Gravitation im PlasmaVersum?

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Hannes

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Hannes am 04.10.2013 16:47

Das Auftreten von Vertretern des Plasmaversums passt nur leider nicht dazu. Es wird zu häufig der Eindruck erweckt es könne mit dem Modell des Plasmaversums fast alles erklärt werden.

Kommt drauf an, was oder wer mit dem Wort "Vertreter" gemeint ist. Die Plasmakosmologen propagieren natürlich ihren Ansatz und der ist .E. gegenwärtig wirklich der einzige, der gleich eine ganze Reihe der (meistens verschwiegenen) Probleme des Standardmodells lösen kann. Mir ist noch nicht aufgefallen, dass von diesen "Vertretern" des Plasmauniversums explizit oder implizit behauptet worden ist, dass sie alles klären können. (Kann sowieso keiner!) Da wäre schon ein entsprechendes, konkretes  Zitat nötig und das würde auch nicht belegen, dass das ein generelles Merkmal derselben ist.  

Ganz davon abgesehen ist es auch in der heutigen Wissenschaft leider so, dass der Verweis auf die noch bestehende Unausgereiftheit und Schwächen eines Ansatzes sofort und gnadenlos genutzt wird, um die "Konkurrenz" abzuqualifizieren.
Daher ist es doch völlig verständlich, dass erst einmal die positiven, bereits gelösten oder für eine Lösung chancenreichen Aspekte der "neuen" Hypothese oder Theorie unterstrichen werden. Die Problem müssen dann nach und nach gelöst werden.

Wenn Du mit "Vertreter" evtl. die einfachen, nicht forschenden "Anhänger" des "neuen" (so neu ist es ja gar nicht) Ansatzes meinen solltest, dann ist das menschlich nur verständlich, dass man seine, nach eigenem Ermessen berechtigte, Hoffnung versucht, möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und dabei wird natürlich auch gelegentlich einmal noch Ungelöstes verdrängt, ganz davon abgesehen, dass man sich selbst erst einmal entsprechendes Wissen aneignen muss. Dass eine Frage hier nicht zufriedenstellend beantwortet werden kann ist daher m.E. nicht ungewöhnlich, denn Lerner oder Peratt etc. pp. sind ja nicht auf diesem Forum präsent. So wird manches als ungelöst dastehen, was evtl. gar kein Problem darstellt.

Das bitte ich schon mal zu berücksichtigen, auch wenn es vielleicht etwas enttäuschend ist, hier nicht gleich alles lösen zu können.

Ich würde übrigens gar zu gern mal eine Webseite eines wissenschaftlichen Mainstreamlers sehen, auf denen er die Probleme des Urknalluniversums offen zugiebt und freiwillig thematisiert. Ich habe noch keine gefunden!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.10.2013 16:52.

Bambi

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Bambi am 04.10.2013 18:23

Mir ist noch nicht aufgefallen, dass von diesen "Vertretern" des Plasmauniversums explizit oder implizit behauptet worden ist, dass sie alles klären können.
Das sie alles erklären können habe ich auch nicht gesagt. Wie du aber selbst festgestellt hast werden die Schwächen gern unter den Teppich gekehrt. Wenn das gemacht wird, also nur die Dinge erwähnt werden, die eine Theorie erklären kann, natürlich entsteht dann der Eindruck die Theorie könnte fast alles erklären. Möchte man eine Theorie nicht propagieren sondern zur Diskussion stellen und weiterentwickeln, dann muss man die Schwächen ebenso ansprechen wie die Stärken der Theorie. 

 

Ich würde übrigens gar zu gern mal eine Webseite eines wissenschaftlichen Mainstreamlers sehen, auf denen er die Probleme des Urknalluniversums offen zugiebt und freiwillig thematisiert. Ich habe noch keine gefunden!

Spezielle Seiten kenne ich nun nicht, die Probleme der Urknalltheorie werden aber natürlich offen diskutiert und angesprochen. Die besten Beispiele dafür sind die Hypothesen der dunklen Materie und der dunklen Energie. Beides sind Hypothesen die aufgestellt wurden weil einige Beobachtungen sonst nicht im Rahmen der Urknalltheorie zu erklären sind.

 

Grüße Bambi

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Hannes

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Hannes am 04.10.2013 21:13

Spezielle Seiten kenne ich nun nicht, die Probleme der Urknalltheorie werden aber natürlich offen diskutiert und angesprochen. Die besten Beispiele dafür sind die Hypothesen der dunklen Materie und der dunklen Energie. Beides sind Hypothesen die aufgestellt wurden weil einige Beobachtungen sonst nicht im Rahmen der Urknalltheorie zu erklären sind.

Das ist seltsam. Du kannst mir zwar keine Seite nennen, auf der Urknallanhänger sich wirklich kritisch mit den Schwächen und der Vielzahl der grundlegenden Probleme ihrer Auffassung auseinandersetzen, trotzdem behauptest Du, dass sie das tun würden! Bitte zeige mir solche Seiten.  

Noch einmal, um Mißverständnissen vorzubeugen: Wir reden hier nicht über die allgemein übliche "Urknallkosmetik" (Motto: "Wir haben da noch ein paar kleine Problemchen, werden die aber schon sehr bald gelöst haben!"), noch über die Kritik die von außen geübt wird (z.B. von Plasmakosmologen), worauf sie reagieren (müssen), sondern es geht um ein internes Innehalten und Fragestellungen wie: Sind wir überhaupt auf dem richtigen Weg? Irren wir uns nicht mit "Dunkler Materie" und "Dunkler Energie" völlig? Müssen wir nicht die Kritiken von Nicht-Urknallwissenschaftlern berücksichtigen? Ist Schöpfung aus dem Nichts überhaupt zulässig?

Tut mir leid, aber ich kann nichts dergleichen entdecken - so etwas sollte doch wohl massive Spuren im Internet hinterlassen!?   

Wie du aber selbst festgestellt hast werden die Schwächen gern unter den Teppich gekehrt. Wenn das gemacht wird, also nur die Dinge erwähnt werden, die eine Theorie erklären kann, natürlich entsteht dann der Eindruck die Theorie könnte fast alles erklären. Möchte man eine Theorie nicht propagieren sondern zur Diskussion stellen und weiterentwickeln, dann muss man die Schwächen ebenso ansprechen wie die Stärken der Theorie.

Ich habe nirgendwo gesagt, dass etwas unter den Teppich gekehrt wird, sondern, dass es natürlich ist, dass erst einmal die positiven Seiten unterstrichen werden. Unter den Teppich kehren können Wissenschaftler eines neuen Ansatzes auch nichts, zumindestens nicht auf Dauer, wenn sie sich ernsthaft durchsetzen wollen.

Ich weiß nicht, woher Deine Annahme kommt, dass wäre (generell?) bei Plasmakosmologen der Fall. Bitte belege Deine Meinung mit konkreten Fakten, wo sie das getan haben - also etwas unter den Teppich gekehrt. Im Fall der Graviation ist kann man sich eher darüber streiten, ob sie das Problem nicht etwa generell unterschätzen, was etwas anderes ist, als etwas absichtsvoll zu unterschlagen und verschwinden zu lassen indem man es unter den Teppich kehrt. Thornhill macht übrigens keinen Hehl daraus, dass er dafür noch keine Lösung hat, zumindestens hat er aber einen Ansatz, der vielleicht trägt. Von den anderen weiß ich es schlichtweg nicht.   

Dein Eindruck könnte genauso gut aus Informationsmangel entstammen, denn keiner von uns hier kennt alle relevanten Publikationen und Diskussionen dieser Forscher. Aus Raphaels Clips und ein paar anderen Quellen kann man sicher noch kein vollständiges und gerechtes Bild gewinnen, abgesehen davon, dass es hier um eine Handvoll Wissenschaftler geht, die in der Auseinandersetzung mit geschätzten 90 oder 99 % Standardmodellanhängern stehen. Da braucht es einfach auch einige Zeit um alle Themen und Probleme zu adressieren.

Kannst Du mir bitte sagen, aufgrund welcher Webseiten, Publikationen und Diskussionen (außer Raphaels Seite) Du den Eindruck des "unter den Teppichkehrens" (was ein massiver Vorwurf ist) gewonnen hast. Die hiesige Diskussion von Lernenden oder Studierenden der Plasmakosmologie können ja wohl nicht die Ursache sein bzw. sind für die Wissenschaft irrelevant. Es ist also wichtig, genau zwischen den Forschern und deren vielleicht euphorischen Anhängern zu unterscheiden.

Man sollte nicht ohne ausreichende Informationen so schnelle, generalisierende Aussagen treffen. Das kann man bestenfalls wenn man alle relevanten Publikationen und Diksussionen der neuen Schule wirklich kennt und sich seiner Sache sicher ist.

Der Einfachheit halber würde ich natürlich gern sehen, dass sich alle Plasmakosmologen regelmäßig versammeln würden und generelle Positionen, soweit sie vorhanden sind, sowie Abweichungen und Positionen zu Problemen des Standardmodells (wie Graviation)  "festzurren" würden, damit man sich ein besseres Bild machen und sie besser zusammenarbeiten können.

Aber hier scheint es ein echtes Problem zu geben, vermute ich: Es sind zu wenige und diese auch noch zersplittert und dann "menschelt" es offenbar auch noch zwischen ihnen, was selten gut für Wissenschaft ist.     


Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.10.2013 21:19.

Bambi

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Bambi am 05.10.2013 00:56

Das ist seltsam. Du kannst mir zwar keine Seite nennen, auf der Urknallanhänger sich wirklich kritisch mit den Schwächen und der Vielzahl der grundlegenden Probleme ihrer Auffassung auseinandersetzen, trotzdem behauptest Du, dass sie das tun würden! Bitte zeige mir solche Seiten.
Entsprechende Seiten kenne ich nicht, ich kenne nur den wissenschaftlichen Diskurs um die dunkle Materie. Also ob es sie gibt es wenn ja wie sie sich möglicher Weise zusammensetzt, dann natürlich verbunden mit entsprechenden Experimenten in denen dann versucht wird die dunkle Materie nachzuweisen. Eine kleine Übersicht dazu, findet sich in dem Wikipediaartikel zur dunklen Materie, dort sind auch kritische Artikel verlinkt. Man muss dabei natürlich auch beachten dass die Theorie des Urknalls aus Sicht der Astronomen nicht eine Vielzahl grundlegenden Problemen hat, sondern eigentlich nur zwei, Nachweis der dunklen Materie und die Thematik rund um dunkle Energie.

 

Sind wir überhaupt auf dem richtigen Weg? Irren wir uns nicht mit "Dunkler Materie" und "Dunkler Energie" völlig? Müssen wir nicht die Kritiken von Nicht-Urknallwissenschaftlern berücksichtigen? Ist Schöpfung aus dem Nichts überhaupt zulässig
Naja hat eine Theorie ein Problem eine Beobachtung zu erklären gibt es zwei Ansätze, entweder die Theorie ändern/anpassen oder die Theorie verwerfen und eine neue Theorie entwickeln. Die meisten Astronomen favorisieren derzeit die Anpassung der Theorie durch dunkle Materie. Wie gesagt gibt es aber auch durchaus kritische Stimmen, die Dunkle Materie nicht für den richtigen Weg halten. Letztendlich wird es wie immer aber eh durch Experimente/Beobachtungen entschieden. Wenn es langfristig nicht gelingt dunkle Materie zu finden wird die Theorie ganz von selbst verworfen werden, ähnlich wie es z.B. mit der Äthertheorie passiert ist.

 

Thornhill macht übrigens keinen Hehl daraus, dass er dafür noch keine Lösung hat, zumindestens hat er aber einen Ansatz, der vielleicht trägt. Von den anderen weiß ich es schlichtweg nicht.
Hmm das klang aber anders als ich etwas von ihm dazu gelesen habe. Da klang es so als wenn für ihn klar wäre was Gravitation ist

 

What is gravity?

Gravity is due to radially oriented electrostatic dipoles inside the Earth's protons, neutrons and electrons.

Ubersetzung von mir:"Gravitation ist eine Folge der radial orientierten elektrostatischen Dipole in den Protonen, Neutronen und Elektronen der Erde."

Das ganze basiert auf einer Theorie von Ralph Sansbury. In meinen Augen eine recht abenteuerliche Theorie, die viel mehr Probleme hat Beobachtungen zu erklären als die Standardtheorie zur Gravitation.

 

 Ich weiß nicht, woher Deine Annahme kommt, dass wäre (generell?) bei Plasmakosmologen der Fall. Bitte belege Deine Meinung mit konkreten Fakten, wo sie das getan haben - also etwas unter den Teppich gekehrt. Im Fall der Gravitation ist kann man sich eher darüber streiten, ob sie das Problem nicht etwa generell unterschätzen, was etwas anderes ist, als etwas absichtsvoll zu unterschlagen und verschwinden zu lassen indem man es unter den Teppich kehrt.
Mag sein das ich die Vertreter eines Plasmaversums für kritisch denkender gehalten habe als sie es tatsächlich sind und sie sich der Problematik daher gar nicht bewusst sind und sie deshalb nicht erwähnen. Wenn man jedoch ein offensichtliches Problem kennt und dies nicht erwähnt, dann kehrt man dies Problem in meinen Augen unter den Teppich. Wie gesagt gut möglich dass einfach kein entsprechendes Bewusstsein für das Gravitationsproblem vorhanden ist und es daher nicht klar kommuniziert wird. Ich habe jedoch keine Seite oder auch nur einen Artikel dazu gefunden, bei dem das der Fall ist.

 

Kannst Du mir bitte sagen, aufgrund welcher Webseiten, Publikationen und Diskussionen (außer Raphaels Seite) Du den Eindruck des "unter den Teppichkehrens" (was ein massiver Vorwurf ist) gewonnen hast.

The Electric Universe, The Thunderbolts Project, Plasma-Universe Wiki und natürlich die Seite von Raphael.

Was ich so an Artikeln angeschaut habe, da hab ich keinen Überblick drüber, einige sind auf den Seiten sicherlich verlinkt. Gegenfrage, kennst du eine Seite oder ein Artikel von einem Befürworter des Plasmaversums, indem auch kritische Fragen zu diesem Thema gestellt werden bzw. kritische Themen klar und offen angesprochen?

 

Grüße Bambi

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Hannes

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Hannes am 07.10.2013 18:43

Entsprechende Seiten kenne ich nicht, ich kenne nur den wissenschaftlichen Diskurs um die dunkle Materie. Also ob es sie gibt es wenn ja wie sie sich möglicher Weise zusammensetzt, dann natürlich verbunden mit entsprechenden Experimenten in denen dann versucht wird die dunkle Materie nachzuweisen. Eine kleine Übersicht dazu, findet sich in dem Wikipediaartikel zur dunklen Materie, dort sind auch kritische Artikel verlinkt. Man muss dabei natürlich auch beachten dass die Theorie des Urknalls aus Sicht der Astronomen nicht eine Vielzahl grundlegenden Problemen hat, sondern eigentlich nur zwei, Nachweis der dunklen Materie und die Thematik rund um dunkle Energie.

Das ist ja eben das Trauerspiel, dass sie das allererste und größte ihrer vielen Probleme noch nicht einmal erkennen können oder wollen! Und das ist CREATIO EX NIHILO! Das Beschämende ist, dass die Zahl der Kritiker nicht nur nicht die kritische Masse erreicht, sondern sie eher eine Randerscheinung bleiben lässt.
Außer bei Prof. Wurditsch [siehe Urknallhypothese und Realität], der allerdings auch kein Urknallanhänger (mehr?) ist, habe ich die von mir gesuchte kritische Auseinandersetzung auf Webseiten von Astronomen und Physikern und deren Institutionen in Deutsch nirgendwo gefunden. Wurditsch´s Beispiel zeigt aber auch, dass ein religiöser Wissenschaftler nicht zwangsläufig ein Pseudowissenschaftler sein muss. Ich erinnere mich aber auch daran, dass er einer der Autoren eines Buches mit einigen kritischen Gedanken war, dass keine sehr offene wissenschaftliche Gemeinde vorfand und wo sog. Wissenschaftsjournalisten bei der „Bewertung" lieber das Haar in der Suppe suchten.

Naja hat eine Theorie ein Problem eine Beobachtung zu erklären gibt es zwei Ansätze, entweder die Theorie ändern/anpassen oder die Theorie verwerfen und eine neue Theorie entwickeln. Die meisten Astronomen favorisieren derzeit die Anpassung der Theorie durch dunkle Materie. Wie gesagt gibt es aber auch durchaus kritische Stimmen, die Dunkle Materie nicht für den richtigen Weg halten. Letztendlich wird es wie immer aber eh durch Experimente/Beobachtungen entschieden. Wenn es langfristig nicht gelingt dunkle Materie zu finden wird die Theorie ganz von selbst verworfen werden, ähnlich wie es z.B. mit der Äthertheorie passiert ist.

Das größte aller Probleme, die „Creatio ex nihilo", scheint der überwiegenden Mehrzahl der Physikern, leider auch den nichtreligiösen gar nicht bewusst zu sein, es zieht sich durch weite Teile der Physik, nicht nur Astrophysik. Ein religiöses Konzept hat das wissenschaftliches Denken völlig infiltriert und es auf unwissenschaftliche Abwege gebracht. Und beim Urknall hat eine Fehlinterpretation der Rotverschiebung geholfen, diesen tief religiösen und unwissenschaftlichen Ansatz erst hoffähig zu machen. Danach erst kommen Erfindungen von Entititäten wie Dunkler Materie und später Dunkle Energie, die nur der Erhaltung des schon falsifizierten Modells (Arp bzgl. Rotverschiebung) dienten und noch dienen. Meine Befürchtung ist, dass selbst bei Nichtentdeckung der Dunklen Materie das Modell NICHT aufgegeben werden wird, man erfindet viel eher einfach einen neuen, noch größeren Unsinn!
Wie lange will man noch Geld und wissenschaftliche Kapazitäten für eine völlig sinnlose Suche verschwenden? Weitere 10, 50, 100 Jahre oder noch länger? Es ist schon frustrierend. Leider wird die Urknalltheorie genau das nicht tun, zusammenfallen weil eine ihrer lebenswichtigen Komponenten sich als Hirngespinst erweist. Das mit der Dunklen Materie auch die angeblich existierende Dunkle Energie nicht mehr benötigt wird, spielt dabei auch keine Rolle. 

>Thornhill macht übrigens keinen Hehl daraus, dass er dafür noch keine Lösung hat, zumindestens hat er aber einen Ansatz, der vielleicht trägt. Von den anderen weiß ich es schlichtweg nicht.< 

Hmm das klang aber anders als ich etwas von ihm dazu gelesen habe. Da klang es so als wenn für ihn klar wäre was Gravitation ist

Er sagt doch deutlich: 
The fact that we do not understand gravity in this space age should cause alarm.
Und wiederholt:
We do not understand gravity!
Dort schließt er sich eben nicht aus, sonst würde er ja eine vollständige Theorie dazu vorstellen!

Er sagt aber nur:
Without accepting his model in its entirety, I consider Ralph Sansbury's straightforward electrical theory of magnetism and gravity[15] to have conceptual merit.

Was man mit Sicherheit aus diesem Text deuten kann ist nur, dass er vom elektrischen Charakter der Gravitation überzeugt ist. Und diesen Charakter legt er als Hypothese oder Arbeitsthese den weiteren Ausführungen dort zugrunde. Inwieweit seine Vorstellungen von denen Sansburys abweichen, wird nicht thematisiert, wäre also erst einmal an anderer Stelle zu suchen oder zu erfragen. Ganz davon abgesehen ist der von ihm genannte Wissenschaftler nicht der einzige Physiker, der über den möglichen elektrischen Charakter nachdachte/nachdenkt oder forscht(e). Es wäre sogar taktisch äußerst unklug von ihm sich festzulegen, wenn andere in dieser Richtung weiter sind als er und er evtl. solche Ideen und Arbeiten kennt.

The Electric Universe, The Thunderbolts Project, Plasma-Universe Wiki und natürlich die Seite von Raphael.

 Danke für das Auflisten! Es ist genau so, wie ich mir dachte. Es sind Seiten der Thunderbolts, also nur einer der verschiedenen Schulen oder Gruppen von Plasmakosmologen und Raphaels Filmclips. Von den anderen, im Netz gar nicht oder kaum aktiven oder nur durch Dritte zitierten Plasmakosmologen ist der Masse hier (das schließt mich ein) nichts bekannt. Die Außenwahrnehmung wird vorrangig durch die Medienaktivitäten der Thunderbolts bestimmt. Das Wichtigste bei den Letzteren ist, dass auf ihrem Forum oft auch andere äußern, aber die Meinungen von Lerner, Peratt, verschiedenen skandinavischen Forschern u.a. zur Gravitation wird dadurch trotzdem nicht deutlich. Das ist der Grund dafür, dass ich davor warne, so verallgemeinernde Feststellungen wie „DIE VERTRETER der Plasmakosmologie (tun dies oder jenes)" zu verwenden, wenn man in Wirklichkeit gar keinen Überblick hat. Ein guter Teil der Leute und ihre Auffassungen sind für uns hier noch eine Black Box oder wenig beschriebenes Blatt. Sie sind eben nicht Vertreter einer in sich geschlossenen oder einheitlichen Theorie, wie von mir bereits gesagt.  

Gegenfrage, kennst du eine Seite oder ein Artikel von einem Befürworter des Plasmaversums, indem auch kritische Fragen zu diesem Thema gestellt werden bzw. kritische Themen klar und offen angesprochen?

Ja, Problemdiskussionen unter Plasmakosmologen gibt es. Ich muss nur erst ein paar Diskussionen im Internet zum Verlinken wiederfinden.
Erst einmal ein Beispiel der höflichen, aber sehr deutlichen Kritik an dem bisherigen Konzept der Anodensonne der Thunderbolts auf deren Konferenz in diesem Jahr (2013) vorab: 
BOB JOHNSON: The Electric Sun Revisited | EU 2013 

Das ist im Unterschied zu Gravitation ein Kernthema zumindestens der Thunderbolts. Später mehr.  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.04.2015 10:20.

Bambi

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Bambi am 08.10.2013 03:00

Außer bei Prof. Wurditsch [siehe Urknallhypothese und Realität], der allerdings auch kein Urknallanhänger (mehr?) ist, habe ich die von mir gesuchte kritische Auseinandersetzung auf Webseiten von Astronomen und Physikern und deren Institutionen in Deutsch nirgendwo gefunden.
Nun grundsätzlich gibt es so gut wie keine Astronomen die nicht von einem expandierenden Universum ausgehen. Zusammen mit der Theorie einer Rotverschiebung nicht auf Basis des Dopplereffekts, läuft es zwangsläufig auf einen Urknall hinaus. Es geht bei den Astronomen also weniger um die Urknalltheorie sondern um die verschiedenen Urknalltheorien, also z.B. ob mit dunkler Materie oder ohne.

 

Das größte aller Probleme, die „Creatio ex nihilo", scheint der überwiegenden Mehrzahl der Physikern, leider auch den nichtreligiösen gar nicht bewusst zu sein, es zieht sich durch weite Teile der Physik, nicht nur Astrophysik.
Das ist kein Problem der Physik, sondern ein philosophisches oder religiöses. Ich möchte dich in diesem Zusammenhang auf das Thema Grenzen und Grundlegendes der Naturwissenschaft hinweisen. Woher das Universum kommt ist für die Naturwissenschaft ohne Bedeutung und insbesondere kann die Naturwissenschaft keine Aussage darüber machen.

 

Zu dem Artikel von Thornhill: Also als ich den gelesen habe hatte ich den Eindruck er fängt an und bezieht sich auf alle, insbesondere alle Wissenschaftler, also das diese nicht wissen was Gravitation ist. Im Folgenden geht er dann ein wenig auf alternative Ansätze ein, greift auf die Idee von Sansbury zurück und erklärt dann die Gravitation. Der im vorherigen Beitrag von mir zitierte Teil klingt halt für mich sehr eindeutig. Na egal, müßig zu vermuten wie er was nun genau gemeint hat.

 

 Ganz davon abgesehen ist der von ihm genannte Wissenschaftler nicht der einzige Physiker, der über den möglichen elektrischen Charakter nachdachte/nachdenkt oder forscht(e)
Allerdings, vor der ART waren die meisten Erklärungsversuche der Gravitation mit Elektromagnetismus verbunden.

 

 Das ist der Grund dafür, dass ich davor warne, so verallgemeinernde Feststellungen wie „DIE VERTRETER der Plasmakosmologie (tun dies oder jenes)" zu verwenden, wenn man in Wirklichkeit gar keinen Überblick hat. Ein guter Teil der Leute und ihre Auffassungen sind für uns hier noch eine Black Box oder wenig beschriebenes Blatt. Sie sind eben nicht Vertreter einer in sich geschlossenen oder einheitlichen Theorie, wie von mir bereits gesagt.
Ok, ich wird in Zukunft versuchen solch Äußerungen zu vermeiden, dann bitte gleiches für die Theorie des Urknalls gelten lassen. Auch dort bekommt man im Allgemeinen nur mit was medial groß verbreitet wird. Wie gesagt gibt es z.B. Urknalltheoretiker die keine Dunkle Materie annehmen, etc.

 

Ja, Problemdiskussionen unter Plasmakosmologen gibt es. Ich muss nur erst ein paar Diskussionen im Internet zum Verlinken wiederfinden.

 

Erst einmal ein Beispiel der höflichen, aber sehr deutlichen Kritik an dem bisherigen Konzept der Anodensonne der Thunderbolts auf deren Konferenz in diesem Jahr (2013) vorab:

Gut, also ähnlich wie es bei den Urknallanhängern auch der Fall ist. Diskussionen und Kritiken um einzelne Aspekte der Grundidee.

 

Grüße Bambi

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Hannes

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Hannes am 08.10.2013 16:30

Nun grundsätzlich gibt es so gut wie keine Astronomen die nicht von einem expandierenden Universum ausgehen. Zusammen mit der Theorie einer Rotverschiebung nicht auf Basis des Dopplereffekts, läuft es zwangsläufig auf einen Urknall hinaus. Es geht bei den Astronomen also weniger um die Urknalltheorie sondern um die verschiedenen Urknalltheorien, also z.B. ob mit dunkler Materie oder ohne.

Die Masse der Astronomen geht von einem expandierenden Universum aus, vor allem WEIL sie die Interpretation der kosmischen Rotverschiebung als Dopplereffekt akzeptiert und behauptet (das Wort NICHT oben ist m.E. unangebracht), obwohl schon vor Jahrzehnten Arp gezeigt hat, dass bestimmte Beobachtungen der Interpretation als Dopplereffekt völlig widersprechen. Es gibt eine lange Kette ähnlicher Beobachtungen bis heute, aber es war eben bequemer diesem Forscher die Teleskopzeit zu entziehen und ihn mundtot zu machen.  Gab es da einen Aufschrei der Astronomen gegenüber dieser Verfahrensweise damals? Leider nicht, viele seiner Kollegen waren eher froh, den unerbittlichen Mahner endlich losgeworden zu sein.

Die Motivation der Einführung der Dunklen Materie war der Umstand, dass das Urknalluniversum ohne eine solche nicht funktioniert. Wer sie negiert, aber den Urknall retten will, der muss wieder eine neue Entitität schaffen, um das Modell zu erhalten - und das wird schon irgendwie auch getan werden, egal wie sinnvoll das ist.  

Das ist kein Problem der Physik, sondern ein philosophisches oder religiöses. Ich möchte dich in diesem Zusammenhang auf das Thema Grenzen und Grundlegendes der Naturwissenschaft hinweisen. Woher das Universum kommt ist für die Naturwissenschaft ohne Bedeutung und insbesondere kann die Naturwissenschaft keine Aussage darüber machen.

Dem kann ich leider absolut nicht zustimmen - es ist definitiv ein Problem der Physik und für deren heutigen traurigen Zustand als Ersatzreligion mitverantwortlich. Es sind Physiker und Mathematiker gewesen, die einen Ansatz entwickelt haben, bei dem Raum, Zeit und Materie aus dem Nichts geschaffen wurden. Wissenschaftler verhalten sich in der Masse auch völlig anders, als es der obigen Grenzziehung nach angebracht wäre. Sie werden nie müde in populärwissenschaftlichen Vorträgen, aber auch ernsten wissenschaftlichen Beiträgen Aussagen über das zu treffen, was sie eigentlich nicht erkennen können und dann noch zu behaupten, dass genau das, was sie vermuten, passiert sein MUSS.  

Nur mit diesem Bewußtsein kann man dann einen Feldzug gegen angebliche Kreationisten in der Wissenschaft führen, aber selber kreationistische Positionen vertreten. Schöpfung aus dem Nichts IST Kreationismus und Religionismus. Der Katholik Lemaitre hat mit der Urknallidee Religion in die Naturwissenschaft eingeschleust und das gegenüber Einstein auch verbal bestätigt.

Werden Urknalltheoretiker kritisch zum Urknall befragt und in die Enge getrieben, dann wird aber plötzlich etwas ganz anderes behauptet, nämlich dass sich die Big Bang Theorie gar nicht mit der Entstehung des Universums befasse, sondern "nur" mit dessen "Entwicklung". Als wenn Entstehung (sofern denn eine angenommen wird) nicht zur Entwicklung gehören würde. Diese Wortakrobatik war und ist auch Bestandteil der Antwort von US-Physikern auf die "Protestnote"  von besorgten Wissenschaftlern vor ca. 10 Jahren. Wenn man so etwas liest und dann das praktische Verhalten derselben Leute sieht, dann fehlen einem die Worte. 
  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.10.2013 16:33.

Bambi

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Bambi am 08.10.2013 23:24

Die Masse der Astronomen geht von einem expandierenden Universum aus, vor allem WEIL sie die Interpretation der kosmischen Rotverschiebung als Dopplereffekt akzeptiert
Ich kenne keinen Astronomen der die kosmische Rotverschiebung als Dopplereffekt interpretiert und kenne auch keine neueren Artikel oder Literatur von Astronomen in denen davon ausgegangen wird. Vielleicht magst du mir dazu mal einige Bespiele nennen in denen das gemacht wird?!

 

Die Motivation der Einführung der Dunklen Materie war der Umstand, dass das Urknalluniversum ohne eine solche nicht funktioniert.
Naja die dunkle Materie ist nach den meisten Astronomen bisher halt die beste Erklärung der Beobachtungen, zwingend notwendig ist sie aber nicht. Einige vertreten z.B. den Ansatz eines geänderten Gravitationsgesetzes zur Erklärung der Rotationsgeschwindigkeit der Galaxien. Natürlich müssen die Probleme, die durch die dunkle Materie erklärt werden sollen dann anders aufgelöst werden.

 

Wissenschaftler verhalten sich in der Masse auch völlig anders, als es der obigen Grenzziehung nach angebracht wäre. Sie werden nie müde in populärwissenschaftlichen Vorträgen, aber auch ernsten wissenschaftlichen Beiträgen Aussagen über das zu treffen, was sie eigentlich nicht erkennen können und dann noch zu behaupten, dass genau das, was sie vermuten, passiert sein MUSS.
Das ist ein Punkt den ich selbst auch schon angesprochen und kritisiert habe. Also das Wissenschaftler eine Theorie gerne mal über deren wissenschaftlichen Grenzen hinaus belasten und unwissenschaftliche Dinge aus dieser Theorie ableiten.

 

...,nämlich dass sich die Big Bang Theorie gar nicht mit der Entstehung des Universums befasse, sondern "nur" mit dessen "Entwicklung".
Absolut richtig, jegliche Naturwissenschaft kann sich nur mit der Entwicklung des Universums beschäftigen nicht aber mit dem Ursprung oder was außerhalb ist oder warum es so ist, wie es ist. Die klare Trennung zwischen Entwicklung und Ursprung ist hier auch von fundamentaler Bedeutung! Das ist kein alleiniges Problem der Urknalltheorie sondern jeder naturwissenschaftlichen Theorie. Viele Wissenschaftler machen schlicht den Fehler auf die Frage "wie ist der Urknall entstanden? Oder Was war vor dem Urknall" eine pseudowissenschaftliche Antwort zu geben und nicht klar zu sagen, dazu kann die Wissenschaft keine Aussage machen! Das kann man den Wissenschaftlern, die das machen, völlig zurecht vorwerfen.

 

Das Ganze ist aber kein Problem oder Fehler der Urknalltheorie sondern ein Problem der Wissenschaftler. Die gleiche Problematik gibt es auch in vielen anderen Naturwissenschaftlichen Theorien.

Es wirkt so als wenn auch viele Wissenschaftler nicht wissen das die Wissenschaft elementare, nicht überwindbare Grenzen der Erklärungsmöglichkeiten hat, oder wenn sie es wissen diese Grenzen einfach ignorieren, z.B. weil es sich besser verkauft.

Grüße Bambi

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Hannes

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Hannes am 11.10.2013 16:59

Ich kenne keinen Astronomen der die kosmische Rotverschiebung als Dopplereffekt interpretiert und kenne auch keine neueren Artikel oder Literatur von Astronomen in denen davon ausgegangen wird. Vielleicht magst du mir dazu mal einige Bespiele nennen in denen das gemacht wird?!

Nun dann werde ich meine Worte mal etwas präzisieren, damit ich nicht mehr missverstanden werde oder gar absichtlich missinterpretiert werden kann: Für die „klassische" Rotverschiebung gibt es das bekannte Beispiel mit dem Polizeiauto oder meinetwegen Rettungswagen, das ich hier nicht wiederholen muss, da allseits bekannt. Hubble war der erste, der der die von ihm beobachtete Rotverschiebung zunächst (!) als Dopplereffekt interpretierte. Wenn man das tut, dann ergibt sich als Konsequenz ein sich ausdehnendes Universum. Im Rahmen der Urknallhypothese ist man heute „einen Schritt weiter" – weshalb man auch leicht behaupten kann, dass es mit dem Dopplereffekt nichts zu tun habe. Die heute propagierte „kosmologischen Rotverschiebung" funktioniert im Prinzip genauso wie der Dopplereffekt, doch jetzt entfernt sich nicht der Polizeiwagen durch Fahren, sondern er steht und die Straße dehnt sich immer weiter und weiter aus. Es läuft beides auf das Gleiche hinaus, auch wenn der Wagen nicht mehr fährt und stattdessen sich der Raum bzw. die so genannte Raumzeit sich ausdehnen soll und die Galaxien dabei mitnehmen. 

Dass Licht auf seinem weitem Weg durch das All wechselwirkt – und das tut es mit Plasma dergestalt, dass eine Rotverschiebung auftritt, was kürzlich erneut in Laborversuchen festgestellt wurde – wird von Urknallanhängern entweder völlig ignoriert oder bewusst weggeredet. 

 

Naja die dunkle Materie ist nach den meisten Astronomen bisher halt die beste Erklärung der Beobachtungen, zwingend notwendig ist sie aber nicht. Einige vertreten z.B. den Ansatz eines geänderten Gravitationsgesetzes zur Erklärung der Rotationsgeschwindigkeit der Galaxien. Natürlich müssen die Probleme, die durch die dunkle Materie erklärt werden sollen dann anders aufgelöst werden.

Wenn sie nicht so extrem wichtig wäre, dann wäre der Widerstand gegen ihre Abschaffung nicht so enorm groß. Diejenigen, die gegen Dunkle Materie IM Urknallmodell sind, befinden sich nicht ohne Grund in einer eindeutigen Minderheitenposition. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass wir auch mit dem Gravitations"gesetz" weit daneben liegen, weil wir generell von Gravitation noch keine Ahnung haben, aber so wie ich die Urknalltheoretiker kenne, werden sie sich wieder etwas total abgefahrenes, am besten nicht Falsifizierbares einfallen lassen.


Es ist wie ich es schon gesagt habe: Wenn sich nach 70-80 Jahren immer noch keine Dunkle Materie finden lässt und man die Dunkle Energie im Ergebnis dessen auch wieder verschwinden lassen muss, dann versuchen diese Wissenschaftler lieber das Gravitationsgesetz selbst zu ändern, weil es sich nicht verhält wie erwünscht, oder andere Korrekturen vorzunehmen – und wenn diese noch so spekulativ sind. Einen anderen, näher liegenden alternativen Ansatz mit eindeutig existierenden und falsifizierbaren Entititäten zu berücksichtigen kommt offenbar nicht in Frage, nicht einmal in der mainstreamkompatiblen Version eines Körtvelyessy. 

Das ist ein Punkt den ich selbst auch schon angesprochen und kritisiert habe. Also das Wissenschaftler eine Theorie gerne mal über deren wissenschaftlichen Grenzen hinaus belasten und unwissenschaftliche Dinge aus dieser Theorie ableiten.

 Da liegen wir zwar prinzipiell auf einer Wellenlänge, aber dass sie das „gerne mal" tun halte ich (gelinde gesagt) für eine Verniedlichung, besonders im Bereich der Physik. Es ist über die Jahrzehnte hinweg leider eine Normalhaltung daraus geworden und in allen Sprachen und Medien tagtäglich zu finden. Und diejenigen, die am wüstesten spekulieren werden am meisten hofiert. Es vergeht kein Tag, an dem nicht von den Wissenschaftlern selbst Dinge als wahr und unwiderlegbar propagiert werden, die keinerlei Grenzen unserer Erkenntnisfähigkeit zu kennen scheinen. (So ein grenzenlos optimistisches oder aber ignorantes Verhalten war früher eigentlich mehr für Wissenschaft im Kommunismus charakteristisch.) Es ist typisch, dass uns jeden Tag versichert wird: „Den Urknall gab es wirklich" (z.B. Freistetter), obwohl keiner von uns dabei war und das angebliche Ereignis aufgrund bestimmter, offenkundig unsinniger Annahmen „herbeigerechnet" wird und grundlegende physikalische Gesetze für diese Zeit einfach für ungültig bzw. noch nicht existent erklärt werden.


Zur „Unschuld" der Big Bang Theorie in dieser Hinsicht schreibe ich später noch etwas, muss aber am Wochenende noch nach den versprochenen Links kramen und habe auch noch wichtigere Dinge zu tun als das Universum zu diskutieren.  

Mit freundlichen Grüßen

Hannes 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.10.2013 17:00.

Bambi

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Re: Gravitation im PlasmaVersum?

von Bambi am 12.10.2013 15:54

 Hubble war der erste, der der die von ihm beobachtete Rotverschiebung zunächst (!) als Dopplereffekt interpretierte. Wenn man das tut, dann ergibt sich als Konsequenz ein sich ausdehnendes Universum.
Ganz entscheidender Unterschied, wenn die Rotverschiebung auf dem Dopplereffekt basieren würde, dann hätten man kein sich ausdehnendes Universum. Warum sollte das Universum größer werden nur weil sich die meisten Objekte von uns weg bewegen?

Grundsätzlich würde eine Erklärung der kosmischen Rotverschiebung durch den Dopplereffekt zu vielen Problemen führen. Sei es nun das wir praktisch im Zentrum des Universums sein müssten oder das sich nicht erklären ließe warum der Himmel so dunkel ist, ...

Es gibt also eine ganze Reihe von fundamentalen Unterschieden zwischen einer Dopplererklärung einer Erklärung über Raumausdehnung.

 

Wenn sie nicht so extrem wichtig wäre, dann wäre der Widerstand gegen ihre Abschaffung nicht so enorm groß. Diejenigen, die gegen Dunkle Materie IM Urknallmodell sind, befinden sich nicht ohne Grund in einer eindeutigen Minderheitenposition.
Nun wie ich sagte ist die Theorie der dunklen Materie derzeit aus wissenschaftlicher Sicht mit Abstand die beste Theorie die es zur Erklärung der Beobachtungen gibt. Eine Abschaffung der dunklen Materie kann daher nur durch entsprechende Beobachtungen erfolgen.

 

Es ist über die Jahrzehnte hinweg leider eine Normalhaltung daraus geworden und in allen Sprachen und Medien tagtäglich zu finden. Und diejenigen, die am wüstesten spekulieren werden am meisten hofiert.
 Absolut richtig, das ist aber insbesondere ein Problem der Medien bzw. der Gesellschaft allgemein, denn es muss sich verkaufen lassen. Es muss also aufgebauscht, verzerrt und vereinfacht werden. Das ist ein Problem das in Wissenschaftskreisen kaum existiert und damit in der Wissenschaft selbst so gut wie kein Problem darstellt. Die entsprechenden Wissenschaftler sind hier halt in der absoluten Minderheit.

 

 Dass Licht auf seinem weitem Weg durch das All wechselwirkt – und das tut es mit Plasma dergestalt, dass eine Rotverschiebung auftritt, was kürzlich erneut in Laborversuchen festgestellt wurde – wird von Urknallanhängern entweder völlig ignoriert oder bewusst weggeredet.
Die Erklärung bin ich langsam echt leid, vielleicht sollte man mal das Thema Warum muss es Plasma sein wieder aufleben lassen um diesen Punkt ein wenig differenzierter zu betrachten?! Denn natürlich kann Plasma unter gewissen Umständen für eine Rotverschiebung sorgen, allerdings macht Plasma noch eine ganze Menge mehr mit einfallender Strahlung und hat noch viele andere Eigenschaften die so allgemein nicht in diesem Umfang beobachtet werden.

 

Grüße Bambi

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