Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
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Eon
Gelöschter Benutzer
Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Eon am 18.06.2015 12:25Als ein solcher in der Öffentlichkeit nie wirklich in Erscheinung getreten, aber er scheint tatsächlich ein Experte in Sachen Plasma zu sein.
Wikipedia: „Gleicherorts wurde er 1987 mit einer am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) angefertigten Dissertation über „Nichtlineare Plasmaprozesse in aktiven galaktischen Kernen" zum Dr. rer. nat. promoviert."
Dass der Physik-Mainstream laut electric-universe-Vertreter nichts von der Bedeutung von Plasma im Kosmos wissen will, kann somit nicht bestätigt werden.
Hier zwei Thesen aus einem paper, verfasst u. a. von Harald Lesch (http://www.usm.uni-muenchen.de/people/lesch/astrophysical_plasmas.pdf):
„We really live in a plasma universe!"
"Plasmaphysics is a fundamenta tool for the investigation of astronomical objects."
Auch habe ich ein Video gefunden, wo Lesch sich zu Plasma äußert:
https://www.youtube.com/watch?v=xlCFGFIYfOo
Plasma-Kosmologie ist damit ein Bestandteil der Mainstream-Physik. Zu Unrecht stecken also viele Mainstream-Laien sie in eine Esoterik-Schublade. Andererseits scheint sie auch nicht die völlig unterdrückte und verschwiegene Position zu sein, wie die electric-universe-Vertreter es gern darstellen.
Ich denke, das könnte vielleicht in diesem Forum von Interesse sein.
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Raphael am 18.06.2015 13:01Hallo Eon,
daß Herr Lesch ein Plasma-Physiker ist, ist weithin bekannt. Das Problem ist allerdings, daß es in gewisser Weise zwei Arten von Plasmaphysikern gibt. Da gibt es diejenigen, die sich im Bereich der Thunderbolts-Gruppe aufhalten, welche Plasma und vor allem die elektromagnetischen Prozesse darin als ausschlaggebend und fundamental für die Astrophysik ansehen. Sie kennen das Plasmaverhalten aus dem Labor und übertragen dort beobachtete Dinge per Analogie auf die kosmische Bühne. Hannes Alfvén war der Vater dieser Art der Kosmologie, und er war auch der Protoyp eines solchen Plasmaphysikers.
Andererseits gibt Plasmaphysiker, die mit Plasma nur mathematisch zu tun haben. Sie benutzen die von Alfvén entwickelte Magnetohydrodynamik, um damit mathematische Modelle zu basteln. Sie kommen mit hanebüchenen Konzepten wie "magnetischer Rekonnektion" daher (Lesch auch in der verlinkten pdf). Sie glauben, Plasma existiere zwar in enormen Mengen, mache aber auf kosmischer Ebene nichts, da es quasineutral sei. Elektrische Ströme werden, wenn überhaupt, als lokale Absonderheiten abgefertigt. Alles ist vermathematisiert und idealisiert, nichts entspricht dem realen Verhalten von Plasma mit seinen mannigfaltigen Oszillationen und Instabilitäten. Aber es sind gerade diese Prozesse, die die schöpferischen Kräften des Universums ausmachen.
Alfvén selber - und dafür bewundere ich ihn - hat in seiner Nobelpreisrede dieses Verhalten scharf angegriffen. Er nannte das Plasma, das Leute wie Lesch erträumen, Pseudoplasma. Und so darf man Lesch und andere Physiker dieses Typs mit einigem Recht Pseudoplasmaphysiker nennen.
Als Lesetip also vielleicht mal nicht Wikipedia, sondern: Hannes Alfvéns Nobelpreisrede.
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Bambi am 18.06.2015 14:49Die Rekonnexion wird vielseitig beobachtet, ist im Labor untersucht worden, wobei die theoretisch vorhergesagten Effekte bestätigt worden sind und ist somit eine plausible Erklärungsmöglichekeit für astronomische Effekte wie die Koronalen Massenauswürfe.
Grüße Bambi
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Hannes am 18.06.2015 20:12Das ist schlichtweg falsch. Ich glaube, Du hast das Grundproblem noch nicht erkannt!
Das Lesch mal in Plasma promoviert hat, das ist hier keineswegs neu. Das bedeutet auch nicht, dass er die Rolle von Plasma wirklich erkennt oder gar erkennen will. Er macht keinen Hehl daraus, dass er tief religiös gestrickt ist und das für ihn der Urknall eine Art Gottesbeweis ist. Das ist der Grund dafür, dass er an der Urknall-Theorie und deren irrsinnigen, mathematisch herbeigezauberten Entititäten nicht den geringsten Zweifel äußert oder bei anderen duldet.
Als er vor Jahren die Sondersendung über Plasma moderierte, behauptete er, dass ihm eine solche Sondersendung über Plasma am Herzen liegen würde und nötig wäre. Das war ein Witz! Wozu braucht es eine Sondersendung, wenn er in allen 200 früheren Sendungen von "staubigen Plasmen" hätte sprechen und deren Bedeutung erläutern können. Dafür braucht es keine Sondersendung. Als er einmal auf die "riesigen Stromflüsse" im Weltraum zusprechen kam, da machte er plötzlich eine wegwerfende Handbewegung und wechselte abrupt das Thema. Warum keine Sondersendung über elektrischen Strom im Weltraum? Das wäre doch auch konsequent! Nein, mit Lesch nicht zu machen!
Das Kernproblem besteht darin, dass der Mainstream konsequent in Abrede stellt, dass Plasma und somit zwangsläufig Elektromagnetismus in irgendeiner Weise die Strukturen im Universum bestimmen! Das von Gravitation angetriebene und angeblich von nicht auffindbaren "dunklen" Entititäten beherrschte Urknall-Universum sieht das nicht vor! 95% "dunker" Quatsch gegen 5% Plasma ODER fast 100% staubiger Plasmen ohne schlechte Witze wie "Dunkle Materie" und "Dunkle Energie". Und das HAT Konsequenzen, die die Urknaller nicht wollen!
Wenn alle Plasma-Physiker und Plasma-Ingenieure sich konsequent mit den Implikationen ihrer Arbeit für die Kosmologie auseinandersetzen würden, dann wäre die Lage nicht so schlecht und krisenhaft in der gegenwärtigen Kosmologie! Auch für die genannte Personengruppe gilt, dass sie seit Jahrzehnten unter dem Trommelfeuer der Urknall-Propaganda lebt und arbeitet.
Hier gilt der Satz von Jünger: "Es ist einfacher sich aus dem Kerker eines Tyrannen zu befreien, als aus den Fesseln einer Idee!" Das gilt auch für alle mit Plasma arbeitenden Forscher. Sie sind selber noch in der Urknallidee befangen.
PS: In erster Linie ist Lesch Entertainer, dann Astronom und irgendwann hatt er auch mal zu Plasma promoviert, aber das ist lange her.
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Hannes am 18.06.2015 20:21Kannst Du mir bitte erklären, welchem Glückspilz es gelungen sein soll, das Brechen und die anschließende Wiederverbindung (Rekonnexion) von Magnetfeldlinien zu beobachten? Für so eine Antwort wären wir früher aus der Prüfung hochkantig rausgeflogen! Magnetfeldlinien sind so real wie Breiten- und Längengrade! Aber vielleicht glaubst Du ja wirklich, dass man, wenn man Breitengrade zerbricht, sich diese erneut verbinden und dabei eine physikalische Wirkung ausgeübt wird. Das kannst Du ja schon mal an Deinem Globus üben!
Allein schon die Verwendung dieses unseeligen Begriffes beweist, dass die Astronomen nichts, absolut nichts begreifen. Schlimmer noch, gerade wegen der Verwendung solcher unsinniger Begriffe können sie auch nie die materiellen Ursachen der mit diesem Begriff in Zusammenhang gebrachten Vorgänge verstehen. Feldlinien sind wie der gesamte Feldbegriff ein Konzept, Du kannst sie nicht zerbrechen und sich wieder verbinden lassen.
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Bambi am 18.06.2015 20:36Warum sollten bei magnetischer Rekonnexion Magnetfeldlinien brechen?
Wie schon gesagt ist magnetische Rekonnexion ein im Labor untersuchtes und beobachtetes Phänomen muss man nur danach suchen...
Z.B. http://scitation.aip.org/content/topic/magnetic-reconnection
Grüße Bambi
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Hannes am 18.06.2015 21:14Höre bitte auf, mich hier verarschen zu wollen!
Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass Du nicht weisst, was Rekonnexion heisst und nicht weisst, dass genau das behauptet wird. Wenn nichts bricht, dann gibt es auch keine Rekonnexion!
LESEN! http://mrx.pppl.gov/Physics/physics.html
Im deutschen Wikipedia vermeidet man zwar den Begriff "brechen", weil man irgendwie noch weiß, dass das etwas "verbotenes" ist. Trotzdem wimmelt es auch in diesem Artikel in Wiki von Reifikationen.
Noch mal zum Mitschreiben: es gibt ein Phänomen, das dummerweise mit dem irreführenden Begriff "magnetische Rekonnektion" belegt wurde. Die Erklärung ist falsch, weil in ihr Konzepte wie Objekte behandelt werden.
Du solltest Dir einfach mal Raphaels Buch kaufen oder einen Grundkurs in (materialistischer) Naturphilosophie belegen, um zu verstehen, was eigentlich das Problem ist.
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Hannes am 18.06.2015 21:26Der ganze Unfug führt zu Darstellungen wie der folgenden (Hervorhebung von mir):
Magnetfeldlinien sind ein Konzept, kein Objekt. Sie sollen der Veranschaulichung dienen, führen aber leider - wie in diesem Fall - zur Reifikation. Die Linien sind kein Objekt, sondern nur vorgestellte Linien, daher können sie sich z.B. gar nicht berühren. Das können nur Objekte!
Man kann Feldlinien weder biegen, noch verdrillen, noch brechen, noch krümmen, noch öffnen oder schließen oder sonstwie wie ein Objekt agieren lassen! Das ist alles unsinnig.
Es verschleiert nur denn Blick auf die wirklichen materiellen Ereignisse. Und hier fehlt der Physik und speziell der Astrophysik noch eine wichtige Erkenntnis, daher der Rückgriff auf das Konzept "Feld".
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Rico am 18.06.2015 21:32Kurzer Einwurf.... da ganz aktuell.:
http://www.mpg.de/9278696/galaxien-magnetfelder?filter_order=L&research_topic=
...immerhin ein 'verdrilltes Magnetfeld'....
...doch worin... ganz natürlich im "GAS".
Man vermeidet tunlichst den Begriff Plasma....
Vielleicht weis Lesch warum?
Re: Harald Lesch, ein Plasma-Physiker
von Bambi am 18.06.2015 22:08@Hannes: Stört dich nur der Begriff Rekonnexion oder der Effekt selbst?
In jedem Fall kläre mich doch bitte mal auf, wenn du dich da so gut auskennst, an welchem Punkt in dem Prozess gibt laut gängiger Erklärung es ein faktisches Brechen der Magnetfeldlinien?
Also damit meine ich nicht ein "Brechen" das für die extreme Einfachheit einer Erklärung so genannt wird. Deine verlinkte Seite hat ja immerhin eine umfassende 1-Satz-Erklärung, da kann mit Sicherheit nichts einfacher dargestellt worden sein als es laut Theorie ist.
Der Effekt, den der Begriff magentische Rekonnexion vorhersagt und beschreibt, ist im Labor reproduzierbar. Also den Effekt der magnetischen Rekonnexion gibt es offensichtlich, wie man diesen erklärt ist eine andere Sache. Der Effekt ist damit, wie schon gesagt, eine gute Möglichkeit Beobachtungen zu erklären.
Grüße Bambi