Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  8  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Älteste Beiträge zuerst ]


Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Norman am 11.01.2015 15:40

Hallo Detlef,

ich muss zugeben, dass ich mir die Seite vom Link nicht durchgelesen hatte. Wenn man die Gegebenheiten nur auf Bildern sieht, dann hinterlässt der Bildausschnitt einen ganz anderen Eindruck, als bei jemand der vor Ort war. Daher danke für die Ausführung deiner Eindrücke.

Antworten

Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Phil am 08.01.2015 08:30

Was gefunden wurde, wurde wahrscheinlich ausgegraben, präpariert und abtransportiert, wie eigentlich überall. Saurierfossilien sind nicht nur äußerst interessant für die Forschung sondern kosten auch einen Haufen Geld. Wenn man die in der Wüste rumliegen lässt, bleiben die dort nicht lange. Der Schwarzhandel mit Fossilien kann sehr lukrativ sein.

Antworten

Detlef
Gelöschter Benutzer

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Detlef am 07.01.2015 17:37

Norman: Was genau ist über die geologische Vergangenheit des Fundortes bekannt? Kann man ausschließen, dass die Steine in einem ausgetrockneten Flussbett liegen?

Hallo Norman
ich hatte als Ergänzung den Link auf eine Webseite angegeben, der die Situation vot Ort gut beschreibt. Ich zitiere aus dem Link:

Eine Menge Steinkugeln liegen hier auf einer flachen Ebene herum, in Größen bis zu 30cm Durchmesser. Einige sind kugelrund, andere in der Mitte auseinandergebrochen. Da auch hier eine weiße Steinbegrenzung ist, kommt man nicht näher heran. Diese runden Kugeln, eine Laune der Natur, waren einst ein beliebtes Souvenir und wurden gerne geklaut. Daher sind alle Kugeln die in der näheren Umgebung gefunden wurden an dieser Stelle von den Rangern zusammengetragen worden. So kann man sie und die Besucher besser beaufsichtigen. Warum solche Kuller nur hier vorkommen und wie sie entstanden sind, haben wir auf Grund mangelnder Sprachkenntnisse nicht ganz verstanden. Im Museum gibt es Schautafeln zu dem Thema, allerdings auch nur auf spanisch.

Es tut mir leid, dass ich nicht mehr dazu sagen kann. Das liegt einerseits daran, dass wir beim Besuch des Parks plötzlich die Bochas vor uns sahen. Wir waren darauf nicht vorbereitet, so dass wir nur aus der Situation heraus reagiert haben.

Dann gab es die Begrenzung. Wir durften die Begrenzung nicht überschreiten, was auch vernünftig ist, denn sonst laufen alle dazwischen herum und man bekommt keine vernünftigen Fotos zustande. Dadurch konnten wir die Bochas auch nicht anheben, um das Material und das Gewicht abzuschätzen.
Und schließlich war die Zeit eingeteilt. Wir haben 5 Stationen besucht, die alle einmalige Eindrücke vermittelteten. Und anschließend wurden wir ca. 80 km zu unserem Quartier zurückgebracht, so dass es keine Zeit für weitere Fragen oder Nachforschungen gab.
Darüberhinaus war es 40°C heiß (im Schatten) und die Sonne brannte herab, so dass wir nach ca. 30 min erschöpft und froh waren, wieder in den klimatisierten Bus zu steigen.

Die Bochas lagen nicht in einem Flußbett. Zur geologischen Vergangenheit steht auch etwas in dem Link.

Die Region ist besonders für Geologen hoch interessant. Das Gebiet war vor Millionen von Jahren auch mal ein Urmeer, das 800 km lang und 150 km breit gewesen sein soll und in dem sich unterschiedlichste Sedimente ablagerten.

Doch veränderte sich im Laufe der Zeit das Klima erheblich und hinterließ seine Spuren. Noch heute findet man zwischen den Felsen immer wieder versteinerte Farne und Gräser. Sie zeugen von einer Urzeit, in der hier ein anderes Klima geherrscht hat. Die so genannte Ischigualasto-Formation, oder auch Triassisches Becken von Ischigualasto, erstreckt sich über die beiden Parks Ischigualasto und Talampaya. Sie besteht aus 230-185 Millionen Jahre alten Ablagerungen und ist durchlagert mit fossilen Einlagerungen aus 40 Millionen Jahren. Es ist der einzige Platz in der Welt, an dem fast alle Felsenablagerungen des Trias (der Beginn des Mesozoikums) direkt nebeneinander zu sehen sind.

Ok, es war ein Urmeer und die Bochas wurden möglicherweise vom Meer rund geschliffen.

Zum damaligen Zeitpunkt hatte mich etwas anderes mehr interessiert: In der Wüste sollen zahlreiche Dinosaurierknochen gefunden worden sein. Es gab auch jede Menge Saurierattrappen und nachgebildete Knochen aus Gips. Attrappen und Knochen aus Gips beweisen aber gar nichts. Also hatte ich gehofft, dass man uns die Fundstellen zeigt und eventuell echte versteinerte Knochen. Und was passiert: Man zeigt uns an einer versteckten Stelle einen einzigen Abdruck eines Farnes.

d4039-su-1-Farn.jpg

Da fragt man sich natürlich, weshalb wird eine derartige Sensation - reichhaltige Fundstelle von Saurierknochen - nicht gezeigt. In Europa (wikipedia u.a.) kann man großartig erklären, die Saurier gab es wirklich, es gibt ja Fundstellen z.B. in der Wüste Ischigualasto. Wer fährt schon hin und prüft diese Aussage? Nun, ich war da und es wurde uns keine Fundstelle gezeigt. Warum nicht? Gab es keine Saurier? Sind das nur Erfindungen der Medien?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.01.2015 18:00.

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Norman am 07.01.2015 17:12

Hallo Detlef,

oh, da habe ich mich doch ganz schon verschätzt. Was genau ist über die geologische Vergangenheit des Fundortes bekannt? Kann man ausschließen, dass die Steine in einem ausgetrockneten Flussbett liegen?

Antworten

Detlef
Gelöschter Benutzer

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Detlef am 06.01.2015 21:17


Norman: Ich würde die Kugeln auf etwa 50 cm im Durchmesser schätzen, könnte jedoch auch völlig danebenliegen.

Hallo Norman
leider habe ich mir die Größe nicht notiert. Geschätzt haben sie einen Durchmesser von ca 15..20 cm. Auf der Seite Bochas werden maximal 30 cm genannt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.01.2015 21:17.

Norman
Gelöschter Benutzer

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Norman am 06.01.2015 18:49

Hallo Detlef,

ich würde zwar eher Phils These zustimmen, doch interessant finde ich die Kugeln allemal. Was mich interessiert, ist, welche Größe die Steine haben? Es liegen zwar kleinere drum herum, und man sieht Felsen im Hintergrund, doch geht das Größenverhältnis daraus nicht hervor. Ich würde die Kugeln auf etwa 50 cm im Durchmesser schätzen, könnte jedoch auch völlig danebenliegen.

Antworten

Detlef
Gelöschter Benutzer

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Detlef am 06.01.2015 09:44


Phil: Interessant auf diesem Bild finde ich, dass in den Kugeln teilweise eine Art Schichtung zu erkennen ist. Dürfte das bei Kugeln der Fall sein, welche durch elektrische Entladungen aus einer Schmelze enstanden sind? Sie sehen eher aus, als seien sie aus einem Sedimentgestein herausgeschliffen worden, wodurch auch immer.

Ich habe einige Ausschnitte aus dem Bild gemacht, damit man die Konturen besser sehen kann.

d4066-su-3-Bochas.jpg

Der Ausschnitt zeigt die 2.Kugel von vorn:

Bocha2.jpg

Man sieht, dass die Gesteinsschichten langsam abblättern und dass Risse auftreten. Beides zeigt, dass die Kugel nicht über längere Zeit geschmolzen war und dann langsam erstarrt ist, wie es bei Vulkanen üblich ist. Die Kugel wurde nur kurz erwärmt und ist dann schnell erstarrt.

Das nächste Bild zeigt die Kugeln schräg rechts hinter dem vorigen Bild.

Bocha3.jpg

Bei dieser Kugel fehlt unten ein Stück. Das könnte durch Verwitterung entstanden sein oder durch menschliche Einflüsse. Es ist keineswegs so, dass die Kugeln so liegen, wie sie die ersten Entdecker gefunden haben. Die Entdecker haben vermutlich übermütig mit den Kugeln gespielt und erst viel später wurde das Gebiet zu einem geschützten Park.


Die folgenden Schweißperlen entstehen beim E-Schweißen und haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Bocha-Kugeln.

Schweissperlen.jpg

Beim Löten (d.h. ohne elektrische Einflüsse) entstehen keine Kugeln sondern eher Tropfen. Man könnte vermuten, dass eine Art Kugelblitz die Bochas umhüllt hatte (gemeint ist ein kugelsymmetrisches elektrisches oder magnetisches Feld) und entgegen der Gravitation für die Kugelform gesorgt hat. Eine elektrische Entladung wirkt auch nur kurze Zeit ein, so dass die Kugeln nur gerade so flüssig werden ohne sich vollständig zu durchmischen und schnell wieder abkühlen.

Antworten

Phil

44, Männlich

Beiträge: 662

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Phil am 06.01.2015 02:09

ss3187.jpg

Interessant auf diesem Bild finde ich, dass in den Kugeln teilweise eine Art Schichtung zu erkennen ist. Dürfte das bei Kugeln der Fall sein, welche durch elektrische Entladungen aus einer Schmelze enstanden sind? Sie sehen eher aus, als seien sie aus einem Sedimentgestein herausgeschliffen worden, wodurch auch immer.

Antworten

Detlef
Gelöschter Benutzer

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von Detlef am 05.01.2015 21:35


Demandisto am 14.11.2014: Deine Kugeln in Argentinien in der Wüste Ischigualasto solltest Du bitte nicht isoliert zeigen.

Erstens aus welchem Gestein bestehen Sie?
Zweitens wie Sieht das umgebende Gestein aus. In Wüsten entstehen durch Wind und Sand oft runde Formen.

Wenn nun eine Schichtung aus hartem und weniger hartem Gestein vorliegt werden aus Felsen erst Türme oder auch Pilze herausgeschliffen. Irgendwann fallen die Kugelförmigen Köpfe halt runter.

Hallo Demandisto
zu den Kugeln liegen mir keine weiteren Informationen vor. Wir hatten eine 2-tägige Tour durch die Wüsten Talampaya und Ischgualasto gebucht. Ohne eine Tour kommt man dort nicht hinein. In der Wüste Talampaya gibt es rote Felsformationen,

d3959-sagrada.jpg

während es in der Wüste Ischigualasto überwiegend graue Felsen sind, die vielleicht aus Sandstein bestehen könnten:

d4069.jpg

Die Bochas findet man etwa in der Mitte der Tour unterhalb des Zwischenraums zwischen Triasico und Ischigualasto:

d4007b-su-0-Parque.jpg

Weitere Bilder von den Kugeln, auf denen auch die Umgebung zu sehen ist:

ss3187.jpg

Die Kugeln lagen auf einer markierten Fläche, die wir nicht betreten durften. Der Vortrag war auf Spanisch, so dass ich auch nicht viel verstanden habe, vor allem aber auch nichts fragen konnte. Es wurde aber definitiv erklärt, dass die Kugeln natürlichen Ursprungs sind.

ss3189.jpg

Mein Eindruck war, dass die Kugeln aus geschmolzenem Gestein bestehen. Weiter hinten befinden sich weitere Gesteine derselben Art, die nicht kugelförmig sind.

ss3202-su-5-D-Hongo.jpg

Natürlich gab es auch eine Vielzahl ungewöhnlicher Felsformationen. In der Mitte des Bildes bin ich zu sehen. Es war ein schönes Erlebnis und wer einmal nach Argentinien fährt, sollte diese beiden Wüsten unbedingt besuchen.

Antworten

inductor

62, Männlich

Beiträge: 244

Re: Warum gibt es so selten grosse Entladungen auf der Erde?

von inductor am 15.12.2014 19:44

Ich verstehe nicht, wie Leute mit solcher Persistenz behaupten können, dass "vieles von damals unmöglich" und "heute noch fast oder ganz unmöglich" sein soll.

Das wäre zu diskutieren. Ich verstehe es insofern, als es ganz offensichtlich Zeiten gab in denen das nicht nur möglich sondern vielleicht sogar einfach war und darauf urplötzlich Zeiten folgten in denen das nicht mehr ging (Jahrtausende lange Abstinez in Sachen Monumentalbauten). Vielleicht wäre es heute möglich die Pyramiden nachzubauen. Warum hat es aber bisher niemand gemacht? Fehlt es am Größenwahn?

Wäre es nicht sonnvoll das in einen eigenen Thread zu verlegen?

Antworten
1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  8  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum