Michelson-Morley-Experiment
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Re: Michelson-Morley-Experiment
von Bambi am 26.05.2014 12:49Nur mal zwei drei kurze Dinge zur Klärung.
Es scheint so als ob nicht ganz klar ist, dass sich durch das MME grundsätzlich ein ruhender Äther ausschließen lässt, nicht ein Äther im Allgemeinen. Ein von der Erde mitgeführter Äther kann mit dem MME nicht widerlegt oder bestätigt werden. Für mitgeführten Äther gibt es andere Beobachtungen die dagegen sprechen (z.B. Aberration von Sternlicht).
Grundsätzlich wurde das Konzept des Äthers in der Physik nicht komplett durch Experimente widerlegt. Es gab allerdings einige Probleme mit den Äthertheorien, so ist es z.B. nicht gelungen die Maxwellgleichungen mit einer Äthertheorie in Einklang zu bringen (Dies müsste folglich müsste zusammen mit einer Äthertheorie geschehen oder es muss eine neue Theorie für die EM-Wechselwirkung her). Die Äthertheorie wurde am Ende schlicht verworfen weil sie keine Vorteile hat, unnötig kompliziert ist (wenn man alle Beobachtungen erklären möchte) und es schlicht keine experimentellen Hinweise auf einen den Äther gibt.
Grüße Bambi
Spacerat
Gelöschter Benutzer
Re: Michelson-Morley-Experiment
von Spacerat am 26.05.2014 13:30Re: Michelson-Morley-Experiment
von Bambi am 26.05.2014 14:07
Was ist der Grusenick-Effekt? Habe ich bis heute noch nie gehört.
Grüße Bambi
Re: Michelson-Morley-Experiment
von wl01 am 26.05.2014 14:29Hallo Spacerat!
PS:
Habe ich schon geschrieben, dass Licht und somit jede EM-Strahlung für mich lediglich eine Turbulenz im Tachyonenäther ist?
Spacerat
Gelöschter Benutzer
Re: Michelson-Morley-Experiment
von Spacerat am 26.05.2014 14:30@wl01:
Ehrlich gesagt, weis ich nicht, wonach ich vorgehe, dazu bin ich viel zu wenig wissenschaftler (nämlich gar nicht). Ich kann nur Formeln bis hin zur "quadratischen Ergänzung" umstellen und das wars. Mit senkrecht meine ich Grusenicks zweiten Versuch ("Riesenrad-Aufbau" sagich mal), bei welchem er tatsächlich Resultate erzielt. Bei diesem Versuch könnte man die Drehachse entlang der Breitengrade ausrichten (Muster wandert) oder entlang der Längengrade, wo das Muster entweder weiterhin wandert (in diesem Fall gäbe es keinen Äther und man hat Schwerkraft gemessen) oder aber wie beim horizontalen Versuch wieder still steht, was den Äther nachweisen würde. In beiden Fällen aber könnte man mMn eine Invarianz des Lichts auschließen, weil es mindestens ein v gab, dass eine Musterverschiebung verursacht hat.
Re: Michelson-Morley-Experiment
von Bambi am 26.05.2014 15:34Ich habe mir mal das Experiment von Grusenick angeschaut. Was man dort sieht hat nichts mit einer Phasenverschiebung zu tun. Bei einer kontinuierlichen Phasenverschiebung würde das Interferenzmuster in erster Linie stärker und schwächer werden (zwischen konstruktiver und destruktiver Interferenz wechseln) und sich nicht als unverändertes Muster bewegen.
Das Experiment bestätigt also in dem Punkt wunderbar bisherige MM-Experimente, und beobachtet in keiner Richtung eine Phasenverschiebung (welche als Intensitätsänderung sichtbar wäre).
Was in dem Experiment zu sehen ist wird meiner experimentellen Erfahrung nach sehr wahrscheinlich eine einfach optische Verschiebung sein. Exakt so sieht es aus wenn man die Optik gegenüber dem Strahlgang verschiebt (gleiches gilt natürlich auch umgekehrt). Ich vermute also das sich dort irgendetwas ein klein wenig bewegt (Spiegel, Strahlteiler, Laser, Linse), was auch wunderbar im Einklang mit der Umkehrung der Verschiebungsrichtung ist.
Ein Hinweis oder gar Beleg für den Äther oder eine Invarianz der LG ist dieses Experiment zumindest keinesfalls.
Grüße Bambi
Spacerat
Gelöschter Benutzer
Re: Michelson-Morley-Experiment
von Spacerat am 26.05.2014 16:07Das Muster was man da sieht, ist doch eigentlich nur ein Teil des ganzen "Lichtkegels" oder nicht? So ein Interferenzmuster sollte doch eigendlich Ringförmig sein. Aber stimmt schon. Man müsste das gesamte Muster sehen, um eine eindeutige Aussage machen zu können.
Wenn sich Spiegel oder sowas bewegen würden, würde man an zwei Stellen doch ruckartige Musterveränderungen sehen müssen oder nicht? Solche Kippbewegungen (Umschwung) laufen nun mal Ruckartig ab, wenn überhaupt.
Re: Michelson-Morley-Experiment
von Bambi am 26.05.2014 16:27Warum sollte das Interferenzmuster Ringförmig sein? Also das Streifenmuster ist typisch für ein MMI.
Warum sollten sie? Nehmen wir mal eine Kippbewegung, z.B. eine Wippe. Die Bewegung bei einer leichten und kontinuierlichen Verschiebung der Massen auf der Wippe sorgt doch nicht für eine ruckartige Bewegung, sondern für eine kontinuierliche. Klar kann es auch zu ruckartigen Bewegungen kommen, wenn sich etwas verhakt, muss es aber nicht.
Grüße Bambi
Re: Michelson-Morley-Experiment
von Phil am 26.05.2014 16:34@Spacerat:
Das ist exakt Wissenschaftlich:
Annahme: Die Lichtgeschwindigkeit ist invariant
Berechnung: wenn sie es nicht ist, müssten wir ein sich änderndes Interferenzmuster sehen
Resultat: Wir sehen es nicht.
==============================
Die Lichtgeschwindigkeit ist in der Tat invariant.
Du ignorierst in der Horizontalen etwas sehr wichtiges, nämlich dass t nicht in beiden Richtungen gleich ist, wenn man von einer konstanten Geschwindigkeit relativ zum Äther ausgeht - und das ist ein zentraler Punkt des Experiments.
Du kannst hier nicht einfach so umformen, weil t1 und t2 verschieden sind.
Du machst auch den Fehler, dass du zwei mal die gleiche Korrektur anwendest. Entweder du sagst, dein Experiment ruht und der Äther bewegt sich oder umgekehrt. Aber bei dir ist wieder beides der Fall. Du musst dich für ein Bezugssystem entscheiden:
1. Experiment steht still, Äther hat eine relativbewegung, die sich zur Lichtgeschwindigkeit addiert -> t1 = L / (c + v) bzw. t2 = L / (c - v)
2. Experiment bewegt sich, Äther steht still, das Ziel entfernt bzw. nähert sich, während der Lichtstrahl auf dem weg ist: t1 = (L + vt) / c bzw t2 = (L - vt) / c
Dabei ist t1 die Zeit für den Weg nach rechts und t2 die Zeit für den Rückweg gemäß der Skizze in deinem Text. Nun kann man ganz leicht zeigen, dass
t = (L + vt) / c
tc = L + vt
tc + vt = L
(c + v)t = L
t = L / (c + v)
Daher auch der Vorwurf, dass du Bezugssysteme vermischst. Es ist egal, ob du den Äther oder das Experiment bewegst, aber wenn du beides still stehen lässt, dann führst du das ganze Experiment ad absurdum, indem du den zentralen Punkt schon von Anfang an herausrechnest, nämlich dass es ein ruhendes Medium gibt, durch das sich das Experiment bewegt.
Spacerat
Gelöschter Benutzer
Re: Michelson-Morley-Experiment
von Spacerat am 26.05.2014 16:47Und der nächste geht mir auf den Leim...
Das Enscheidende ist nämlich nicht, ob man v im horizontalen hinzuzählen oder weglassen kann, wodurch in beiden Fällen L/c herauskäme, sondern das Entscheidende ist, wie gesagt, das sich durch die angenommene Invarianz der LG auf dem Querarm ein falsches Strecke-Geschwindigkeits-Verhältnis ergibt. Gültigkeitsbereich 3: Vektorielle Geschwindigkeitsaddition.
Unabhängig von den Annahmen bezüglich der Geschwindigkeiten muss zumindest erst mal eine ausgeglichene Formel aufgestellt werden, die eine Annahme bestätigt oder eben widerlegt. Die Formel mit der Annahme zu impfen ist nicht wissenschaftlich. Wenn man nicht möchte, dass in einer Formel gewisse Werte überschritten werden, so muss man vorher alle in der Rechnung relevanten Werte quantisieren und hinterher wieder dequantisieren.