Satire – Schwarze Zitronen

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Norman
Gelöschter Benutzer

Satire – Schwarze Zitronen

von Norman am 11.11.2012 19:33

Eventuelle Parallelen zu realen Wissenschaftlern, Theorien und Arbeitsweisen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Horst betreibt mit seiner Frau Anna eine Zitronen-Plantage. Schon seit vielen Jahren kann er mit dem Verkauf seiner Zitronen seinen Lebensunterhalt bestreiten. Mal mehr Mal weniger. Jedoch gerade in den letzten Jahren fiel die Ernte immer magerer aus.

Auch dieses Jahr scheint keine große Ernte in Aussicht zu stehen. Da die Ernte immer näher rückt, sucht er rat bei den Wissenschaftlern. Er verfasst ein Schreiben an das größte Genie seiner Zeit:

>> Sehr geehrter Herr Dr. Dreistein,

ich bin ein großer Bewunderer Ihrer Arbeiten. Besonders beeindruckt hat mich Ihre Theorie über das „Relative Wachstum von Baumkronen". Ich habe eine Zitronen-Plantage. Jedoch fallen die Ernten in den letzten Jahren sehr gering aus. Da niemand die Welt so gut versteht wie Sie, bitte ich Sie um Rat. Wie kann ich meinen Ertrag steigern?

Hochachtungsvoll, Herr Horst<<

Horst glaubte nicht wirklich an eine Antwort von Dr. Dreistein. Umso mehr war er erfreut, als er ein Schreiben von genau jenen in seinen Briefkasten vorfand. Ganz außer sich vor Aufregung fing er an den Brief zu lesen:

>>Geehrter Herr Horst,

Ihre Angelegenheit tangiert mich sehr. Um Ihre Situation angemessen beurteilen zu können, muss ich mir selbst ein Bild von der Lage machen. Da ich bald in Ihrer Gegend bin, werde ich Ihnen am kommenden Freitag einen Besuch erstatten. Da meine Untersuchungen auch eine gewisse Zeit beanspruchen, bitte ich Sie mir eine Unterkunft zu besorgen.

Beste Grüße Dr. Dreistein<<

„Dr. Dreistein auf meiner Plantage?!?" Horst verfiel in Panik. Er wollte noch nach seiner Frau schreien aber die Ohnmacht kam dem zuvor.

Tage später hatte sich sein Gemüt wieder beruhigt. Und Horst und Anna bereiten sich auf ihren Ehrwürdigen Besuch vor.

Es war Freitag als es an der Tür klingelte. Horst warf noch einmal einen Blick in den Spiegel um zu prüfen, ob seine Krawatte auch wirklich richtig sitzt. Anna rief von unten: „Dr. Dreistein ist eingetroffen."
Horst hastete die Treppe hinunter und grüßte ihn.
„Guten Tag, Dr. Dreistein, es ist mir eine Ehre."
„Ganz meinerseits, Herr Horst. Darf ich eintreten"
„Ja, ja ... natürlich" stotterte Horst

Horst überschüttete Dr. Dreistein mit Komplimenten und Bewunderung, während Anna ihnen Tee zubereitete. Als sich Horst beruhigt hatte, unterhielten sich die beiden noch stundenlang über die verschiedensten Theorien. Sie einigten sich, das Problem mit der Zitronenernte morgen in Angriff zu nehmen da es schon spät geworden war. Anna zeigte Dr. Dreistein sein Zimmer.

Als am nächsten Morgen Horst auf seine Plantage ging, stand Dr. Dreistein schon dort.

Dr. Dreistein murmelte vor sich hin: „Sehr interessant, sehr interessant."
Horst: „Habt ihr schon etwas entdeckt?"
D: „In der Tat. Seht ihr, unter einigen Bäumen liegen Zitronen auf den Boden, und unter anderen nicht."
H: „Die hat der Sturm letzte Nacht herunter geweht."
D: „Der Sturm. So, so... Wie entscheidet der Sturm welche Zitrone er vom Baum weht, und welche nicht?"

Über diese Frage hatte Horst noch überhaupt gar nicht nachgedacht, ein weiter Beweis für die Brillanz von Dr. Dreistein.

D: „Horst, wusstest du, dass die Anzahl der Zitronen auf einem Baum in relativem Verhältnis zu seiner Größe steht?"
H: „Nein, das war mir noch nicht bewusst."
D: „Damit Bäume wachsen können, brauchen sie Raum zum wachsen. Nicht wahr?"
H: „Das ergibt Sinn."
D: „Damit mehr und mehr Bäume wachsen können, muss sich der Boden ausdehnen. Somit dehnt sich die ganze Welt aus."
H: „Aber ist das nicht nur eine Theorie. Denn wenn dem so wäre, dann müsste doch am Anfang dieser Ausdehnung, dass ganze Universum auf einen einzigen Punkt gebündelt sein?"
D: „Dem ist tatsächlich so. Lange Zeit hab selbst ich daran gezweifelt. Doch vor kurzen gelang uns der unwiderlegbare Beweis."
H: „Wirklich? Davon weiß ich ja noch gar nichts."
D: „Diese Information gebe ich erst in zwei Wochen der Öffentlichkeit bekannt. Das ist auch der Grund warum ich hier in der Nähe war. Ich soll hier auf der ansässigen Universität einen Vortrag halten. Ein Vortrag über die Expansion des Universums."
H: „Das ist ja interessant."
D: „Mit modernsten Messinstrumenten konnten wir nachweisen, dass sich Amerika von Europa entfernt. Es gibt keinerlei Zweifel an der Theorie. Vielmehr noch glaube ich, dass die schlechten Ernten der letzten Jahre im direkten Zusammenhang mit der Ausdehnung des Universums stehen."
Horst war sprachlos.
D: „Um aber zu einem endgültigen Schluss zu kommen muss ich weiter Untersuchungen anstellen."
Horst wollte einer solch bedeutenden Entdeckung nicht im Wege stehen: „Ja... eh, nimm dir hier alles was du brauchst. Fühl dich auf meiner Plantage ganz wie zu Hause."

Tage lang ging Dr. Dreistein die Plantage auf und ab. Vermaß hier etwas, vermaß dort etwas. Schrieb endlose Formeln in seinem Notizblock, und hantierte mit seinen Rechenschieber. Anna wurde schon ungeduldig, da die Zeit reif war die Zitronen zu ernten. Doch Horst konnte sie zu Aufschub bewegen, und ihr begreiflich machen, welchen Wert diese Forschungen für die Menschheit haben. Anna hatte nicht wirklich Ahnung von der Wissenschaft.

Eines Abends hörte man einen Schrei auf der Plantage: „Heureka, ich hab es." Dr. Dreistein rannte ins Haus, hinauf in sein Gästezimmer, ohne auch nur Horst und Anna wahrzunehmen. Er verschloss sich darin mit einem Zettel auf der Tür: „Bitte nicht stören" Die ganze Nacht lang machte er Aufzeichnungen in sein Notizbuch.

Am folgenden Morgen kam Dr. Dreistein mit gepackten Koffern die Treppe hinunter. Horst war erst etwas verunsichert, doch dann dämmerte es ihm. Heute hält Dr. Dreistein doch seinen Vortrag an der Universität. Doch am Abend stand Dr. Dreistein wieder vor der Tür. Auf einer Art und Weise betrübt und wütend zur selben Zeit.

Dr. Dreistein schrie: „Diese blöden Besserwisser. Sie wollen Beweise. BEWEISE!!! Als sei die Mathematik nicht schon Beweis genug. Ach, wie Begriffsstutzig der einfache Pöbel doch ist. Wie können sie an meinen Worten zweifeln. Ich bin Dr. Dreistein!"

Was war passiert? Dr. Dreistein ergänzte seine Theorie vom Expandierenden Universum mit der Theorie von den Schwarze Zitronen. Aber was sind schwarze Zitronen?

Dr. Dreistein hatte ja bereits nachgewiesen, dass sich die Anzahl der Zitronen in Relation zu der Größe des Baumes Befindet. Als er an jenen Morgen die Zitronen auf den Boden liegen sah, wusste er, dass er es mit einem neuen Naturgesetz zu tun haben musste. Wäre der Sturm in jener Nacht schwach gewesen, dann hätte er keine Zitronen von den Bäumen geweht. Wäre er aber hingegen stark gewesen, so hätte er alle Zitronen von den Bäumen geweht. Denn die Stärke des Sturms ist ja überall gleich. Dann gab es aber auch noch die Masse der Zitronen, und jetzt wird es verrückt. Je Größer die Masse einer Zitrone ist, umso wahrscheinlicher der Fall, dass der Sturm die Zitrone von Baum reißt. Und dann ist ja noch die Gravitation, welche auf die Zitronen wirkt. Wir haben somit drei Variablen. Die Sturmstärke, das Zitronengewicht und die Gravitation. Mathematisch heißt das:

Wenn Sturmstärke mal Zitronengewicht mal Gravitation größer sind als Wert X, dann fällt die Zitrone vom Baum.

Laut Dr. Dreistein müssten nach dem Sturm die schwersten Zitronen auf den Boden liegen. Und die Zitronen auf den Bäumen müssten leichter sein. Das war aber nicht so. Auf den Boden lagen Zitronen, welche leichter waren als jene die noch an den Bäumen hingen. Dr. Dreistein hatte dies sehr gründlich untersucht, es gab keinerlei Zweifel. Und es gab nur eine einzige logische Erklärung dafür, warum auch leichte Zitronen zu Boden fielen. Die Gravitation, welche auf jede einzelne Zitrone einwirkt, muss unterschiedlich sein. Doch warum ist dies so? Dr. Dreistein hatte genau dies heraus gefunden.

Dr. Dreistein hatte entdeckt, dass Zitronen aus dem Nichts entstehen. Denn ein Ast muss die Knospen erst bilden, bevor dort Zitronen wachsen können. Doch woher weiß ein Ast wie viel Zitronen später an ihm wachsen werden. Auch hierfür gibt es nur eine einzige logische Erklärung. An jedem Ast hängt schon vorher ein gewisses Maß an negativer Energie. Knospen sind somit Tore, durch welche die negative Energie gleitet und sich zu Zitronen formt. Das ist kein dummes Geschwätz, das ist ernsthafte Wissenschaft. Nicht jeder ist geistig in der Lage dies zu verstehen. Darum hier eine Erklärung für die Leihen. Es gibt eine Hyper-Ast-Dimension an der die Zitronen schon vorher hängen, und später durch die Knospe schlüpfen. Da die Gravitation in dieser Hyper-Ast-Dimension ungleich verteilt ist, muss es noch eine Art von Zitronen geben. Jene schwarzen Zitronen. Schwarze Zitronen existieren eigentlich nicht, dennoch haben sie eine Masse.

Doch wie entstehen solche schwarzen Zitronen. Auch hierfür hat Dr. Dreistein eine logische Erklärung. Wenn die Masse einer Zitrone einen kritischen Punkt überschreiten, kann sie auch bei absoluter Windstille vom Baum fallen. Das ist nicht nur eine Theorie, sonder wurde schon des Öfteren beobachtet. Wenn dies passiert, dann reißt die Zitrone ein Loch ins Hyper-Ast-Dimensions-Gefüge. Dr. Dreistein hatte die Zitronen am Boden unter den Bäumen gezählt, und diese Zahl zu jener addiert, welche noch an den Bäumen hingen. Hierbei entdeckte er, dass einige Bäume mehr Zitronen verloren haben, als ursprünglich an ihnen hingen. Dies sollte eigentlich Beweis genug sein.

Laut der Theorie von Dr. Dreistein hatte Horst über Jahre hinweg mehr Zitronen geerntet, als an den Bäumen gewachsen waren. Dadurch wuchsen immer mehr und mehr schwarze Zitronen, deren Masse die normalen Zitronen mit aufsaugte. Darum wurde die Ernte von Jahr zu Jahr schlechter.
Doch diesmal wollte keiner seiner Kollegen Dr. Dreistein glauben. Dr. Dreistein brauchte einen Beweis.

Tage lang verbracht nun Dr. Dreistein auf der Plantage, und die Ernte wurde ein weiteres Mal verschoben. Horst und Dr. Dreistein führten lange Gespräche über Gott und die Welt, bis in die späte Nacht hinein. Und dann passierte es.

Horst: „Wenn schwarze Zitronen über Masse verfügen, müsste sich die Masse nicht auf die Krümmung des Astes auswirken, an dem sie hängen?"
Dr. Dreistein: „Horst!!! Du bist brillant. Und ich hielt dich für einen einfachen Bauern. Heureka."

Am darauf folgenden Tag untersuchten Dr. Dreistein und Horst die Äste der Zitronenbäume. Wenn es schwarze Zitronen gibt, dann muss es auch Äste geben, die niedriger hängen als man es anhand ihrer Zitronen erwarten würde. Und tatsächlich konnten die beiden immer mehr und mehr Bäume ausfindig machen an dem schwarze Zitronen hingen. Ganz besonders war der vierte Baum in der siebenten Reihe (4B7R). Dieser Baum sollte in die Geschichte eingehen.

An diesem Baum hing ein Ast so tief, dass er fast zum Boden reichte. Dr. Dreistein berechnete anhand seiner Krümmung, dass die schwarze Zitrone, welche an ihm hing, über eine Masse von ca. 2000 Zitronen verfügte. Diese Bild ging durch die Presse. Dr. Dreistein konnte seine Ehre wieder herstellen. Doch mitten am Höhepunkt des Triumpfes zickte auf einmal Anna herum.

Anna: „Horst, du hast immer noch nicht die Zitronen geerntet. Die verfaulen uns noch am Baume!!!"
Horst: „Anna begreifst du denn nicht, was wir hier entdeckt haben."
A: „Ihr beiden spinnt doch, ich sehe da nur einen krümmen Ast."
H: „Und was deiner Meinung nach soll die Krümmung verursacht haben."
A: „Das ist mir egal, ich will das die Zitronen geerntet werden und zwar sofort."
H: „Es geht ihr aber um Wissenschaft du blöde Kuh."
A: „Deine dumme Wissenschaft füllt mir aber nicht den Magen."

Solche und ähnlich Diskusionen häuften sich immer mehr. Aber um das Wesen von schwarzen Zitronen besser verstehen zu können, bedurfte es weiterer Experimente. Dr. Dreistein plante den Bau eines Zitronenbeschleunigers. Bei einem Zitronenbeschleuniger werden zwei Zitronen mit hoher Geschwindigkeit gegeneinander geschlossen. Dr. Dreistein ist überzeugt davon, dass bei dem Aufprall dieser Zitronen dieselben Kräfte herrschen, wie sie kurz nach dem Urknall geherrscht haben mussten.

Dafür brauchte man zwei Kanonen, Schießpulver und einen Fotoapparat. Die Materialien waren alle schon besorgt. Jedoch benötigte man für diesen Versuch drei Personen. Jeweils eine an jeder Kanone, und jemanden der das Foto machte. Dr. Dreistein hatte die Rolle des Fotografen für sich beansprucht, er wollte derjenige sein, der diesen Augenblick auf Polaroid festhielt. Doch nun fehlte noch die zweite Person für die Kanone. Anna musste überzeugt werden.

H: „Anna, dies ist ein wichtiges Experiment für die Menschheit."
A: „Schwarze Zitronen! Schwarze Zitronen! Ich kann den Scheiß nicht mehr hören. Es gibt keine schwarzen Zitronen."
H: „Sei doch nicht dumm. Du hast den Beweis doch selbst gesehen. Oder zweifelst du immer noch an der Existenz von 4B7R?"
A: „Dieser Ast beweist doch gar nichts."
H: „Wir habe aber eindeutige Berechnungen, die beweisen, dass die Theorie richtig ist. Kannst du unsere Berechnungen widerlegen? Kannst du das?"
A: „Das ist doch totaler Schwachsinn, man kann keine acht Zitronen von einen Ast ernten, wenn nur fünf an ihm hängen."
H: „Fünf minus acht ist gleich minus drei. Dass hatten wir sogar in der Schule. Nur begreifst du die Zitronentheorie einfach nicht. Du bist zu dumm dazu."
A: „Mir reicht es, ich verlasse dich."
Anna verlässt wütend den Raum und knallt die Tür zu.

Jedoch hat Anna Horst nicht verlassen. Nach endlosen Diskusionen aus denen sich Dr. Dreistein gekonnt raushielt, willigte sie ein. Nicht weil Horst sie von der Bedeutung dieses Experimentes überzeugen konnten. Sondern weil Anna hoffte, dass danach sich wieder Normalität einstellen würde.

Doch das Experiment erwies sich schwieriger als erwartet. Es ist gar nicht so einfach, zwei Kanonen mit Zitronen so abzuschießen, dass diese sich an einem bestimmten Punkt treffen. Und dann musste man auch noch im richtigen Zeitpunkt den Auslöser der Kamera drücken.

Zahllose Nachjustierungen waren nötig. Um Zeit sparen hielt man an jeder Kanone ein Korb voller Zitronen, ein Fass Schwarzpulver und eine brennende Fackel für den Docht bereit. Stunden vergingen. Und mit jeder Stunde wurde Anna gereizter. Selbst Horst war schon drauf und dran das Experiment abzubrechen, als sich die Sonne den Abendhorizont näherte. Und auf einmal... PFLATSCH... Dr. Dreistein drückte den Auslöser. Wie so oft schüttelte Dr. Dreistein das Polaroid in der Hoffnung die Entwicklungszeit damit zu verkürzen. Und was er dann sah, ließ fast sein Herz stehen.

Er konnte seine Begeisterung kaum in Worte fassen: „Horst wir haben es geschafft."
Horst konnte seinen Ohren kaum glauben: „Wirklich?!?!
Anna schrie: „Horst, die Fackel nicht ins Fass!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

In diesem Augenblick erschütterte ein Knall die Plantage. Horst wurde durch die Druckwelle weit durch die Luft geschleudert. So weit, das er beinah Anna erschlug. Dr. Dreistein starte fasziniert auf das Foto, und blendete Horst´s unfreiwilligen Flug völlig aus.

A: „Horst bist du O.K.?"
H: „Dr. Dreistein ist das Foto wirklich gelungen?"
A: „Du Idiot, du hättest uns beinahe umgebracht."

Durch die Explosion fingen einige Bäume Feuer. Welches sich nun auszubreiten drohte. Anna rannte kreischend durch die Gegend und versuchte Wasser zu holen. Horst und Dr. Dreistein bestaunten beide das Foto.

Erst als Anna die ersten Wassereimer in den brennenden Bäumen entleerte, schien Dr. Dreistein zu realisieren, was sich gerade in den letzten Minuten abspielte.

Dr. Dreistein: „Horst, du musst Anna aufhalten. Du weißt doch, dass hier das ganze Hyper-Ast-Raumgefüge sehr instabile ist. Wir können nicht wissen, welche Auswirkung ihre Löschaktion haben wird."

Horst begriff den Ernst der Lage sofort. Und beide konnten die kreischende Anna nur mühsam von ihren Löschversuch abbringen. Die Plantage brannte ab. Die Ernte war vernichtet. Doch das Ergebnis des Experimentes war Sensationell. Die vielen kleinen Stückchen der beiden Zitronen schienen sich in alle Richtungen zu verteilen. Dafür gibt es nur eine einzige logische Erklärung. Zu Beginn des Universums gab es noch keine Gravitation. Demnach wächst die Gravitation immer weiter an. Dr. Dreistein stand nun vor der Frage, welche geheimnisvolle dunkle Kraft die Gravitation wachsen lässt. Doch bei seiner Genialität ist dies auch nur eine Frage der Zeit, bis er dieses Geheimnis entdeckt.

Horst baut heute staatlich subventionierten Raabs an. Da Anna jeglicher Bezug zur Realität fehlt, wies man sich in eine Psychiatrie ein, wo sie von nun an die neusten Medikamente der Pharmaindustrie testen darf. Dr. Dreistein bekam für seine Arbeit den Nobelpreis, und jeder der etwas von Physik versteht, erkennt heute seine Theorien an.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.11.2012 20:06.

ar-iomar

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Re: Satire – Schwarze Zitronen

von ar-iomar am 12.11.2012 11:18

Oh, mein Lieber, das ist köstlich. Mit deinen Worten geschrieben, klingt alles einfach - wundervoll.

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