ich das Geschriebene aufzunehmen. Eine Kleinigkeit stört mich etwas. Vorweg sei gesagt, ich stimme dir zu, dass unser Schulsystem besser sein könnte. Jedoch müssen wir, solange wir das Hochdeutsch als unsere Umgangssprache akzeptieren, einigen Regeln dieser Sprache folgen. Ich geriet beim Lesen deines spannenden Beitrages leider ab und zu aus dem Konzept. Das lag nicht am Informationsgehalt, sondern einfach an der missverständlichen Schreibweise. Keine Sorge, ich werde nicht darauf herumreiten, denn in der Rechtschreibung ist es heute so, was gestern richtig war, ist morgen falsch, und ich werde gewiss nicht den ersten Stein werfen. Wenn jedoch ein "falsch" geschriebenes Wort den Sinn des Textes gefährdet, könnte das, was du vermitteln willst, seine Aussagekraft verlieren oder seinen Wert verändern. 

ZA...Viele neigen dann wie die Lähme dies brav abzuniegen, ohne dass auch nur eine Absichtserklärung von sich gegeben wurde...ZE

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Peter_B.
Gelöschter Benutzer

Re: Credo/Dogmen

von Peter_B. am 29.02.2012 11:44

Ich entdecke keinen inhaltlichen Unterschied zwischen der von dir zititierten klassischen Definition und der Definition des Raumes als "Nichts".
JayEl

In der Klassischen Mechanik ist der Raum ein Objekt, das Eigenschaften besitzt, welches aber nicht von der Materie verändert werden kann. Raum kommt in der Physik wie folgt zu stande:

Du hast zwei Objekte, die eine Lokation zueinander haben. Zwischen den beiden befindet sich eine Strecke. Wäre die Strecke Null, so würden die Objekte die gleiche Lokation habe (ich weiß, geht nicht). Hat man 3 Objekte, dann kann man zwischen ihnen ein Dreieck aufspannen, welches eine Fläche bildet. Man kann alle Objekte auf dieser Fläche lokalisieren. Wir kennen es aus unserer Erfahrung, dass der Raum 3 Dimensionen hat, also dass wir in 3 Richtungen die Position eines Objektes angeben können. Die Funktion des Raumes ist also, die Lokation darzustellen. In der klassischen Physik dachte man, dass der Raum absolut sei, also dass man eine Lokation auch ohne andere Objekte eindeutig festlegen könnte. Dies ist jedoch veraltet (siehe Ende meines Wikizitates).

Nun stört mich daran, dass "Nichts" ein Synonym für "Raum" sein soll, dass damit der Geber der Lokation "Nichts" sein soll.

Er hat das "festgelegt", was die Wissenschaft bisher in aller Regel ergeben hat und was ihm einleuchtet.
JayEl

Nein. Dass Objekte aus dem "Nichts" entstehen können ist experimentell bewiesen (DESY, LHC). Warum sollte man so etwas aufstellen, wenn es Physikalisch unbegründet ist?

Aber er hat sich doch keine Definitionen zurecht gelegt, um die moderne Physik widerlegen zu können. Wieso sollte er ein Interesse daran haben.
JayEl

Die moderne Physik zu widerlegen ist das, was er in seinem Buch und in seinen Videos versucht zu tun. An sich ist nichts dran auszusetzen, viele Wissenschaftler versuchen das ihr Leben lang. Aber schau dir Folgendes an:
Raum hat keine Lokation und keine Form -> Wenn man dem Raum Eigenschaften gibt, ist das widersprüchlich -> moderne Physik ist Mist.
So und jetzt ändern wir mal die Anfangsvoraussetzung in den modernen Begriff des Raumes in der Physik
Raum hat Dimensionen und kann mit Massen wechselwirken -> Wenn man dem Raum Eigenschaften gibt, ist das richtig -> moderne Physik stimmt.
Irgendwas kann da nicht stimmen, wenn man durch die Veränderung einer Definition eine komplett andere Physik bekommt. Eine Definition sollte immer an die Realität angelehnt sein und nicht nur aus Logik heraus entstehen.

Es ist doch umgekehrt: Raphael sind Widersprüche und Unzulänglichkeiten an der modernen Physik aufgefallen und er versucht sie mithilfe seiner Definitionen und Axiome klar und verständlich zu formulieren.
JayEl

Vielleicht sind die Definitionen in der Physik nicht für jeden Hobbyphysiker gleich verständlich, aber eindeutig definiert sind sie! Jeder Physiker weiß genau was gemeint ist, wenn er folgende Begriffe hört: Ort, Geschwindigkeit, Strecke, Beschleunigung, Kraft, Impuls, Energie, Potential, Feld, Ladung, Masse, Trägheit, Viskosität, Elasizität, Widerstand, Spannung, Stromstärke, Radiation, Raum, Zeit, Materie, Arbeit, Leistung, Leitfähigkeit, Kapazität, usw.

Weißt du, was ein Endoplasmatisches Ritikulum ist? Wenn du kein Biologe bist, dann verstehst du die Definition sicher nicht gleich beim ersten Anlauf. Und so ist das auch in der Physik. Wenn Raphael neue Definitionen möchte, dann muss er alle Begriffe neu schreiben, da er sonst mit den alten in Konflikt gerät.

Ja, was denn nun? Soll er sich Definitionen aussuchen/-denken oder vorhandene nehmen. Und wenn er sich welche aussucht, dann dürfen sie ihm nicht gefallen?
JayEl

Ich benutze ganz gerne das Wort "Krücke" für "Flaschenöffner", weil es mir gefällt. Nur bekomme ich auf einer fremden Party Probleme mit diesem Begriff. In der Physik ist alles schon eindeutig definiert. Warum sollte man Energie als Konzept bezeichen und damit aus der Physik entfernen? Warum sollte man Raum, der wohl definiert ist, als "Nichts" bezeichnen? Warum sollte man alte Definitionen von vor mehreren Jahrhunderten wieder aufnehmen, wenn man es heute besser weiß?

Und mal unter uns: Dass er sie als absolut voraussetzt, ist doch notwendig und konsequent.
JayEl

Ja. Eindeutigkeit ist Wichtig. Diese ist aber in der Physik bereits gegeben. Wenn man den Welle-Teilchen-Dualismus nicht versteht, dann braucht man keine neuen Definitionen. Wenn man die der Physik beherrscht, dann ist der Welle-Teilchen-Dualismus und die gesamte QM logisch und man kann sie sich sogar herleiten.

Ich kann doch nicht definieren: "xy ist ein Objekt. Also für mich, wie andere Leute und andere Gegenstände das sehen, hat auch seine Berechtigung.
JayEl

Überleg mal. Wer macht seine Eigenen Definitionen? Wer sagt "für mich ist das soundso"? Raphael oder die Wissenschaft? Energie zum Beispiel wird überall gleich verstanden. Energie als Konzept zu beschreiben widersetzt sich der allgemeingültigen Definition. Nenne mir ein Beispiel, bei dem sich die Physiker in der Grunddefinition nicht einig sind. Und jetzt komm nicht mit W-T-Dualismus. Denn der ist eindeutig definitert. Dass ein Objekt eine Welle und ein Teilchen gleichzeitig ist, liegt nicht an den Definitionen, sondern daran, dass es physikalisch gesehen so ist. Man könnte das ganze ein "Weilchen" nennen, und das als beides Definieren, aber dann hätte man nur den W-T-Dualismus neu benannt.

Denk mal drüber nach, wessen Definitionen sich von den allgemeinen unterscheiden.

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JayEl
Gelöschter Benutzer

Re: Credo/Dogmen

von JayEl am 29.02.2012 07:52

@Peter B.:

1. Ich entdecke keinen inhaltlichen Unterschied zwischen der von dir zititierten klassischen Definition und der Definition des Raumes als "Nichts". Der einzige Unterschied liegt meiner Meinung nach darin, dass Raphael den Raum logisch negativ definiert als Nicht-Objekt ohne Objekte, wohingegen die von dir zitierte Definition logisch positiv definiert und sagt, welche Eigenschaften so ein Raum, derkein Objekt ist und mit keinen Objekten verbunden ist, hat.

2.

Ich verstehe also nicht, wie du auf deine Axiome und Definitionen kommst. Anscheinend sind sie einfach aus der Luft gegriffen

Ja, sind sie. Das sagt er selber so. Sie mögen teilweise oder gar größtenteils logisch sein, aber Raphael besteht ja darauf, dass es Grundannahmen sind, an die man nur glauben kann. Das halte ich für falsch und dazu werde ich demnächst auch noch etwas schreiben.

3.
Aber folgendes stimmt nicht:
und beliebig festgelegt, damit du mit ihnen die moderne Physik widerlegen kannst. Aber mit eigenen Definitionen wird dir das nie gelingen.

Beliebig festgelegt ist da nichts. Er hat das "festgelegt", was die Wissenschaft bisher in aller Regel ergeben hat und was ihm einleuchtet. Aber er hat sich doch keine Definitionen zurecht gelegt, um die moderne Physik widerlegen zu können. Wieso sollte er ein Interesse daran haben. Es ist doch umgekehrt: Raphael sind Widersprüche und Unzulänglichkeiten an der modernen Physik aufgefallen und er versucht sie mithilfe seiner Definitionen und Axiome klar und verständlich zu formulieren.

4.
Ich dachte du suchst bessere Definitionen, aber wenn man genau hinschaut, suchst du dir welche aus, die dir gefallen und setzt sie als absolut voraus.

Ja, was denn nun? Soll er sich Definitionen aussuchen/-denken oder vorhandene nehmen. Und wenn er sich welche aussucht, dann dürfen sie ihm nicht gefallen?
Und mal unter uns: Dass er sie als absolut voraussetzt, ist doch notwendig und konsequent. Ich kann doch nicht definieren: "xy ist ein Objekt. Also für mich, wie andere Leute und andere Gegenstände das sehen, hat auch seine Berechtigung. Mir ist das Liebste jeder erzählt unabhängig von der Realität, was ihm so in den Kopf kommt."

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Peter_B.
Gelöschter Benutzer

Re: Credo/Dogmen

von Peter_B. am 28.02.2012 23:10

Gähn... Nichts: In der Physik ein Synonym für Raum.
Raphael

Woher nimmst du das eigentlich? Das ist (tut mir Leid für den Ausdruck) absoluter Bullshit. Raum ist in der Physik wohl definiert:

Hier die Version aus der klassischen Physik, die du ja bevorzugst:

In der klassischen Mechanik gilt die Raumdefinition von Isaac Newton:
Der Raum ist absolut, unveränderlich und unbeeinflusst von den physikalischen Vorgängen, die sich in ihm abspielen.
Der Raum ist euklidisch und dreidimensional.

Hierbei entsprechen die Dimensionen eines Raumes den von ihm realisierten kartesischen Koordinaten, üblicherweise angegeben in x-, y- und z-Richtung. Man bezeichnet diese als Raumkoordinaten und die durch sie aufgespannten Dimensionen als Raumdimensionen, wobei keine Raumdimension einem Punkt, eine Raumdimension einer Geraden oder Kurve und zwei Raumdimensionen einer Fläche entsprechen. Die Bestimmung des Bezugspunktes eines Koordinatensystems benötigt reale Objekte. Meistens wird dazu der Schwerpunkt einer großen Masse wie der Erde oder der Sonne genommen.

Neben der Vorstellung des unabhängig von der Materie existierenden, wenngleich von diesem beeinflussten Raums, gibt es auch das Machsche Prinzip, welches besagt, dass der Raum erst durch die Materie erzeugt wird, dass also kein Raum ohne Materie existieren könnte.
Wikipedia: Raum (Physik)

Ich habe nirgens den Begriff "Nichts" gefunden. Ich verstehe also nicht, wie du auf deine Axiome und Definitionen kommst. Anscheinend sind sie einfach aus der Luft gegriffen und beliebig festgelegt, damit du mit ihnen die moderne Physik widerlegen kannst. Aber mit eigenen Definitionen wird dir das nie gelingen. Ich dachte du suchst bessere Definitionen, aber wenn man genau hinschaut, suchst du dir welche aus, die dir gefallen und setzt sie als absolut voraus. Wenn du erklären könntest, wie du auf diese Axiome und Definitionen kommst, dann könnte man das vielleicht nachvollziehen, aber du scheinst dir diese einfach ausgedacht zu haben.

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Raphael
Administrator

45, Männlich

Beiträge: 243

Re: Müdes Licht

von Raphael am 28.02.2012 21:46

Geht man in der Plasmakosmologie davon aus, dass Galaxien sich wieder eines Tages auflösen, oder hält man sie für beständig und unvergänglich?

Ich kann nur für mich sprechen. Ich halte Galaxien für vergänglich. Sie bilden sich in unserer sichtbaren kosmischen Umgebung in einer absolut gigantischen elektrischen Entladung. Aber auch die wird irgendwann beendet sein - in ferner, ferner Zukunft. Dann gehen hier die Lichter aus und woanders an.

Bei dem ersteren Fall, würde es mich interessieren, ob blauverschobene Galaxien beobachtet werden konnten, welche einen deutlichen Schwund an Sternen aufweisen.

Bis auf die nächsten Galaxien erscheinen ja keine blauverschoben, weil die kosmologische Komponente größer wird als die Bewegungskomponente. Aber die Frage nach Galaxien, die einen deutlichen Schwund an Sternen zeigen, ist eine gute. Das kann ich so gar nicht beantworten. Müßte ich selber mal nachforschen. Aber tendenziell würde ich sagen, daß wir noch in der ansteigenden Entladungsphase sind, weil wir doch recht viele Sternen- und Galaxiengeburten (Quasare) beobachten können.

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Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Müdes Licht

von Norman am 28.02.2012 20:31

Geht man in der Plasmakosmologie davon aus, dass Galaxien sich wieder eines Tages auflösen, oder hält man sie für beständig und unvergänglich? Bei dem ersteren Fall, würde es mich interessieren, ob blauverschobene Galaxien beobachtet werden konnten, welche einen deutlichen Schwund an Sternen aufweisen.

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Norman
Gelöschter Benutzer

Eine kurze Einführung in das Meta-Modell der Sprache

von Norman am 28.02.2012 19:53

Wie ich bereits in meinem Beitrag „Worte, Definitionen und die Realität von Konzepten" dargestellt habe, haben Worte und Symbole an sich keine Bedeutung die ihnen inne wohnt. Erst der Betrachter oder Zuhörer fügt diese ihnen zu, aufgrund seiner Erfahrungen.

Um mit anderen Menschen zu kommunizieren sind wir auf Informationen angewiesen. Leider wird uns in vielen Situationen nur ein Teil der Informationen gegeben, welche wir benötigen um unsere Entscheidung zu treffen oder unsere Arbeit zu verrichten.

Aufgrund unseres tollen Schulsystems, ein System, wo wir bei Fehlern und Unwissenheit bestraft werden (Noten), haben wir gelernt, es nicht zuzugeben, wenn wir etwas nicht wissen. Daher scheuen sich die meisten Menschen in unserer Gesellschaft davor, etwas zu hinterfragen, aus Angst für dumm gehalten zu werden.

Auch erlebe ich es oft, dass auf Fragen ein verächtliches: „Was soll die blöde Frage, das weiß man doch!" folgt.
Diese Angst davor, dass der andere mich für dumm halten kann, und das Vortäuschen, dass man weiß worum es geht (viele machen dies inzwischen schon ganz unbewusst, und glauben wirklich den anderen verstanden zu haben) führt dazu, dass die Menschen immer mehr aneinander vorbei reden.

Wir empören uns über den Slang der Jugend, jedoch ist der Sprachstil in den Nachrichten und Zeitungen inzwischen kaum besser. Ich rede hier nicht von der Rechtschreibung oder der Grammatik, sondern von dem Inhalt, der uns geboten wird. Fehler macht jeder, der eine mehr, der andere weniger, und wir sollten uns nicht vor Fehlern fürchten. Drei von Zehn Entscheidungen die ich treffe, stellen sich hinterher als falsch heraus. Jedoch kann ich nicht auf die sieben richtigen verzichten.

Das hier vorgestellte Meta-Modell stammt aus dem NLP (Neurolinguistisches Programmieren), wer mehr darüber erfahren möchte, sollte sich mit den Arbeiten des Richard Bandler und John Grinder auseinander setzen. Das Meta-Modelll wurde als Gegenstück zu dem Milton-Sprachmodell (Milton H. Erickson) entwickelt, und dient in erster Linie dem sammeln von Informationen und dem verstehen seiner Mitmenschen. Daher fänd ich es auch besser, dieses an unseren Schulen zu unterrichten, anstatt die Schüler weiterhin mit Grammatikregeln zu quälen.

Mir ist bewusst, dass ich hier und da in meinen Sätzen das Meta-Modell verletze. Ich halte es jedoch für kaum möglich dies nicht zu tun. Dennoch sollten wir versuchen es in vielen Punkten einzuhalten.

Die Anwendung des Meta-Modells besteht in erster Linie aus dem Hinterfragen der vorbehaltenen Informationen. Wenn man dies aber zu beharrlich durchführt, kann das euren Gesprächspartner nerven, oder sogar verärgern.

Tilgungen – Das weglassen von Informationen

Das weglassen von Informationen ist wichtig, da wir somit auf das wesentliche eingehen können, ohne endlose Ausschweifungen von uns geben zu müssen. Nicht alle Informationen sind für unser Gegenüber relevant. Jedoch neigen wir dazu, auch Informationen wegzulassen, welche uns in einem schlechten Licht erscheinen lassen oder um uns besser darzustellen. Das Weglassen bestimmter Informationen kann den gesamten Inhalt, in einem völlig anderen Licht stehen lassen. Das weglassen von relevanten Informationen ist eine Form des Lügens.

Beispiel:
1. Ein Mann rennt hinaus auf die Straße.
2. Ein Mann rennt splitternackt auf die Straße hinaus.
3. Mitten in der Nacht, rennt ein Mann auf die Straße splitternackt hinaus, als sein Haus in Flammen stand.

In bestimmten Situationen lassen wir Informationen weg, da wir annehmen, dass der andere von sich aus die fehlenden Informationen ersetzt.

Beispiel (diese habe ich von Vera F. Birkenbihl):
1. Angenommen du sitzt in einen Restaurant, der Kellner kommt mit dem Essen, und fragt: „Schwein?", dein Tischnachtbar antwortet: „Das war ich." In der Regel merkt das keiner, und vor Gericht würden alle Beteiligten dann schwören, dass der Kellner „Wer hat Schweinefleisch bestellt?" gefragt hat. Wer noch nie in einen Restaurant gewesen ist, könnte auf die Frage „Schwein?" empört reagieren: „Wie können sie es wagen mich Schwein zu nennen."
2. Ein junger Mann fährt mit hoher Geschwindigkeit in eine Kurve. Ein Frau in einen Cabrio kommt ihm entgegen, und ruft ihm zu „Schwein!" Der Mann zeigt ihr den Stinkefinger, und rast in eine Wildsau.

Wir ergänzen auf Grund unserer eigenen Erfahrung

Tilgungen – Unspezifische Verben/Bezugsindex/Vergleiche

Bei Verben fehlt mitunter die Information, wie etwas gemacht wurde.

Beispiel:
Er hat mich genervt. – Wie genau hat er dich genervt?
Er reiste nach Rom. – Mit was reiste er nach Rom?
Er machte es falsch. – Was machte er falsch?

Mitunter wird auch nicht bedacht, dass der Gesprächspartner den Bezugspunkt der Aussage nicht kennt.

Beispiel:
Die Reise wurde abgesagt. – Welche Reise?
Wir treffen uns am Bahnhof. – Welchen Bahnhof meinst du?
Ich ärgere mich. – Worüber ärgerst du dich?

Bei Vergleichen wird oft nicht erwähnt womit der Vergleich hergestellt wird.

Beispiel:
Das ist schlechter. – Schlechter als was?
Er ist besser geworden. - Worin ist er besser geworden?

Der Unsichtbare

Wohnt bei euch auch ein unsichtbarer mit in der Wohnung, welcher obendrein auch noch sehr faul ist? Kennt hier das, der Vater sagt: „Jemand sollte mal den Müll rausbringen." „Mann müsste mal wieder den Abwasch machen." Und keiner tut dies?
Bei Anweisungen sollte man die Person immer direkt ansprechen, da sie sich sonst mitunter nicht angesprochen fühlt.

Beispiel:
Jemand hat sich das Auto geliehen. – Wer ist dieser Jemand?
Man kann das doch nicht so sagen. – Wer kann das nicht so sagen? (Diese Aussage wird mir paradoxer weise oft dann vorgeworfen, kurz nachdem ich dieses gerade gesagt habe)

Nominalisierungen – Unbestimmte Hauptwörter/Abstrakte Konzepte

Hierunter verstehen wir alle abstrakten Konzepte, wie z.B. Qualität, Flexibilität, Freiheit, Gerechtigkeit, Sicherheit, Liebe usw. auch werden hier mitunter Verben substantiviert, wie z.B. aus handeln wird die Handlung. Vor allem unser gelobtes Beamtendeutsch ist voll von solchen unbestimmten Hauptwörtern. Viele nehmen diese Worte einfach hin, was ich nicht nachvollziehen kann.

Gerade unsere Gelehrten verwenden noch zu einem Großteil diese Worte. Akademiker halten mitunter regelrechte Wettkämpfe, wesen Arbeiten von möglichst wenigen verstanden werden.

Abstrakte Konzepte können wir uns schlechter merken, als imaginäre Objekte.

Versuch dir in einer Minute so viele Worte wie möglich aus dieser Liste zu merken:
Edition, Projekt, Pflicht, Vorfall, Geschick, Engagement, Niveau, Beratung, Initiative, Schicksal, Wille, Sinn, Projekt, Effektivität, Niederlage, Unrecht, Programm, Empathie

Und nun versuch dir so viele Worte von dieser Liste innerhalb von einer Minute zu merken:
Kochtopf, Ei, Kopf, Hund, Erde, Schrank, Baum, Haus, Hexe, Zucker, Polizist, Apfel, Auto, Fahne, Vogel, Mond, Buch, Maus, Computer

Du solltest festgestellt haben, dass sich die zweite Liste viel einfacher merken lässt. Wenn du das nächste Mal einen Behördenbrief in deinen Händen hältst, und den Inhalt nicht sofort verstehst, mangelt es dir nicht an Intelligenz, sondern eher dem Verfasser.

Politiker verwenden häufig positiv besetzte Hauptwörter, und versprechen uns z.B. Freiheit, Einigkeit, Gerechtigkeit. Viele neigen dann wie die Lähme dies brav abzuniegen, ohne dass auch nur eine Absichtserklärung von sich gegeben wurde.

Wenn wir einen Satz vorgeworfen bekommen, in dem ein unbestimmtes Hauptwort vorkommt, so sollte man dieses hinterfragen.

Aussage: Wir müssen im nächsten Jahr unsere Effizienz verbessern.
Frage: Was genau verstehst du unter Effizienz?

Sollte man hier wieder ein unbestimmtes Hauptwort vorgeworfen können, so hinterfrage dieses auch. Führt dies zu keinem Ergebnis, frage nach dem genauen Handlungsablauf.
z.B. Was genau müssen wir tun, um unsere Effizienz zu verbessern?

Generalisierungen - Verallgemeinerungen

Die häufigste Manipulationsmethode die ich wahrnehme sind Verallgemeinerungen. Wir stellen aufgrund einer Erfahrung ein universelles Gesetz auf. Dies muss jedoch nicht zu treffen, besonders kritisch sind Generalisierungen, wenn man diese auf Menschen bezieht.
Sollten folgende Worte in einem Satz auftauchen, dann handelt es sich mit Wahrscheinlichkeit um eine Generalisierung: Alle, immer, nie, keiner, dauernd, nichts, alles, jeder, jedes usw. Bei diesen Worten sollte eine Alarmglocke in euren Kopf läuten.

Um eine Generalisierung auszuhebeln, rate ich es mit einer Frage zu übertreiben.

Beispiele:
Die Amerikaner sind in den Irak einmarschiert. – Ist jeder einzelne Amerikaner persönlich in den Irak einmarschiert?
Alle Arbeitslosen sind faul. – Wirklich alle?
Du bist immer so stur. – Wirklich immer? (am besten hier noch mit einem Beispiel verbinden, wo man einmal nachgegeben hat)
Jeden Montag muss ich früh auf Arbeit. – Jeden Montag, auch im Urlaub?
Möchtest du das gleiche wie immer? – (auch Fragen können Generalisierungen enthalten, diese bekomme ich oft zu hören)

Modaloperatoren der Möglichkeit

Hiermit sind Aussagen gemeint, welche universelle Einschränkungen beschreiben, die nicht immer stimmen müssen, und in vielen Fällen auch nicht stimmen.

Beispiele:
Ich kann das nicht. – Was oder wer hält dich davon ab?
Das geht so nicht. – Hast du es jemals versucht?
Es ist nicht möglich, dass du das schaffst. - Gibt es ein Naturgesetz, welches mich davon abhält?

Modalloperatoren der Notwendigkeit

Diese Aussagen setzen einen Zwang voraus, den man dann wiederum hinterfragen sollte. Lässt sich meinst an folgenden Worten erkennen: müssen, sollen, dürfen

Beispiel:
Das muss man so machen. – Was würde passieren, wenn man dies anders macht?
Ich sollte dies tun. – Wer zwingt dich dazu?
Das darfst du nicht. – Auf welcher Grundlage besteht dieses Verbot?

(Merkt hier inzwischen, dass auch ich in meinen Erklärungen Modaloperatoren und Generalisierungen gebrauche.)

Verzerrungen

Verzerrungen entstehen, wenn jemand einen erdachten Inhalt einer Aussage hinzufügt (Lüge). Doch es gibt auch noch sehr subtile Formen der Verzerrung, mit denen sich die meisten leicht beeinflussen lassen.

Ursache und Wirkung

Hiermit sind Aussagen gemeint, welche eine Ursache und Wirkung beschreiben, die sich nicht zwangsläufig in der Praxis beobachten lässt. Die Sätze sind meist nach den „Wenn..., dann..."-Prinzip formuliert.

Beispiel:
Wenn du von der Quelle trinkst, dann wirst du ein Reh. – Was genau im Wasser soll bewirken, dass ich ein Reh werde?

Gedanken lesen

Hier unterstellt dir dein Gegenüber, dass er weiß, was du, oder jemand anderes denkt. Was in den meisten Fällen nicht der Fall ist.

Beispiel:
Das interessiert dich sowie nicht. – Wie kommst du darauf? / Woher nimmst du dir dieses Wissen?
Er mag mich nicht. – Hat er dir dies selber gesagt?
Er versteht das nicht. – Wie kannst du dies wissen?

Komplexe Äquivalenz

Hier werden zwei Zusammenhänge in Verbindung gebracht, welche nicht zwangsläufig zusammen hören. Gerüchte beginnen oft mit: „Wusstest du schon, dass...", damit soll impliziert werden, dass die Aussage an sich stimmt, und du sie nur noch nicht kennst. Viele Menschen sind dafür sehr anfällig.

Beispiele:
Da du nicht gekocht hast, liebst du mich nicht. – Ist kochen immer ein Bestandteil der Liebe?
Mein Chef misstraut mir, da ein anderer befördert wurde. – Kann dies auch andere Gründe haben?
Das ist so, weil... - Gibt es auch eine andere Erklärung dafür?

So, dass soll es zu diesem Thema gewesen sein. Ich hoffe, der eine oder andere konnte etwas Nützliches daraus entnehmen. Man könnte ganze Bücher mit diesem Thema füllen, und das wurde es auch.

Noch ein Tipp zu Abschluss: Vermeidet nach Möglichkeit die Fragewörter „Wieso, Weshalb, Warum", da diese in unseren Sprachraum teils negativ belegt sind.

Antworten

Raphael
Administrator

45, Männlich

Beiträge: 243

Re: Müdes Licht

von Raphael am 28.02.2012 18:02

Noch mal ein offizielles Willkommen im Forum.

In der Plasmakosmologie setzt sich die Rotverschiebung aus mindestens drei Komponenten zusammen:

1. Die Relativbewegung von Lichtquelle und Beobachter. Hier kommt es zur Rotverschiebung, wenn sich die beteiligten Objekte voneinander entfernen, und zur Blauverschiebung, wenn sie sich annähern.

2. Eine intrinsische Rotverschiebung von Galaxien, die offenbar mit dem Alter einer Galaxie zu tun hat. Man könnte sich z.B. vorstellen, daß durch die Marklund-Konvektion immer mehr weitverteiltes galaktisches Plasma verdichtet wird, weshalb große innergalaktische Bereiche leerer werden und somit weniger stark zur Plasmarotverschiebung beitragen.

3. Eine kosmologische Rotverschiebung durch das intergalaktische Medium.

 

Zur Blauverschiebung der Andromeda-Galaxie:

Da sie der Milchstraße relativ nah ist und auch eine sehr alte Galaxie zu sein scheint (die Muttergalaxie der Milchstraße?), sind kosmologische und intrinsische Rotverschiebung nicht besonders stark. Die Blauverschiebung durch die gegenseitige Annäherung ist hier die stärkste Komponente, was effektiv eine seltene Blauverschiebung ergibt.

Antworten

Peter_B.
Gelöschter Benutzer

Re: Credo/Dogmen

von Peter_B. am 28.02.2012 11:30

Die materielle Welt existiert unabhängig von einem Beobachter. (Materialismus)
Axiom

Experimentell Widerlegt.

Ein Objekt kann nicht aus nichts entstehen.
Axiom

Ein Konzept, wie Energie existiert für dich nicht. Deshalb ist auch der obrige Satz experimentell widerlegt.

Jede physische Veränderung eines Objekts oder Veränderung der Bewegung eines Objekts wird durch Berührung eines anderen Objekts ausgelöst. (Mechanik)
Axiom

Wird auch anders in Experimenten beobachtet. Gravitation zB lässt sich nicht abschirmen, weshalb man Probleme mit der Wechselwirkungsteichentheorie hat.

Axiome sind sinnvoll, aber nur dann, wenn sie notwendig sind, und sie unterliegen trotzdem der Überprüfung durch Experimente. Ich habe gestern in einem Physikalischen Praktikum die drei laws of motion von Newton überprüft. Auch nur Axiome, die sich aber bestätigen lassen. Deine Axiome werden blind vorausgesetzt, ohne sie zu überprüfen. So etwas ist unwissenschaftlich. (In der Relativität wurden die Axiome überprüft: Messungen der Lichtgeschwindigkeit, Überprüfung der Naturgesetze in verschiedenen Systemen). Deine Axiome werden nicht überprüft und sind daher immernoch Dogmen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.02.2012 11:30.

t137

-, Männlich

Beiträge: 78

Gedankenanstöße

von t137 am 28.02.2012 03:29

Moin Querdenker,
wenn wir hier die Unlogik der Physik beleuchten, warum denn nicht auch mal mit meinen "dummen" Fragen?

 

1. Wenn Masse die Ursache für Gravitation wäre, müsste sich das Gerümpel im Asteroidengürtel nicht verklumpen? Müsste das nicht auch zur Mondbildung im Saturnring führen?
2. Ist der Saturnring ein Beweis dafür, dass Gravitation eine Form haben kann?

3. Wenn Fliehkraft das einzige wäre, das die Brocken des Saturnringes in der Bahn hält, müssten die einzelnen Teile des Ringes dann nicht exakt nach Masse und Umlaufgeschwindigkeit sortiert sein?

4. Gelten Raphaels Wortdefinitionen auch im Syberspace? Was ist mit virtueller Realität? Da gibt es Formen und Lokationen ohne "echte" Existenz. Dort verschwimmen scheinbar alle Definitionen. In wie weit unterscheidet sich das von "echter" Realität?

5. Könnte Materie, wie wir sie kennen, nicht auch aus Nichts sein? Man stelle sich Wasser (am besten ohne Gravitation) vor, in dem Blasen sind. Sind die Blasen dann Objekte? Kugeln, bestehend aus "kein Wasser"? Wenn man nun in diesem Modell das Wasser durch Äther(was immer das auch ist) ersetzt und die Blasen durch kleine, kugelige Bereiche von Nichts, könnten das dann unsere Elementarteilchen sein?

6. Bewegung: Lokationsänderung eines Objekts. (in Bezug auf mindestens ein anderes Objekt oder?) Wenn man nur 2 Objekte betrachtet, die sich von einander entfernen, welches davon bewegt sich dann? Jedes könnte, bei konstanter Geschwindigkeit, von sich behaupten, in Ruhe zu sein. Welche Behauptung wäre war, wenn es keinen dritten Bezug gibt? Ruhe oder Bewegung wären dann nur Konzept?

7. Wenn die eigene Ruhe immer wahr sein kann, wäre dann auch jede Geschwindigkeit erreichbar, sowie man andere Objekte außer Acht lassen kann?

 

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