Einige Fragen an Raphael
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Dustin
Gelöschter Benutzer
Einige Fragen an Raphael
von Dustin am 07.06.2012 21:11Zu erst einmal möchte ich anmerken, dass die Videos über das Plasmaversum mein Weltbild sehr stark geprägt haben und ich deine Ausführungen überaus logisch und nachvollziehbar finde.
Jedoch vor allem deine Definition von Objekt und Konzept und deine Vertretung des Äthermodells wecken bei mir einige Fragen. Einige dieser Fragen sind vielleicht etwas provokant gestellt, aber sie sind kein Angriff auf deine Ansichten, sondern vielmehr Probleme die mich bei der Auseinandersetzung mit dieser Thematik beschäftigt haben. Die meisten von diesen Fragen lassen sich wahrscheinlich nur sehr ungenügend beantworten, aber ich interessiere mich für deine persönliche Meinung.
Du sagst ein Objekt ist das was Form hat. Wie ist es mit anderen sogenannten Eigenschaft des Objektes wie z.B. Masse oder Ladung. Sind diese Eigenschaften essentiell für ein Objekt? Kann es Objekte ohne diese Eigenschaften geben? Oder sind sie nur Auswirkungen anderer Objekte und gar keine selbständigen Eigenschaften?
Hier ist besonders der Äther für mich schwierig vorzustellen. Wenn er aus Objekten besteht, besitzen diese dann z.B. Masse und Ladung? Wenn ja, dann würde z.B. die Masse der Erde sich auf die umliegenden Ätherobjekte auswirken, das heißt das Medium in dem sich z.B. Licht ausbreitet, würde um die Erde herum verändert, man könnte überspitzt sagen gekrümmt.
Wenn nein, dann ist Äther ein Medium von außer der Form vollkommen eigenschaftsloser Teilchen, die man im Moment noch nicht nachweisen kann.
Dies unterscheidet sich meiner Meinung nach nicht sehr stark von dem Bild was moderne Physiker von Raum haben. Auch wenn sie es nicht so ausdrücken, so verstehen doch nach meinem Eindruck die meisten Physiker Raum als etwas zwischen nichts (was einer als "absolutes Nichts" bezeichnete und was nach deiner Definition der Raum ist) und einem "physikalischen Objekt", womit ich meine dass es die physikalischen Eigenschaften wie z.B. Masse, Ladung, Form besitzt. Ob dieser Raum bzw. bei dir Äther aus Objekten oder nicht aus Objekten bestehen muss ist dann natürlich einfach eine Frage der Grundannahmen. Du sagst nur Objekte existieren, was keine Form hat ist Raum = Nichts. Moderne Physiker legen ihren Überlegungen zugrunde, dass Raum != Nichts, es also etwas gibt, was weder Nichts, noch ein Objekt ist, jedoch für uns zumindest im Moment nicht messbar ist, dies nennen sie Raum. Welche von beiden Ansichten richtig ist können wir im Moment nicht sagen. Hast du hiergegen irgendwelche Einwände vorzubringen?
Außerdem interessiert mich deine Meinung bez. Quantenphysik und insbesondere der Unschärferelation, die ich persönlich vollkommen unlogisch und unintuitiv finde.
PS: Deine Filmanalysen sind super, ich würde mich freuen noch weitere zu sehen!
Re: Einige Fragen an Raphael
von Raphael am 09.06.2012 12:39Willkommen im Forum.
Ich vertrete kein Äthermodell, denn es gibt meines Wissens kein ordentliches Äthermodell. Ich sage lediglich, daß es unzweifelhaft UFOs (nicht-identifizierte Feldobjekte) gibt, deren Bewegungen das hervorrufen, was wir elektrische und magnetische Anziehung und Abstoßung nennen. Historisch sind diese Objekte zusammengefaßt worden im Begriff des Äthers, der für ein Medium steht. Es ist ein Begriff wie "Wasser", welches ja auch aus Wassermolekülen besteht. Da es allerdings bis heute keine Darstellung der Ätherobjekte gibt, kann man auch nicht von einem Modell sprechen. Die bisher nicht identifizierten Feldobjekte existieren unzweifehaft, aber ihre Identität ist noch unbekannt.
Ein Objekt ist das, was Form hat. Dies ist die einzige Eigenschaft, die essentiell ist für ein Objekt. Ein existierendes (oder reales oder wirkliches) Objekt hat zudem Lokation. Diese besitzt es relativ zu allen anderen existierenden Objekten. Und so ist es auch mit anderen sekundären Eigenschaften wie Ladung, Masse, Farbe etc. Sie alle beruhen auf Interaktionen zwischen Objekten.
Imaginäre Objekte haben z. B. keine Eigenschaften wie Ladung, Masse etc. Aber imaginäre Objekte haben auch mit Physik nichts zu tun. Wer in der Physik z. B. von Elementarteilchen spricht, sollte damit eigentlich Objekte meinen, die nur Form und Lokation als Eigenschaften besitzen. Ich nehme nicht an, daß es solche Objekte gibt.
Woraus, wenn nicht aus Objekten, soll etwas sonst bestehen können? Es gibt nur Objekte. Und ob der Äther aus einer einzigen Art von Objekten zusammengesetzt ist, und ob diese Masse und Ladung haben, muß ein Äthermodell beantworten. Dafür müßte man aber als erstes eine hypothetische Identität der involvierten Objekte postulieren. Das hat meines Wissens bis heute niemand gemacht. Es gibt kein Äthermodell, also kann diese Frage nicht beantwortet werden, denn sie ist modellspezifisch.
Die Dualität von Objekt und Konzept ist absolut. Entweder hat das, was wir mit einem Wort bezeichnen, Form, oder man hat es mit Formlosem zu tun. Dazwischen gibt es nichts. Das ist ja gerade das, was die modernen Pseudophysiker nicht begreifen. Da wird so getan, als könne man Physik auch mit dem betreiben, was keine Form hat. Da werden Konzepten die physischen Eigenschaften von Objekten unterstellt, was einfach nur hirnrissiger Unfug ist. Wenn man keine Form hat, kann auch auch keine anderen Eigenschaften haben. Form ist die primäre, notwendige Eigenschaft.
Das Wort "Äther" bei mir ist keinesfalls zu vergleichen mit dem Wort "Raum" der Pseudophysiker. Denn ich sage ganz klar, daß die Feldobjekte Form haben (sonst wären es ja keine Objekte). Aber die modernen Priester meinen, ihr "Raum" habe keine darstellbare Form, sei vielmehr "vier-" oder "elf-" oder "26-dimensional". Der Begriff "Äther" bei mir ist den Begriffen "Wasser" oder "Luft" verwandt. Luft ist ein Medium, besteht aber aus unterschiedlichen Objekten.
Und eben das ist der schlimme Denkfehler. Es gibt nichts zwischen Objekt und Raum (Nichts). Kein "50% Objekt" oder "bißchen Raum". Was diese Leute da zwischen Objekt und Raum ansiedeln, sind alles - ausnahmslos - verdinglichte Konzepte, die man direkt in die Tonne kloppen kann.
Der Quantenpseudomechanik habe ich fünfzig Seiten in meinem Buch gewidmet. Sie basiert auf der irrationalen Verdinglichung einer mathematischen Größe von der Dimension Zahl, i.e. Plancks hochtrabend betiteltes "Wirkungsquantum". All der Schwachsinn von "Quanten", "Quantensprüngen", "Nicht-Lokalität", "Unschärfe", "geisterhaften Fernwirkungen" etc. folgt aus dem Fehler, den Planck 1900 machte, als er seine bloße, erratene Zahl grotesk überbewertete und ihr physikalische Relevanz unterstellte. Einstein verdinglichte sie dann.
Ach, wenn ich die Zeit hätte...
Julian
Gelöschter Benutzer
Re: Einige Fragen an Raphael
von Julian am 06.07.2012 11:33Um keinen neuen Thread eröffnen zu müssen, poste ich meine Frage an Raphael in diesem.
Folgendes: Ich habe den ersten Abschnitt deines Buches 'Die Physik des Nichts' aufmerksam durchgelesen und dabei ergab sich folgende Überlegung:
1. Du sagst (ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass wir uns gleich duzen) ein Konzept existiere weder noch existiere es nicht.
2. Es gibt bekannte (z. B. die Aerodynamik von Flugzeugen) und unbekannte (oder potenzielle)/unvollständige Konzepte (z. B. das Konzept der Gravitation)
3. Wie wird zwischen diesen Konzepten unterschieden? - Etwa mit Wörtern wie 'bekannt - unbekannt' oder 'vorhanden - nicht vorhanden', welche bloß Synonyme sind für 'existierend - nicht existierend'.
Daher: Es gibt existierende und nicht existiernde Konzepte.
Re: Einige Fragen an Raphael
von Raphael am 06.07.2012 15:05Hallo Julian.
Zu 1) Diese Aussage kommt wie folgt zustande: Ich definiere „existieren“ als „Form und Lokation besitzen“, wobei ich „Form besitzen“ (also ein Objekt sein) für das notwendige Kriterium halte, und „Lokation besitzen“ für das hinreichende. Um also die Frage nach Existenz überhaupt sinnvoll stellen zu können, muß man zunächst sicherstellen, daß man ein Objekt hat. Da Konzepten die Form fehlt, also das notwendige Kriterium, sage ich, daß sie weder existieren noch nicht existieren.
Zu 2) Ich unterscheide zwischen abstrakten und dynamischen Konzepten. Erstere sind völlig irrelevant für die physikalische Erklärung natürlicher Phänomene; letztere haben Relevanz insofern, als daß sie letztlich für die Bewegungen von Objekten stehen. Solche dynamischen Konzepte – Aerodynamik und Gravitation eingeschlossen – haben, wie alle Konzepte, keine Beziehung zum Wort „Existenz“. Dynamische Konzepte finden statt (oder nicht). Allein im Alltag kann man der Einfachheit halber auch sagen, daß Konzepte nicht existieren. Das bedeutet, daß ihnen das notwendige Kriterum (Form besitzen) abgeht. (Vgl. Kapitel: Bewegung ist wichtig, im Buch)
Zu 3) Die Worte „bekannt – unbekannt“ sind keinesfalls Synonyme von „existierend – nicht existierend“. Bei der Frage, ob ein Objekt Lokation hat oder nicht, ist es völlig irrelevant, ob dem Menschen diese Lokation bekannt ist oder ob er sie nur annimmt. Die Schlußfolgerung „Es gibt existierende und nicht-existierende Konzepte“ möchte ich einmal nach Maßgabe der Definitionen aufschlüsseln: Das, was keine Form hat (Konzepte), kann Form und Lokation oder Form und keine Lokation haben. Beides ist widersprüchlich, denn Konzepte haben keine Form. Somit haben sie auch keine Beziehung zum Wort „Existenz“.
Julian
Gelöschter Benutzer
Re: Einige Fragen an Raphael
von Julian am 10.07.2012 22:29Raphael,
ich habe dein Buch nun bis zum Ende des Kapitels 2.4 gelesen und es haben sich für mich wieder einige neue Fragen aufgetan, die ich dir hier stellen möchte:
1. Zum Konzept Universum: Du sagst das Universum habe weder ein Alter noch eine Größe. Weiterhin definierst du es folgendermaßen: Gesamtheit aller existierenden Objekte und Raum.
Meiner Meinung nach folgt daraus, dass das Universum sowohl unendlich groß als auch unendlich alt ist, da es räumlich nichts außerhalb dessen und zeitlich nichts vor dessen gab, denn wäre dem so, so wäre es wiederum Teil des Universums.
2. Du sagst, wenn ein Objekt keine Lokation hat, dann existiert es nicht, demnach müsste alle Materie aufhören zu existieren, wenn sie sich an einem Ort trifft. Gehst du dabei von sogenannten Singularitäten aus oder ist dies deiner Meinung nach auch der Fall, wenn sich einfach alle Materie zu einem zusammenhängen Klumpen vereint? Bei letzterer Möglichkeit hätten immerhin noch die einzelnen Elementarteilchen eine Lokation zueinander.
3. Warum gehst du davon aus, dass das Universum "kleiner" als 28 Milliarden Lichtjahre ist? (Abbildung 2.5)
4. Wie kommen die enorm hohen Rotverschiebungen der Quasare in Abb. 2.4 zustande? (Ich habe verstanden, dass sich das Licht durch große Mengen von Plasma stärker rotverschiebt, allerdings müsste sich die Rotverschiebung am Plamsa der Quasare doch auf größere Distanzen durch das ganze andere Plasma im Universum relativieren. Oder anders gefragt: Wie kann man den Grad der Plasmarotverschiebung durch einen Quasar mit dem des Halos einer Galaxie vergleichen?)
5. Gibt es eine Arbeit welche auf die Plasmarotverschiebung eingeht? (mit Messdaten) - Dein Buch liefert ja leider nur die Theorie.
Danke schonmal
EDIT: Möchtest du dein Buch eigentlich nochmal zum Anfassen herausbringen? - Ich habe lieber was in der Hand als nur rauf- und runterzuscrollen.
Re: Einige Fragen an Raphael
von Raphael am 12.07.2012 12:43Zu 1: Die Definition von Universum als Gesamtheit aller Objekte und Raum habe
ich ja aus den Wörterbucheinträgen, also aus der allgemeinen Bedeutung,
kondensiert. Und da dieses Wort nach dieser Definition ein Konzept bezeichnet
und Konzepte keine physikalischen Eigenschaften haben können, folgt daraus, daß
man Universum keine Größe und kein Alter geben kann. Wenn Du von "unendlicher
Größe" und "unendlichem Alter" sprichst, ist das im Grunde dasselbe, denn eine
unendliche Größe ist keine Größe, genauso wie ein unendliches Alter kein Alter
ist.
Zwei Objekte können nicht gleichzeitig dieselbe Lokation besitzen. Singularitäten sind mathematischer Mumpitz.
Zu 3: Ich gehe nicht davon aus, daß Universum kleiner oder größer als irgendwas ist, da ich Universum als Konzept keine Größe geben kann. Die Abschätzung, daß die entferntesten Objekte, Quasare in der Standardkosmologie, in jede Richtung 14 Mrd. Lichtjahre entfernt sind, beruht ja auf der Interpretation der Rotverschiebung als Geschwindigkeitsverschiebung. Nur so kommt man auf enorme Geschwindigkeiten und damit enorme Distanzen. Durch eine Plasmarotverschiebung fielen diese weg. Und mehr noch: Der Plasmanebel würde Licht schlucken, so daß Galaxien, die uns dunkler erscheinen, auch längst nicht so weit weg seien würden, wie ihre geringe Helligkeit zunächst nahelegt.
Zu 4: Die Quasare sind von einer sehr dichten, sehr heißen Plasmaatmosphäre umgeben. So wird ihr Licht schon zu Beginn der Reise stark rotverschoben. Und im weiteren Verlauf wird es dann durch das intergalaktische Medium moderat weiter erschoben. Hier relativiert sich nichts, es addiert sich.
Zu 5: 2007 haben Chen et al eine Plasmarotverschiebung im Experiment nachgewiesen. Link
Lyndon Ashmore hat darüber im Lichte seiner New Tired Light-Theorie berichtet. Link
Zum Buch: Ich weiß, daß das PDF-Format nicht die optimale Form ist. Natürlich ist ein gedrucktes Buch immer schöner. Aber für die geringe Auflage lohnt sich der Aufwand einfach nicht.
Winfried
Gelöschter Benutzer
Re: Einige Fragen an Raphael
von Winfried am 02.09.2012 20:31Ich habe mein Buch bei Bode heraus gegeben aber es geht neuedings noch einiges billiger.
http://www.tredition.de/buch-veroeffentlichen
Julian
Gelöschter Benutzer
Re: Einige Fragen an Raphael
von Julian am 11.10.2012 12:05Raphael, du schreibst in deinem Buch "Des weiteren können nur Objekte miteinander interagieren. Physische Interaktion
ist immer eine Berührung von zwei oder mehr Objekten." (S. 128)
Ich denke Objekte können auch ohne Berührung miteinander interagieren. Zum Einen kann ich Informationen über ein Objekt erhalten ohne es zu berühren, über Lichtwellen. Zum Anderen kann ich auch von anderen Objekten in meinen physikalischen Eigenschaften beeinflusst werden, z.B. über Wärmestrahlung. Was sagst du dazu? Siehst du Strahlung als Objekt? - Falls ja, welche Form sollte diese haben?
Re: Einige Fragen an Raphael
von Raphael am 12.10.2012 12:44@Julian:
Aber was sind denn Lichtwellen? Was ist Wärmestrahlung (Infrarotlicht)? Es ist die Bewegung von bislang nicht identifizierten Objekten (ein dynamisches Konzept). Die unterliegenden, bewegten Objekte vermitteln zwischen dem Objekt, das du beobachtest, und deinen Augen. Keinesfalls handelt es sich um irgendeine spukige "Fernwirkung", denn so etwas gibt es nicht.
Julian
Gelöschter Benutzer
Re: Einige Fragen an Raphael
von Julian am 12.10.2012 16:23Also gehst du auch von einer Art von Strahlung für z.B. die Gravitation und den Magnetismus aus?